Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tag 98 / 99 - Der illusorische Wahn des 'eigenen Lebens'

~FreeBirD®~ / Foter / CC BY-NC-ND

Ich habe kürzlich mit meiner Frau eine Folge Star Trek TNG geschaut. Es war die Folge in der irgendwelche Wesen versuchen eine Botschaft zur Enterprise zu übermitteln und dabei verursachen Sie, dass die Mannschaft langsam den Verstand verliert. Jean-Luc Picard sagt in einer Szene einen Satz, der mich zu diesem Blog inspiriert hat. Es geht um die ihm sehr unangenehme Tasache dass er sich dabei beobachten muss wie er langsam seine kognitiven Fähigkeiten verliert und er schildert aus seiner Erinnerung wie unheimlich schwer es für ihn war diese Entwicklung bei seinem Vater (oder Großvater, ich bin nicht mehr sicher) zu beobachten, der sich im Alter von einem starken, intelligenten Mann zu einem schwachen und verwirrten, hilflosen Menschen gewandelt hat. Diesen Punkt finde ich sehr interessant, zeigt er doch wie sehr wir in unserer Selbstwahrnehmung und dem Verständnis des Lebens von relativ realitätsfremden Gedanken- und Wertmustern geprägt sind. Oder liegt die Ursdache der Unerträglicheit dieser Entwicklung fast aller menschlichen Lebewesen vielleicht darin, dass wir unsere Lebensziele auf ein Selbstbild konzentrieren, das in Isolation als Einzelexemplar in all seinen Bemühungen und Bestrebungen an der Gestaltung einer individuellen Erfolgsgeschichte ausgerichtet ist, die für die Bestätigung ihres gefühlten Erfolges immer auf die mentale Anerkennung und Bewunderung ihres Umfeldes angewiesen ist und somit auf einen Entwicklungsstand aus ist, der einen gewissen Zeitraum menschlichen Lebens umfasst, allerdings nicht ewig aufrecht erhalten werden kann? Wir wissen, dass wir dem körperlichen Zerfall geweiht sind, wir wissen, dass all unsere Bemühungen unsere persönlichen Ziele und Interessen zu verfolgen uns nur für einen gewissen Zeitraum als Lebensgenuß zur Verfügung stehen, dass wir alles was wir durch diese Form der eher selbstsüchtigen Selbstverwirklichung erreicht haben wieder verlieren werden, und dennoch geben wir unser ganzes Leben für Statusideale hin, für mentale Konstrukte die uns energetische Momente des persönlichen Erolgs und der Leistungsfähigkeit vermitteln, immer in Abhängigkeit von der 'Glaubensgemeinschaft' um mich herum, die all diese Werte und Vorstellungen auch ebenfalls bewundert und mich als eine Vorstellung einer Person 'anhimmelt'.
Diese Entwicklungskurve des Lebens, von einem Organismus der anfängt zu lernen, sich zu entwickeln, sich selbst zu verstehen, der dann Entscheidungen treffen, planen und sich entfalten kann als Mensch, bis er die Spitze seiner Leistungsfähigkeit erreicht um dann nach und nach wieder zurückzusinken, sich wieder zurückzunehmen um angelehnt an sein Umfeld, die Gesellschaft, die Familie wieder aufgenommen, unterstützt und bis zur Wandlung seiner physischen Existenz begleitet zu werden, diese Entwicklung deutet doch eigentlich ein ganz anderes Motivationsmuster fü den Menschen und sein Leben an, sie legt doch eine ganz andere, viel deutlichere und realere Lebensaufgabe nahe.

Jedes Leben ist eine Kraft die dazu dienen soll und muss, für das Leben als solches einzustehen, das Leben für alle gleichermaßen möglich zu machen, mit der eigenen Arbeit, dem eigenen Einsatz dafür zu wirken, dass diese Existenz dem Leben gewidmet ist, dass das Leben sich selbst finden und in Freiheit entfalten kann. Dein Leben und das Leben aller, der Kinder und der Kindeskinder, aller kommenden Generationen. Alles andere ist nicht nur eine Verschwendung, es ist ein Vergehen am Leben. Es ist ein Verrat an dem, was du in Wahrheit bist. Die Vorstellung ausschließlich hier zu sein um deine eigenen, ganz persönlichen Interessen und Bedürfnisse zu befriedigen, ganz persönliche Ziele zu erreichen und sich daran zu messen, sie festzuhalten, auch wenn sie lediglich deinem Leben einen scheinbaren Vorteil bringen, ohne zu überlegen welche Konsequenzen daraus entstehen, ungeachtet all der Zusammenhänge und wieviel andere Lebewesen dafür leisten mussten, dass du allein dir diese Vorstellung erfüllen kannst, all dieser Glaube, dass die individuelle Ideologie des Selbstinteresses deine Identität ausmachen würde ist fanatisch, irreführend und widersinnig, denn er macht dich zu einem Parasiten der Existenz, er macht dich zu einer Plage, zu einer Last für das Leben, das du im Grunde aber selbst bist. Dieser Glaube, diese Ideologie des Selbstinteresses ist eine Dummheit, sie zerstört das Leben und dich selbst. Die damit zusammehängenden Werte, die Konstrukte der Gedanken die dich in Verbindung mit emotionaler Manipulatuion beeinflussen stehen entgegen jeder Wirklichkeit, entgegen den Harten Fakten der Realität deiner Existenz und der aller Lebewesen. Nichts von alledem was in unserer Welt menschliche Selbstidentifikation ausmacht wie Besitz, wirtschaftliche Sicherheit bezogen auf ein einzelnes Individuum, Wettkampf, Gier, Profit, all das ist eine Illusion und kann niemals Bestand für dich haben. Es hat immer nur einen temporären Effekt für die eigene Wahrnehmung, das Gefühl der Befriedigung für eine kurze Weile, das Gefühl des Erfolgs, Besser zu sein, beneidet zu werden, mächtig zu sein. Doch sind diese Momente nur Wahnvorstellungen, funktionieren nur im Zusammenhang mit einem internalisierten Glaubens- und Wertekonzept, und du selbst merkst dabei nicht einmal, dass du fremdbestimmt und alles andere als frei bist in dieser Gedankenwelt. Nicht nur das, selbst die eindeutigsten Fakten der Wirklichkeit, der Körperliche und geistige Zerfall bis hin zum Tod können dich nicht von dieser Wahnprogrammierung lösen, wenn du dich selbst auf- und ihr hingegeben hast. Die Absurdität dieser Gehirnwäsche kennt keine Grenzen, denn selbst zur Überwindung dieser rationalen Wahrnehmung der Realität werden Gedankenkonstrukte entworfen, die im Zusammenspiel mit emotionalen Ankerpunkten einen Glauben an etwas kreieren, das diesen Wendepunkt der körperlichen Existenz überdauert. Eine reine Vorstellung, ein kindischer Glaube der sich zu einem Wahm entwickelt und der rechtfertigt allen Egoismus, jede Rücksichtslosigkeit und jeden Missbrauch den ein auf Selbstinteresse und künstliche erzeugte Bedürfnisse programmiertes Individuum im Namen seiner 'Selbstverwirklichung' begeht.

Doch was könnten wir als Menschen tatsächlich sein, was könnten wir als das Leben in dieser Existenz tatsächlich realisieren? Was, wenn wir das Leben wirklich und wahrhaftig als das verstehen und anerkennen würden was es offensichtlich ist? Ein fortwährender Prozess, eine ewig andauernde Einheit, eine Einheit in einzigartiger Vielheit, ein Potential der Entwicklung und Selbstverwirklichung als ein Leben, als eine Existenz. Das Ewige Leben, das in einigen dieser gedanklichen Verleugnungskonzepte der Spiritualität und der Religion immer wieder angesprochen und zur Individualverblendung verkommen ist, ist im Grunde immer schon hier, als das Leben so wie es ist. Ein fortwährender Kreislauf der lebendigen, physischen Existenz. So einfach und deutlich vor uns zu sehen. Und doch, wir menschen sind beeinflußt und grefangen durch unser Bewußtsein, durch unsere Fähigkeiten die wir nicht wirklich zu nutzen erlernen wollen. Wir weigern uns, mit diesem Potential verntwortungsbewußt umzugehen. wir haben uns verführen lassen uns vom Leben selbst abzuwenden und den scheinbar einfacheren Weg der internen Erzeugung einer Glaubenswirklichkeit zu gehen, in der wir uns selbst Rollen zuschreiben als wären wir Schauspieler in einem Theaterstück. Doch selbst diese Rollen sind nicht einmal frei gewählt, sondern sie erwecken in uns nur den Anschein einer persönlichen Freiheit. Denn das ist die Natur des Bewußtseins, dass es in seiner Entwicklung von Grund auf programmiert werden kann in ganz bestimmter Weise mit den Körpereigenen Fuktionen zu arbeiten, so dass Bedürfnisse, Wünsche und selbst Triebe die wir als natürlich bezeichnen ganz gezielt willentlich verknüpft und manipuliert werden können und wir dann, wenn wir uns hundertprozentig allein durch unser Bewußtsein und dessen bildhafte Selbstwahrnehmung als abgetrenntes Individuum identifiziert haben, dem Irrtümlichen Glauben erliegen, unsere Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen seien authentisch und individuell selbstgewollt.
Tatsächlich kann es für das Leben nur eine Grundlegende Motivation, nur einen legitimen Ansporn geben, und das ist das Wohl der Gemeinschaft, und zwar der Gemeinschaft aller, des Lebens selbst und damit auch aller kommenden Lebewesen. Unsere Kultur und Gesellschaft ist aber durch und durch geprägt von dem genauen Gegenteil, von einer blauäugig kurzsichtigen Denkweise des persönlichen Vorteils um jeden Preis. Einer überwertigen Selbstsicht, einer aus vorprogrammierten Ängsten geborenen Selbstsucht, einer scheinbar unüberwindbaren Gedankenmauer die uns als Menschen in unseren Entscheidungen und unserer Selbstfindung vom tatsächlichen Leben trennt. All die Anerkennung der Werte unserer Welt ist im Grunde so lächerlich, all die Lobpreisungen unserer politischen und ökonomischen Systeme so ignorant und naiv, unsere gebildeten, intellektuellen Würdenträger und Machtmenschen aufgrund der einseitigkeit und der gezielt manipulativen Strategie der Ausbildungssysteme nichts weiter als Opfer ihrer Programme, Marionetten eines missbrauchetn Bewußtseins und sie wirken wie trotzige Kinder in den Versuchen ihre Standpunkte weiter und weiter zu rechtfertigen, selbst wenn die Wirklichkeit ihnen ihre Lügen mit aller Gewalt um die Ohren schlägt.
Tatsächlich führt die fortwährende Weitergabe dieser Systematischen Gehirnwäsche an unsere Kinder dazu, dass wir als Menschen niemals den Entwicklungsstand eines Säuglings überwinden. Lediglich unsere Bedürfnisse werden umprogrammiert. Und dann schreien wir gedankenlos wie kleine hungrige Babies nach dem wonach es uns verlangt und so lange man uns damit füttert sind wir ruhig und zufrieden, wenn wir jedoch als logische Konsequenz unserer akzeptierten verschwenderischen Systeme selbst in die Situation der ausgebeuteten Opfer gelangen und Mangel erleben, dann fangen wir wieder verzweifelt zu heulen und zu schreien an, bis die nächste Hand kommt um uns zu füttern. Dennoch entwickeln wir uns nicht weiter, wir verlassen niemals diesen Zustand, wir haben eine systematische Selbstregression gewählt, die uns unserer wahren Fähigkeiten beraubt. Und der Hauptgrund für unsere Akzeptanz dieser Selbstbeschneidung ist die Angst vor der Verantwortlichkeit für uns selbst und das Leben. Und diese Angst ist angesichts der Katastrophalen Zustäde in die wir die Welt gebracht haben fast verständlich, dennoch sind wir die einzigen, die uns diese Akzeptanz dieser Konsequenzen vergeben und neu anfangen können. Darin liegt wieder die Vernatwortlichkeit als die Antriebskraft und Motivation, die Bestimmung menschlichen Lebens - und wartet.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, dass Ängste die ich selbst nicht verstanden habe, an deren Analyse ich mich aus ANGST nicht herangetraut habe mein Leben und meine Entscheidungen bestimmt und mich dadurch vom eigenständigen Leben und der eigenen Entwicklung zu Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung abgehalten haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, dass ich mich trotz der wahrgenommenen Unsicherheit und Unklarheit als meine Geschichte als Persönlichkeit zu identifizieren versucht habe, einen Glauben an eine egoistisch geprägte Bestimmung meiner Person in Abgetrenntheit von allem entwickelt habe und nicht erkennen oder akzeptieren wollte, dass all diese Anstrengungen mcih in dieser selbstgeschaffenen Unsicherheit zu halten meine Ängste erst verursachten und mächtig gemacht haben, während der Ausweg als die Selbstvergebung und damit die Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit alle Zeit direkt zu meiner Verfügung stand.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich dem System das mich als menschliche Gesellschaft umgibt wie einer fremden Macht unterworfen zu haben, allein angesichts der scheinbaren Übermacht, ohne zu versuchen es zu verstehen, seine Entwicklung zu rekonstruieren und herauszufinden, was zu dieser eigenartigen Lebensweise geführt und den Menschen dazu gebracht hat das Leben so sehr zu missachten, wieder aus Angst, dass letztendlich sich die innere Vermutung bestätigen würde, dass es eben keine fremdartige Macht ist die dieses System uns aufzwingt, sondern dass wir selbst es sind die es dem Leben als Projektion unserer Ängste und der aus dem vergeistigten Kontrukt als das wir uns sehen geborenen Selbstsucht aufgezwungen haben, und dass sich darin wieder die Eigenverantwortlichkeit offenbart.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich mit den Ablenkungen und Unterhaltungsmechanismen des Konsumentenlebens zufriedenzugeben, sie zu benutzen um mich nicht mit mir selbst und meiner Unsicherheit, meinen Ängsten und deren Ursachen befassen zu müssen, aus der Angst, dass sich für mich ganz deutlich herausstellt, dass es die eigene Verantwortung ist die ich vermeide und dass ich mein Leben verschwende, mehr noch, dass ich das Leben benutze und missbrauche um mich an einer offensichtlichen Lüge frestzuhalten, nur weil ich es so gewohnt bin, weil ich so geprägt bin und mir nicht eingestehen will, dass ich Herr über meine Prägung und Verhaltensweisen sein KÖNNTE.


