Montag, 30. Dezember 2013

Tag 161 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 3

"lapolab" / Foter.com / CC BY-NC


Fortsetzung der Reihe:

Tag 160 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 2

 Auszug:

...In einer Wissenschaft aber, die von eben diesen Strukturen existenziell getragen wird ist so etwas wenig bis gar nicht zu erwarten, sie wird sich vielmehr damit befassen Methoden und Möglichkeiten zu finden, die den Menschen in dem derzeitigen Stadium seines Verhaltens, seines Denkens und Handelns, also seinem psychologischen Ist.Zustand belassen, so dass die Systeme und Strukturen die Wissenschaft und vor allem hier die Psychologie 'erforderlich' und wichtig machen erhalten bleiben.


Wir müssen also schon aus Gründen der Glaubwürdigkeit und der Achtung vor dem Menschen damit aufhören so zu tun als ob wir eine Wissenschaft mit anwendbaren, heilenden Erkenntnissen hätten, denn diese Vortäuschung falscher Tatsachen hat fatale Folgen für all die Menschen die Hilfe benötigen, die eine Anleitung zur Selbstanalyse benötigen und sich vertrauensvoll in die Hände der Institutionen begeben. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir diesen Instanzen rechtliche Privilegien eingeräumt haben, die jedem einzelnen Menschen einer Gesellschaft unter gewissen Bedingungen seine Grundrechte entziehen und ihn gegen seinen Willen Therapien unterziehen können, und über die Bedingungen entscheiden ebenfalls diejenigen, die diese Wissenschaft erlernt haben und sie betreiben.

Die Selbsterkenntnis die zur Selbstheilung befähigen würde ist möglich. Sie ist nicht nur möglich, sondern sie ist auch notwendig, wenn die Menschen sich von einer Gesellschaft bestehend aus verängstigt verunsicherten, von Institutionen abhängig gemachten Bürgern zu einer mündigen, eigenständigen Gesellschaft die sich als Einheit wahrnimmt, deren einzelne Bürger verantwortungsbewusst und selbstbestimmt dem Wohl der Gemeinschaft widmen und darin eben durch ihre eigene Eigenständigkeit und Individualität aufgehen entwickeln soll. Und das sollte der Zielzustand einer jeden Gemeinschaft die sich als aufgeklärt und demokratisch sieht sein.
Dafür ist die selbstgewählte Entscheidung jedes einzelnen Individuums zur eigenständigen Erforschung des Selbst und des eigenen Seelenlebens unter der Voraussetzung selbst-ehrlicher Betrachtung erforderlich. Selbst-ehrlich und eigenverantwortlich, nur dem wahren Selbst gegenüber Rechenschaft schuldig und damit eigenständig. Wahres Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen kann nur aus einer solchen, von innen gerichteten Entscheidung entwickelt werden, es kann nicht durch Belehrung und Anweisung von außen geschehen, denn dadurch entwickelt sich immer eine Abhängigkeit von einem anderen Menschen, von einem im Grunde gleichgestellten. Dieser Widerspruch der Überlegenheit kann also nur künstlich geschaffen und erhalten werden. Aus diesem wahren Selbstbewusstsein aus Eigenverantwortlichkeit in jeder Beziehung ergibt sich die Integrität und Vertrauenswürdigkeit eines Menschen und letztlich auch wahrhaftiger Individualismus, persönliche Freiheit und selbstbestimmte Entfaltung. Derzeit ist in unserer Welt nichts und niemand frei, selbstbestimmt oder individuell. Diese Werte wie wir sie propagieren sind keine gelebten Werte, sie existieren nur in der Vorstellung und der Erwartung.. Es mag freiere und weniger freie Menschen geben, durch innere aber vor allem auch äußere, aufgezwungene Umstände. Aber der Weg zu wahrer Freiheit in Einheit als Mensch und Teil des gesamten Lebens muss selbst gewollt und gewählt werden in einer bewussten Entscheidung als ein Versprechen an sich selbst. Nur so kann der Mensch sich und seine Gemeinschaft, die Gesellschaft und letztendlich die Menschheit befreien.
Der einzige und schwerwiegendste Hinderungsgrund der Angst einflößend generiert und kultiviert wird ist der, dass man in dieser Entscheidung jede Möglichkeit der Schuldzuweisung und Anklage, der Suche ach Gründen im Äußeren aufgeben muss und zwar endgültig. Es gibt dann keine Entschuldigung und keine Flucht vor der eigenen Verantwortung mehr. Die hat es auch nie wirklich gegeben, aber man entscheidet sich, sich selbst diese Illusion zu nehmen.
Es ist einfach das. Immer wieder den Grund bei sich selbst zu suchen. Jedes mal wenn sich der innere Zorn, die Wut und Aggression gegen jemanden richtet innezuhalten und in sich zu schauen, den Verstand zu benutzen um die Empfindungen und ihre Wurzeln bis zum Ursprung zu verfolgen, sich selbst gegenüber jede Möglichkeit der Eigenverantwortung an ihrer Entstehung aufrichtig einzugestehen, nach der Verantwortung zu forschen und ihr gegenüberzutreten selbst wenn die Angst überwältigend scheint. Und es ist ein Forschen, ein Bohren, man wird Krusten und Wunden aufbrechen müssen, denn diese Vernarbungen die die klare Sicht auf die Eigenverantwortlichkeit versperren sind über Jahrzehnte gewachsen und gepflegt worden. Immer wieder aufgebrochen hat man Übung darin bekommen sie schnell und sicher wider zu verschließen nur um sich gleich in die nächste Ablenkung zu stürzen, nur um für den Schmerz der Verwundung verantwortliche und schuldige zu suchen. Aus dieser fortwährenden Selbstverletzung ist dieses vernarbte, aggressive und hinterhältige Wesen der Ego-Persönlichkeit geworden dessen Fassaden und verkleidete, maskierte Spielfiguren sich gegenseitig die Welt vorgaukeln die wir die unsere nennen. Daher ist unser Streben ein einziges Unterhaltungstheater des Geistes, daher brauchen wir Religionen und spirituelle Fantasien um unseren Schmerz der uns innerlich plagt zu betäuben. Und wenn uns das dann einigermaßen gelingt, sehen wir in diesem oberflächlichen Erfolgserlebnis unsere Bestimmung, sehen in dieser Selbstberauschung das evolutionäre Heil des Menschen. In alles und jedes wollen und müssen wir Vorstellungen überwertiger Natur projizieren. In die Waren und Artikel unserer industrialisierten Konsumkultur, in unsere Beziehungen zueinander, die Liebe, die Familie, alles wollen wir verherrlicht sehen, strahlend in unserem Bewusstsein, banal in der reinen Wahrnehmung, weil wir das Wirkliche, das wahrhaftig Schöne nicht mehr ertragen können, stellt es sich uns doch direkt als Gleiches dar, als Teil von uns Selbst. Selbst in die Natur, unsere alleinige Lebensgrundlage fantasieren wir übernatürliches hinein. Alles nur um uns nicht der Wahrhaftigkeit unserer eigenen Verantwortlichkeit und der gewollten Unfähigkeit zur Mündigkeit stellen zu müssen.

