Fortsetzung zu
Tag 163 - Psychlogie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 5
Auszug:
Da der Selbstwert des Individuums sich
nicht mehr über den Konsum symbolischer Güter definiert oder
aufgrund zwangsweise auferlegter Statuswerte zu erkämpfen ist,
sondern in der unumstößlichen Gewissheit der Gleichheit und
Einheit, sprich der Gleichwertigkeit aller fußt, ist die
Lebensmotivation, der Antrieb der Handlung nun nicht mehr auf
gelenkte, isolierte Ziele ausgerichtet, sondern auf das Wohl der
Gemeinschaft und das Beste für deren Entwicklung, nicht nur begrenzt
auf die eigene Lebensspanne, sondern auf das Leben selbst bezogen,
Generationsübergreifend und nicht an die eigene Erfolgsgeschichte
gebunden.
Fortsetzung:
Wir wollen das Beste, wir wollen den
Fortschritt, die Bequemlichkeit und den Luxus. Dagegen ist nichts
einzuwenden. Das Problem dabei ist, wir wollen all das jetzt, für
uns selbst und so schnell wie möglich. Wir streben nach dem
persönlichen Erlebnis, nicht nach dem dauerhaften, stabilen Erfolg.
Wir sind allein auf unsere eigene, persönliche Erfahrung fixiert und
Sklaven des Belohnungssystems unserer primitiven Gehirne.
Angst ist der größte zerstörerische
Faktor und unser Antrieb dabei. Wir sind nicht dumm, aber wir handeln
kopflos, irre, idiotisch, wahnsinnig. Was sonst außer der Angst
sollte uns dazu bringen so zu handeln? Die Angst um die Geschichte
in unseren Köpfen die wir über das Leben selbst gestellt haben,
unsere Persönlichkeit. Wir haben zwar die Fähigkeit zu
Verstandes-gemäßem Denken, zur Vernunft, zu Weitsicht und
verantwortlichem Handeln, aber wir leugnen sie, nutzen sie
absichtlich nicht, aus Angst vor der Verantwortung die diese
Fähigkeiten mit sich bringen.Unsere kulturelle Prägung, die
Systematik die wir etabliert haben als soziales und wirtschaftliches
Gefüge nutzt unseren primitivsten Entwicklungsstand, unsere simplen
Systematiken persönlicher Belohnungs- und Glücksempfindungen um
uns im Innersten auf dem Stand der Entwicklung eines Säuglings zu
belassen. Dadurch werden wir zu Masken, zu oberflächlichen,
schein-mündigen 'Erwachsenen', mit Macht und Privilegien der
Mitgestaltung ausgestattet und werden dabei doch noch immer geleitet
und fremdbestimmt ohne uns dessen bewusst zu sein, handeln und
agieren einzig im Sinne und nach den Prinzipien der alles
beherrschenden Systematik des Glaubens, der Dogmen die, getriggert
durch unsere Ängste des Existenz- und Identitätsverlustes von uns
allen aufrecht erhalten werden.
Dabei ist jeder Fortschritt den die
Menschheit geleistet hat immer das Ergebnis einer Zusammenarbeit
gewesen. Es gibt keine einzigartige Idee, keine Leistung die absolut
unabhängig und isoliert vonstatten geht. Das Problem ist die
Systematik, die es entgegen jeder Vernunft und jeden Verstand
einzelnen Personen und Gruppen ermöglicht, die Rechte an Ideen und
Leistungen ihnen allein zuzuschreiben. Wenn diese Personengruppen
eine Möglichkeit sehen, aus einer Idee oder einer Leistung Profit zu
schlagen, erwerben sie die Rechte an dieser Idee, die ein Ergebnis,
ein Substrat der gedanklichen Anstrengungen und der Experimente von
hunderten und tausenden Menschen sein kann und benutzen wiederum
andere Menschen als Ressource, um die Produkte herzustellen, um die
Umsetzung zu vermarkten; und das können sie tun, weil die Systematik
die wir alle zulassen und aufrecht erhalten dies legitimiert, weil
Menschen in existenzielle Abhängigkeit von anderen Menschen,
Unternehmen und Konzernen gebracht werden, welche die Rechte an
Ressourcen und Ideen, menschlichen Errungenschaften für sich allein
beanspruchen können und dürfen.Wir halten in unserer Angst vor
Eigenverantwortung und wahrer Selbstbestimmung den Glauben aufrecht,
dieser Anspruch der so bemächtigten Personen sei gerechtfertigt
aufgrund ihrer persönlichen eigenen Leistungen. Doch nichts könnte
ferner von der Wirklichkeit der Tatsachen entfernt sein.
Der Gedanke die Entwicklung, Produktion
und allgemeine Organisation bestimmten Institutionen zu überlassen
die fachlich spezialisiert sind ist an sich kein schlechter, doch die
Art der Umsetzung die einer Ideologie des Wettkampfes um die Macht
und die Kontrolle über Möglichkeiten und Ressourcen folgt, zum
einzigen Zweck der gierigen, persönlichen Bereicherung entspricht in
keiner Weise den tatsächlichen Möglichkeiten und den Fähigkeiten
des Menschen. Aus seiner Angst heraus lässt er solch
missbräuchliche, widersinnige Strukturen und Regelungen zu, in der
vagen Hoffnung für sich selbst genug 'Rechte' und Möglichkeiten
sichern und erwerben zu können um seine persönliche kleine Welt
ausreichend bereichert zu haben. Nach mir die Sintflut schein dabei
oberstes Mentalitäts-prinzip zu sein, während in Anbetracht der
Zukunft der eigenen Nachkommen ein Glaubenskonzept genährt wird, das
dem Motto 'es wird sich schon irgendwie alles richten' zu folgen
scheint. Alles in allem nicht gerade ein Bild das vor Würde und
Erhabenheit strahlt, sondern eher niedere Triebhaftigkeit und
rücksichtslose Wildheit widerspiegelt, wobei ich ganz bewußt auf
Bezeichnungen wie 'animalisch' verzichte, da das Verhalten des
Menschen unvergleichlich kurzsichtig, selbstzerstörerisch und naiv
erscheint und sich nirgendwo im Tierreich ein Äquivalent hierzu
finden lässt.
Fortsetzung folgt...
Fortschritt ... wie aus der Gemeinschaft der Lebewesen Gesellschaftsformen werden:
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Gruß