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Freitag, 21. Dezember 2012

Tag 96 / 97 - Experimente mit Selbsthypnose / Selbsttest 1 (T4)

mastrobiggo / Foter / CC BY-NC-SA


Ok, es wird also Zeit das Experiment zu starten. Ich habe noch keine Erfahrung mit Hypnose, ich habe keine Ahnung wie sich das anfühlen wird, ich weiß nicht worauf das hinausläuft. Es könnte sein, dass sich überhaupt nichts weiter ergibt, es kann aber auch sein, dass sich einfach das bestätigt was ich bis zu diesem Punkt über Hypnose, ihre Wirkungsweise und ihren Einfluss gesagt habe. Vielleicht werde ich aber auch völlig überrascht und auch darauf bin ich gefasst.


Schluß 1:
Tatsächlich vertrete ich zu diesem Zeitpunkt den Standpunkt, dass die Showhypnose und vielleicht noch die medizinische Hypnose beispielsweise als Ersatz für medikamentöse Sedierung die einzig wirklich vertretbaren Anwendungsformen der Hypnose sind, da sie sehr eindrucksvoll zeigen, dass das menschliche Drama der Imagination und Einbildung, der Glaubenssätze und Überzeugungen aus dem Bewußtsein heraus nichts weiter als eine große Show ist, die immer wieder der suggestiven Bestätigung und Erneuerung, ja sogar einer stetigen Vertiefung des tranceartigen Zustands der vergeistigten Selbstidentifikation bedarf. Jedwede Anwendung als Therapieform ist im Grunde lediglich eine Umprogrammierung und ein Austricksen des Bewußtseins, als solches eine reine Symptombekämpfung und führt in keiner Weise dazu, dass der Betroffene Eigenständigkeit und selbstbestimmten Umgang mit sich selbst und der Ursache seiner Problematik erlernt. Im Gegenteil, er wird gezielt abhängig gemacht von einem künstlich erzeugten Mindset, das er dann entweder routiniert unbewußt oder auch ganz bewußt anwendet, so wie ein Medikament, beispielsweise eine Pille. Natürlich war auch das ursprüngliche Mindset das zu dem Problem führte ein künstlich erzeugtes, allerdings ist das einfache Überschreiben dieses Konzeptes keine Beseitigung der ganz individuellen, ursprünglichen Problematik.

Was die Rückführung und die Erinnerung an bestimmte Lebensereignisse der Vergangenheit einer Person angeht, die ja in den meisten Fällen auch notwendig ist um zu dem Ausgangspunkt einer sich entwickelnden Problematik zu gelangen, so sind die auf diese Weise erzeugten Bilder und Gefühle/Emotionen aufgrund der suggestiven Anleitung einer anderen Person und der mittlerweile veränderten Persönlichkeit/Wahrnehmung der befragten Person mit äußerster Vorsicht zu genießen und keineswegs als selbstverständlich real und wahrhaftig zu verstehen.

Man darf bei all der Faszination für die Wirkungsweise und den Einfluß des Unterbewußtseins nicht vergessen, dass auch das Unterbewußte einem Entwicklungsprozess unterliegt und sich eben an die Äußeren Umstände und die Einflüsse des gegebenen Umfeldes sozusagen angepasst hat. Und wenn die Systematik der äußeren Einflüsse nicht vollständig Vertrauenswürdig ist im Bezug auf die unterstützende, hilfreiche Strukturierung für eine gesunde Entwicklung eines Menschen, dann ist natürlich auch an der Vertrauenswürdigkeit des Unterbewußtseins selbst zu zweifeln, wenn man einen gesunden und hilfreichen Umgang damit anstrebt. Allzu oft bekommt man aber beim Studium der sich mit Hypnose befassenden Lektüre den Eindruck einer dogmatischen Überzeugung von einer ganz natürlichen 'Wohlgesonnenheit' des Unterbewußtseins, die sich in einem scheinbaren Glauben an eine übernatürliche und vor allem gütige Macht die das Unterbewußtsein erschaffen hat oder es in dieser Vorstellung sogar selbst ist, begründet.

Ich werde also zunächst versuchen, mich selbst in Trance zu versetzen indem ich für den Anfang vorgegebene Hypnose Skripte verwende. Zunächst geht es einfach darum den Zustand selbst zu erfahren um dann weiter damit arbeiten zu können. Danach werde ich aus ganz persönlichem Interesse Erinnerungen aus meiner Vergangenheit in mein Bewußtsein zu rufen. Persönliches interesse deshalb, weil ich vergleichsweise wenige klare Erinnerungen an beispielsweise meine frühe Kindheit habe. Ich möchte dann herausfinden, ob und inwieweit es mir möglich ist durch unterschiedliche Herangehensweisen in der Hypnosebefragung meine Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis zu beeinflussen und zu manipulieren und vor allem ob meine Überzeugung die Glaubwürdigkeit der Richtigkeit dieser Erinnerung jedesmal die gleiche sein wird. Natürlich wäre es notwendig mir sozusagen professionelle Hilfe zu holen, beispielsweise einen erfahrenen Hypnosetherapeuten, um eine gewisse Wissenschaftlichkeit in dieses Experiment hereinzubringen, doch zunächst muss diese Methode reichen. Meine erste 'Erfahrung' werde ich in meinem nächsten Blog beschreibend analysieren.


Mittwoch, 19. Dezember 2012

Tag 93/94/95 - Experimente mit Selbsthypnose / Wer ich bin in Gedanken verloren (T3)


Wer ich bin und wer nicht ist keine spirituelle Frage. Wer die Antwort in der Spiritualität sucht, der wird sich unweigerlich verrennen, sich mehr und mehr verlieren in Gedanken, Fantasien und Illusionen, die alle geprägt sind durch den eigenen, ganz persönlichen Charakter, durch die Konstrukte seiner Erinnerungen, Emotionen, Erlebnisse und Erfahrungen, und da sie abstrakte, in neue, esotherische Rahmen gepresste Projektionen der eigenen Persönlichkeitsstruktur sind, erwecken sie den Eindruck übernatürlich, fantastisch real und treffend zu sein. Sie fügen sich ein in die ohnehin schon vorprogrammierte und ausgelegte Interpretationsschablone des eigenen Unterbewußtseins. Dort bilde ich mir eine eher schwammig diffuse Vorstellung einer erhabenen, unfassbaren Existenz als eben diese Idee, losgelöst und im Grunde unabhängig von der Wirklichkeit meines Physischen Erlebens. Diese geistige Identität und der Wunsch sich völlig in ihr aufzulösen wird so stark, dass in alltäglicher Routine die Wirklichkeit kontinuierlich und konsequent verleugnet und ignoriert wird.. Vor allem aber die eigene Beteiligung und Verantwortlichkeit für die Konsequenzen einer verträumt surrealen Lebensweise deren wahrhaftige, physische Auswirkungen als absurde Auswüchse in selbstzerstörerischer Blindheit münden. Fatal, fatal, Opfer sind wir des Systems, doch sind wir gleichermaßen seine Schöpfer. Unser eigenes Schicksal liegt tatsächlich in unseren händen und das ist nicht nur eine das Herz erwärmende Vorstellung, ein harmloser Glaube an dem ich mir in schwierigen Zeiten das Gemüt erhellen kann. Das ist tatsächlich so und zeigt sich in allen erdenklichen Konsequenzen tagtäglich in den Fakten und Fällen unserer Existenz. Es ist nur noch niemals wirklich realisiert und verantwortungsbewußt umgesetzt worden, denn das Schicksal des Lebens in die eigene Hand zu nehmen bedeutet in erster Linie voll und ganz die Verantwortung zu akzeptieren die mit dieser Entscheidung einhergeht. Ich kann zwar versuchen an diese Möglichkeit der eigenen Entscheidung nur zu glauben, doch ist das nichts weiter als ein Selbstbetrug der dazu dient, die eigene Feigheit zu verbergen und sich mit einer reinen Idee zu schmücken die keinen Wert und keine Substanz hat, denn die Idee und der Glaube an sie sind irrelevant, da die Möglichkeit der eigenen Entscheidung ganz real ist. Die Entschuldigung lediglich ein Machtloses Opfer des Systems zu sein hält immer wieder her für die unmündige Feigheit des menschlichen Individuums als Persönlichkeit, als Produkt einer kulturellen Prägung sich eben nicht aus eigener, selbstbestimmter Entscheidung 'einzubringen'. Wobei die einzig wirklich relevante kulturelle Prägung in unserer Zeit die der Kultur des Geldsystems, eine Kultur des Profits um jeden Preis ist. Doch ist auch diese letztlich ein Produkt der mentalen Projektionen, der charakterlichen Verhaltensprägungen, des Denkens und mitmachens, der Hemmnisse und Ängste die wir in uns und an uns selbst immer weiter vertieft und sozusagen 'kultiviert' haben. Aber natürlich ist eben auch das 'nicht-Handeln' eine Handlung, konsequent gedacht ist sie sogar als solche eine selbstbestimmte Entscheidung und birgt somit auch die Verantwortlichkeit in vollem Umfang.