Sonntag, 29. Dezember 2013

Tag 160 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 2

Research Report Series: Therapeutic Community / Foter.com / Public domain


Fortsetzung zu:

Tag 159 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 1

 Auszug:


In der Werbung beispielsweise werden gezielt psychologische Erkenntnisse benutzt, um Menschen für ein bestimmtes Produkt zu begeistern. In einer Welt/Kultur des Überflusses, des nicht enden wollenden Konsums, sind es längst nicht mehr die realen Eigenschaften oder der die realen Werte eines Produkts die den Kunden zum Kauf veranlassen, sondern um das Produkt herum wird eine Aura der imaginativen Eigenschaften und Werte erzeugt, das Produkt erlangt ideellen oder Kult -Status. Doch nicht nur diese Erzeugung der künstlichen Bedürfnisse ist ein Werkzeug der einseitig 'von oben herab' angewandten Psychologie, sondern die Entwicklung des Menschen selbst, seines Bewusstseins und seiner Persönlichkeit wird bereits von Kindesbeinen an mit psychologischen Methoden gezielt beeinflusst, so dass beispielsweise die Ängste und Unsicherheiten des Menschen in einer Gesellschaft wie der unseren durch den Glauben an die Funktionalität und Vertrauenswürdigkeit von Institutionen beruhigt werden sollen, welche dann wiederum im Sinne der Systeme arbeiten, die den Menschen lenken, manipulieren und benutzen wollen, bzw. die überhaupt erst zu der Problematischen Situation des gelenkten Menschen geführt haben.



So ist die Therapie für psychische Auffälligkeiten und Krankheiten großenteils eine Zurückführung in/auf eine Denkstruktur, die sich funktional in die bestehenden Systeme eingliedert und führt nicht zu einem Selbst-Verständnis, führt nicht zur Befreiung des Individuums von der Kontrollmöglichkeit der 'Besser-Wissenden', sondern lässt ihn in dem Glauben nun, da er/sie wieder einigermaßen sozial interagieren kann, geheilt oder zumindest auf dem Weg der Genesung zu sein, auf dem Weg zu einem Ziel, das es in dieser Form überhaupt nicht gibt. Denn einen psychisch gesunden Menschen gibt es nicht, diese Art der Klassifizierung liegt überhaupt nicht im Ermessen irgendeines Menschen. Lediglich durch künstlich oder auch zwangsweise/gewaltsam erzeugte Hierarchien und Machtverhältnisse, wie beispielsweise durch das Zurückhalten oder Manipulieren von Information und wissenschaftlichen Erkenntnissen, kann der Eindruck einer Überlegenheit erzeugt und ein falsches Vertrauensverhältnis zu dem Therapeuten/der Therapeutin erzwungen werden, das den Eindruck erweckt man könne ein solches Ziel durch Anpassung und Hörigkeit erreichen. Und in kaum einem anderen wissenschaftlichen Bereich ist diese Lüge der Erhabenheit so extrem widersprüchlich zur Wirklichkeit wie in der Psychologie.
So hat jede Form der Psychotherapie den unangenehmen Beigeschmack einer Manipulation, oder zumindest einer Bevormundung, oder aber im geringsten Fall einer Nutzlosigkeit, einer Placebo-Maßnahme die keinem anderen Sinn dient, als der Gewissensberuhigung der Gesellschaften einerseits und der Rechtfertigung des Berufsstandes der Psychologen unter der Annahme einer existierenden gesunden Psyche des Durchschnittsbürgers andererseits. Denn in welchen Bereich der Psychologie, der akademischen Psychologie so wie sie an Universitäten gelehrt wird, man auch vordringt, man kann nicht umhin einzusehen, dass es ein abschließendes Wissen, oder auch ein nur annähernd ergründendes Wissen über die Psychologie des Menschen, die psychischen Vorgänge, die Ursprünge der Gedanken und die Art der Selbstwahrnehmung, der Bewusstheit und ihrer Herkunft nicht gibt.
Was also weiß mein Gegenüber, der Psychotherapeut, der Analytiker oder der Psychiater von mir und damit auch von sich selbst, von seinen eigenen innersten Vorgängen, den Beschaffenheiten seiner emotionalen Gefüge, der Gedanken und Erinnerungen, seiner Wahrnehmungswelt und seiner Wirkung auf mich und andere, vor allem aber auf sich selbst?

 
Natürlich können immer nur einige wenige sich Zeit ihres Lebens intensiv mit Experimenten und Forschung in dem Bereich der Psychologie, des Verhaltens und Erlebens des Menschen befassen, dafür muss eine Gesellschaft ja auch diese Möglichkeiten und Ressourcen zur Verfügung stellen daraus einen Beruf oder eine Berufung machen zu können. Die Frage aber bleibt, was dann mit / aus den gewonnenen Erkenntnissen wird, wozu man sie verwendet und wem man diese Erkenntnisse zur Verfügung stellt. Vor allem aber auch was passiert, wenn die Erkenntnisse die grundlegend akzeptierten Normen und Sichtweisen unserer Gesellschaft, des Menschen an sich in Frage stellen oder sie sonst irgendwie erschüttern? Ist eine Wissenschaft überhaupt langfristig ernst zu nehmen und tragbar, wenn sie nicht gleichermaßen auch bereit ist, die kulturellen, sozialen gesellschaftlichen Strukturen aus denen sie sich entwickelt offen zu hinterfragen und wenn nötig sogar zu verwerfen? In einer Wissenschaft aber, die von eben diesen Strukturen existenziell getragen wird ist so etwas wenig bis gar nicht zu erwarten, sie wird sich vielmehr damit befassen Methoden und Möglichkeiten zu finden, die den Menschen in dem derzeitigen Stadium seines Verhaltens, seines Denkens und Handelns, also seinem psychologischen Ist.Zustand belassen, so dass die Systeme und Strukturen die Wissenschaft und vor allem hier die Psychologie 'erforderlich' und wichtig machen erhalten bleiben.

