Sonntag, 25. November 2012

Tag 85 - Leben, Kinder und der Tod / Selbstvergebung



onkel_wart (thomas lieser) / Foter / CC BY-NC-SA
Fortsetzung zu Tag 84 - Leben, Kinder und der Tod

Auszug:

Wieviele unserer eigenen Ängste geben wir an unsere Kinder weiter? Was sind die Konsequenzen und warum sind wir nicht in der Lage eigenverantwortlich uns selbst zu bilden, uns selbst den irrationalen Ängsten zu stellen, sie zu entlarven und zu entmachten anstatt sie in unsere Lebenswelt zu integrieren als seien sie ein natürlicher Bestandteil, als bräuchten wir sie sogar um uns selbst und andere zu kontrollieren und zu maßregeln? Warum wollen wir dabei die verheerenden Konsequenzen in Form von nicht enden wollenden gewalttätigen Konflikten, selbstsüchtigen, rücksichtslosen, das Leben anderer verachtenden Charakterausprägungen, dem Missbrauch der durch die Angst erst ermöglichten manipulativen Kontrolle von Menschen überall auf der Welt, in Familien, in Vereinigungen, in Ländern, nicht sehen? Wahrscheinlich - und hier schließt sich der Kreis - aus Angst. Aus Angst davor zu erkennen, dass wir genau für diese eben genannten Dinge und noch viel mehr eigens die Verantwortung tragen, weil wir eben durchaus in der Lage wären, uns unseren Ängsten zu stellen. Doch auch diese letzte Angst ist vollkommen irrational, da in der Akzeptanz dieser Veranwortung eben genau der Kernpunkt der Selbstbefreiung von der Angst, der Schuld und der Fremdbestimmung liegt, denn die Entscheidung zu selbstbewußter, eigenverantwortlicher Selbstbestimmung befähigt dich zu selbstehrlicher Selbstvergebung und dazu dich selbst neu am Leben auszurichten und - endlich Verantwortung zu übernehmen und zu LEBEN.


Selbstvergebung:

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe ein Selbstbild zu formen und eine gesellschaftliche Kultur zu unterstützen und zu tragen die dieses Selbstbild von Generation zu Generation weitergibt, welches dem Menschen/mir die Vorstellung von sich/mir selbst gemessen an den Werten und Idealen des gesellschaftlich vermittelten Bewußtseins als alleinige und zentrale Identifikationsrelation vermittelt und ihn/mich so in seiner/meiner Selbstwahrnehmung abhängig von äußeren, künstlichen Bedingungen macht und ihn/mich vom Leben, vom lebendig Sein entfremdet und somit auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit und Erträglichkeit des Todes überhaupt erst notwendig macht und in der Unmöglichkeit der Vereinbarkeit irrationaler Identitätsvorstellungen des Selbst mit der rationalen Wahrhaftigkeit des Lebens/des Todes die Angst und Vermeidung erzeugt die zu unvorstellbaren Absurditäten der Selbstverblendung, absichtlichen Irreführungen und unverantwortlichen Erklärunngs-/Rechtfertigungsversuchen gegenüber dem Bewußtsein der Kinder im Umgang mit diesen Tatsachen des Lebens/des Todes führt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich über viele Jahre meiner Angst vor der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit nicht zu stellen, wodurch ich mir selbst die Möglichkeit genommen habe mich selbstehrlich und eigenverantwortlich meinem Leben und meiner existentiellen Wirklichkeit zur Verfügung zu stellen, selbstbestimmt bewußt zu leben und nicht in die Erklärungen und beruhigenden Versuche anderer einen Selbstgerechten Sinn in der Sterblichkeit zu finden fliehen zu müssen nur um meine Illusion der Selbstidentifikation mit einer mentalen Personifikation als mein 'Name' aufrechterhalten zu können.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe, dass der Tod mir etwas fremdes und aufgezwungenes geworden ist, dass ich im Tod eine negative Ungerechtigkeit sehe anstatt in ihm einfach die vervollkommnende Bedingung und Wirklichkeit des Lebens zu sehen, deren Akzeptanz fast zwangsweise die Rückkehr aus der vergeistigten Lebenswelt in die physische Lebendigkeit und damit das Ende des irrationalen Missbrauchs alles Lebendigen bedeutet, da ich in der Erkenntnis und in der Einsicht der Einheit und Gleichheit allen Lebens als einziges 'Selbstinteresse' nur das Interesse des Lebens selbst sehen kann, wodurch meine Handlungsmotivation durch das Wohl des Lebens, also allen Lebens bestimmt wird und nicht länger durch das vermeintliche Wohl einer programmierten, Ich-fixierten Entität der Vorstellung die Person oder Persönlichkeit genannt wird und über die ich mich irrational identifiziere.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, im Umgang mit dem Tod und der Thematisierung des Todes gegenüber Kindern gehemmt zu sein, nur weil ich selbst nicht eigenverantwortlich und selbstehrlich genug war mich von der illusion der eigenen Überwertigkeit als Person zu lösen um mich von der eigenen, irrationalen Angst vor dem Tod zu befreien und dadurch Gefahr laufe diese konsequenzreiche, unkontrollierte Verhaltens- und Lebensweise auch an die Kinder weiterzugeben und meine Vorbild- und Beispielfunktion aus reiner Feigheit und veranwortungslosem Selbstinteresse zu missbrauchen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es nicht erlaubt und zugelassen habe, die einzige Sinnlosigkeit des Todes in den durch den Menschen an sich selbst millionenfach verursachten Toden zu sehen, die eine direkteKonsequenz seiner/meiner Selbstverleugnung als gleichwertige Lebewesen sind, die resultieren aus der rein vergeistigten Identifikation als überwertige 'Idee' einer Person die über dem physischen Leben und seinen Prozessen selbst steht und die eben durch die selbstehrliche, eigenverantwortliche und verstandesgemäße Auseinandersetzung eines jeden Einzelnen mit sich selbst, dem Leben und dem Tod wären, da in diesem Prozess der Selbsterkenntnis nicht nur das Selbst-Bewußtsein aus eigener Selbstbestimmung erwächst und daraus die Verenatwortlichkeit sowie die Selbststeuerung wieder eigenmächtig übernommen wird, sondern weil dieser Prozess auch den weiteren Selbstbetrug und die Selbstverleugnung, die Angst vor dem Leben, der Eigenverantwortung und natürlich auch dem Tod unmöglich macht und das bedeutet, dass ein System, das methodisch Menschen entmachtet, sie zu reinen mentalen Programmen entwickelt die nach belieben angepasst und manipuliert werden können, ganz nach den Prinzipien des Systems, vor allem des sich selbst zerfressenden Geld- und Konsumsystems, keine Nahrung mehr erhält, dass diese so Angeleiteten und zu sich selbst geführten Menschen nicht mehr in dieser Weise missbraucht werden können und vor allem nicht mehr freiwillig die Selbstkontrolle aufgeben, da der Mensch zu solch einem selbstzerstörerischen Schritt allein durch Angst gebracht werden kann.

Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu, das Leben und den Tod nicht zu trennen, den Tod nicht mit einer Negativität dem Positiven des Lebens gegenüber zu stellen und durch diese Polarisierung den geistigen Konflikt der Selbstrechtfertigung von Angst und Gegenmaßnahmen der Angst wie Ablehnung, Verdrängung, Zorn, Frust und andere selbstzerstörerische Prozesse der mentalen Selbstzerfleischung zu fördern.

Ich bestimme mich selbst dazu mich jeder verbliebenen Angst vor dem Tod und deren Ursachen zu stellen, sie zu offenbaren und mir selbst zu vergeben. Ich sehe deutlich dass diese Angst irrational und gegen die grundlegenden Prinzipien des Lebens steht und ich sehe natürlich auch die Reaktion des Selbsterhaltungstriebes, also das Verhindern einer das Leben unnötgerweise gefährdenden Situation nicht als Angst vor dem Tod sondern als eine dem gesunden Menschenverstand folgende, rein physische Entscheidung die ebenso auch dem Verstand zur Selbsterkenntnis und zur Erkenntnis der inakzeptablen Zustände die der Mensch in seiner vergeistigten Verwirrung und seinem überwertigen Wahn des reinen Selbstinteresses kreiert hat dienen kann wie die wertfreie Einsicht und Akzeptanz der eigenen Endlichkeit als Chance sein Leben wieder eigenverantwortlich am Wohl des Lebens selbst auszurichten in der Aussicht im Tod mit sich allein und vor sich allein für seinen eigenen Lebensweg, die eigenen Entscheidungen und deren Konsequenzen in Selbstehrlichkeit und Würde stehen zu können.

http://desteni.org
http://destonians.com
http://equalmoney.org

Tag 84 - Leben, Kinder und der Tod

 Wieviele unserer eigenen Ängste geben wir an unsere Kinder weiter? Was sind die Konsequenzen und warum sind wir nicht in der Lage eigenverantwortlich uns selbst zu bilden, uns selbst den irrationalen Ängsten zu stellen, sie zu entlarven und zu entmachten anstatt sie in unsere Lebenswelt zu integrieren als seien sie ein natürlicher Bestandteil, als bräuchten wir sie sogar um uns selbst und andere zu kontrollieren und zu maßregeln? Warum wollen wir dabei die verheerenden Konsequenzen in Form von nicht enden wollenden gewalttätigen Konflikten, selbstsüchtigen, rücksichtslosen, das Leben anderer verachtenden Charakterausprägungen, dem Missbrauch der durch die Angst erst ermöglichten manipulativen Kontrolle von Menschen überall auf der Welt, in Familien, in Vereinigungen, in Ländern, nicht sehen? Wahrscheinlich - und hier schließt sich der Kreis - aus Angst. Aus Angst davor zu erkennen, dass wir genau für diese eben genannten Dinge und noch viel mehr eigens die Verantwortung tragen, weil wir eben durchaus in der Lage wären, uns unseren Ängsten zu stellen. Doch auch diese letzte Angst ist vollkommen irrational, da in der Akzeptanz dieser Veranwortung eben genau der Kernpunkt der Selbstbefreiung von der Angst, der Schuld und der Fremdbestimmung liegt, denn die Entscheidung zu selbstbewußter, eigenverantwortlicher Selbstbestimmung befähigt dich zu selbstehrlicher Selbstvergebung und dazu dich selbst neu am Leben auszurichten und - endlich Verantwortung zu übernehmen und zu LEBEN.


Donnerstag, 15. November 2012

Tag 83 - Wie weit willst du gehen und was sind deine Entschuldigungen dafür, dass du überhaupt keinen Schritt tust?