Viel lieber aber als uns selbst zu stoppen in diesem 'Getrieben-Sein' und 'Mitlaufen' ist uns da aber die Einbildung einer Opferrolle, einer schicksalhaften Vorbestimmung, dass wir irgendwo auf unserem spirituellen Weg der Ekenntnis uns selbst verloren haben und dass diese physische Existenz nur dazu dient uns selbst auch ja wieder zu entdecken, dass diese Welt und die menschliche Natur nur Prüfungen seien die uns von höheren Mächten auferlegt wurden, damit wir irgendwann erkennen können, dass wir ebenso erhaben und übernatürlich sind wie sie. Wahnsinn.
Wir programmieren uns selbst. Nicht nur in diesen uns wichtig erscheinenden Entscheidungen, den Wünschen und den Verlangen die wir verspüren und zu erreichen versuchen, sondern immer, in jedem Moment, in jeder Millisekunde in der wir Entscheidungen scheinbar selbständig treffen.
Dieses sich selbst programmieren, durch bewußtes oder unbewußtes Bewerten von Situationen, Menschen, Gedanken und uns selbst, dadurch dass wir bestimmte Ankerpunkte setzen in unserem emotionalen Erleben, diese Empfindungen dann mit bestimmten Orten, Gerüchen, Bildern, Geräuschen oder Worten verknüpfen und diesen Zusammenhang dann so in unserer Erinnerung abspeichern, dadurch Hypnotisieren wir uns sozusagen selbst, wir folgen den Strukturen des Bewußtseins und des Unterbewußtseins, die wir selbst zwar mitgestalten, über deren genaue Auswirkungen und Funktionsweisen wir selbst aber viel zu wenig wissen um daraus tatsächlich freien Nutzen ziehen zu können, um wirklich eigenständig entscheiden und bestimmen zu können.

Was akzeptieren wir unter Hypnose? In den meisten Fällen lediglich eine Neustrukturierung unseres Bewußten und Unterbewußten im Bezug auf ein ganz bestimmtes Mindset, auf eine ganz bestimmte Verknüpfung. Es ist sozusagen ein 'Austricksen' des Bewußtseins, indem ein imaginäres Erleben die eigens erlebte Situation teilweise ersetzt, beziehungsweise werden die verknüpften emotionalen Bindungen erneuert und verändert. Und genau hier ist mein ganz persönlicher Kritikpunkt an der 'Hypnosetherapie', denn sie stellt im grunde eine Anleitung zur Selbsttäuschung dar und lehrt einem nicht mehr über sich selbst und die inneren Zusammenhänge des Bewußtseins, die Funktionsweise und den Einfluß der Gedanken herauszufinden und zu verstehen, sondern es wird direkt die leitende Instanz der emotionalen und mentalen Steuerung angesprochen und es wird sozusagen ein direkter Zugang gebohrt um daran herumzuschrauben. Die Methodik dabei wird dem Patienten zwar suggeriert, aber nicht die eigentlichen Zusammenhänge und die eigentliche Funktionsweise. Er bleibt also weiter abhängig von einem dogmatischen Denksystem das er nun kontinuierlich anzuwenden versucht, bzw. das er in sein Unterbewußtsein einprogrammiert, so dass es künftig dort für ihn arbeitet. Er ist weiterhin nicht selbstbestimmt aus dem Moment heraus entscheidend da, sondern funktioniert einfach nur leicht alteriert.

Taz etc. / Foter / CC BY-NC
Doch muss zunächst auch noch ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang beleuchtet werden, nämlich die Frage ob wir überhaupt jemals zu irgendeinem Zeitpunkt ein 'authentisches', ganz eigenes und vor allem wahrhaftiges Erleben irgendeiner Situation hatten oder haben. Oder ist nicht vielmehr jede Wahrnehmung durch und durch getrübt und beeinflußt von den Filtersystemen des persönlichen Bewußtseins und der Strukturierung / Ausrichtung der unterbewußten Konzepte? Geschieht nicht jede Bewußte Wahrnehmung mehr oder weniger in Trance und ist es nicht unser vorgeprägtes Bewußtsein das der Wahrnehmung alle Bewertung, Bedeutung und alle weiteren Attribute zukommen lässt? Wann können wir uns der Wirklichkeit unserer Wahrnehmung eigentlich sicher sein? Was ist das Kriterium das unsere Entscheidungen bemessen und bewerten solle? Können wir ein Prinzip ausmachen, das dem gesunden Menschenverstand angemessen ist und der wissenschaftlichen Prüfung in allen Bereichen Standhält, das für jeden gleichermaßen zutrifft und in jeder Situation in gleicher Weise funktional in Anwendung und Wirkung ist? Es gibt tatsächlich eines, das trotz aller Wahrnehmungsvielfalt, trotz der scheinbaren Unterschiede der persönlichen Präferenzen genau diese wissenschaftlichen Kriterien der Wiederholbarkeit, der Anwendbarkeit in allen erdenklichen Situationen und der konsequentiellen Gleichheit erfüllt, nämlich das Prinzip der Gleichheit der Grundbedürfnisse und Interessen des physischen Lebens. Die mentalen, geistigen Züge, das Bewußtsein dieser Lebensform Mensch kann sicher in seiner Ausrichtung und Prägung völlig unterschiedlich bis konträr ausfallen, jedoch ist diese Ausprägung kein lebensnotwendiges, kein lebensbedingendes Kriterium und muss somit vom gesunden Menschenverstand auch so gesehen und bewertet werden, dass alle Gleichheit in den lebensnotwendigen und der gesunden entfaltung des Lebens physisch und vollkommen real ist und eine Grundbedingung für die gesunde vielseitige Entfaltung vor allem auch des menschlichen Potentials als dem Bewußtsein als Mittel zur Gestaltung des physischen Lebens darstellt. Ich kann mich noch so sehr in die Illusion flüchten der wichtigste Teil von mir sei meine Vorstellung von mir selbst als diese Person, dieser Name und seine Geschichte, wenn ich nicht meine Notwendigen physischen Bedürfnisse befriedigen kann, werde ich über kurz oder lang diese Vorstellung von mir verlieren, sie wird zugunsten des wirklichen, des physischen Lebens und der Anwendung des Bewußtseins um mit der wie auch immer gearteten Notsituation zurechtzukommen weichen, oder aber völlig verschwinden wenn der Körper aufhört zu funktionieren. Das Bewußtsein und vor allem die Vorstellung von mir selbst als Person ist nicht angeboren, sie ist ein Resultat eines größtenteils selbstgesteuerten Gestaltungsprozesses. Und dieser Gestaltungsprozess hat viel mehr mit Hypnose zu tun, als man sich eingestehen will. Letztendlich ist jede Hypnose eine Selbsthypnose. Es ist keine Magie, niemand spielt hier mit Energien, niemand dringt mit irgendetwas in dich ein und manipuliert dein Bewußtsein auf eine ätherische und letztlich physische Art, sondern der Hypnotiseur benutzt Sprache, oder besser Gesagt jede Form der Kommunikation, also auch nonverbale Kommunikation, um die Programme des Bewußtseins des Gegenübers zu starten, abzurufen, sie selbst so arbeiten zu lassen, dass ein bestimmtes gewolltes Ergebnis erzielt werden kann. Hierbei ist das gegenseitige Einvernehmen natürlich von großer Bedeutung. Das heißt der Hypnotiseur erhält von mir die Erlaubnis mich zu manipulieren, mich zuerst in einen Zustand zu versetzen in dem ich besonders empfänglich für seine Manipulationen bin und mir dann die Anweisungen zu geben was ich tun soll, und zwar mental, aber auch physisch. Ich erlaube aber immer diesen Zugriff und letztlich bin ich es, der die richtigen Schrauben selbst dreht, meine Gedanken, mein eigenes Bewußtsein und Unterbewußtsein befolgen Anweisungen, nehmen Eindrücke auf und reagieren auf bestimmte Reize. Es ist also am Ende mein ganz eigenes Werk, wenn auch unter Anleitung einer 'Autorität'. Das ist jemand, der weiß sozusagen um die Funktionsweisen des Bewußtseins und den Einfluß des Unterbewußtseins, der dann dieses Wissen zumindest punktuell manipulativ anwendet, damit ich dieses Problem das ich wahrnehme, erkennen und bearbeiten kann. Das jedenfalls sollte der fall sein, wenn es tatsächlich um Selbsterkenntnis und Problembewältigung geht. Es besteht natürlich immer die Möglichkeit eine einfache Verknüpfung aufzunehmen, zu erkennen und diese dann neu zu verknüpfen, indem man eine Einbildung kreiert, ein Szenario das anders wahrgenommen wird als es zu dem tatsächlichen Zeitpunkt des Geschehens der Fall war. Doch was ist mit dem Grund der ursprünglichen Wahrnehmung, die Ursache beispielsweise für die Ängste die einen in diesem Moment überwältigt haben in dem das Geschehen stattfand? Dasselbe Gdankensystem könnte durchaus verantwortlich sein für weitere Traumatisierungen und Vermeidungsverhalten in ähnlichen Situationen beispielsweise. Schafft es die Hypnose tatsächlich durch die Rückführung zu einem Bestimmten Ereignis, durch das Wiedererleben und die manipulative Suggestion die gesamte Kette der Verknüpfungen einer Angstreaktion offenzulegen und dem Menschen der das als Problem bei sich erkannt hat mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung zu geben? Das sind unter anderem die Fragen die ich mir zunehmend stelle, je mehr ich mich mit diesem faszinierenden Thema auseinandersetze, denn das menschliche Bewußtsein ist mehr als erforschenswert, allerdings für jedermann, gleichermaßen, denn angesichts der unzähligen Scheuslichkeiten, der grauenvollen Zerstörung und dem ignoranten Umgang mit dem Leben ist die Selbsterkenntnis in selbstehrlicher Selbstschau eine Grundvoraussetzung für eine Veränderung dieser aus dem Menschen herausgebildeten 'Natur'. Daher ist es im Grunde notwendig das Wissen, das der Mensch bisher über die Funktionsweisen des Bewußtseins erworben hat von Grundauf an jeden Menschen weiterzugeben, es zu einem Bestandteil der frühesten Bildung zu machen, damit die Strukturierung der Persönlichkeit von Beginn an selbst mitbestimmt werden kann und damit sich möglichst erst gar keine festgefahrenen Glaubenssätze, abergläubisch geprägte Verhaltensweisen und emotionale, unkontrollierbare Störungen entwickeln können, die wir dann später ungefragt und ganz selbstverständlich als feste Teile unserer Persönlichkeit akzeptieren. Ich werde mich selbst einigen Versuchen der Selbsthypnose unterziehen, sofern ich in der Lage bin mir diese Methoden selbst durch das Studium von einschlägiger Literatur beizubringen. Wie auch immer das dann aussehen wird, ich werde darüber schreiben und es in diesem Blog posten. Da ich bereits seit einigen Jahren mit und an mir offen daran arbeite Verhaltens- und Denkmuster aufzudecken und mir die Konsequenzen meiner persönlichen Akzeptanzen zu vergegenwärtigen, meine erworbenen Ängste und Ideologien, die persönlichen Lebensphilosophien und die Illusion die all das vereint, dass ich als diese Person, als diese Vorstellung, eigenständig, authentisch und unabhängig wäre als das zu entlarven was sie tatsächlich ist und offenzulegen wie sie mich von meiner tatsächlichen Existenz als das Leben das ich hier und jetzt bin abhält um mich in eine vergeistigte Trance der überwertigen Selbstdarstellung zu führen, die ständig manipuliert und durch neue Suggestionen von außen bestimmt und kontrolliert wird, bin ich über die Funktionsweise der Hypnose, der unterschiedlichen Induktionen und den Resultaten kaum überrascht und ich kann schon jetzt sehr gut nachvollziehen, wie es zu diesen 'Phänomenen' kommt und auch warum es vielen Menschen so schwer fällt sich auf diese Wahrheit einzulassen.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 14. Dezember 2012

Tag 92 - Das Maß der Verantwortlichkeit

ChrisK4u / Foter / CC BY-NC-ND


Die Machtlosigkeit gegenüber unserer 'Natur', oder dessen was wir als diese bezeichnen, ist lediglich ein Eingeständnis der persönlichen Feigheit, der Selbstaufgabe und der Selbstversklavung. Eine Unterwerfung unter fremdbestimmte Umstände, der Selbstbetrug als eine Strategie der Einbildung, man könne sich 'heraushalten' aus den Konsequenzen und dennoch 'teilhaben' am Leben. Doch sind wir alle, sobald wir sind, beteiligt am Leben und allem was dazu gehört. 
 