...Fortsetzung folgt!


Samstag, 28. Dezember 2013

Tag 159 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 1

Foter.com / CC BY-SA


Die Vortrags- oder Vorlesungsreihe von Erich Fromm mit dem Titel "Psychologie für Nicht-Psychologen" ist sicher mit für die Titelwahl dieser Posting-Reihe verantwortlich. Was Erich Fromm in diesen Vorträgen beschreibt ist tatsächlich nahezu deckungsgleich mit vielen Aspekten die ich im Verlauf der Selbstarbeit, des Prozesses der Selbstbefreiung von sogenannten psychologischen Mustern, in und an mir selbst entdeckt habe und die mir angesichts menschlicher Verhaltens- und Umgangsweisen aufgegangen sind. Ich war daher schon seit vielen Jahren sehr an Fromms Arbeit interessiert und kann seine Literatur nur wärmstens empfehlen. Allerdings, und das trifft für mich auf jede Art Literatur zu, nicht um sich dort Anweisungen, Denkstrategien oder Wertkategorien abzuschauen oder anzueignen, sondern vielmehr um zu schauen, inwiefern die eigene Erkenntnis, die eigenen selbstehrlichen Einsichten in die menschliche Psyche vergleichbar sind, bzw. wo und ob man selbst an der einen oder anderen Stelle Aspekte aufgezeigt bekommt die man selbst noch nicht geprüft hat, oder aber ob der Verfasser der Vorträge, der Bücher und Schriften selbst aufrichtig, eingehend und so objektiv wie möglich geforscht und recherchiert hat. Denn wann immer man auf innere Gegenwehr angesichts neuer Eindrücke die einem von Außen herangetragen werden stößt, muss man sich vor allem fragen, ob der eigene, persönliche Standpunkt tatsächlich auch diese Aspekte gegen die man sich innerlich wehrt in Betracht gezogen hat und ob man selbstehrlich genug war, diese gleichwertig mit einzubeziehen, als man sich ein Bild von einer bestimmten Sache gemacht hat. Nur wenn man zu dieser Aufweichung vorgefasster Meinungen bereit ist, kann man überhaupt Nutzen aus der Literatur anderer ziehen, nur dann ist man in der Lage zu lernen. Denn Lernen, und diese Erkenntnis setze ich eigentlich voraus, kann nicht bedeuten sich vorgefertigten Ansichten und seien sie noch so geschickt und professionell ausgearbeitet einfach anzuschließen, nur weil sie vielleicht gerade in das persönliche Weltbild passen.
In dieser Blogreihe der Nicht-Psychologie möchte ich meine erfahrungen und meine inneren Widerstände, die Selbstarbeit des Vergleichens und Erkennens, die Schritte zur Erweiterung der persönlichen Erkenntnisse und alles was mir im Laufe des eigenen Studiums der Psychologie begegnet ist und noch begegnen wird teilen. Ich werde mich selbst und auch die hochoffiziellen Erkenntnisse und allgemeingültigen Paradigmen heutiger Psychologie auf den Prüfstand stellen, Fragen aufwerfen und beantworten, zu Dialog einladen und dabei auch offenlegen, wo ich Schwachpunkte der psychologischen Wissenschaft sehe, die natürlich bisweilen banal erscheinen und bereits vielfach diskutiert worden sind, allerdings in diesen kritischen Auseinandersetzungen meiner Ansicht nach immer eines notwendigen weiteren Schrittes der Betrachtung des Menschen selbst entbehren. Welcher Schritt das ist, das wird sich immer wieder im Verlauf der Auseinandersetzungen zeigen und wiederholt erklären.

Ich setze mich bereits seit einigen Jahren mit der Psychologie als Wissenschaft auseinander, das heißt ich betreibe private Studien der Lehrmittel, der offiziellen Literatur aus Universitätsbibliotheken und Büchereien, der Skripte verschiedener Lehrgänge der Psychologie, von Biografien und Videomaterial. Ich habe bereits vor vielen Jahren in meinem persönlichen Leben Erfahrungen mit psychisch auffälligen und kranken Menschen aus meinem direkten Umfeld gemacht, ich habe die Entwicklung einer Psychose mehrfach verfolgt, ebenso auch die Wege der Behandlungen und Therapien. Ich selbst habe psychische Krisen erlebt, ich habe Depressionen und soziale Phobien sozusagen am eigenen Leib erfahren und bin auf viele Arten damit umgegangen, zumeist erfolglos, bis ich auf den Weg der hier im Verlauf der Blogs und auch meiner Vlog-Reihen beschrieben wird gekommen bin, einer Einsicht in eigenverantwortliche Aspekte, die grundlegende Akzeptanz meiner Selbst als Eins mit dem Leben, bzw. als das leben selbst und meiner daraus resultierenden Verantwortlichkeit für mich selbst und das Leben. Diese Selbsttherapie ist kein Wundermittel, kein spiritueller Erlösungspfad, sondern die einfachste und klarste Erkenntnis der Existenz als Leben selbst und der Verantwortung die aus der Fähigkeit des Menschen generell resultiert. Es ergibt sich daraus die sekundäre Position der Persönlichkeit als Bild und Geschichte und die primäre Stellung des physischen, des Organismus, der die Einheit des Lebens im Grunde klar und deutlich präsentiert. Der Weg von dem ich spreche ist der Paradigmenwechsel von der Beherrschenden Stellung des programmierten Bewusstseins und seiner Bestrebungen, der persönlichen und rücksichtslosen Bedürfnisbefriedigung beschränkt auf die eigene Existenz ( die ja keine eigene Existenz ist, da sie immer interdependent mit allem physischen Leben dieser Existenz ist) hin zu der gelebten Einheit und Gleichheit des Lebens im Sinne und zum Besten aller "Leben", also aller Formen des Lebens unter der Voraussetzung der verantwortungsvollen Nutzung des Menschenverstandes. Dass es ein Weg ist wird klar, wenn man beginnt sich selbst tatsächlich selbst-EHRLICH zu durchleuchten und feststellt, wie vielschichtig und wie tiefgreifend die Fremdbestimmung des eigenen Lebens, aller Bereiche der eigenen Existenz eigentlich ist, selbst und vor allem auch dort, wo man im Grunde überzeugt ist eigenständig und selbstbestimmt zu sein oder zu handeln. Gerade an den Stellen ist eine selbstehrliche Selbstbeobachtung enorm schwierig und mit viel Courage verbunden, denn hier finden wir ja eben die größte und stärkste Triebfeder egoistischen Handelns und Denkens, nämlich den Glauben an die persönliche Freiheit die in der bewusstseinsorientierten Persönlichkeitsgeschichte nahezu ausnahmslos an die Idee der eigenen Überwertigkeit gekoppelt ist. MEIN Leben ist wichtig, wichtiger als das eines anderen menschen, vor allem aber natürlich wertvoller als das der Tiere und der Pflanzen. In unserer heutigen Welt unter den Voraussetzungen die unsere eigens geschaffenen Systeme uns bieten, ist ein solches Denken nahezu überlebenswichtig und muss unter allen Umständen aufrecht erhalten werden, um überhaupt den Anschein der Existenz einer gesunden menschlichen Psyche zu erwecken, obwohl die Handlungsweisen der Gesellschaften, der Kulturen und auch der Einzelindividuen in vielerlei Hinsicht der dem gesunden Menschenverstand zugrundeliegenden Logik widersprechen. Rechtfertigungen, moralische Konstrukte, Philosophien und vor allem Religionen dienen hier dazu, den menschlichen Geist einzulullen und von den einfachsten Erkenntnissen die bereits durch die pure Wahrnehmung des Umfeldes, der Umwelt und der Wirkungen der Lebensweise die wir gewählt haben zu erkennen sind abzulenken. 
Beschränken wir die Wissenschaft der Psychologie auf das Beschreiben der menschlichen Verhaltens- und Handlungsweisen, so können wir diese Anstrengungen auch gleich unterlassen, denn daraus kann sich nichts sinnvolles oder Nutzbares ergeben. Also müssen der Beschreibenden Wissenschaft Erkenntnisse folgen, es muss interpretiert und verstanden, erklärt und prognostiziert werden. Doch die Frage ist, nach welcher Grundlage? Nach welchem Maßstab will oder soll ich den Menschen beurteilen? Wie soll ich mich über mich selbst stellen können um zu verstehen, was es mit einer auffälligen Entwicklung der Psyche eines anderen menschen auf sich hat? Und vor allem: was ist das Ziel der Behandlungen, der Therapien? Wohin soll der Mensch wieder gebracht oder zurückgebracht werden der in der Gesellschaft die selbst ein Produkt der psychischen Leistungen bereits manipulierter und konditionierter Menschen ist Leidensdruck erfährt, weil seine persönliche emotionale, psychische Funktionalität aus verschiedenen Gründen nicht mehr in diese Muster passt?
Wo kann man eine Grundlage, eine einheit finden die allen gleichermaßen zu eigen ist? Wohl eher nicht in der Psyche, sondern im lebendigen Selbst, dem organischen Manifest des Menschen. Dort sind wir alle den gleichen Gesetzen unterworfen, dort sind wir alle der gleichen Freiheiit und den gleichen Grenzen ausgeliefert. Und dort, in eben diesen Fähigkeiten der körperliche-geistigen Existenz als Ganzes kann und muss die Psychologie die Maßstäbe entwickeln, wenn sie tatsächlich dem Wohl des Menschen und damit dem Wohl aller dienen soll.

