Mittwoch, 13. August 2014

Tag 181 - Loslösen von emotionalen Reaktionsmustern

giulia.forsythe / Foter / Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-NC-SA 2.0)




Emotionale Reaktionen üben auf das Bewusstsein einen starken Reiz aus, sie sind die Grundlage des Egos, der Persönlichkeitsgenerierung, sie haben ein enormes Suchtpotential, denn ihre im Grunde mechanische Wirkungsweise fühlt sich richtig, real und lebendig an. Allerdings ist bei genauerer Selbstuntersuchung das Reiz-Reaktionsmuster eine Entwicklungshistorische Kette von subjektiven Urteilen und Selbstbewertungen, von emotionalen Erlebnissen die in der Erinnerung abgespeichert sind und nun immer wieder als Referenzen zur Bewertung aktueller Situationen herangezogen werden. Daher ist das eigentliche Verhalten beim Befolgen dieser Reaktionsmuster ein nach hinten, in die Vergangenheit gerichtetes, da es ja auf der Vergangenheitserfahrung basiert. Es ist also nie ein progressives, und schon gar kein Vernunft- oder vom Verstand gesteuertes Verhalten. Wie soll aus emotionalen oder auch gefühlsbasierten Reaktionen also – und wir sind als Menschen in dieser Welt heute in allen Sinnesbereichen geradezu Süchtig nach emotionalen Reizen -  etwas entstehen, das dem menschlichen Potential und seinen tatsächlichen Fähigkeiten gerecht werden könnte, ganz zu schweigen von seinem Anspruch auf Erhabenheit, Kultiviertheit, Fortschrittlichkeit und zuoberst seiner Intelligenz? Tatsächlich sind alle Reaktionsmuster die auf diesen persönlichen Werte-Konstrukten emotionaler Erwiderung oder emotionellen Verhaltens basieren eine Beschränkung der eigentlichen Fähigkeit des Menschen Situationen rational zu erkennen und ihren Verlauf ursachenbezogen an bestimmte zielgerichtete Prinzipien anzugleichen unter der Berücksichtigung der Konsequenzen für sich selbst und andere. Und gerade weil er diese Fähigkeit zweifelsfrei besitzt ist diese freiwillige Selbstbeschränkung der rein emotionalen Reaktionen eine bewusste Verantwortungslosigkeit die man als Unmündigkeit bezeichnen könnte, wobei eine gewählte Ignoranz den Kern der Sache besser beschreibt, da Unmündig ja zuerst einmal voraussetzen würde, dass man die eigene Fähigkeit zu mündigem, verantwortungsvollem Handeln überhaupt erst annimmt. Verantwortungsvoll und mündig heißt natürlich immer unter der Berücksichtigung der Einsichtsfähigkeit in die Wirklichkeit der gegebenen Verhältnisse zu Handeln, und zwar in genau so weit wie man dazu unter Aufbringung seines gesamten Potentials, also seiner Fähigkeiten im Stande ist. Das emotionale Reaktionsmuster ist eben genau das Gegenteil davon, das Handeln das darauf basiert ist in höchstem Maße subjektiv und noch nicht einmal in der Subjektivität ist es konsequent, denn es bezieht sich letztlich allein auf die gedankliche Bewusstseinsebene und ignoriert die tatsächlichen physischen Bedürfnisse der eigenen Existenz, was sich in der selbstzerstörerischen und kurzsichtigen Natur der Gesellschaftssysteme und der sozialen Beziehungen der Menschen überall auf der Welt zeigt. Beziehungen die auf sozialer Abhängigkeit basieren,  zersetzende Konflikte die ihren Ursprung in reinen Glaubenssystemen haben und entgegen der tatsächlichen Gleichheit der Grundbedürfnisse und der Einsicht in die Möglichkeit einer physischen, gleichberechtigten und unterstützenden Koexistenz aufrechterhalten werden, alltägliches Sucht- und Konsumverhalten das keiner lebensfördernden oder nachhaltigen Entwicklung dient sondern eine Vergeudung der Ressourcen darstellt und vor allem auch eine Verschwendung der Lebenszeit, da es keine dauerhafte, nachhaltige Befriedigung und zu-Frieden-heit schafft. Diese emotionalen Reaktions- und Verhaltensmuster, genährt durch künstlich geschaffene Ängste und durch die Manipulation sozialer Systeme erzeugte Ängste existentieller Not, bestimmen das menschliche Verhalten in einem ungesunden Maß das es einerseits möglich macht uns selbst zu manipulieren und zu beherrschen, uns zu selbstzerstörerischem Denken und Handeln zu verleiten und das es andererseits unmöglich macht Probleme und Situationen jeder Art mit gesundem Menschenverstand zum Wohle aller Beteiligten zu bearbeiten und zu lösen.  Das Erkennen und das Auflösen /  Loslösen von diesen Reaktionsmustern ist daher notwendig um sich und andere vor den Konsequenzen dieser Verantwortungslosigkeit zu bewahren und sich selbst zu befreien, vor sich selbst aufrichtig und selbst-ehrlich gerade stehen zu können um überhaupt Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, was die Grundvoraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben eines Menschen ist, der sich selbst als mündig und Vernunftbegabt bezeichnen will.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich immer wieder von meinen emotionalen Reaktionen auf das Einwirken äußerer Umstände bestimmen zu lassen ohne mir zu vergegenwärtigen, dass diese Emotionen Resultate meiner eigenen Gedanken und Erinnerungen sind und sich auf eine rein persönliche Weltsicht beziehen wodurch sie in der Folge als Reaktion nach außen nicht sinnvoll und zum Besten aller wirken, sondern lediglich den Versuch des Egos darstellen sich das Umfeld auf Kosten anderer ohne Rücksicht den persönlichen Bedürfnissen anzupassen oder aber die Emotion der Frustration aufgrund der eigentlichen Unmöglichkeit dieses Versuchs in eine Beschuldigung nach außen zu wandeln  und in Häme, Wut und Aggression gegen andere zu richten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es immer wieder nicht erkennen wollte, dass dies es Eingehen auf emotionale Reaktionen ein Spiel mit Energien ist, mit Gedanken und Fantasien durch das ich mich selbst, meinen Körper, meine lebendige, physische Grundlage benutze und immer auch andere als Statisten und Protagonisten meiner persönlichen Bewusstseinswelt einzusetzen versuche um die Vorstellungswelt meiner Persönlichkeit, meiner Erinnerungen und Gedanken-Konstrukte mit denen ich mich zu identifizieren gelernt habe zu nähren und für mich am Leben zu erhalten ohne mir dabei einzugestehen, dass eine für alle sinnvolle Lösung, ein verantwortungsvoller Umgang mit mir selbst und anderen in dieser Verhaltens- und Denkweise nicht möglich ist und dass sie einen Missbrauch des lebendigen, physischen Seins darstellt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, die eigene Unachtsamkeit und das Zurückfallen in die angelernten und gewohnten Verhaltensmuster egoistischen und Ich-bezogenen Denkens sowie in das Suchtverhalten bezogen auf selbst geschaffene, rein persönliche Bedürfnisse entgegen dem besseren Wissen um den Schaden den ich dadurch nicht nur für mich selbst sondern auch für andere verursachen kann durch meine Gedanken und persönlichen Wertsysteme zu rechtfertigen und den Grund dafür im Verhalten anderer zu suchen, oder besser gesagt in meiner konstruierten Interpretation des Verhaltens anderer.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst und meine Selbstbestimmung auf dem Weg der Selbstbefreiung von der bewusstseinsbasierten Verblendung und Ablenkung von der Einheit und Gleichheit der physischen Existenz, Hier als das Leben, immer wieder zu boykottieren um dadurch meinem Ego in der Rechtfertigung des emotionalen Denkens, der Schuldzuweisung und Anklagenden Haltung wieder Nahrung zu geben.



Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in dem Moment in dem ich die emotionale Reaktion körperlich wahrnehme meine Gedanken zu stoppen, zu atmen und mich dadurch in den Moment und die Wirklichkeit meiner physischen, atmenden Existenz in das Hier aus den Gedanken und dem Bewusstsein zurückzuholen um die Situation unbeeinflusst von emotionalen Projektionen und Interpretationen in Einheit und Gleichheit zu durchleben, selbstbestimmt und im Sinne des Besten für alle in diesem Moment.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in Einheit und Gleichheit n dem Moment in dem mir ein emotionales Verlangen nach einer Reaktion, einer energetischen Aufladung meines Bewusstseins, der Befriedigung eines Bedürfnisses meiner Ego-Persönlichkeit in den Sinn kommt mich zu stoppen, durchzuatmen, mich bewusst und unbeeinflusst zu fragen was und wozu dieses Bewusstseinskonstrukt existiert und warum/zu was mich bestimmen soll, die Ursache und Konsequenz die das Nachgeben hat / hätte zu verstehen damit ich tatsächlich als Mensch selbstbestimmt und in Einheit mit dem leben die Verantwortung für mein Denken und Handeln übernehmen und zu ihr stehen kann in jedem Augenblick des Lebens.

Ich bestimme mich selbst als Mensch in Einheit und Gleichheit mir immer wieder die rationale Einsicht vor Augen zu halten, dass die Befreiung von den emotionalen Reaktionsmustern und der Fremdbestimmung durch die Bewusstseins-Konstrukte ein schrittweiser Prozess sind und dass eine emotionale Reaktion der Frustration wenn ich eine Niederlage oder einen Rückfall bei mir erkenne ebenso eine Falle der Bewusstseinsgesteuerten Ego-Identifikation ist und in keiner Weise eine dem Besten aller dienende und konstruktive Verhaltens-/Denkweise.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben auf den Weg in ein Leben ohne die Fremdbestimmung durch Bewusstseinsprogramme, ein Leben das stabil und Hier in Einheit und Gleichheit diese auch  lebt, annimmt und in jeder Situation umsetzt, welche Widerstände sich auch ergeben, im Sinne des Lebens, und in vollem Bewusstsein der Verantwortung für alles Leben und die Konsequenzen jeden Denkens und Verhaltens.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in Einheit und Gleichheit durch mein Handeln und Denken jetzt und zukünftig kein anderes Leben, keine andere Existenz mehr zu missbrauchen um mich als mein bewusstseinsbasiertes Ego zu bereichern oder persönliche, egoistische Bedürfnisse zu befriedigen und sei es auch nur in meiner Vorstellung.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in Einheit und Gleichheit in dem Moment in dem ich mich selbst schuldig fühle aufgrund eines  Rückfalls in alte Verhaltens- und Denkmuster und mich selbst be- und verurteile um mich auf den emotionalen Weg der Lethargie und / oder der depressiven Verstimmung begebe, mich zu stoppen, bewusst zu atmen, mich in den Moment des physischen, atmenden Seins zurückzubringen und mich selbstbestimmt durch das Reaktionsmuster zu bringen in der Einsicht/Erkenntnis, dass diese Gedankenkonstruktion keine Lösung des Problems, sondern vielmehr seine Ursache überhaupt darstellt.