Natürlich ist die Verantwortlichkeit gleichermaßen ungleich verteilt wie auch die Möglichkeiten. Wir haben als Menschen bereits dafür gesorgt, dass die Teilhabe am Leben, die Entfaltungsmöglichkeiten und Gestaltungsfähigkeiten in hohem Maße ungleich oder ungerecht verteilt sind. In dem selben Maße ist natürlich auch die Verantwortlichkeit für all die Schritte ungleich verteilt, die unternommen werden müssen um diese Ungleichheit zu beseitigen. Das heißt, dass zwar alle Menschen gleichermaßen beteiligt sind am Leben selbst und an den Auswirkungen und Entwicklungen die es nimmt, dass aber beispielsweise ein Junge der in einem so schwachen sozialen Umfeld lebt, dass ihm sowohl der Zugang zu Bildung und Information als auch zu notwendiger Nahrung und Grundversorgung verwehrt ist nicht in gleichem Maße für erstens die Anerkenntnis und die Ursächlichkeit dieser Zustände und seiner Beteiligung daran und zweitens das Einleiten der notwendigen Schritte zur Behebung dieser Ursachen verantwortlich gemacht werden kann wie beispielsweise der Mensch, der direkt oder indirekt von diesen Umständen profitiert, weil er in einem Land lebt, das wirtschaftlich privilegiert ist und das von der Unterprivilegierten Stellung der Bevölkerung des Landes in dem dieser Junge lebt begünstigt wird, oder gar an der Schaffung dieses Zustades beteiligt ist. Die Verantwortlichkeit für die Zustände die wir als Menschen geschaffen haben ist zwar in ihrer Ursächlichkeit aus verschiedenen Gründen auf die ich noch tiefer eingehen werde und teilweise auch schon eingegangen bin bei jedem Menschen direkt gleichermaßen vorhanden, jedoch sind die Schritte die zu der Akzeptanz dieser Verantwortlichkeit notwendig sind nicht jedem Menschen gleichermaßen möglich, da beispielsweise ein großer Teil der Weltbevölkerung mit wesentlich akuteren Notständen konfrontiert ist, die das direkte Überleben von Tag zu Tag betreffen und diese sich somit in einem Ausnahmezustand befinden der eine solche Selbstarbeit und Selbstreflektion nahezu unmöglich macht. 
Die 'Revolution' die stattfinden muss, und die erste überhaupt dieser Art, was ihren Erfolg entgegen der Erfahrung mit 'üblichen' Revolutionen erst realistisch macht, muss also nicht von 'unten' nach 'oben' gerichtet sein, sondern genau umgekehrt, was sie eben auch so unvorstellbar, aber nicht unmöglich macht. Der privilegierte Teil der Weltbevölkerung steht in der Pflicht, denn hier liegt der größte Teil der Verantwortlichkeit für die Veränderung und das Beenden der Ungleichheit. Das heißt, dass die einzige Motivation dieser 'Revolution' das Interesse am Leben selbst sein muss, geboren aus der selbstehrlichen Sicht auf die von Menschen geschaffenen Zustände und in der Erkenntnis ihrer inakzeptablen Unerträglichkeit angesichts der Eigenverantwortlichkeit als gleiches und gleichwertiges Wesen. Eben kein Befreiungsschlag aus der Not heraus, vornehmlich von Selbstinteresse motiviert, sondern eine von Vernunft, wahrer Menschlichkeit und Einsicht getragene Entscheidung. Eine Revolution, die eigentlich keine ist. Es ist keine Umkehr, kein Zurückrollen und kein einfaches Umwälzen der Verhältnisse, so wie es bisher bei fast jeder Revolution der Menschheitsgeschichte der Fall gewesen ist, sondern es ist vielmehr ein Stoppen, ein HALT, ein Durchatmen und 'Neu-Gestalten', ein Prozess, der die wahre, selbstbestimmte und eigenverantwortliche Nutzung menschlicher Eigenschaften und Fähigkeiten erfordert. Ein Prozess der uns tatsächlich erst lebendig macht. Nicht geboren aus ideologischer Verblendung, nicht getrieben durch die hetzerische Selbstdarstellung und Identifikation als 'Gutmenschen', keine 'Charity' Veranstaltung und aus vermeintlichem Mitgefühl abgewrungene Opferung, sondern eine aus dem Leben heraus getroffene Einsicht, eine Auferstehung jedes einzelnen als lebendiges Wesen, in Gang gebracht durch die erste und einzige selbstbestimmte Entscheidung die einem Menschen möglich ist: der Entscheidung mit seinem Leben für das Leben zu stehen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, meinen persönlichen Vorteil über das Interesse anderer zu stellen und mich in meiner Rolle als unfreiwilliges Opfer der Umstände versucht habe aus der Verantwortung zu ziehen gegenüber dem Leben und all den Konsequenzen die nicht nur mein Handeln in dieser Weltordnung, sondern vor allem auch mein nicht-Handeln und meine Ignoranz haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich selbst und meine Selbstbestimmung aufzugeben und abzugeben in dem Glauben dadurch auch meine Verantwortlichkeit dem Leben gegenüber los zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass meine Angst und meine Ablehnung der Eigenverantwortlichkeit mir den Blick auf die Handlungsfähigkeit und Selbstbefreiung versperrt hat, die in der Akzeptanz und Übernahme der Eigenverantwortlichkeit für das Leben liegt.


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Donnerstag, 13. Dezember 2012

Tag 90/91 - Meine Experimente mit Selbsthypnose / Die Flucht ins Bewußtsein (T2)

This Is A Wake Up Call / Foter / CC BY-NC


Fortsetzung zu 
Tag 87/88/89 - Meine Experimente mit Selbsthypnose Einleitung (T1)


Teil 2 - Die Flucht ins Bewusstsein

Haben wir als Menschen uns eigentlich jemals gefragt wie es wäre, oder wie es sein könnte, völlig frei zu sein von den inneren Konversationen, die fast immer Konfliktcharakter haben, frei zu sein von den unbeabsichtigten Zweifeln, den Unsicherheiten und dem Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber wichtigen, lebensbestimmenden Entscheidungen? Haben wir jemals wirklich in Erwägung gezogen wie entmachtend und einschränkend sich diese Selbstgespräche auf uns und unser Leben auswirken und wie sinnvoll sie tatsächlich sind? Das Bestreben diese Unsicherheit und diese Wankelmütigkeit zu überwinden, indem wir eine Persönlichkeit entwickeln die eine Selbstsicherheit konstruiert welche auf kraftvoller Dominanz basiert und eher eine gewisse Starrsinnigkeit repräsentiert als eine bewusste, vernunftsbasierte, aus dem Moment heraus getroffene, richtungsweisende und selbstbestimmte Entscheidungsfähigkeit, führt weder zu einer profunden Selbstsicherheit und Authentizität, noch zu einem wahren Verständnis der Herkunft und Ursache des ursprünglichen Problems, das sich aus diffusen Ängsten und vorprogrammierten Befürchtungen konstituierte.
Das Leitmotiv dieser aus Angst geborenen Unsicherheit ist letztendlich immer das Selbstinteresse der Persönlichkeit, die in ihren grundlegenden charakterlichen Eigenschaften ja eine zutiefst verunsicherte, unvollkommene und unselbstständige Persönlichkeit ist, was dazu führt, dass dieses Selbstinteresse vor allen Dingen dem Verlangen nach Sicherheit und Vervollkommnung eben dieser unfertigen Struktur folgt. Da diese Persönlichkeit eine Vorstellung geformt aus den mit emotionalen Mustern verknüpften Gedanken des Bewußtseins ist die zwar geprägt wird durch die Erfahrungen des Menschen mit und in seinem Umfeld, aber dennoch getrennt von allem, isoliert in der Vorstellungswelt des Menschen zu existieren scheint, ist diese Art des Selbstinteresses ein Motiv das die Verfolgung der persönlichen Ziele über die Interessen der das Umfeld bildenden Gemeinschaft stellt, da die Persönlichkeit als Vorstellung des eigenen Bewusstseins die äußere Welt immer nur als Ressource für die Sammlung von Erfahrungen und Erlebnissen nutzt um die angestrebte Vollständigkeit als idealisierte Vorbedingung für die Selbstsicherheit zu erreichen.
Doch diese Art der Selbstsicherheit ist immer abhängig von der affirmativen Bestätigung der bestehenden, gesellschaftlichen und kulturellen Ordnung und deren Prinzipien. D.h., es ist eben keine Selbstsicherheit, sondern eine Abhängigkeit durch die die Person zu einem fremdbestimmten, durch Reaktionen, vorprogrammierten Erwartungshaltungen, Belohnungssystemen und Soll Erfüllung konstituierten Wertesystem wird.

Anna Fischer / Foter / CC BY-NC-ND
Dieses Prinzip der Selbstidentifikation in Abhängigkeit von bestehenden Wertesystemen wird dem Menschen bereits während der elterlichen Erziehung grundlegend untergejubelt. Denn betrachtet man gewöhnliche und übliche Erziehungsmethoden, dann erkennt man schnell, dass der Mensch durch angewandte Reizreaktion und Belohnungssysteme konditioniert wird, und weniger zu eigenständigem Denken, Handeln und organisieren durch freie Beobachtung angeleitet wird, denn das würde voraussetzen, dass die Eltern, bzw. die erziehungsberechtigten Personen einen wahrhaftigen Vorbildcharakter erfüllen, indem sie die zu vermittelnden Prinzipien und Werte tatsächlich Vorleben. Interessanterweise laufen aber die Werte die wir unseren Kindern vermitteln möchten, die menschlichen Ideale, Moralvorstellungen, Mitgefühl, Empathie, Hilfsbereitschaft und gegenseitiger Respekt in vielerlei Hinsicht konträr zu den realen Bedingungen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Das kommt nicht zuletzt daher, dass diese Werte die wir uns als Menschen zuschreiben möchten lediglich in unserer Vorstellung existieren und daher einen humanistischen Idealismus repräsentieren, den wir nur durch tatsächliches Leben eben dieser Eigenschaften verwirklichen könnten. Doch daran hindert uns eben die scheinbare Isolation unserer selbst in unserer gedanklichen Selbstwahrnehmung als reine, bildhafte, ideologische Vorstellung einer Person. Es kommt daher immer wieder zu dem inneren Konflikt mit der Wirklichkeit, da wir spüren, dass unsere verinnerlichten Ideale der Selbstwahrnehmung von uns als Mensch, mit der gegenläufigen Wahrhaftigkeit des realen Gesellschaftslebens kollidieren. Dabei ist diese Manifestation des tatsächlich realen gesellschaftlichen Lebens eine Projektion der Wahrhaftigkeit unserer Existenz als menschliche Wesen, die ihre Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit zu Gunsten des Rückzugs in die innere, gedankliche Interpretation unserer selbst und der Welt abgeben, und nun sozusagen mit leeren Händen dem Leben gegenüber stehen, und spüren das sie nun immer mehr an Grund und Substanz verlieren, da sie alle Werkzeuge die sie zu handlungsfähigen, eigenständigen und vernunftsbegabten Wesen werden lassen aufgegeben haben.