Dieser Text wird in seiner Reinform geschrieben, fortlaufend veröffentlicht. Er erhebt daher natürlich nicht den Anspruch 2wissenschaftlich" zu sein, auch wenn er sich eingehend mit wissenschaftlich erarbeiteten Thesen und Ergebnissen auseinandersetzt. Ich selbst würde die Blogreihen der 'Reise ins Leben' aller die dieser Tage und schon seit vielen Monaten daran beteiligt sind allerdings durchaus als reine und lebendige Wissenschaft bezeichnen, denn gerade in der Psychologie gibt es meiner Ansicht nach nur einen wirklich qualifizierten wissenschaftliche Forscher der die Verantwortung für die Versuchsentwürfe, die Eindeutigkeit und Objektivität seiner Ergebnisse und ihrer Auswertung trägt und tragen kann, nämlich den jeweiligen Menschen selbst.


I

Kann ein Nicht-Psychologe die Psychologie des Menschen überhaupt verstehen?

Was kann der Psychologe lernen, das nicht auch jedem anderen Menschen zugänglich wäre? Man muss sich doch fragen, warum oder ob überhaupt ein Mensch mehr oder besser über 'die Vorgänge des Seelischen / Psychischen' des Menschen erkennen und lernen kann, als irgend ein anderer, beziehungsweise warum man überhaupt motiviert ist, etwas über die menschliche Psyche im Allgemeinen herauszufinden.

Hierzu eine Hypothese:

Eine vertrauenswürdige Psychologie muss immer ein gemeinschaftliches Interesse verfolgen, das ein besseres Verständnis und damit eine bessere Kontrolle der mentalen Vorgänge und Entwicklungen der Psyche eines jeden einzelnen für sich selbst zum Ziel hat. Die Erlangung von Wissen über diese Vorgänge, Zusammenhänge und Systeme ohne dieses auch frei und öffentlich zu teilen lässt auf eine missbräuchliche Motivation oder zumindest ein latentes Interesse an der Manipulation anderer schließen.

Wenn dem nicht so wäre, dann könnte der Grund noch sein anderen Menschen helfen zu wollen, wenn diese Probleme und Schwierigkeiten mit ihrer Persönlichkeit und ihren psychischen Veranlagungen haben und wenn sie nicht die Zeit und Gelegenheit haben sich selbst darüber klar zu werden. Doch diese Hilfe wiederum muss im Grunde, wenn man von der Aufrichtigkeit des Hilfsangebotes ausgeht, darauf hinauslaufen, die erlangten Erkenntnisse über die psychischen Funktionen, ihre Entstehung, Entwicklung und die Wege der Analyse zu teilen, dem anderen Menschen also das geeignete Werkzeug an die Hand zu geben sich letztendlich selbst helfen zu können und auf diesem Wege die geeignete Unterstützung zu bieten. Denn die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse aus der Psychologie betreffen alle Menschen gleichermaßen, sind für alle gleichermaßen wertvoll und wichtig, und können aufgrund der Tatsache, dass Menschen sie erarbeitet haben nicht dafür bestimmt sein, nur einer ausgewählten Gruppe von Intellektuellen und Forschern zur Verfügung zu stehen.