Die Veränderungen, die notwendigen Veränderungen die wir vornehmen müssen als Menschen sind die Veränderungen an uns Menschen selbst. Wir scheinen eine Art Einstellung entwickelt zu haben die uns immer weiter in die Unmündigkeit 'heranwachsen' lässt, obwohl wir uns einreden wir würden uns weiterentwickeln, reifen und Vernünftiger werden, also das, was wir 'Erwachsen' werden nennen. Es stellt sich heraus, dass wir in unserer Entwicklung in unserem Umfeld, in unserer Familie und der Gesellschaft uns immer als eine Art 'Schützling' sehen, der von einer höheren Instanz 'Betreut' und versorgt wird. Selbst wenn wir irgendwann die Versorgung selbst übernehmen, indem wir uns in die Mechanismen des gesellschaftlichen Systems einfügen und eine 'Arbeit' übernehmen für die wir dann materiell entlohnt werden, stehen wir doch dem System selbst, das eben diese Vorgänge steuern und lenken soll, in einer Art Untergebenenstellung gegenüber. So haben wir es gelernt, so läuft es von Kindesbeinen an, da ist diese 'höhere Macht' und Autorität die uns Anleitet, die uns schützen soll und die vor allem auch die Verantwortung für unser Leben übernimmt. Läuft also etwas schief, dann können wir uns an diese Instanz wenden und Hilfe bei der Lösung des Problems erwarten, unter Umständen lehnen wir uns sogar zurück und lassen das Problem ganz für uns lösen. Und so ist es auch als sogenannte erwachsene Person nicht verwunderlich, dass bei auftretenden Problemen im alltäglichen, angepassten 'Funktionieren' sofort eine Anklagende und fragende Haltung gegenüber 'Dem System' eingenommen wird. Man beschuldigt die Instanz des Staates beispielsweise dafür verantwortlich zu sein, dass man in finanziellen Schwierigkeiten steckt, dass man keine angemessene Arbeit findet, dass die Lebensmittel zu teuer sind etc. Alles natürlich unter der Voraussetzenden Erwartung, dass die Zustände möglichst wieder so hergestellt werden, wie sie zuvor waren, mit denen man sich abfinden konnte, nach möglichkeit sollte es einem persönlich vielleicht sogar noch besser gehen dabei. Doch was steckt hinter dieser Haltung? Was bedeutet es, sich in einer Gesellschaft die eine Gemeinschaft sein sollte, in eine solche Position zu begeben? Wo ist hier der Entwicklungspunkt hin zu einem eigenständigen, eigenverantwortlichen Lebewesen Mensch übersprungen worden? Als ob 'das System' so wie es ist, wie wir es vorgefunden haben als wir aus dieser Erde als Menschen geboren wurden ein übergeordnetes, übernatürliches und unveränderliches Konstrukt wäre, dessen Aufgabe es ist von nun an 'für mich zu sorgen', sich um mein Wohlergehen zu kümmern und mich unbehelligt zu lassen, so lange ich meinen ganz persönlichen Vorteil sehe und abgreifen kann. Ich will so lange, dass alles so bleibt wie es ist, wie ich aus dieser Systematik ein Leben für mich ziehen kann, dass meinen anerzogenen und konditionierten Vorstellungen eines angenehmen Lebens entspricht. Ich will so lange nichts wissen von der Ungleichheit die es eventuell produziert, von den Konsequenzen dieser Lebensweise die ich als Persönlichkeit internalisiert und nie in Frage gestellt habe, ich will die Realität des Systems, dem ich mich ab einem gewissen Punkt der Bewußtseinsentwicklung freiwillig und aus reinem Selbstinteresse angepasst und unterworfen habe nicht sehen. Ich will nicht wahrhaben, dass ich nicht nur ein kleiner Teil dieses Systems bin, sondern dass ich ebenso das System bin wie alle beteiligten Menschen und dass ich für alle Konsequenzen mit verantwortlich bin. Nur das Ego, der vergeistigte Teil meiner Existenz, für den ich gelernt habe mich zu halten will sich die Hände reinwaschen, will sich abgetrennt und als Opfer all dieser Geschehnisse und Gegebenheiten wahrnehmen und muss immer wieder versuchen die Verantwortlichkeit von sich zu weisen. Im Grunde ist das, was uns in unserer Vorstellung zu 'höheren' und 'wertvolleren' Lebewesen macht als alle anderen eine sich feige unterwerfende und sich selbst belügende Wahnvorstellung mit der wir uns tatsächlich identifizieren und von der wir glauben, dass sie mehr Wert sei als alle anderen Lebewesen zusammen. Wer lebt das System? Wer ist der Staat? Wer besetzt die Instanzen? Menschen, die in dem und als das System leben, so wie wir alle. Und zum großen Teil handeln sie aus denselben Beweggründen wie wir alle, da sie sich ebenso als Opfer einer übermächtigen Systematik sehen und in ängstlicher Selbstsucht ihre privilegierten Positionen verteidigen. Niemand ist bereit oder mutig genug, sich der Wahrheit der Mitverantwortung zu stellen.

Ich bin ein Teil des Ganzen und das Ganze ist durch mich. Ich trage das System das ich anklage ebenso wie jeder andere. Ich habe keinen alleinigen Anspruch auf Wohlergehen, solange nicht jeder einzelne diesen Anspruch zugesprochen bekommt. Ich bin verantwortlich dafür, dass es so wird. Ich bin das Leben, eins und gleich mit allem Leben und ich bestimme mich und mein Leben zur Hingabe an die Arbeit an einem Zusammenleben aller, an einer Gemeinschaft in der das Leben aller geachtet ist, in der das angeborene Recht auf gleiche Teilhabe am Leben auf diesem Planeten, der wir sind, dessen Materie 'uns lebt', einem jeden bedingungslos und selbstverständlich mitgegeben und garantiert ist. Lebenslang.
Das ist der Weg zu einem mündigen und eigenverantwortlich handelnden Menschen zu werden. Das zu tun, wozu man vor sich selbst und vor den Augen aller, dem Leben selbst, bedingungslos stehen kann. Wir kommen in diesem System 'zu Bewußtsein' und erkennen es nach und nach. Wir haben die Wahl, in jedem Moment, und jede Entscheidung zur Ignoranz und Teilblindheit ist eine selbstgefällte und absichtliche Entscheidung. Wir stehen nur nicht dazu, weil wir getrimmt werden uns selbst zu betrügen, indem wir scheinlogische Gedankenkonzepte entwerfen, Philosophien und Ideologien für die wir uns entscheiden und die wir dann als naturgegeben hinnehmen, weil es 'passt' ind die programmierte Agenda des Selbstinteresses. Doch wenn wir tatsächlich ein Interesse am Leben hätten, an der Zukunft unserer Selbst und unserer Nachkommen, dann müssten wir uns stoppen in unserer Selbstsucht, unserem Streben nach persönlichem Glück, nach Selbstbefriedigung und Ruhe. Denn in diesem Streben akzeptieren wir selbstbestimmt alle Konsequenzen der bestehenden sogenannten Ordnung und verwirken natürlich das Recht uns bei irgendjemand anderem zu beschweren, sollten diese uns irgendwann persönlich treffen, als bei uns selbst.

Montag, 12. November 2012

Tag 81/82 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 3)

_Dinkel_ / Foter / CC BY   


Tag 79 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 1)
Tag 80 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 2)

 Auszug aus Teil 2:

"Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu mich ganz der dekonstruktion dieser akzeptierten Natur menschlicher Existenz zu widmen und als Beispiel dafür zu stehen, dass dieser Wandel tatsächlich möglich ist und in der Offenbarung der Gedankenstrukturen, Verhaltens- und Reaktionsmuster zu zeigen, dass wir tatsächlich uns selbst programmiert haben, dass wir einem System folgen das sich selbst zerstört und das im Grunde GEGEN unsere wahrhaftige Natur als das Leben das wir sind geht, weil es lebensverachtend ist, weil dieses System dem Leben keinen Wert mehr beimisst, und dass wir wenn wir unsere Kinder weiterhin im Glauben an die unausweichliche Alternativlosigkeit dieser Systematiken erziehen, das Leben weiter zerstören werden, dass wir unseren Kindern unendliches Leiden zumuten und ihnen die Möglichkeit nehmen, es tatsächlich besser zu machen."