Diese Werkzeuge sind tatsächlich Werkzeuge des Bewusstseins, wobei sie gleichermaßen dazu dienen können, die Verlockungen der Selbstaufgabe durch den Rückzug in die innere Gedankenwelt und das Bilden überwertiger Ideen der Selbstidentifikation als eine lediglich aus Gedanken konstruierte Persönlichkeit und der Verneinung aller realen Bedingungen und Konsequenzen zu überwinden. Dieser Schritt aber würde bedeuten, zu einem wahrhaftig lebendigen Wesen zu werden, und zwar durch die selbstbestimmte Entscheidung das Bewusstsein, das menschliche Potential zu benutzen um das Leben als das was es ist zu würdigen und zu verwirklichen, in einem selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Prozess, anstatt vom eigenen Bewußtsein benutzt zu werden. Diese Entscheidung bringt zwingend die Einsicht in die Einheit und die Gleichwertigkeit allen Lebens mit sich, da sie zu selbstehrlicher Selbstschau und dem Erkennen der Konsequenzen des eigenen Handelns, bzw. der eigenen Handlungsmotivation in größtmöglichem Umfang befähigt. Das ist im Grunde keine schwer zu erlangende Erkenntnis, bzw. ist sie eben genau so schwer zu erkennen, wie der Aufwand schwer war der getrieben wurde um sich selbst vor dieser Einsicht zu verstecken und sich in Ignoranz zu schulen. Erstaunlich. wieviel unserer Energie, unserer Lebenszeit und unserer Ressourcen wir allein darauf verwenden uns vor den Konsequenzen unserer eigenen Verantwortungslosigkeit und Rücksichtslosigkeit zu bewahren. Nicht nur, dass wir vor ihnen davonlaufen, dass wir einen Lebensstil kreieren der fast gänzlich auf der Ausbeutung Schwächerer, bzw. dem Erzeugen eines Machtgefälles in erster Instanz und der daraus folgenden Ausbeutung dieser gewaltsam 'Besiegten' Teile der Weltbevölkerung begründet ist, nein, wir haben auch ein System geschaffen, dass es den mächtigsten dieses brutalen und gewalttätigen Eroberungzuges, den sogenannten reichsten Ländern, was innerhalb dieser Systematik gleichbedeutend ist mit einflussrecihsten Ländern - (was ja nicht unbedingt gleichbedeutend sein müsste, wenn man es einmal wagt aus der Box herauszudenken wird man das schnell verstehen) - erlaubt sich von den realen Konsequenzen sozusagen freizukaufen. Dadurch werden natürlich nicht dei Konsequenzen selbst beseitigt oder in Luft aufgelöst, denn die Wirklichkeit ist unbestechlich, das Leben, die Realität des Lebens lässt sich nicht beeindrucken von mentalen Wahnideen, sondern sie werden lediglich weit weg abgeschoben, verlagert, auf andere Lebewesen umgewälzt, die dann die schwere Last der Konsequenzen unseres verantwortungslosen Missbrauchs am Leben zu ertragen haben. Das ist unsere Welt, das ist unsere Realität, so stellt sie sich alltäglich unumstößlich dar. Ob es nun die auf monopolistischen Profitgeschäften begründeten Hungersnöte der ausgebluteten Menschen in Teilen Afrikas und Südamerikas, die unter unwürdigsten Bedingungen für einen Hungerlohn schuftenden Kinder, Frauen und Männer Indiens, Vietnams oder Chinas sind, ob es die verpestete Luft industrieller Ballungszentren oder die allgemeine Vergiftung und Zerstörung der weltweiten Ökosysteme im Namen einer Vernichtungsmaschinerie die wir 'Wirtschaftswachstum' nennen ist, ob es der tagtägliche Holocaust an den Tieren den wir im Namen einer überflüssigen, würdelosen Überflußproduktion von billigen Nahrungsmitteln und der illusionären Aufrechterhaltung sogenannter 'Vielfalt' als Konsum-Zeichen einer fortschrittlich zivilisierten Kultivierung ist, all das sind tragische, aber sehr reale Konsequenzen menschlicher Handlungsweisen, menschlicher Entscheidungen und Toleranzen. Nichts davon aber birgt auch nur ein Fünkchen von dem in sich, was wir uns hinter der Stirn, hinter all den imaginären Selbstrechtfertigungen und Scheinlegitimationen unserer Mitläuferschaft an menschlichen Werten einbilden. Nichts dieses imaginären Wertes und schon gar nicht der ÜBER-Wert den wir uns als Menschen zuschreiben ist real. Zu sagen 'wir könnten aber...' bedeutet gar nichts, denn erst das gelebte Wort macht uns wirklich zu Menschen. Erst die Tat ist lebendig. 

Derzeit sind wir nichts weiter als eine kranke Spezies, erkrankt durch unnatürliches, dem Lebensdrang widerstrebendes Verhalten das wir uns selbst aufzwingen. Wir leiden unter einem Hospitalismus der aus den eigens geschaffenen Zwängen entsteht, ohne dass wir ihn als eine pathologische Erscheinung verstehen würden. Wir nehmen ihn stattdessen als unsere Natur wahr und glauben machtlos gegen sie zu sein. Doch letztlich zeigen wir selbstzerstörerisches, sinnloses, aggressiv-mörderisches Verhalten, etwas, das man sonst fast ausschließlich bei Lebewesen feststellt, die unter lebensunwürdigen, widernatürlichen Bedingungen gefangen, gequält, gefoltert oder ausgehungert werden.

Fortsetzung folgt...

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Donnerstag, 6. Dezember 2012

Tag 87/88/89 - Meine Experimente mit Selbsthypnose Einleitung (T1)


Dies wird ein mehrteiliger Blog von ungewisser Länge werden. Ein Ziel ist es, die Natur des Bewußtseins und seinen trügerischen Anspruch auf alleinige Identitätsgrundlage des Menschen zu entlarven und die Individualität, den freien Willen, die Entscheidungsfreiheit in unserer weltweiten Kultur der vergeistigten Individualisierung, der Selbstsucht und des rücksichtslosen Wettkampfes um imaginäre Ressourcen* grundlegend in Frage zu stellen.