So ist es in unserer Welt allerdings geschehen und man sieht in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens die manipulativen und missbräuchlich einseitigen Auswirkungen dieser Tatsache.
In der Werbung beispielsweise werden gezielt psychologische Erkenntnisse benutzt, um Menschen für ein bestimmtes Produkt zu begeistern. In einer Welt/Kultur des Überflusses, des nicht enden wollenden Konsums, sind es längst nicht mehr die realen Eigenschaften oder der die realen Werte eines Produkts die den Kunden zum Kauf veranlassen, sondern um das Produkt herum wird eine Aura der imaginativen Eigenschaften und Werte erzeugt, das Produkt erlangt ideellen oder Kult -Status. Doch nicht nur diese Erzeugung der künstlichen Bedürfnisse ist ein Werkzeug der einseitig 'von oben herab' angewandten Psychologie, sondern die Entwicklung des Menschen selbst, seines Bewusstseins und seiner Persönlichkeit wird bereits von Kindesbeinen an mit psychologischen Methoden gezielt beeinflusst, so dass beispielsweise die Ängste und Unsicherheiten des Menschen in einer Gesellschaft wie der unseren durch den Glauben an die Funktionalität und Vertrauenswürdigkeit von Institutionen beruhigt werden sollen, welche dann wiederum im Sinne der Systeme arbeiten, die den Menschen lenken, manipulieren und benutzen wollen, bzw. die überhaupt erst zu der Problematischen Situation des gelenkten Menschen geführt haben.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 27. Dezember 2013

Tag 158 - SELBST -Bewertung, -Sabotage, -Mitleid, -Betrug [SK2]
















Ich bestimme und korrigiere mich selbst indem ich mich in dem Moment der Selbstbeurteilung in meinen Gedanken stoppe, mir die Wertgrundlagen dieser Selbstbewertung vergegenwärtige, sie nachvollziehe um erkennen zu können, dass sie sich aus eigenen Ideen und Erinnerungen, aus in mir selbst und von mir selbst zugelassenen Konzepten aus gesellschaftlichen Normen, erfahrenen Erziehungsaspekten/Methoden, kulturellen Gegebenheiten und dem unerfahrenen, unwissenden Umgang mit Emotionen und emotionalem Reaktionen entwickelt haben und letztlich keinem allgemeinen, übergeordneten und dogmatischen Gesetzmäßigkeiten folgen, sondern ganz allein von mir selbst erschaffen, gestaltet und in Betrieb genommen sind.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst als Mensch, als das Leben und in meinem/durch mein Bewusstsein indem ich mich durch das Atmen, das bewusste Atmen in das Hier zurückbringe, die Gedankenkette anhalte, innehalte, mich selbst beobachte im jeweiligen Moment als der physische Körper, das Leben, der Organismus als den sich mein Dasein manifestiert, dass ich mich in dem greifbar Realen, Wirklichen als das sehe was ich bin, eins und gleich mit allem Leben und erkenne und leben, dass jede Bewertung und Beurteilung den Keim der Unaufrichtigkeit in sich trägt, dass keine Bewertung oder Beurteilung eines Menschen wahrhaftig, sondern vielmehr ein Glaubenskonzept, eine Ideologie und ein Überzeugungsversuch, oder besser gesagt ein Täuschungsversuch ist.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst im Moment der Selbstentwertung, des Selbstmitleids und der Selbstrechtfertigung indem ich atme, mich im Hier, im jeweiligen Moment stoppe um einfach zu sein und mir meine Verantwortung als Mensch für als Leben wieder zu vergegenwärtigen, dafür zu sorgen, dass dieser Selbstmissbrauch und die manipulativem Verhaltensweisen die von der alternativen Welt der Gedanken getragen eine selbstsüchtigen, ego-zentrierten Persönlichkeit steuern die von diversen diffusen Ängsten getriggert berechnend reagiert um sich selbst in der eingeschlossenen Wahrnehmung im Geist zu isolieren, abzuspalten um etwas zu schützen, das lediglich ein System gedanklicher Rechtfertigungsversuche unter Ausschluss der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes durch Ignoranz ist.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst indem ich in jedem Moment des bewussten Erkennens einer Selbstrechtfertigungsideologie, dem Versuch einer Schuldzuweisung und der Rechtfertigung meiner Unzufriedenheit die Eigenverantwortung in meiner Reflektion an erste stelle setze und den Weg zu diesem Gedankenmechanismus mit all seinen Abzweigungen und ausgelassenen Erkenntnissen zurückverfolge bis zu dem Punkt an dem die Unehrlichkeit mir selbst gegenüber durch bewusste Ignoranz gegenüber den tatsächlichen Umständen und den eigentlichen Motiven die Idee einer Selbstviktimisierung erst möglich gemacht und gangbar hat erscheinen lassen um meine Sicht auf meine Situation anhand der wirklichen Umstände zu korrigieren so dass ich fortschreitend eigenverantwortlich mit mir und meinem Umfeld umgehen kann, selbstbestimmt und unter Berücksichtigung der Konsequenzen für mich und andere.


Donnerstag, 26. Dezember 2013

Tag 157 - SELBST -Bewertung, -Sabotage, -Mitleid, -Betrug [SV1]