Fortsetzung, verfasst am 11. + 12.11.2012
Was kann die Lösung sein, ein Kind nicht in die selben Fallen der persönlichen Verängstigung laufen zu lassen? Wie kann man sein Kind dazu anleiten, das System zu verstehen, ohne es zu internalisieren, ohne sich mit ihm zu identifizieren? Wie kann ich ihm ein Vorbild sein?
Indem ich die Natur der Strukturen aufdecke die dieses System möglich gemacht haben und zu einem Vorbild für mich selbst werde. Indem ich immer wieder und wieder die Möglichkeiten darstelle, die wir als Menschen haben uns selbst verstehen zu lernen. Denn nur dadurch können wir tatsächlich erkennen von welchen Programmen wir getrieben werden, dass unsere Aktionen hauptsächlich Reaktionen sind, und dass diese Reaktionen von der Vorstellung verherrlichter emotionaler Interpretationen getriggert werden, die wir als Gott- oder Naturgegeben hinnehmen, obwohl sie eindeutig vom Menschen selbst erstellte Konzepte sind. Konsequenzen eben der Persönlichkeitsbildung die durch das überwertige Ich-Bewußtsein am Selbstinteresse ausgerichtet ist. Und zwar an dem Interesse eines Selbst, das nicht unser wahres Selbst ist, sondern eine Kreation des Bewußtseins, geformt, angeregt, geprägt und konditioniert von der Kultur, der Gesellschaft und den Prinzipien der alles tragenden und bestimmenden Ordnung, dem Geldsystem.
Wir formen und gestalten uns selbst, so wie wir auch unsere Systeme selbst gestaltet haben. Jetzt kommt es darauf an, ob wir uns auch selbst-bestimmend gestalten. Sind wir tatsächlich frei in dieser Welt um uns selbst als Individuen unter anderen zu entfalten, unseren Beitrag zu geben, uns zu beteiligen an der Entwicklung oder Gestaltung der Gemeinschaft? Oder haben wir es mit einer vorgegebenen Struktur zu tun, die im Grunde schon vor unserer Geburt eine sehr überschaubare Auswahl an Lebensentfaltungswegen für uns bereithält und uns weismachen will, dass allein in diesen Wegen die Freiheit des menschlichen Lebens läge, und dass auch die Vorbereitung auf diese Wege der Entscheidungsprozess selbst sei?
Dabei ist er doch vielmehr ein Aussortierungsprozess, in geeignete, weniger geeignete oder ungeeignete Drohnen, deren Auswahlmöglichkeit die ohnehin schon fremdbestimmt und stark begrenzt ist sich mit abnehmender Eignung rapide verringern. Und wozu dient dieser Vorgang letztendlich? Wer profitiert tatsächlich von diesem System? Ist es wirklich unser selbstbestimmter Wille als Menschen zu akzeptieren, dass der Großteil von uns auf der Strecke bleiben wird während einige wenige in solchem Überfluss leben, dass sie garnicht mehr hinterher kommen mit dem 'Verbrauchen' dieser meist völlig überflüssigen 'Güter' und des persönlichen Vergnügens? Was wird uns hier verkauft als dem Leben zuträglich, als etwas das den Menschen voranbringen würde? Eine Heldenideologie, ein Mythos geprägt durch Geschichten, Marketing, Filme, Hollywood, inspiriert durch den Gedanken des 'einsamen' aber unentbehrlichen Einzelkämpfers, ein Widerspruch in sich und eine lächerliche Identifikationsfigur noch dazu. Etwas, das wir durch mannigfaltige bildhafte und sprachliche Muster den kleinsten unter uns schon einpflanzen, es in ihren Verstand brennen, damit sie sich als etwas 'Besonderes' in einer Welt von bösartigen, zweifelhaften und selbstsüchtigen Menschen sehen. Dabei ist das Feindbild das wir dadurch in andere hineinprojizieren, das wir ihnen unterstellen, im Grunde genau das, was wir selbst tatsächlich sind, das, was wir als diese Lebewesen die wir sind nach außen repräsentieren in dieser Grundannahme und Einschätzung unserer Selbst. Es ist die persönliche Aufwertung durch gedankliche Abwertung des Umfelds, eine Ideologie des Überlebenskampfes im Geiste, der sozusagen in der realen Welt in form unserer lebendigen Körper als Avatare ausgelebt und gekämpft wird. Doch auf welche Seite kommt es hier tatsächlich an? Auf die Seite der gedanklichen Einbildungswelt, oder auf die reale, physische Welt des tatsächlich lebendigen? Was sollte hier wahrhaftig Priorität haben?
Doch wohl das, was durchaus auch ohne das andere eine Relevanz hat, oder nicht?