Vor etwa zwei Wochen wurde ich das erste mal aufmerksam gemacht auf die 'Shows' und Experimente von Derren Brown, der in seinen Präsentationen mit Hypnose, Manipulation und Illusionen arbeitet und Menschen in unterschiedlichster Weise beeinflußt und vor allem auch beeindruckt, überrascht und dazu bringt Dinge zu tun, die sie sich normalerweise nicht zutrauen würden. Da ich mich selbst seit langer Zeit mich mit Psychologie 'auseinandersetze' und vor allen Dingen seit vielen Jahren mit und an mir selbst arbeite, daran meinen eigenen Geist, mein Bewußtsein und meine Handlungsmotivationen zu verstehen, zu erkennen warum ich wann wie reagiere, meine Emotionen und Gefühle zurückverfolge und mir klar mache woher sie kommen, wann und wie diese Reaktionsmuster entstanden sind und warum ich sie als gegeben und selbstverständlich annehme anstatt sie zu hinterfragen und eigenständig zu bestimmen, hat mich zunächst ganz besonders die Darbietung 'Fear and Faith' interessiert, in deren Verlauf Derren Brown und sein Team mit aufwendigem Einsatz eine Gruppe von Menschen einem Versuch unterzieht, bei dem es darum geht sie dazu zu bringen ihre Ängste zu überwinden. Es wird ihnen dafür ein Szenario bereitet das sie glauben lässt Teil eines wissenschaftlichen Tests mit einem neuartigen Medikament zu sein, das das Menschliche Hormonsystem beeinflußt und ganz gezielt die Angst unterdrückt, bzw. bekämpft. Das ganze Experiment läuft darauf hinaus, dass dieses Medikament in Wahrheit überhaupt nicht existiert und dass die verabreichten Pillen ledigleich Zucker beinhalten, also ein Placebo sind. Das faszinierende ist, dass fast alle Probanten in diesem sehr aufwendig inszenierten Test sichtbare und fühlbare Erfolge mit diesem Placebo erzielen und im Verlauf der Verabreichungsperiode fast vollständig angstrei werden. Doch der eigentliche Kernpunkt der mir besonders wertvoll erscheint ist der, dass die Teilnehmer auch nach der Offenbarung der Wahrheit über die verabreichten Pillen und ihre Wirkungslosigkeit nicht etwa zurückfallen in die früher erlebten extremen Ängste, sondern dass ihnen gerade durch die Erkenntnis, dass sie selbst diese Angst überwunden zu haben scheinen, das nötige Selbstbewußtsein und die Einsicht in die eigenverantwortliche Bearbeitungsmöglichkeit ihrer Denk- und Verhaltensmuster gegeben werden kann. Hier endet zwar das Experiment von Derren Brown, doch sollte in einer wirklich am Wohl der beteiligten Menschen interessierten Studie genau hier der eigentliche Weg in die Selbstbefreiung von akzeptierten und selbst erlaubten, einschränkenden Denkmustern erst richtig losgehen.
Denn was bedeutet diese Einsicht denn eigentlich genau, wenn ein sogenannter pathologischer Fall von Angststörung durch die Verwendung einer mentalen Hilfe allein, welcher Art auch immer diese sein mag, sich plötzlich als 'geheilt' herausstellt? Im Grunde doch nichts weiter, als dass hier eine existierende Programmierung des Bewußtseins durch entweder eine Umprogrammierung oder eine Umgehung eines bestimmten Abschnitts des ursprünglichen Programms aufgehoben wurde. Und letztenendes bedeutet diese Einsicht in die Möglichkeit dessen, dass auch die als einschränkend und belastend empfundene ursprüngliche 'Angst-Programmierung' eine eigens herbeigeführte, oder zumindest eine eigens erlaubte und zugelassene Programmierung war. Das gibt mir konsequent zu ende gedacht eine enorme Handlungsmacht über mich selbst zurück. Gleichermaßen aber natürlich auch eine enorme Verantwortung, denn von dem Zeitpunkt dieser Einsicht bin ich allein verantwortlich für das, was ich geworden bin, was ich jetzt bin und das was ich sein werde, mitsamt all den dazu gehörenden Konsequenzen. Interessanterweise kann diese Verantwortung wiederum eine gewisse Angst auslösen, die dann wieder dazu führt, dass ich mich der Eigenverantwortung für mein Leben und das Leben an sich bewußt und willentlich verweigere. Doch dazu später mehr.
Zurück zum berühmten Placebo Effekt, hier in einem Experiment von Derren Brown zum Thema 'Fear', also Angst. Ich selbst bin generell nicht überzeugt, dass der Placebo effekt per se schon zu einer 'Heilung' der Person führt. Im Besonderen nicht in einer Frage der Psychologischen Störung. Aus dem einfachen Grund, dass hier ein Glaube die Ursache der Veränderung ist. Ein Glaube ist aber in keiner Weise etwas, das beständig, zuverlässig und dauerhaft stark bleibt. Der Glaube ist im Grunde eine Selbsthypnose, entsprungen aus einem vielschichtigen Denk- und Wertemuster, motiviert durch mannigfaltige Persönlichkeitsaspekte die letztenendes nur der Person die 'glaubt' allein zugänglich sind, in vielen Fällen - und das ist meine persönliche Behauptung - aber überhaupt nicht von ihr in Betracht gezogen werden. Die aus der Unwissenheit über die Funktionsweise des eigenen Bewußtseins erwachsenden Sehnsüchte und Bedürfnisse nach mentaler (Selbst-)Sicherheit und Stärke werden mit allen möglichen dem Bewußtsein dargebotenen Hilfs- und Ersatzwerten scheinbar befriedigt. Doch bedarf es für den Glaubenden immer eines gewissen Einsatzes, einer dauernden Anstrengung für die Aufrechterhaltung des Glaubens. Stetig muss sich mental vergewissert werden, dass man noch auf dem 'richtigen Dampfer' ist. Das Gebilde muss standhaft bleiben und daher immer wieder an die tatsächliche Erkenntnis- und Erlebniswelt angepasst werden, bzw. umgekehrt. Dieser ewige Gedankenprozess der Selbstrechtfertigung ist Natur und Drang des Glaubens zugleich und wird, wenn man sich ihm hingibt, zur Lebensmotivation des glaubenden Menschen. Doch was passiert bei dem Versuch, das eigene Erleben der Wirklichkeit an die vergleichsweise beschränkten Strukturen des Glaubenssystems anzupassen, bzw. was ist Voraussetzung dafür, dass dies überhaupt für einen selbst glaubhaft umgesetzt werden kann?
- Die Ignoranz. Der Unterschied zwischen Glauben und Wissen, zwischen Ignoranz und Akzeptanz ist der, dass Glauben nur dann von Bedeutung ist, wenn ich nicht wissen will. Nur in der willentlichen Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit wie sie ist, meiner eigenen Wirklichkeit der Person die ich bin und der Wirklichkeit der Welt, meines Umfeldes, ist Glaube notwendig. Wenn ich die Wirklichkeit so annehmen kann wie sie ist, und das meine ich nicht fatalistisch, sondern zur Schaffung eines selbstbestimmten Ausgangspunktes der Akzeptanz der Dinge, um zu wissen was ist und was notwendig ist verändert zu werden und warum, dann ist ein Glaubenssystem überflüssig und hinderlich. Es kann nur dazu dienen, mich selbst absichtlich zu belügen um mir ein gewisses Gefühl von Wohlbehagen zu vermitteln, für dessen Motivation es wiederum eine innere, ehrliche Antwort gibt, vor der ich die Ignoranz als Voraussetzung für meinen Glauben vorziehe.
Daher ist es meiner Ansicht nach von besonderer Bedeutung gerade in dem Moment der Erschütterung und des Zusammenbruchs dieses Glaubenssystems und der Erkenntnis, dass die eigentliche 'Macht' zur Veränderung in den eigenen Händen liegt einen Weg aufzuzeigen, wie mit dieser 'neuen' Verantwortung sozusagen 'verantwortungsbewußt' umgegangen werden kann. Denn natürlich ist der betreffende Punkt der hier durch den Placebo behoben wird, hier das Denkmuster der irrationalen Angst, nur ein Teil des komplexen Systems der Persönlichkeit und Charakters. Und die Gefahr ist natürlich sehr groß von dieser zunächst wankenden Position der Eigenständigkeit in diesem einen Punkt in das nächste Muster der Selbstrechtfertigung und Ignoranz zu verfallen. Das System der inneren Gedanken der Persönlichkeit ist durchaus in der Lage hunderte von Erklärungen und Gründen zu entwerfen, die diese Wirkung des Placebo-Effekts, der ja zunächst nur erfahren, nicht aber en detail verstanden wird, zu entmachten. Erst wenn ich wirklich verstanden habe was da in mir vorgeht, woher diese Gedanken und Werturteile kommen, dass ich selbst sie kreiert habe und wie, kann ich von einem eigenständigen und selbst-sicheren Standpunkt aus mich und mein Verhalten selbstehrlich analysieren und dauerhaft verändern.
Der Placebo Effekt umgeht diesen Weg der Selbstanalyse zunächst und führt ein Ergebnis herbei, das vor allem von außen generiert wird. Er braucht von Vornherein ein Machtverhältnis das es erforderlich macht, dass jemand 'Weiß' und ein anderer 'Ignorant' ist, also lediglich 'glaubt'.
Genau dieses Abhängigkeitsverhältnis durch das Vorenthalten von Information ist es, das seit Jahrtausenden die Menschen manipulierbar und unfrei macht. Das in diesem Fall gewaltsame Zurückhalten von Information, Wissen und anderen Ressourcen befähigt die Machthabende Elite dazu, nach freiem Dünken mit den Interessen, den Emotionen, Bedürfnissen, Verlangen und vor allem dem Glauben der Menschen herumzuspielen und sie zu allen erdenklichen Handlungen anzuregen, sie zu manipulieren und glauben zu lassen, dieses erbärmliche, versklavte Leben das sie führen sei ihnen nicht nur von Schicksal oder einer höheren Macht zugeteilt, sondern sei auch ihre ganz persönliche Bestimmung, eine Prüfung für die sie später entlohnt würden, nach ihrem Tod, in einer anderen Welt, in einem völlig irrationalen und wahnhaften Glaubensgebilde der Vorstellung.
Wenn man es so betrachtet, und das sollte man tun, dann stellt sich vielleicht heraus, dass wir alle in einer Art Placebo-Welt leben, dass unsere ganze Kultur, unser Streben, unsere sogenannten Werte und Wünsche und Ideologien nichts Weiter als Ergebnisse eines aus grundlegender Ignoranz, Manipulation in Form von Erziehung, gesellschaftlichem Druck, Ausbildung und nicht zuletzt der Alternativlosigkeit des Angebots geborenen Glaubenssystems sind, und dass wir die Erfüllung die wir suchen letztlich lediglich im Geist erleben, sprich in unserer Einbildung. Ist das nicht im Endeffekt die größte Motivation des Konsum-Menschen unserer Zeit geworden, dass er ein dauerhaftes Glücksgefühl, eine dauerhafte emotionale Befriedigung erlebt? Ist nicht längst alles Lebendige, Bewegte, eigenständige herausgefiltert aus den persönlichen Zielen, aus der Selbstwahrnehmung als Mensch unter Menschen, als Leben unter Lebenden?