Bury Artheads / Foter.com / CC BY-NC-ND


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in Gedanken des Bedauerns und der Reue zu versinken, meinen gegenwärtigen Gemütszustand aufgrund der emotionalen Gedanken und Erinnerungsbewertungen zu manipulieren und mich vom lebendigen Hier meiner Existenz in die Gedanken und Bilder meines Bewusstseins zu flüchten in denen ich ein emotional geladenes Spiel unterschiedlicher Persönlichkeitskategorien ablaufen lasse anhand derer ich mich zu identifizieren versuche, in Vergleichs- und Wertekategorien einer eingebildeten Maxime oder eines illusionären Maßstabes der zwar gesellschaftlich und kulturell eine gewisse Gültigkeit haben mag, der aber dennoch letztlich nicht die Grundlage meiner wahrhaftigen Selbstwahrnehmung und meines eigentlichen Selbstwertes als Mensch, als Leben sein kann, denn die ist für alle gleichermaßen das Leben selbst, der Atem, die Bewegung, der Körper und nur in der Vorstellungswelt haben die Kategorien und Wertunterschiede scheinbare Bedeutung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst anhand mir eingegebener und von mir akzeptierter Status- und Wertvorstellungen gemessen an meinem Alter zu bewerten und zu beurteilen, meine Möglichkeiten und meinen Stand in dieser Existenz, der Gesellschaft, aufgrund meiner Vorstellungen von einem „Menschen meines Alters“ einzuschränken durch von mir im Bewusstsein zugelassenen Kategorien und Muster die ich über mediale und soziale Kanäle und die Vorgaben einer engmaschig strukturierten Gesellschaftsordnung und ihrer kulturellen Maßstäbe erfahre und als gegeben akzeptiert habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass diese Beurteilungen meiner selbst mich in Gedankenschleifen des Selbstmitleids und der Selbstrechtfertigung für Stillstand und Tatenlosigkeit geführt haben und ich dadurch Verzweiflung und Frust sowie Trotz und Minderwertigkeitsgefühle meine Stimmung und meinen Antrieb bestimmen lasse ohne dabei meine eigenverantwortliche Handlungsfähigkeit zu berücksichtigen, meinen Selbstwert aus mir selbst, aus dem Leben das ich bin heraus zu erkennen in Gleichheit und Einheit mit allem Leben, unabhängig von der Zeitspanne meines Daseins und der Bewertung anhand künstlicher Wertorientierung über Stand, Status und repräsentative Symbole.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst zu blockieren und zu sabotieren indem ich mir die Konsequenzen der Flucht vor der eigenverantwortlichen Handlung nicht deutlich vor Augen geführt habe, sondern versucht habe sie zu ignorieren und stattdessen meine Aufmerksamkeit in geschlossenen Gedankensystemen der Selbstrechtfertigung, der Selbst-Viktimisierung und des Selbstmitleids zu verschließen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass die Konsequenz einer unehrlichen Umgangsweise mit Selbstbewertungen aufgrund künstlicher Gedankenkonstrukte und der Selbstwahrnehmung als Reflektion meiner Vorstellung über die gesellschaftlichen / kulturellen Kategorisierungen der Missbrauch meines Selbst und meines Umfeldes ist, dass dieser Missbrauch vor mir selbst verschleiert wird durch eben die Selbstrechtfertigungen aufgrund vorgeschobener Schuldzuweisung und Selbst-Viktimisierung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe zu erkennen, dass zunächst vor allem ich es bin der sich selbst bewertet und kategorisiert, der sich selbst als minderwertig und oder unfähig sieht und in seiner verzerrten Selbstwahrnehmung diese Muster nach außen trägt und als diese Vorstellung seiner eigenen Person handelt und wirkt, bevor andere dieses Wirken interpretieren und eventuell bewerten oder kategorisieren und dass ich auch in diesem Fall selbst verantwortlich für die jeweiligen Reaktionen bin auf die ich dann wiederum aufgrund verzerrter Selbstwahrnehmung unaufrichtig und nach eigens generierten mustern reagiere und dass ich dabei in keiner weise selbstbestimmt und als ich selbst in selbst-Ehrlichkeit handeln kann.




Montag, 16. Dezember 2013

Tag 156 - Anspruchsdenken [SV 2] Identität als Wahnvorstellung

"CONSUMED By The Idea of Yourself" - Charcoal and Chalk Pastel on Paper, 11x14inch, by Andrew Gable


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich durch und als meine Gedanken zu identifizieren und in meiner Gedankenwelt abhängig von Mustern und Vorstellungen zu machen die von meinem Bewusstsein aufgrund ihm zugrundeliegender Programmierungen und Konditionierungen die Idee meiner Existenz konstruieren welche immer nur als interpretiertes Abbild der Wirklichkeit meines Selbst in der Welt eine virtuelle, simulierte Realität darstellt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, die systematischen Muster emotionaler Reaktionsverknüpfungen meines Bewusstseins und die tatsächlichen physischen Abläufe, die hervorgerufenen biochemischen Reize des Organismus in Verbindung mit meiner Vorstellungswelt interpretierter Bilder als mein Selbst identifiziert und mein Leben daran ausgerichtet zu haben wie ich mich in meiner bewusstseins-generierten Weltordnung sehe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in dieser Wahnvorstellung meiner Persönlichkeit und meines so mir selbst zugeordneten Platzes in der Wirklichkeit nicht zu erkennen, dass jede Handlung, jeder Versuch des Eingreifens und der Gestaltung, der Beeinflussung und Manipulation meiner Umwelt ganz persönlichen, ausschließlich egoistischen Zielen folgt und ich damit die Konsequenzen für mich und andere in Kauf nehme, ohne sie verantwortungsbewusst und selbstbestimmt zu prüfen, ohne sie anhand meiner vollen Möglichkeit der Wahrnehmung der Wirklichkeit in ihrer Wirkung zu erkennen oder zu verstehen, so dass auch jede missbräuchliche und schädliche Konsequenz durch die persönliche Agenda der Befriedigung künstlicher und unwirklicher Bedürfnisse in meiner eigenen Bewusstseinswelt gerechtfertigt scheint.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, Verhaltensweisen die gegen die Notwendigkeiten meines Handelns im Sinne aller, zum Besten aller, also im Sinne der Vernunft und des gesunden Menschenverstandes stehen aufgrund der Strukturen und Zusammenhänge des geschlossenen Systems meiner Bewusstseinsprogrammierung und meiner persönlichen Wahrnehmungswelt die allein auf die künstlich kreierten Bedürfnisse aus selbstsüchtigen Motiven ausgerichtet ist zu rechtfertigen und beizubehalten und beispielsweise das Argument des 'freien Willens' als Teil einer illusionären Freiheit des Menschen als Persönlichkeit und als persönliches Interesse dazu zu benutzen, mich vor mir persönlich unangenehmen Notwendigkeiten zu drücken, sie aufzuschieben oder zu ignorieren und dadurch Konsequenzen für mich und andere zu erzeugen, deren Urheberschaft ich mir selbst dann nicht eingestehen möchte und für deren Auftreten ich dann aus dieser Perspektive der Ego-Persönlichkeit und der Wahrnehmung als die Identifikation über meine Gedanken- und Vorstellungswelt Schuldzuweisungen konstruiere um mich vor mir selbst und auch in bewusst manipulativer Argumentation vor anderen als Opfer der Umstände darzustellen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, den konsequenten und dauerhaften Selbstbetrug zu kultivieren und zu einem essentiellen Teil meiner Persönlichkeit werden zu lassen, indem ich in anklagender Weise und durch permanente oder auch sporadische Ignoranz gegenüber meiner Eigenverantwortlichkeit mein persönliches Schicksal auf einem Anspruchsdenken gelagert betrachte, das jeder Grundlage entbehrt und das nicht real ist, sondern allein aus der gedanklichen Konstruktion einer künstlichen Existenz als Persönlichkeit / emotionalen Wahrnehmungsreaktionen und konditionierten Reaktionsprogrammen entsteht und durch seine Realitätsferne und ego-zentrierte Grundlage immer wieder mit der Wirklichkeit kollidiert und vor allem immer dort, wo das persönliche Interesse entgegen der Einheit und Gleichheit allen Lebens steht.