Alles andere ist nur 'Geplänkel' das uns als Konsummenschen von der Realisation unserer Selbst und des Gewichts unseres Lebens und unseres Wirkens abhalten soll. Nicht etwa - und es ist von Grundlegender Wichtigkeit das zu verstehen - vonn einer erhabenen Elite die uns beherrscht und die unser Feind und Sklaventreiber ist, nein, sondern von uns selbst aufrechterhalten wird dieses System der Unterdrückung, wir sind unsere eigenen Unterdrücker und Tyrannen, das macht eben die Befreiung so kompliziert und das macht es so wichtig, unseren Kindern eben nicht dieselben Fesseln anzulegen, ihnen nicht auf die gleiche Weise den Verstand zu verunreinigen, sie zu benebeln mit Suchtmitteln der emotionalen und energetischen Erlebnisbefriedigung, sondern sie zu eingenständiger und eigenverantwortlicher Selbstfindung im und als das Leben anzuleiten, damit sie die Schleier durchdringen können, damit sie tatsächlich sehen was die Wirklichkeit unserer Menschlichen Existenz ist und war, und damit sie erkennen, dass es an ihnen ist zu entscheiden, ob es so weitergehen soll oder eben nicht. Doch dazu bedarf es nicht nur der Entscheidung des Kindes, sondern erst einmal muss es in die Lage versetzt werden sich überhaupt als gleichberechtigter und gleichwertiger Bestandteil des Lebens zu identifizieren. All diese Überflutungen des kindlichen Geistes mit Reizen jeglicher Art, Farbenprächtig, lautstark und geschmacksintensiv, all dieses Marketing und die Überhäufung des kindlichen Gemüts mit unzähligen doktrinen über die Art wie eine Kinderwelt auszusehen hat, all das lassen wir zu und über sie hineinströmen ohne jemals zu hinterfragen wer das ganze kreiert und wozu, was die eigentliche Absicht der Unternehmer und Unternehmen ist die hinter all dem stecken. Ist es denn nicht offensichtlich, dass es hier nicht und niemals wirklich um das Interesse der Kinder geht? Dass es hier nicht um das Wohl der Kinder gehen kann? Wie ist es dazu gekommen, dass wir glauben ein Kind hätte es nur dann gut, wenn es möglichst viel schon möglichst früh konsumiert? Wie konnten wir erlauben uns zulassen, dass wir die Prinzipien des Profits ohne zu zögern über das Wohl unserer Kinder stellen? Wie konnten wir so blind und vor allem auch feige, selbstsüchtig und bequem werden, dass wir uns gerechtfertigt sehen unsere Kinder zu strafen, zu versuchen sie zu erziehen, ihnen etwas über Moral, Anstand und Würde beibringen zu wollen, ihnen nahezulegen sich fernzuhalten von den Folgen und Konsequenzen unserer Systeme, während wir uns allen selbstsüchtigen Vergnügungen hingeben die wir aus ihnen ziehen, während wir offen unser Suchtverhalten ausleben und das auch noch als Erfolg und Verdienst ansehen, während wir willig alles Schlucken und allem hinterherlaufen, was uns die kapitalistische Konsumindustrie an Produkten vorhält. Nicht nur das, wir verkaufen dieses Verhalten unseren Kindern auch noch als streben nach Erfolg, wir lehren ihnen dass dieser Konsum den Erfolg eines Lebens repräsentieren würde. Das oberste Ziel ist es also, möglichst viel dieser Konsumobjekte anzuhäufen, möglichst viel verschlingen zu können in der Lebensspanne die wir hier auf diesem Planeten als Menschen existieren, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ohne Rücksicht auf Verluste und andere Lebensformen die zertrampelt werden bei der verwzweifelten Schlacht um die Ressourcenkontrolle.
Nein, das ist eine mentale Versklavung, ein Missbrauch des reinen, ursprünglichen Vertrauens der Kinder. Und wir können sie ja doch nicht vor den Konsequenzen dieses Umgangs mit dem Leben beschützen. Wir denken vielleicht, dass wir aufgrund unserer noch sehr privilegierten Stellung in diesem System geschützt wären vor den unsausweichlichen Konsequenzen, doch wir können niemals sicher sein, und selbst wenn, wie schützenswert sind wir als Menschen denn, wenn wir die Ausbeutung und Versklavung, die Folter und den Hungertod von millionen Menschen, darunter ebensoviele Kinder, tolerieren, dulden und sogar befürworten indem wir die Augen vor unserer Verantwortung aus Angst verschließen? Was für Vorbilder sind wir denn wirklich? Da hilft es uns nicht weiter, wenn Oma für das Rote Kreuz und die Mama für die deutsche Krebshilfe spendet, oder wenn man immer schön 'Bitte' und 'Danke' sagt. Das macht uns nicht zu 'guten' Menschen. Das ist ja geradezu lächerlich wenn man sich die verheerende Zerstörung ansieht die unser aller Lebensweise auf diesem Planeten anrichtet.
Bitte und Danke sind ein gutes Stichwort. Ich sehe so oft Erwachsene Menschen zu einem Kind sagen 'Sag mal Danke!' oder noch besser 'Wie sagt man?!', und ich habe mich immer gefragt warum ich das so seltsam finde, warum ich das bei´meinem Kind niemals machen würde. Der Grund ist ganz einfach: weil hier lediglich ein musterhaftes Verhalten erlernt wird. Es wird gelernt, die Erwartungen eines anderen, in diesem Fall der Eltern, zu erfüllen, um zu gefallen oder zumindest um nicht bestraft, belehrt oder herablassend behandelt zu werden. Die Eltern denken allerdings, zumindest hoffe ich das, dass sie dem Kind Anstand und Respekt lehren würden, dass sie ihnen beibringen was wahre Dankbarkeit und Achtung bedeutet. Doch der Irrtum hier ist offensichtlich. Genau wie der Papagei sich nicht über die semantische Bedeutung des imitierten Lautes bewußt ist, lernt das Kind hier lediglich den Bedeutungszusammenhang einer gesellschaftlichen Erwartung die mit einem einfachen Wörtchen efüllt wird, nicht aber sich aus sich selbst heraus dankbar, anerkennend oder freundlich zu verhalten. Es ist paradox, wir haben eine Welt geschaffen die durch ein lebensverachtendes, vom Profitgedanken gesteuertes Geldsystem beherrscht wird und in der überhaupt kein Platz ist für sogenannte menschliche Werte wie wir sie bezeichnen, für Respekt, Anerkennung, Freundlichkeit, Rücksicht, vielleicht sogar Bescheidenheit, Demut oder Liebe. Und dennoch versuchen wir bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung und Lobpreisung der Prinzipien dieser selbstzerstörerischen Weltordnung uns und unseren Kindern wenigstens im Geiste, wenigstens mental so etwas wie eine kleine Blase zu erhalten, in der wir den Glauben and solche Eigenschaften irgendwie aufbewahren wollen, wie ein Schneeglas in dem wir unsere Unschuld verwahren und es dann in der hintersten Ecke unseres Bewußtseins verstauen, um es ab und zu, in Momenten der Verzweiflung oder Erschöpfung bei dem dauerhaften Versuch unsere Ignoranz der Wirklichkeit gegenüber aufrecht zu erhalten hervorzuholen, es ein wenig aufzuschütteln und für eine Weile verträumt hineinzublinzeln und zu sagen 'hach ja, ich würde ja gerne wenn ich könnte, aber...' und dann, nachdem wir den Dunst unserer Erinnerungen und unserer Fantasien wie den Rauch einer Zigarette in uns aufgesogen haben, stecken wir es achtlos wieder weg, verstauen es für spätere Momente wieder im Dunkel unserer Geisteswelt.