Doch ich weiche zu weit vom Thema ab.
Er, der Placebo-Effekt, kann also vor allem als eine 'Traumatisierung' dienen, die der in seinem Glauben erschütterte und vom Ergebnis überraschte Probant dann zum Anlass nehmen kann, sich für die Erforschung seiner Selbst, seines Bewußtseins, seiner Gedanken, seiner Persönlichkeit und seiner emotionalen Reaktionsmuster zu entscheiden.
Diese Entscheidung ist es, der wir durch stetige Selbsthypnose, unterstützt von außen durch das von uns selbst kreierte System zu entgehen versuchen. Je weiter dieses System in all seinen Ausprägungen vorangeschritten ist, je mehr wir uns verkrochen haben in unsere Gedanken- und Vorstellungswelten, je mehr wir uns angestrengt haben uns über den Geist, unsere Gedanken und unsere innere, Bildhafte Selbstwahrnehmung zu identifizieren anstatt nach außen zu gehen, zu leben, eigenständig, selbstgesteuert und selbstbestimmt, desto schwerer und unmöglicher scheint uns der Schritt zurück zu selbstehrlicher Eigenverantwortung geworden zu sein. Wie könnten wir auch heute, angesichts all der Informationsmittel, der Flut an Wissen um und über die Zusammenhänge, die unvorstellbar grauenhaften Konsequenzen unserer Lebensweise überall auf der Welt die eigene Verantwortung für all das akzeptieren, ohne dabei den Glauben an uns selbst zu verlieren? - Oder ist es gerade das, was uns zu diesem Schritt befähigen würde? Den Glauben zu verlieren? Wäre dieser Verlust des Glaubens nicht einfach eine Konsequenz der akzeptierten Einsicht in die Dinge wie sie sind? In all das, was 'der Fall' ist? Was ist Glaube wert, wenn er lediglich ein Gedankenkonzept bleibt? Was bedeutet es schon, an sich zu glauben? Sollte ich nicht alles daran setzen, dass ich das, was ich als Intention und als Motivation für mein Leben einsetze auch tatsächlich lebe? Und zwar in jeder Sekunde und mit jedem Atemzug? Sollte ich nicht selbst dafür stehen können, was ich selbstbestimmt entscheide zu sein?
Natürlich, denn das ist die Umsetzung des menschlichen Potentials, die Ausübung meiner Selbst, das Leben in völliger Angstfreiheit und Akzeptanz der eigenen Verantwortlichkeit. Und dann stellt sich die Frage nicht mehr, wer oder was schuld ist an den Umständen die beispielsweise dazu führen, dass das Leben sinnlos millionenfach ausgeblutet, gequält, missachtet und verbraucht wird, zum alleinigen Zweck einer Systemerhaltung die nur noch durch das ängstliche Festklammern der illusionären Persönlichkeiten an den gewohnten Strukturen weiterverfolgt wird, die immer mehr und immer brutalere Taten zu rechtfertigen versucht, einzig durch selbstgerechte Argumente, die die Feigheit des Charakters, die verängstigte Engstirnigkeit, das bremsende und beschränkte an ihm verbergen sollen. Schuld ist kein Thema mehr für den lebendigen Menschen. Schuld ist etwas für Feiglinge. Die Tat die erforderlich ist wird entweder erkannt und akzeptiert, oder man zieh es vor sich selbst als das Leben aufzugeben, sich hinzugeben und zum Werkzeug einer zerstörerischen und lebensfeindlichen Systematik zu werden. Das eigentliche Problem das zu den äußeren Systemen führt liegt in dem Bewußtsein jedes einzelnen Menschen und somit auch in der Verantwortlichkeit jedes einzelnen. Klage ich mich selbst an, neige ich dazu mich zu verurteilen und in einem gedanklich- emotionalen Konzept des Selbstmitleids und des Selbstbedauerns mich entweder selbst außer Gefecht zu setzen indem ich resigniere, oder aber in Frust und Verbitterung zu Aggression und Gewalt übergehe, in dem trügerischen Glauben vielleicht auf diese Weise, durch das Erschaffen von Feindbildern und das stecken künstlicher Fronten als 'Krieger' und 'Rebell' meine Überzeugung zu vertreten und mich vielleicht doch nicht selbst verraten zu müssen. Doch ist diese Entscheidung ebenso ein 'außer Gefecht setzen' wie die Resignation, denn das Strampeln und verzweifelte Kämpfen gegen die Auswirkungen des Systems ist immer zum Scheitern verurteilt, es ist sogar ein in das System integrierter, einkalkulierter Bestandteil, der keinerlei Änderung des übergeordneten Paradigmas hervorruft, sondern eher noch die Zwänge, die Macht der Unterdrückungs- und Verängstigungsmechanismen verstärkt, weil diese Bewegung weitere Rechtfertigungsgründe liefert die Freiheit und Eigenverantwortlichkeit der Menschen noch weiter einzuschränken.
Die EInsicht und die akzeptierende Annahme, das Willkommen heißen der eigenen Vernatwortlichkeit für das Leben, als das Leben ist der einzige Schlüssel, der offensichtliche Schlüssel zur Überwindung der Menschheit und des Menschenbildes das dieses System, diese Welt und alle Konsequenzen ihrer Lebensweise akzeptiert und zugelassen hat. Wir, jeder Einzelne von uns, sind Mitschöpfer aller Dinge die wir geschehen lassen. Und daher können wir nur uns selbst als unabdingbaren Teil der menschlichen Welt verändern, indem wir die Strukturen in uns selbst erkennen und auflösen, die uns zu einem tragenden Teil eben dieser Systematik haben werden lassen. Hierzu kann unter vielen anderen Aspekten der Funktionsweisen des menschlichen Bewußtseins eine so unterhaltsame, verblüffende und vielleicht sogar erschütternde Präsentation des Placebo-Effektes oder auch der Hypniose als direkte Um-Programmierung eine Hilfreiche Anleitung sein, ein Ansatzpunkt an dem die Infragestellung all der bisher von uns selbst als selbstverständlich und unveränderbar angenommenen Prozesse, Phänomene, Gesetze der menschlichen Natur, unserer Persönlichkeit, Emotionen und Neigungen beginnen. Denn hier wird direkt offensichtlich wie viel Einfluss wir unserem Bewußtsein über unser Leben geben. Hier wird deutlich, dass wir durch diese Erlaubnis nicht nur die Selbstkontrolle über unsere eigenen Entscheidungen dem Unterbewußtsein und unserer angenommenen Persönlichkeitsstruktur in fatalistischem Treuen Glauben übergeben, sondern dass wir uns dadurch selbst programmierbar machen, uns selbst immer weiter einem scheinbar übergeordneten System freiwillig unterordnen, dessen Schöpfer und Ernährer wir selbst sind, auch dann wenn wir offen sehen, dass es nicht dem Leben dient, dass es uns selbst einschränkt, dass wir uns dadurch selbst gefährden und unausweichlich zerstören. Doch wir haben uns von Generation zu Generation unendliche Ideologien, Philosophien und Glaubensstrukturen eingerichtet, die unser Empfinden an genau vorgegebenen Wertstrukturen interpretieren und passend machen für unsere Vorstellung und Idealisierung eines Lebens, das nur in unseren Köpfen stattfindet, das eine Theorie ist die einer völlig irrationalen Prämisse folgt, nämlich der Glaubensvorstellung wir wären lediglich relevant als die gedankliche Vorstellung unserer Persönlichkeit, unser Leben und unser Sein würde sich ausschließlich darüber definieren was wir fühlen, denken und glauben, wobei das körperliche, offensichtlich reale, physische Leben nichts weiter als eine Einbildung, ein Konstrukt unseres Bewußtseins wäre, das zwar real genug erscheint, als dass wir uns nicht einfach so über die ihm zugrunde liegenden Gesetze hinwegsetzen und beispielsweise nur von Licht und Luft leben oder gar keine Schmerzen mehr empfinden könnten, auch wenn sich dieser Glaube dass einige Menschen dies schaffen könnten oder geschafft hätten hartnäckig als Gerücht hält, aber das eben nur abhängig von unserer Wahrnehmung existiere und geschaffen von unserem Geist, unserem Bewußtsein quasi in seiner Existenz diesem folge. Die offensichtliche Realität freilich zeigt uns ganz klar und simpel, dass genau das Gegenteil der Fall ist und die Menschen, selbst jene die sich mit größter Anstrengung von diesem Selbstbetrug überzeugen wollen, leben auch nach wie vor entsprechend der Gesetzmäßigkeiten und Bedingungen des körperlichen, organisch-physischen Lebens und nicht etwa nach einer rein spirituellen Lebensart. Lediglich die Konzeptuellen Bedingungen, die Erziehung, Ausbildung und mentale Programmierung der wir uns selbst aussetzen versucht auf subtile oder auch offenkundige Weise diesen Ethärischen Aspekt des Lebens, dieses Produkt einer Einbildung eines in sich selbst verhedderten Bewußtseins einzuweben und zu vermitteln, als wären wir als Menschen etwas Besonderes, etwas Spezielles, etwas Höherwertiges als alles andere Leben. Die Folgen dessen, die Konsequenz dieser überwertigen und trügerischen Selbstidentifikation in ihrer Ausprägung einer selbstsüchtigen Hatz, einer rücksichtslosen Verfolgung des Selbstinteresses eines jeden Bewußtseins, ohne Achtung vor dem Leben das uns alle eint, die Zerstörung unserer biologischen Grundlagen und die arrogante Haltung gegenüber unseren körperlichen Notwendigkeiten, die geradezu lächerlich naiv anmutet wenn man sich traut sich des 'gesunden' Menschenverstandes zu bedienen, all diese Folgen die in Ungleichheiten, Ausbeutung, Vernichtung und Versklavung allen Lebens münden sind und bleiben aber durchaus körperlich und physisch spürbar. Es sind Menschen, Tiere, Lebewesen die diese Qualen als Konsequenzen unerer Ignoranz tagtäglich fühlen und erleiden, sehr real und sehr körperlich. Kein spiritueller Weg führt darüber hinweg oder gar darunter hindurch. Keine Religion, Kein Guru und kein Schamane hat es bisher gemeistert dieses Leiden zu lindern, kein Licht-Arbeiter hat jemals einem Kind einer ausgebeuteten, verarmten Familie den Hunger genommen, hat jemals einen Kranken geheilt oder einen dauerhaften, stabilen Zustand des Friedens und der Gleichheit begründet.
All das konnte bisher nur der Tod erreichen.

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Die erste und letzte und vielleicht stärkste Bastion der Selbsgerechten Wahl und Entscheidung für die Ignoranz ist unser Geldsystem. Durch Geld und die Zwänge, Ängste und Sehnsüchte die damit verbunden sind/werden finden wir in unserem Leben immer wieder angenehme, scheinbar erlösende Entschuldigungen und Ausreden uns NICHT für das Leben und die Eigenverantwortung entscheiden zu können. Wir zwingen uns sozusagen selbst in die Ignoranz, in die Verlogenheit und Unehrlichkeit uns selbst und dem Leben gegenüber. Warum uns selbst? Weil wir natürlich Schöpfer eben dieses Geldsystems sind. Weil wir in uns den Samen für die Frucht dieser kapitalistischen Ausbeutungsmaschinerie tragen, eben durch die isolierte Selbstidentifikation als rein gedankliche Existenz, abgetrennt von allem anderen, sogar abgetrennt von unserem Körper stellen wir uns uns selbst vor. Doch diese Unabhängigkeit ist so imaginär wie der Weihnachtsmann denn niemand lebt tatsächlich in dieser Form, als dieser Mensch den er als Bild in seinem Kopf trägt. Und vor allem hat niemand als diese Persönlichkeit tatsächlich eine Eigenständigkeit, eine Individualität, ein tatsächlich freies Bewußtsein oder gar einen freien Willen. Und genau das offenbart beispielsweise die Hypnose, die gezielte Manipulation, die Programmierung eines Geistes, eines Bewußtseins. Nicht unbedingt dadurch, dass auf jeden Fall und immer ein Mensch unter Hypnose zu allen nur erdenklichen Handlungen gebracht werden kann, denn das ist ja auch so nicht der Fall, sondern einfach durch die Tatsache, dass dieses direkte Ansprechen des Unterbewußtseins diesen immens großen Einfluß entlarvt, den es in all seiner Strukturierung die wir ihm auf unserem Lebensweg mit eingegeben haben, auf unser 'bewußtes' Leben, unsere Entscheidungen, auf das was wir Intuition nennen, auf unsere Ängste und Befürchtungen, unsere Neigungen und Vorlieben hat.

Was ist dieser Vorgang, den wir Anpassung nennen, den wir als Gewöhnung bezeichnen, wenn nicht die Umstrukturierung unserer innersten Lenkungsmechanismen entlang den Bedingungen eines bestimmten Umfeldes? Wir glauben nach einer 'Gewöhnungsphase', dass wir genau die Dinge, die uns in dem uns umgebenden Umfeld angeboten werden auch zu wollen, wir richten unsere Bedürfnisse an den Angeboten aus und glauben dann, wenn wir den Gewöhnungsprozess abgeschlossen haben, zufrieden damit zu sein, mehr noch, wir überzeugen uns selbst, dass diese Wahl, diese Entscheidungsmöglichkeiten die uns dargeboten werden unseren innerste, natürlichsten Wünschen entsprächen. Doch können die Werte und Ideale die wir unserem Leben abverlangen unterschiedlichster Natur sein, was sich in den mannigfaltigen Ausprägungen der Persönlichkeiten zeigt, nicht nur in den extremsten Unterschieden regional distanzierter Kulturen, sondern auch innerhalb eines Systems einer einzigen Gemeinschaft, bzw. einer Gesellschaft.
Die Frage die wir uns stellen müssten ist die nach dem eigentlichen Nutzen, nach der Nachhaltigkeit, der Sinnhaftigkeit und vor allem dem gemeinschaftlichen Wohl aller beteiligten, und das sind, wenn man vom Leben selbst ausgeht, alle Lebewesen dieser Existenz. Doch für die ehrliche und aufrichtige Beantwortung dieser Fragen muss der Paradigmenwechsel vollzogen werden, der die Selbstwahrnehmung aus der Sphäre der isolierten Identifiketion durch Gedanken und die täuschende Spiegelung der eigenen Person in der Außenwahrnehmung heraushebt und wieder in das Leben direkt überträgt, so wie es sich physisch real im Moment fordernd und wirkend präsentiert. Jeder Versuch der Abgrenzung, der selbstgefälligen Abhebung vom Ganzen des Lebendigen trägt zur Selbsttäuschung bei und mach das Wesen empfänglich für jedwede Art der Manipulation. Je mehr man sich herausstellt, sich der Einbildung des eigenen Mehrwertes hingibt, desto mehr wird man zu einer Marionette, zu einem unselbständigen, fremdbestimmten Objekt der Manipulation. Denn die Flucht in die eigenen Gedanken ist eine Flucht in ein Gebilde das nicht einmal authentisch ist, das überhaupt nicht einem eigenen Impuls, einem individuellen Quell, sondern lediglich der nach persönlichen Erziehungs- und Erfahrungsmustern interpretierten Version einer bereits geformten Umwelt entspringt. Darüber sollte man sich bewußt werden, wenn einem an Eigenständigkeit, Individualität und Selbstbestimmtheit gelegen ist. Verantwortungsbewußter Umgang mit der menschlichen 'Gabe' des bewußten Handelns, Planens und Entscheidens bedeutet, sich über die Funktionsweise der eigenen Vorstellungen, der eigenen Empfindungen und durch Gedanken gebildeten Ideologien klar zu werden, zu lernen, sich selbst zu verstehen, sich zu ergründen ohne all sein Erleben, Denken und Empfinden durch den Filter einer übertragenen Prämisse zu betrachten. Das bedeutet sich selbst in Selbst-Ehrlichkeit zu schulen, sich selbst immer wieder zu hinterfragen, die eigenen Motive zu erkennen und ihr Entstehen zurückzuverfolgen bis der Ursprung deutlich ist und damit auch die Konsequenz in ihrer wahren Bedeutung. Allein in diesem Prozess werden einem jeden unzählige Beispiele der Selbsthypnose, der Gehirnwäsche und der suggestiven Manipulation bewußt werden von denen man bisher nichts geahnt hatte, die in ihrer gelebten Konsequenz aber unsere Entscheidungen und scheinbar frei getroffenen Entschlüsse mitbestimmt haben. Ein ernüchternder, aber auch befähigender Prozess, und gerade hier liegt der Kern des eigenständigen Verantwortungsbewußtseins, das uns dazu befähigt frei zu werden von Manipulation, Selbstbetrug und einem gebückten, sich ständig entschuldigenden Leben.
Kann ich immer und in jedem Moment für mich und meine Entscheidungen geradestehen ohne mich rechtfertigen zu müssen, ohne etwas verbergen zu müssen oder das Gefühl zu haben nicht ganz allein verantwortlich zu sein?