Tag 155 - Frustration und Isolation im Zusammentreffen mit anderen „Menschen“ / „Persönlichkeiten“

* Cati Kaoe * / Foter.com / CC BY-NC-SA


Wann immer ich in soziale Interaktion mit anderen Menschen gehe frage ich mich zu irgendeinem Zeitpunkt warum ich das tue, was ich hier mache und wie ich mich verhalten sollte/müsste. In der Regel, wenn das Zusammentreffen privater und/oder angenehmer Natur ist, dann beginnt die Konversation ungezwungen, direkt und ich verhalte mich im Grunde einfach wie ich es im Moment selbstbestimmt entscheide. Doch im Verlauf der Gespräche, wenn es beispielsweise um Themen geht die mir selbst wichtig sind, über die ich mich gerne austausche oder austauschen würde, stelle ich fest, dass ich zunehmend zurückhaltend und zwanghaft in meinen Überlegungen werde, dass ich versuche zu berechnen, Reaktionen vorherzusagen und zu vermeiden. Ich weiß dass viele meiner Standpunkte in gewisser Weise für andere Personen extrem erscheinen könnten, bisweilen sogar völlig aus den Voraussetzenden Annahmen des jeweiligen Selbstbildes herausgelöst sind, also in der Lage wären die Grundfeste der Selbstwahrnehmung einer Person zu erschüttern. Und ich weiß natürlich auch, dass die Reaktion auf eine solche Standpunktvertretung oftmals Blockade, Ablehnung und sogar Aggression bedeutet. Also versuche ich, vor allen Dingen bei Menschen in deren Verhalten, Reden und Denken ich die Möglichkeiten und das Potential, die Selbstehrlichkeit und Offenheit erkennen kann, diese Reaktion zu vermeiden. Das heißt, einerseits befinde ich mich in der Problematik dass ich natürlich ich selbst, selbstbestimmt und eigenverantwortlich sein will, andererseits aber muss ich um solche Reaktionen zu vermeiden mich verstellen und mir selbst, oder auch anderen gegenüber unehrlich und angepasst handeln.
Doch die Frage ist, ob das wirklich unehrlich mir selbst gegenüber ist oder ob ein solches Verhalten nicht GERADE bedeutet eigenverantwortlich und mit gesundem Verstand zu handeln, schließlich ist das keine Verurteilung der anderen Person oder ihres Verhaltens, bzw. der erwarteten Reaktion, sondern eine logische Folgerung aus Verhaltensmustern die ich von mir selbst sehr genau kennen und auf deren Mechanismen ich mich bei dieser Entscheidung berufe weil ich weiß, dass ich vor längerer Zeit unter ähnlichen Umständen derart reagiert hätte. Es ist also eigentlich ein Erfahrungswert, ein Lernen an und durch mich selbst das mich dazu bewegt mich anders zu verhalten oder auszudrücken, um gewisse Reaktionen oder das Auslösen einiger emotionaler Verteidigungs- oder Verdrängungsmuster im Bewusstsein der Persönlichkeit meines Gegenübers zu vermeiden.
Die Problematik dabei ist natürlich, dass die Gefahr besteht, dass ich das Risiko vermeide, das heißt dass ich das Potential unterschätze, und dadurch die Möglichkeit einer gemeinsamen Erkenntnis oder der gemeinsamen Entwicklung dieser Einsicht im Gespräch verhindere, beziehungsweise mich in egoistischen Mustern meiner eigenen Programmierung verstricke die aus Ängsten der persönlichen Ablehnung/Isolation oder der Konfliktscheue motiviert wirken während ich mein Vorgehen mit diplomatischem Geschick vor mir selbst rechtfertige. Diese Problematik ist im Besonderen bei der Struktur meiner Persönlichkeit zu beachten und ich werde in dieser Blogreihe näher darauf eingehen, werde in die Tiefen der emotionalen Verstrickungen meiner Persönlichkeit in solchen Situationen und der gedanklichen Rechtefertigungsstrategien eintauchen, sie mir vergegenwärtigen, sie mir selbstehrlich eingestehen und sie selbstbestimmt auflösen und mich davon zu befreien.

Das Resultat einer solchen Konversation, eines solchen Zusammentreffens kann beispiesweise sein, dass ich die betreffenden Personen für mich aburteile, sie entweder abschreibe oder anderweitig kategorisiere, um für mich selbst ein einfaches Schema zu haben nach dem ich sie in Zukunft behandeln kann. Damit beschränke ich die Möglichkeiten meines Wirkens und muss immer wieder rechtfertigen warum ich den Kontakt meide, warum ich nicht in Interaktion mit diesen Menschen gehe oder gehen möchte. Es resultiert eine Art Frust- und Trotzverhalten, ein innerer Konflikt, ein Bedauern und selbstmitleidiges Verzwefeln das mir selbst schadet und mich in meinem Wirken auf andere Beschränkt und mich letztlich isoliert.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mein Verhalten in Situationen der Interaktion mit anderen Menschen anhand gedanklicher Einbildungen und Vorverurteilungen, Beurteilungen und Ängsten bestimmen zu lassen und dadurch den Bezug zur Wirklichkeit, den Bezug zu mir selbst im Hier zu verlieren und zu dem Moment als dem einzig wirklich lebendigen Sein aufzugeben um in Gedanken, in meinem Bewusstsein eine Geschichte zu verfolgen, also nicht wirklich zu leben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Zugehörigkeit als die Einheit allen Lebens zu verdrängen und mich in Interaktion mit anderen Menschen gedanklich zu isolieren, mich von ihnen zu trennen um dann die Persönlichkeit zu bestimmen und zu definieren anhand von Wertmustern und Grundlagen die als eine Ansammlung von Erfahrungen und Erinnerungen als Bilder in meinem Kopf, meinem Geist, meinem Bewusstsein existieren und als isolierte Entität von mir als mein Selbst wahrgenommen werden, im Vergleich und dem wahrgenommenen Gegensatz durch Abschätzung und Kalkulation in selbstgerechter, egoistischer Manier.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, meine Verantwortung als Mensch, als Teil dieser Einheit des Lebens zu scheuen, sie nicht zu übernehmen in bestimmten Momenten in denen meine Ureigenen Ängste und Befürchtungen bestimmend sind, dass ich diese Ängste nicht vollends und mit aller Hingabe in jedem mir zur Verfügung stehenden Moment und Atemzug angehe, sie mir vergegenwärtige und analysiere um mich von ihnen zu befreien, damit ich in eigenverantwortlicher Einsicht in jedem Moment meines Lebens die Verantwortung als Mensch, die Verantwortung die das Mensch sein mit sich bringt übernehmen und leben kann, dass ich in Einheit und Gleichheit für und als das Leben gerade stehen kann, in jeder wie auch immer gearteten Situation, damit ich mein gesamtes Potential der menschlichen Befähigung für das Leben, für das Wohl allen Lebens und für die gelebte Einheit und Gleichwertigkeit einbringen kann wo immer ich bin.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich nach Situationen in denen ich meinen eigenen Selsbstrechtfertigungen für meine inneren Ängste zum Opfer gefallen bin, in denen ich mein Verhalten den gewohnten Denkmustern ohne Bezug zum wirklichen Moment unterworfen habe, in denen ich nicht als mein Selbst Hier/Da war sondern nach Programmen agiert habe selbst zu verurteilen, mich schuldig und nutzlos zu fühlen und dadurch mich selbst zu missbrauchen indem ich mich blockiere anstatt aus den Erfahrungen zu lernen, sie zu nutzen, mir selbst zu vergeben und mich durch Selbstkorrektur und eine eigenverantwortliche Vorgehensweise neu auszurichten um damit die Verantwortung für mich selbst als das Leben, als Einheit mit dem Leben zu übernehmen.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Lebendige zu der Entwicklung der Aufmerksamkeit in den Situationen in denen ich mein Verhalten und mein Denken von Ängsten und selbstgeschaffenen Wertmustern bestimmen lasse innezuhalten, die Gedankenketten zu stoppen, zu atmen und in den Moment des Hier zurückzukommen, mich in Einheit und Gleichheit mit allem in jedem Atemzug zu erkennen und an den momentanen Gegebenheiten mein Handeln auszurichten so, dass ich im Sinne der Einheit, des Wohls allen Lebens agiere.