kevindean / Foter / CC BY-NC-SA
All das ist aber nur ein Traum, es ist nicht real, wir berauschen uns nur an unseren Gedanken, das System des Bewußtseins verwoben mit unserer Körperlichkeit generiert nur das Gefühl, das Empfinden einer Wirklichkeit in der Reaktion auf reine Gedankenwelten. Das Gefühl für das Leben selbst, als der Körper, das Leben im Hier, im Moment der Wirklichkeit haben wir nach und nach vergraben, es ist unangenehm geworden, lästig, es stimmt nicht überein mit den programmierten Vorstellungen unserer Identität die überlegen, überheblich und überwertig sind, die sich in ihrer Fantasie als mehr ansehen als alles Leben, als alles lebendige dieser Erde. Das Bewußtsein hat uns unsere Identität nicht gegeben, es hat sie uns genommen. Wir haben uns verführen lassen von einer individualisierten, geradezu kindisch anmutenden Helden-Fantasie die uns als den Protagonisten in die Mitte des Universums pflanzt. Wir wollen das nicht wahrhaben, aber genau das ist das Prinzip das sich in allen Lebensbereichen unserer Welt wiederspiegelt, in den Geschichten, den Filmen, den Büchern, den religiösen Schriften, der alltäglichen Auseinandersetzung, der Arbeitswelt, der Wirtschaft, in den Beziehungen und den Ehen, selbst die Familie dient lediglich als Erweiterung des Egos, als Vergrößerung der individuellen Wertigkeit und des Einflusses innerhalb der Systeme. Warum sonst legen wir so viel mehr Wert auf unsere persönlichen Erlebnisse, auf unsere persönliche Geschichte, die Erfüllung unserer persönlichen Wünsche die wir nicht einmal authentisch kreieren, als auf das Wohl allen Lebens, als auf das Wohl der Kinder? Weil wir im GLAUBEN leben. Wir glauben zu leben in dieser Vorstellungswelt während unsere Körper nur minderwertiges Material konsumieren, sich intoxikieren und biochemische Reaktionen kreieren die wir in unserer Vorstellung in Erlebnisse uminterpretieren, gut und schlecht, angenehm und unangenehm, und alles was der anbietende, profitorientierte Produzent dann noch herausfinden muss ist, was löst welches Empfinden aus, oder wie bekomme ich es hin, dass dieser überflüssige Müll gedanklich so verpackt wird, dass er eben diese Gefühle und Emotionen triggert. Das ist die Freiheit, das ist das Leben das wir uns zugestehen, ein künstliches Profitsystem das uns selbst zwingt diese für das Leben übeflüssigen Güter zu Produzieren und zu konsumieren, die Menschheit in unterschiedliche Wertigkeitsklassen einzuteilen, zwangsweise, damit die Sklavenarbeiter vorhanden sind die notwendigerweise durch ihre billige Arbeit den Profit derer garantieren, die aufgrund ihrer privilegierten, meist durch Geburt garantierten Stellung eben in den Machtpositionen sitzen und entscheiden, welchen Wohlstandsmüll sie dem Mittelstand vorwerfen, der dafür das Geld das er 'erarbeitet' hat wieder an sie zurückgibt. Ein faszinierend absurder Kreislauf des Lebens.

Fortsetzung folgt...

Freitag, 9. November 2012

Tag 80 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 2)















Fortsetzung der Selbstvergebungs- und Selbstbestimmungs Statements zu
Tag 79 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 1)

Weitere relevante Blogs und Vlogs speziell zur Verantwortung gegenüber unseren Kindern:

Tag 70 - Die Rache an den Kindern 
Tag 71 - Die Rache an den Kindern (Fortsetzung Selbstvergebung)
Tag 72 - Die Rache an den Kindern Teil 2 - Das Geldsystem

 Vlogs:




Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich mit einer Vorstellung meines Lebens zufrieden zu geben, die in meinem Bewußtsein allein existiert und sich darin mit den Ideologien der Gesellschaft, der Kultur und der Lebensgewohnheiten meines Umfeldes arrangiert, wobei all diese Konzepte ebenfalls nur in meinen Gedanken kreiert werden und niemals realisiert funktional gelebt existieren, da all die Werte, Normen und Ideale der Menschheit nur dazu dienen nach ihnen in Gedanken zu streben, aber niemals dazu sie praktikabel umzusetzen, da alle 'humanistischen' und dem Leben zugewandten Prozesse nicht mit den wahrhaftigen Systemen die wir uns selbst und dem Leben gewaltsam aufzwingen vereinbar sind.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in die Falle meines eigenen Bewußtseins zu geraten in dem ich als Person existiere, die sich in der Interpretation der widerspiegelnden Reaktionen meines Umfeldes anhand der ihr einprogrammierten Wertungsmuster beurteilt und identifiziert, woraus sich eine Scheinwelt und Scheinidentität im Bewußtsein entwickelt die mich mehr und mehr vom Leben selbst, von der Realität abtrennt und in der ich mein Leben verbringe, bzw. in der ich als Bewußtsein existiere und mir vormache dass ich nicht verantwortlich, abhängig und beteiligt bin an den realen Konsequenzen dieser Selbstaufgabe die in den weltlich-physischen Systematiken menschlichen Zusammenlebens überall zutage treten und deren Natur ein unkontrolliertes, bedrohliches Resultat dieser Selbstaufgabe ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe all die Jahre die Konsequenzen meiner/unserer ideologisierten Lebensweise zu ignorieren und hauptsächlich meinen eigenen Vorteil darin zu suchen, wobei auch diese Suche auf einem Selbstbetrug basiert, da die Sucht nach Selbstbefriedigung in allen Lebensbereichen ebenfalls eine programmierte und anerzogene Sucht ist die der Manipulation meines Verhaltens dient und geprägt durch beispielsweise die Belohnungssysteme der Erziehungs- und Ausbildungssysteme ist, wodurch sich der Drang und die Lebensmotivation in der kurzfristigen Bedürfnisbefriedigung erschöpft, welche wiederum von den systematisch geprägten Mustern der Natur der jeweiligen 'Leckerchen' abhängig ist und eben nicht von einer selbstbestimmten Entscheidung, ausgerichtet an einem gesunden Verständnis der Notwendigkeiten und Bedürfnisse unter Abwägung der Konsequenzen für mich und das Leben anderer.

Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu mich ganz der dekonstruktion dieser akzeptierten Natur menschlicher Existenz zu widmen und als Beispiel dafür zu stehen, dass dieser Wandel tatsächlich möglich ist und in der Offenbarung der Gedankenstrukturen, Verhaltens- und Reaktionsmuster zu zeigen, dass wir tatsächlich uns selbst programmiert haben, dass wir einem System folgen das sich selbst zerstört und das im Grunde GEGEN unsere wahrhaftige Natur als das Leben das wir sind geht, weil es Lebensverachtend ist, weil dieses System dem Leben keinen Wert mehr beimisst, und dass wir wenn wir unsere Kinder weiterhin im Glauben an die unausweichliche Alternativlosigkeit dieser Systematiken erziehen, das Leben weiter zerstören werden, dass wir unseren Kindern unendliches Leiden zumuten und ihnen die Möglichkeit nehmen, es tatsächlich besser zu machen.

Ich bestimme mich selbst als das Leben zu der Hingabe an das Leben indem ich mich ausspreche und mich selbst bloßstelle in all den lächerlichen und dreisten Versuchen der Selbstrechtfertigung für unsere Untätigkeit die wir alle gelernt haben anzuwenden, die in unseren Köpfen, in unserem Bewußtsein einen Wahn kreieren der uns nicht nur in uns selbst vergräbt und uns als lebendige Menschen beschränkt, sondern der uns auch unentwegt in Angst versetzt, in eine irrationale Angst vor uns selbst, die wir aus Selbstinteresse und scheinbarem Selbstschutz in alles hineinprojizieren das uns befreien könnte, das und aus dieser Depression der vergeistigten Identität herausholen könnte. Wir projizieren sie in die Freiheit selbst, in die eigenverantwortliche Entscheidung, in die Verantwortung vor uns selbst und vor dem Leben, wir misstrauen uns selbst und natürlich auch allen anderen, wir verleugnen unsere Fähigkeit zur Selbstehrlichkeit aus Angst vor der Verantwortung die damit einhergeht. Wir bremsen uns selbst aus, werden immer feiger und verschrobener, immer hinterhältiger und rücksichtsloser und erkennen nicht, dass wir nicht nur uns selbst, sondern das gesamte Leben verraten, und damit auch und vor allem unsere Kinder.

Fortsetzung folgt...




 

 

 

Donnerstag, 8. November 2012

Tag 79 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 1)



Wenn ich an den Tag zurückdenke an dem mein Sohn geboren wurde, - oder eigentlich brauche ich gar nicht daran zurückdenken, weil sich im Grunde nichts and dieser Erfahrung geändert hat, weil ich sie jeden Moment wieder mache, dennoch, als ich ihn zum ersten mal in den Armen hielt und mir dieser Moment einfach so aus den gedanklichen Händen glitt, ich nur noch hier war, auf dieses Wesen schauend, als ich gespürt habe wie diese 'Liebe' für das Leben, in diesem speziellen Moment auf dieses Leben in meinen Händen gerichtet war, da war ich mir einhundert prozent sicher, dass alles wofür ich einstehe, alles was ich bin nur diese eine Bestimmung haben kann meine Verantwortung für das Leben in jedem Moment gegenwärtig zu haben und zu leben, sie umzusetzen mit aller Anstrengung und allem Einsatz der notwendig ist um diesen Moment des Eintritts in das menschliche Dasein für jedes Kind dieser Menschheit zu einem so sicheren und geborgenen Moment werden zu lassen. Ich war natürlich ganz bei meinem Sohn, ich war überwältigt von diesem ganzen Vorgang, der Realität dieses lebendigen Moments, doch das was mir klar wurde, ohne dass ich es mir in Gedanken vorbeten musste oder zu einem Konzept werden ließ, war universal. Das Empfinden und Erleben dieses Augenblicks galt für mich für alle Menschen, für alles Leben gleichermaßen aber vor allen Dingen eben für alle Kinder, für alle Neugeborenen dieser Erde. Der Mensch kommt aus dieser Erde in diese Form der Existenz als ein hilfloses, schutzbedürftiges Wesen, vollkommen auf die Vertrauenswürdigkeit seines Umfeldes und vor allem seiner Eltern angewiesen. Das Leben selbst, eine reine, pure Reprasentation des Lebens, des reinen physischen Lebens, ganz körperlich, ganz real, in diesem Moment, es vertraut sich selbst in der Form seiner Eltern. 

