Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, aus meiner persönlichen Angst und
irrationalen Befürchtungen heraus Tiere in ihrer Lebensfreiheit
eingeschränkt zu haben.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mir vorzumachen ich sei tatsächlich
in erster Linie um das Wohl der Tiere besorgt gewesen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, Katzen in meine Obhut zu nehmen,
obwohl ich im Grunde nicht verantwortungsbewußt genug war auch
dementsprechend für sie zu sorgen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, die Tiere zu benutzen um mich
persönlich emotional zu bereichern und besser zu fühlen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, nicht konsequent und selbstehrlich
die Bedürfnisse der Tiere wahrgenommen zu haben und stattdessen mit
der Überheblichkeit des menschlichen Egoismus in einigen Bereichen
gegen ihre Bedürfnisse entschieden habe um diese Entscheidungen dann
selbstgefällig mit dem Argument zu rechtfertigen, ich wüsste
besser, was gut für sie sei.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, die starke Bindung und das Vertrauen
das diese Katzen mir entgegengebracht haben auszunutzen um sie
entsprechend meiner Vorstellungen und Befürchtungen einzusperren und
im Haus zu halten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, diesen Konflikt zwischen der
Gewissheit über ihren Wunsch nach Freilauf einerseits und den
persönlichen Ängsten um ihre Sicherheit andererseits aus Feigheit
nicht endgültig aufgearbeitet und selbstehrlich bereinigt zu haben,
und ihn stattdessen all die Jahre mit mir herumzutragen, so dass sich
meine innere Anspannung zusätzlich schädlich und zersetzend auf
mein Verhalten gegenüber den Tieren und meinem Umfeld allgemein
ausgewirkt hat.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mehr von den Tieren zu nehmen als ich
ihnen gegeben habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mich mit der zwar engen, aber für
die Katzen nicht immer vorteilhaften Bindung gegenüber anderen zu
brüsten, mich gut und besonders zu fühlen und zu glauben ich sei
etwas besonderes, weil ich so einen guten Draht zu Katzen habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, drei freigeborene, junge Katzen zu
mir genommen zu haben, obwohl dies nicht wirklich notwendig gewesen
wäre, dass ich versucht habe diese Handlung vor mir selbst als
Heldentat zu rechtfertigen und mich selbst über diese Grundlage
meiner Handlungsmotivation über viele Jahre belogen habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, in der Konsequenz dieses
Selbstbetruges die Katzen und mich leiden zu lassen, da meine Angst
um den Verlust in erster Linie der Angst vor der Verantwortung
entsprungen ist, der Verantwortung für das Leben dieser Tiere die
ich in dem Moment meiner Entscheidung sie mitzunehmen mir aufgeladen,
aber nicht vollends akzeptiert hatte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mich selbst als Opfer der Umstände
darzustellen, obwohl ich im Grunde aus emotionaler Regung die ich mir
nicht in ihrer Ursächlichkeit und aller Konsequenz vergegenwärtigte
gehandelt habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, die Leben von insgesamt vier Katzen
auf der Basis meiner Unvernunft, Ignoranz und Unehrlichkeit mir
selbst gegenüber drastisch zu beeinflussen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, diese vier Leben unter meine
Bestimmung zu zwingen, ohne ihnen die Möglichkeit irgendeiner
Entscheidung zu geben.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, selbst in Zeiten in denen es mir
möglich gewesen wäre ihnen Freilauf zu gewähren nicht in ihrem
Sinne gehandelt zu haben, sondern stetig Diener meiner eigenen Ängste
und Befürchtungen geblieben bin.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, über einen langen Zeitraum meiner
Partnerin gegenüber Vorwürfe zu hegen, weil ich zwei meiner Katzen
weggeben musste als wir zusammenzogen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mir selbst gegenüber Vorwürfe zu
hegen, weil ich für mein eigenes Wohl zwei meiner Katzen jemand
anderem übergeben habe als ich mit meiner Partnerin eine gemeinsame
Wohnung bezog.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, zu glauben, niemand sonst könne so
gut für die Katzen sorgen wie ich, obwohl mir im Grunde klar war,
dass ihr neuer Aufenthaltsort wesentlich Artgerechter war und sie
dort freier leben durften/konnten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, immer wieder neue Begründungen zu
finden, warum gerade jetzt und hier nicht der richtige Zeitpunkt
wäre, die Katzen rauszulassen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, die Abneigung meiner Nachbarn gegen
Katzen für mich selbst als erleichternde Bedingung und
Rechtfertigung für die fortdauernde Gefangenschaft meiner Katzen zu
benutzen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe, dass mein Kater Tiger erhebliche Zeit
unter Schmerzen leiden musste, weil ich nicht verantwortungsbewußt
genug war um finanziell genügend Mittel aufzubringen und ihn
Tierärztlich behandeln zu lassen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe mich deswegen viele Jahre schuldig zu
fühlen und mich in dieser Opferrolle nicht den wirklichen Ursachen
und Gründen gestellt habe, sodern im Selbstmitleid wiederum meine
selbstzerstörerischen Verhaltensmuster legitimiert habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe mich zum Teil eines Systems zu machen,
das Tiere und andere Menschen zu Objekten der persönlichen
Bedürfnisbefriedigung macht, einer Welt- und Selbstsicht die voll
und ganz Bewußtseinszentriert ist und die die Wirklichkeit des
Lebens lediglich als form- und manipulierbare Umgebung zum eigenen
Nutzen wahrnimmt.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mir selbst innerhalb dieser
Gedankenstrukturen eine feste Rolle zu geben, die bestimmte
emotionale Punkte benutzte/anregte so dass ich mich bei dem was ich
tat 'gut' und moralisch gerechtfertigt fühlen konnte.