Tag 154 - Selbst als Erfahrungsgeschichte des Egos - Anspruchsdenken [SV]

Alison Christine / Foter.com / CC BY


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Persönlichkeit als die Erfahrungsgeschichte und Fantasie meiner gedanklichen Konstruktion als Charakter und emotionalen Körper über mein Selbst als das Leben zu stellen und damit/dadurch mein Wirken und Handeln in egoistischer Weise benutzt zu haben so dass die Persönlichkeit mit ihren ganz eigenen Zielen, Erwartungen und Vorstellungen entgegen dem gesunden Menschenverstand und entgegen den Prinzipien des Lebens, der Gleichheit und Einheit allen Lebens als imaginär separierte Einheit das Umfeld, also auch andere Lebewesen, andere Menschen also benutzt und manipuliert hat um die erwarteten Reaktionen zu erreichen, bzw. die egoistischen Erwartungshaltungen der gedanklichen Realität zu erfüllen ohne Rücksicht auf Schaden und Missbrauch.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst in meinem Bewusstsein von allem anderen abzutrennen, mir eine Wirklichkeit vorzustellen in der ich eine gesonderte, nur für mich selbst wichtige Rolle spiele und damit der Manipulation und dem Missbrauch am Leben die Grundlage geboten habe mich zu bestimmen, mein Handeln, Denken und Empfinden derart zu manipulieren und zu interpretieren dass es nur dem Zweck der Selbsterfüllung, der ganz persönlichen Agenda dient.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe vor mir selbst zu verschleiern, dass ich mich dadurch emotional verletzlich und unsicher mache, dass ich dann versuchen werde meine emotionale innere Unsicherheit durch die Manipulation anderer im Sinne meiner Erwartungshaltung, dem Drehbuch meiner inneren Realität, zu beseitigen um ein Gefühl der 'passenden Rolle' meiner Persönlichkeit in dieser Existenz zu bekommen ohne dabei in Selbstehrlichkeit mir und dem Leben gegenüber einzugestehen, dass diese Jagd nach emotionaler und Empfindungs-basierter Erfüllung nur im Missbrauch und der Ausbeutung meines Umfeldes enden kann, denn die Realität der bewusstseins-basierten Persönlichkeit, der inneren Vorstellungswelt ist und kann nur für mich, für meine Gedankenwelt verständlich und wirklich gelten so dass die Reaktionen anderer immer nur durch Manipulation erreicht werden können, niemals aber aufgrund wirklichem Willen, einer freien Entscheidung die dem Besten aller Beteiligten dient.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, meine persönlichen Bedürfnisse als einen Anspruch zu sehen und für Ihre Erfüllung anderen teilweise die Verantwortung zu übertragen, sei es aus Gründen der Wiedergutmachung wenn ich viel für diese Menschen getan habe oder in einer Erwartungshaltung aufgrund meiner Verbindung/Beziehung zu diesen Menschen und mich dann bei nicht erfüllter Erwartung in Selbstmitleid und Trotz zu verlieren, mich in der Rolle des ausgenutzten und verprellten „Gutmenschen“ zu sehen und mir darin zu gefallen, anstatt mich selbst zu fragen was tatsächlich der Grund erstens für die Erwartete Leistung an sich und zweitens für die Nichterfüllung dieser Erwartung ist und warum ich nicht eigenständig und eigenverantwortlich in der Lage war, mir diese Erwartung zu erfüllen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, dass mich das Denken entlang der Prinzipien eines abhängig machenden und von Angst getragenen Kultursystems derart bestimmt, dass ich andere Menschen in meinen Vorstellungen und Erwartungen dazu benutze ihnen teilweise oder ganz die Verantwortung für mein Befinden, meine Zufriedenheit oder Unzufriedenheit zu übertragen, sie in gedanklichen Konstrukten verantwortlich zu machen, falls ich feststelle, dass sich eine persönliche Erwartungshaltung von mir nicht erfüllen lässt anstatt mit gesundem Menschenverstand und klarer Sicht durch selbstehrliche Analyse die Situation und meinen Standpunkt deutlich zu verstehen, zu erkennen, dass ich auch wenn ich tatsächlich mich selbst und meine Zeit, meine Arbeitskraft und vieles mehr für andere Menschen aufgeopfert habe kein Anspruchsdenken daraus entwickeln kann wenn ich mich gleichzeitig als hilfreichen Menschen betrachten will, da dies auf eine grundlegende Unehrlichkeit vor allem mir selbst gegenüber hindeutet die im Moment der Bereitstellung meiner Hilfe gleichzeitig ein Schuldverhältnis eröffnet, welches reine Vorstellung ist und sozusagen eine Blanko-Verpflichtung bedeuten würde, die unakzeptabel für jeden ist und die auch von mir selbst niemals akzeptiert werden würde.


Tag 153 - Grimmige Eitelkeit

Cayusa / Foter.com / CC BY-NC


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