Samstag, 13. April 2013

Tag0062 – Alltägliche Gedankenfallen



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich in Gedanken zu verlieren und den Moment des Lebens, des lebendigen Seins in jedem Atemzug zu verlassen, mich in meinem Bewußtsein vom Leben abzuwenden um in Vorstellungen und Erwartungen, geformt aus Erinnerungen und Wertvorstellungen, aus Bildern der Vergangenheit die ich im Geist neu zusammensetze mir ein Bild von einer noch nicht eingetretenen Zukunft zu machen, eine Sicherheit zu erlangen die irrelevant, unwirklich und trügerisch ist, mich bei dem Versuch der inneren Absicherung selbst auszuschalten, Zeit verstreichen zu lassen in der ich untätig bin, nicht selbstbestimmt lebe sondern in Gedanken schwelge, nur für mich in meinem Bewußtsein als Selbstzweck der mentalen Berieselung meiner Wahrnehmung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich in Momenten in denen ich mir in Gedanken Vorstellungen von einem Vorhaben mache, in denen ich mich dann verliere und nach und nach selbst manipuliere, beeinflusse und in Untätigkeit verfalle selbst zu ertappen und mich selbst zu verurteilen, frustriert und selbstmitleidig zu reagieren, Zorn und Wut in mir zu entwickeln durch deren überwältigenden Einfluß ich dann gerechtfertigt zu sein scheine wenn ich aggressiv Energien abbaue indem ich selbstzerstörerisch handle, indem ich wie ein besessener Fluche, Türen Knalle, Sachen herumwerfe und mich wie ein Wahnsinniger benehme, wenn auch nicht immer in dieser extremen, nach außen gerichteten Form, dann doch im Inneren, in meinen Gedanken und den gedachten Worten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe Erwartungen an bestimmte Situationen und Erlebnisse zu haben, besonders auch auf Taten und Unternehmungen auf die ich mich freue, von denen ich mir ein 'positives' Erlebnis erhoffe und mich dann gedanklich auf diese Erwartungen und Vorstellungen derart zu versteifen, das ich den Blick für den Moment, für das Hier und Jetzt, den lebendigen Lebensmoment völlig verliere und alle Abweichungen von meiner Vorstellung als Störfaktoren wahrnehme und mir somit die Möglichkeit des selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und am gesunden Verstand ausgerichteten Handelns und Erlebens, vor allem aber natürlich auch die lebendige Freude am Moment nehme.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe wiederholt in diese Gedankenmuster, diese emotionalen Fallen der Selbstverblendung zu laufen, mich immer wiede rin verschiedenen Situationen derart aufzugeben.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben das ich bin dazu in jedem Moment in dem ich mich bei der Formung von gedanklichen Vorstellungen und Erwartungen über/von einem bevorstehenden Erignis/Erlebnis erkenne mich zu stoppen und mir zu vergegenwärtigen, dass ich eins bin mit dem Leben/als das Leben und nur als das Leben in dem Atemzug hier und jetzt sein kann, und nur in diesem Moment effizient, selbstbestimmt und angemessen, ausgerichtet an den Interessen des Lebens, an dem Vorteil aller Beteiligten und dem Bewußtsein über die Verantwortlichkeit für alle Konsequenzen handeln kann.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst zur schrittweisen Selbstbefreiung von den Programmen der Persönlichkeitskonditionierung, den von Angst und Unsicherheit geprägten Schutzmechanismen der vergeistigten Isolation einer Selbstwahrnehmung als isoliertes Bewußtsein, als Ich, als Ego-Persönlichkeit, die mich gefangenhalten, einschränken und limitieren auf das Wiederholen von Bildern, Erinnerungen und gedanklichen Wertstrukturen, auf das gierige Ersehnen von Erlebnismomenten energetischer Auf- und Entladung, ohne Selbstbestimmung und Kontrolle, ohne eigenverantwortliches, lebendiges Sein.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben die Momente des Rückfalls in alte Gedanken- und Verhaltensmuster zu nutzen, um die Selbst-Korrektur effektiver zu gestalten und die Verdeutlichung und das Verständnis der eigens akzeptierten Täuschungsmanöver und der Selbstmanipulation noch zu vertiefen, bis ich in allen Punkten unumstößlich gefestigt und frei sein kann, ohne mich selbst zu täuschen, bis ich mir selbst in jedem Moment meiner Existenz gleich und eins mit allem Leben vertrauen kann und ein für das Leben vertrauens-würdiger, verlässlicher Teil bin.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 13.04.2013




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