Ich bestimme mich selbst auf einem Weg
zur reflektiven Befreiung von fremdbestimmten Gedanken- und
Verhaltensmustern die einem System angepasst sind das in seiner
äußeren Manifestation und Representation der gegebenen Zustände
unserer Welt und unseres Zusammenlebens inakzeptable Auswirkungen und
Konsequenzen für alles Leben zeigt und das daher in
Selbstverantwortung eines selbstbestimmten, selbstehrlichen
Humanwesens nicht länger tragbar sind.
Ich bestimme mich selbst auf den Weg
des Prozesses zur Selbstbefreiung um dem selbstbezogenen, vom
illusionären Geisteswesen meiner persönlichkeit angetriebenen
Missbrauch am Leben ein Ende zu bereiten.
Ich bestimme mich selbst indem ich mir
in selbstehrlichkeit die emotionalen, gedanklichen Wertvorstellungen
die mein Leben bestimmt haben und noch bestimmen vergegenwärtige und
ihre wahre Herkunft und Natur erkenne um sie überall dort zu
entlarven und aufzulösen wo sie mich zu eigensinnigem, eigennützigem
Verhalten bewegen das in seiner Konsequenz die Ausnutzung und den
Missbrauch anderer Lebewesen zur folge hat.
Ich bestimme mich selbst und begebe
mich auf den Weg der Selbstbefreiung durch Selbstvergebung und
Selbstkorrektur im Sinne des Wohles allen Lebens in Erkenntnis und
der Einsicht in die Einheit und Gleichwertigkeit des Lebens.
Ich bestimme mich selbst um von der
Vorstellung meiner Selbst-Identifikation als meine emotionalen
Prägungen, Erinnerungen, angelernte Gewohnheiten und Wertkonzepte um
mich als das Leben gleichwertig und eins mit allem Leben zu
Realisieren.
Ich bestimme mich selbst zur
Selbstbestimmung in Selbstehrlichkeit als das Leben um dem Missbrauch
im Namen irrationaler, imaginärer Überwertigkeitsvorstellungen zu
beenden.
Ich bestimme mich selbst um als Mensch
die mir eigenen Fähigkeiten zur Planung, Entscheidung und Erkenntnis
einem neuen Nutzen zuzuführen, der die gesellschaftliche Ordnung am
Prinzip der freiheitlichen, gleichwertigen und gemeinsamen,
selbstebstimmten und eigenverantwortlichen Entfaltung der Einheit in
Vielheit allen Lebens neu ausrichtet.
Ich bestimme mich selbst auf den Weg
der Selbstbefreiung von allen Ängsten die dem Eigeninteresse einer
imaginären Wesenheit meiner gedanklichen Vorstellung von mir selbst
zum Schutz dienen und die dazu führen dass somit das Leben selbst
und die ureigenen Rechte anderer immer als sekundär bewertet werden.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass mein Streben,
meine Weltsicht und meine innere Wertung des Lebens immer auf rein
gedankenbasierten Glaubenssätzen geboren aus meiner persönlichen
Geschichte, Erinnerungen, Emotionen und Erfahrungen begründet war
und nicht dem Leben zugewand und am Leben ausgerichtet, dass die
Verfolgung von reinem Selbstinteresse im Gegenteil das Leben
missachtet und es benutzt um eine Vorstellung mit Vorstellungen zu
befriedigen, was im Resultat Schaden und Zerstörung im Realen Leben
anrichtet und letztendlich niemals nachhaltig dem Leben dient, vor
allem auch nicht dem Eigenen, denn mit seinem Ende schwindet auch die
Vorstellung und alle scheinbare, imaginäre 'Zufriedenheit'.
Ich widme diesen Blog und meinen
gesamen Prozess ebenso meinen verstorbenen Katzen Tiger und Bissi,
wie auch Persil und Struppi von denen ich nicht weiß ob sie noch in
ihrer Form existieren, und allem Leben das sich im Prozess der
Befreiung und auf dem Weg zu wahrer, lebendiger, gleichwertiger und
gemeinsamer Selbstentfaltung befindet.
Hallo Bastian,
AntwortenLöschenDanke - vielen Dank für diesen sehr hilfreichen Blog. Ich lebe ebenfalls mit Katzen - alle dürfen raus und dennoch -
Ich vergebe mir selbst dafür, dass ich für mich selbst erlaubt und akzeptiert habe, den natürlichen Lebensraum anderer Mitgeschöpfe/Tiere/Lebewesen auf dieser Erde drastisch eingeschränkt und teilweise zerstört zu haben und immer noch zu zerstören, so stark, dass es mittlerweile für viele Spezies keinen Lebenraum ohne Gefahren oder Einschränkungen/ Eingriff durch den Menschen (und seine Technik - z.B. Autos) gibt, und ich diese Einschränkungen/ Gefahren dazu benutze den Lebenraum meiner Tiere noch mehr einzuschränken, indem ich sie in Gehege oder Wohnungen mit oder ohne vernetzten Balkon einsperre.
Sabine
und - ich vergebe mir selbst dafür, dass ich für mich selbst erlaubt und akzeptiert habe, Tiere zu halten, zu kaufen, zu erwerben, zu besitzen, deren Wohlsein dann von mir abhängig ist anstatt gleichwertig mit allen Geschöpfen/ Lebewesen frei und uneingeschränkt zum Wohle des ganzen auf diesem Planeten zu leben.
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