Fortsetzung folgt...


- der letztlich die realen und lebensnotwendigen Ressourcen zu reinen Unterhaltungszwecken einer Minderheit dem Großteil der Weltbevölkerung raubt und vorenthält, um daraufhin diese gewaltsam kreierte Schwäche noch schamlos auszunutzen, - 


Samstag, 1. Dezember 2012

Tag 86 - Wertdefinition menschlicher Leistung - Die menschliche Ressource (T 1)

sean|mundy / Foter / CC BY-NC-ND


Was ist die Leistung, die ein Mensch erbringen sollte für die Gemeinschaft? Worin besteht ihr tatsächlicher Wert? Woher stammt die misstrauische Erwartungshaltung derer, die von der Leistung, der Arbeit und dem Nutzen von Menschen sprechen? Und was steckt hinter der bedingungslosen Akzeptanz der bestehenden Systeme und der daraus resultierenden Anpassung der Sichtweise des Menschen auf sich selbst, die Gesellschaft und vor allem auf 'andere'?

Wir sprechen in unserer Gesellschaft so oft vom 'Missbrauch' der Sozialsysteme, von der Ausnutzung des guten Willens und der Arbeit anderer, doch was ist tatsächlich von der Arbeit derer zu halten, die sich in das System integrieren, die es aufrechterhalten trotz aller offensichtlichen Konsequenzen? Was ist der tatsächliche Antrieb derer die sich in die Arbeit stürzen, oder die sich dem Druck arbeiten zu müssen fügen, vielleicht auch weil sie eine psychisch-moralische Blockade einprogrammiert bekommen haben und es nicht wagen sich auf das Wohlwollen anderer zu stützen? Ist die Motivation tatsächlich das Wohl der Gemeinschaft? Geht es den Menschen wirklich um die Erhaltung und Förderung der gemeinschaftlich genutzten Systeme oder ist es nicht vielmehr in den meisten Fällen ein reines Selbstinteresse, der eigene Vorteil, die Anhäufung von Wohlstand und Macht für das eigene, ganz persönliche Leben das sie dazu bringt sich dermaßen 'einzubringen'? Und rührt dann nicht vielleicht auch der Argwohn und das Misstrauen gegenüber all jenen die herausfallen, freiwillig oder unfreiwillig, die in ihrem Überlebenstrieb auf die sozialen Almosen angewiesen sind, die vielleicht auch keine Hoffnung mehr auf eigene Selbstbefreiung aus ihrer Situation haben vielmehr aus der Angst, dass das System zusammenbrechen könnte, dass dann auch die eigene, persönliche Nische ad absurdum geführt und all die künstlichen Errungenschaften, die Ablenkungen ud systemimmanenten Belohnungskategorien ihren Wert und ihre Bedeutung verlieren könnten und mich selbst vor die schmerzliche Erkenntnis stellen würde dass ich lediglich immer angepasst funktioniert und das dann als mein Leben akzeptiert habe?
Warum ist das so? Warum erkennen wir nicht in uns selbst die Absurdität dieses Systems, dessen einzige 'Belohnung' für uns als Menschen die scheinbar sichere Garantie auf ein Überleben ist, dessen Rahmenbedingungen und auch dessen Inhaltliche Verwirklichung durch die Vorgaben des Systems selbst vorbestimmt sind und nicht etwa durch freie, individuelle Entscheidung gewählt? Vielmehr sind die Belohnungssysteme und die unterschiédlichen Kategorien der erstrebenswerten Lebensziele so in unser Bewußtsein einprogrammiert, dass wir glauben es sei unsere Natur uns nach ihnen zu sehnen. Und dabei sind diese Produkte, diese Ergebnisse oder Errungenschaften lediglich die Nebenerscheinungen, die Abfälle, der notwendige Verschnitt eines zielstrebigen, gnadenlosen Verdauungssystems das das Leben selbst als Nahrung wählt und all seine Formen getragen durch den Geist jedes einzelnen Menschen in energetische Ideologie transformiert, es nutzlos und unbrauchbar macht, verschleist und zurücklässt, während alles was das eigentliche Streben des Lebens selbst ist, das wir alle geminsam repräsentieren, jede dem leben zugewandte Motivation im Geist, in den Gedanken mental projiziert, entfremdet, umgedeutet wird in eine künstliche Realität der Vorstellungswelten, die uns voneinander, vor allem aber vom Leben selbst trennt. Wir verträumen unser Leben und dieses Verträumen ist ein zerfleischender, vernichtender Verdauungsprozess des Bewußtseins, dem wir völlig verfallen sind. Leben ist das was wir sind, das physische, körperliche, fantastisch zwar aber fassbar, begreifbar real, simplen Prinzipien folgend und 'natürlich' kultivierbar. Wir haben es nie wirklich verantwortungsvoll als Menschen in die Hand genommen und zu einem wahrhaften Wachstum gebracht. Wir haben die Prinzipien des Wunsches nach Entfaltung, Selbstverwirklichung, Entwicklung, Wachstum auf absurde Weise in ein Gedankensystem verlagert und benutzen nun diese Begriffe und Ideale als eine künstlich uminterpretierte und verlagerte Scheinlogik in einem übergeordneten System des Selbstinteresses, das paradoxer Weise zwar aus dem Selbstinteresse der einzelnen Individuen hervorgeht, sozusagen als eine verschmolzene, von dem Verhalten und Denken jedes Einzelnen konstruierte Prämisse, das aber als dieses allem und jedem übergeordnete, monströse System, als unsere eigene Kreation jeden Einzelnen Menschen lediglich zu einer Ressource macht, zu einem funktionierenden Rädchen und damit entgegen jedem Wunsch nach Selbstbestimmung, Individualität und Erfüllung der eigenen Interessen gerichtet ist. Und das funktioniert nur deshalb, weil wir uns dabei selbst überwachen, in dem kontinuierlich angestrengten Glauben an die Wahrhaftigkeit unserer Selbstidentifikationen und durch die Identifikation mit den Interessen und Werten die uns als Bewußtsein einprogrammiert sind und die wir nicht wagen in selbstehrlicher Selbstschau zu hinterfragen. Von dieser trügerischen Vorbedingung ausgehend werden alle konstruierten Selbstrechtfertigungen, Ideologien, Philosophien, Strategien zwar in sich einen logischen, intelligenten, fortschrittlichen Anschein erwecken, doch sind sie letztendlich ebenso falsch, tragen ebenso den selbstzerstörerischen Irrtum in sich wie die Ausgangsvermutung des Selbst als 'Ich', als 'Person' als überwertiges Bewußtseinswesen dessen Interessen durch die Gier nach energetischem Erleben, nach Nahrung für die Gedanken und Vorstellungen, befriedigt durch die Nebenprodukte eines ausbeutungs- und Profitorientierten Systems das uns und alles Leben nutzt um zu wachsen, unendlich zu wachsen bis der letzte Raum für Lebendigkeit und Freiheit zur Selbstfindung und Entfaltung allen Lebensformen geraubt ist. ,
Erinnert das nicht irgendwie an die Prozesse eines im Besonderen in den Kerngebieten der treibenden Kräfte des kapitalistischen Wirtschaftsmarktes verbreiteten, körperlichen Phänomens der Selbstvernichtung durch hemmungsloses Wachstum, durch organischen Raubbau an sich selbst gefolgt von der unausweichlichen Selbstzerstörung durch die Vernichtung der eigenen Ressourcen?
Zeit diese Entwicklung zu stoppen ist es längst, doch waren alle bisherigen Anstrengungen eben von dieser grundlegenden Fehlannahme geprägt, der Mensch sei seiner 'Natur' fatalistisch verfallen, welche gefördert und entwickelt wird durch die über Generationen generierte Angst, die tief verwurzelt als Existenzangst in der Verunsicherung des vergeistigten Ichs liegt und deren verzweifelte Befreiungsschläge immer wieder in einer bisweilen gewalttätigen Umwälzung des Gegebenen münden, einer Wendung die keine Veränderung, sondern lediglich eine Aufmischung der Werturteile Bedeutet aus deren Wirrungen sich wieder dieselbe systemische Ordnung bilden muss die aus dem Bewußtsein des Menschen entspringt und in ihrer Ursächlichkeit unangetastet blieb. Aus diesem Grund ist es unumstößlich und bedingungslos zunächst eine ganz individuelle Transformation die Notwendig ist um tatsächlich die Befreiung des Lebenigen von der wahnhaften Unterdrückung durch das ängstliche Bewußtsein zu erreichen. Es ist die Akzeptanz der eigenen Verantwortlichkeit für sich selbst und/als das Leben die den Grundstein zur Selbstbefreiung legt und damit auch das offensichtliche aufdeckt, nämlich dass persönliche Freiheit als Mensch niemals Wirklichkeit werden kann, solange das Leben selbst für jeden, überall diese Freiheit hat. Wir sind nicht frei, wir sind nicht selbstbestimmt und wir waren niemals frei als Menschen in dieser Existenz. Wir haben uns vor unserer Freiheit versteckt, haben dem Ausgang den Rücken zugekehrt und uns ängstlich immer tiefer in das Dunkel del inneren Höhle unserer Gedanken und Illusionen verkrochen. Diese Angst, die gleichzeitig Hauptantrieb für jeden Egoismus, jedes rücksichtslose Selbstinteresse ist, ist ebenso unwirklich wie die künstliche Realität die sie in den Köpfen der Menschen schafft. Selbstsucht, eigensinniger Individualismus, rücksichtsloser Ehrgeiz, all das was wir als menschliche Eigenschaften in unserem System wenn auch nicht immer offen anpreisen, Eigenschaften die als Voraussetzung für Erfolg in unseren Gesellschaften gelten, sind ein Zeichen grundlegender menschlicher Schwäche. Ein Zeichen der Selbstaufgabe aus Angst vor der Eigenverantwortung sich selbst und dem Leben, der Wirklichkeit des Lebens in form all der Konsequenzen die wir verursachen gegenüber. Diese Charaktereigenschaften die Menschen an die mächtigen Positionen unserer Systeme befördern sind Attribute einer zutiefst verängstigten, verunsicherten und bisweilen bis in den Wahnsinn verzweifelten Persönlichkeit. Das ist sozusagen die Repräsentation der Werte, der Ziele und die Doktrin der wir uns als Menschen unterwerfen und unter deren Macht und Befehlsgewalt wir uns selbst stellen. Sie repräsentieren einen Teil der Persönlichkeit die wir alle in uns tragen und kultiviert haben. Sie sind kein Garant für Erfolgreiches, erfülltes Leben. Sie sind eher vergleichbar mit der ungeschriebenen Gefängnisordnung. Mit den sozialen Regeln denen man sich in einer eingepferchten Menschenmenge unterwerfen und an die man sich anpassen muss um zu überleben. Nur dass wir in diesem Fall eben die ganze Welt zu einem Gefängnis ausbauen und eine von uns imaginierte, eingebildete Macht schaffen die die Mauern bewacht und für genügend Angst als Antrieb und Handlungsmotivation die Bedingungen schafft, die die Meute gegeneinander Aufhetzt.

Fortsetzung folgt...