Man würde das Gefühl das man in diesem Moment hat wahrscheinlich als 'Liebe' bezeichnen, ich vermeide diesen Begriff allerdings, weil er schon so sehr von unendlichen Gedanken- und Wertkonzepten, von kulturellen und persönlichen Prägungen verunreinigt und missbraucht worden ist, dass ein 'Verständnis' dessen was eigentlich gemeint ist im Grunde kaum noch vermittelbar ist durch seine Benutzung. Es ist vielmehr eine freudige Umarmung und Akzeptanz der Eigenverantwortung als und für das Leben an sich. Das eigene Kind ist einem nahe, es ist interessanter von einem persönlichen Standpunkt aus gesehen, es ist die ganz eigene Verantwortlichkeit die in ihm liegt, also im übersetzten Sinn die ganz eigene Liebe, etwas Besonderes als die eigenverantwortliche Aufgabe die es ist, aber es ist kein 'besonderes Leben', denn das kann es nicht geben. Es ist so besonders und nicht besonders wie alles Leben, wie alle neugeborenen schutz- und versorgungsbedürftigen Kinder. Und das ist und war mir durch einen langen Prozess der Selbsterkenntnis und eigenverantwortlichen Selbstarbeit, der Selbstbefreiung von der Verblendung durch die systemischen Programmierungen des verherrlichten und selbstzerstörerischen Selbstinteresses auch schon vor der Geburt meines Sohnes bewußt, doch nach dieser Erfahrung war es mir in Fleisch und Blut übergegangen. Die Kinder dieser Erde sind nicht 'unsere Zukunft', dieser Satz ist voll von Überheblichkeit und Egoismus. Sie sind unsere Verantwortlichkeit und es ist ihre erlebbare Zukunft um die es geht. Aber wir alle sind gleichermaßen das Leben, das werden wir nicht ablegen. Unsere Prägungen, unsere konditionierten Persönlichkeiten, auch die Gesellschaftssysteme die wir aufgrund dieser Prägungen und Programmierungen kreieren, die Systeme die wir erlauben und unter deren Herrschaft wir unsere Kinder zwingen und nach deren Werten wir sie weiter prägen, konditionieren und programmieren liegen eindeutig in unserer Verantwortlichkeit. Die Frage die wir uns also stellen müssten ist die, ob wir überhaupt vertrauenswürdig genug sind um als Einzelne und auch als Gesellschaft die Verantwortung für das Anleiten, Ausbilden und Vorbereiten eines schutzbedürftigen, auf Hilfe angewiesenen, vertrauensvollen und beeinflussbaren Kindes auf und für ein Leben in dieser Gesellschaft, in diesem System und unter diesen Umständen der menschlichen Existenz, in Würde zu tragen. Können wir uns selbst gegenüber tatsächlich dafür gerade stehen? Können wir unsere Kinder in dieser Welt in voller Zuversicht und Vertrauen auf das Verantwortungsbewußtsein der 'Gemeinschaft' zurücklassen, oder haben wir unser ganzes Leben nur damit zugebracht die Zustände zu akzeptieren und uns einen persönlichen Vorteil zu ergattern, auch und vor allem auf Kosten anderer? Waren wir damit zufrieden, weil wir uns ausreichend betäuben konnten durch unsere privilegierte Stellung in diesem System, weil wir uns ablenken konnten mit den Geist überflutender Unterhaltung, mit Entertainment, weil wir unserem inneren, in die Gedanken geflüchteten Leben genug Kopfkino zur Verfügung stellen konnten um das Elend, das Leid und die lebensverachtenden Konsequenzen unserer akzeptierten und durch unser aller Erlaubnis ermöglichten Systeme des Raubbaus und der Versklavung des Lebens im Namen des geheiligten Profits einiger weniger zu verdrängen, in dem Glauben, dass dieses Streben nach ebensolchen Positionen des Missbrauchs, der Macht und Täterschaft der einziger Antrieb menschlicher Entwicklung und menschlichen Lebens überhaupt wirkt? 


Jetzt, da man selbst ein Kind - oder mehrere - in diese Welt gesetzt hat, gehört es in einem wachen Moment lebendigen Selbst-Bewußtseins eben zu genau diesen 'anderen', die auch bisher die Konsequenzen des selbstsüchtigen Lebens zu (er)tragen hatten. Plötzlich kann dieses Kind, das man angeblich so sehr liebt und schätzt zu eben diesem Opfer werden und nun wird es auch schwer, die eigene Ignoranz noch aufrecht zu erhalten. Der einzige Ausweg ist der zu versuchen, es so gut wie möglich an die Systematik anzupassen, es zu einem Elite-Soldaten zu machen, es zu einem 'Täter' der ersten Güte werden zu lassen. Alles, indem man ihm Lügen über Lügen unterbreitet, sein Bewußtsein mit scheinheiligen Rechtfertigungen füttert, es von den Bildern der Wirklichkeit fernhält und seinen Geist stattdessen mit Märchenwelten füttert und ihm den subtilen Glauben vermittelt, diese würden unsere Realität widerspiegeln. Es ist eine Verschwörung aus Angst, aus der Angst sich die Lüge des eigenen Lebens einzugestehen und jetzt handelt man Kopflos und verzweifelt, versucht seine eigene 'Brut' noch irgendwie durchzubringen. Das ist der einzige Antrieb und die einzige Motivation die man in allen Ausbildungsmethoden und Erziehungskonzepten der Menschen überall beobachten kann. Perfektionierte Anpassung um jeden Preis, und dazu ist jeder Betrug und jede Lüge recht.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mein Leben und meine Persönlichkeit an die gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen ohne nennenswerten Widerstand anpassen zu lassen und mich mit meiner programmierten Idee von mir selbst und meinem Leben als einem vom Rest getrennten Individuum auf der selbstsüchtigen Suche nach persönlicher Erfüllung um jeden Preis zu identifizieren.

Fortsetzung folgt...

Dienstag, 6. November 2012

Day 78 - The spiritual distraction sold by Tolle (and others)

I will continue my german series on Characters in my next blog!


by Matti Destonian Freeman

On:


Eckhardt Tolle - Nirvana is already here

http://www.youtube.com/watch?v=aPNjDo_tkRg

I watched this video of Eckhart Tolle lately, and I am not surprised about the way he turns things back to cnsciousness as the source. This can easily be done, especially when you are dealing with uncertain people, defining themselves through an uncertain and unsure mind. I was a reader of Tolle's texts and books myself for a short period of time and I know how seductive this notion of feeling comfortable with yourself as the observing awareness is. At least from the perspective of a quite priviledged member of humaninty where you actually have the space and time to worry about whether you are awareness that is aware of itself or if you are the feelings, emotions, the body or whatever it is aware of. And I felt that way for some time, whenever I felt troubled or worried about anything I told myself that I am just the awareness, not that what I am aware of. I can identify with it, but I am not what I identify with. So far so good, but what next? Does this actually touch the cause of the 'problem'? Does this change anything? And by the way, what does it help to tell someone who is on a path of self fulfillment which is obviously a path of self interest, looking for a comfortable state of mind/feeling/emotion or even a comfortable state of awareness, that this awareness was all that is here or that this was already the state of 'Nirvana'?
Tolle doesn't even touch the core of the question with his answer but stated that the answer was lying within the question. The question was 'how can I get there? I have a longing for that state of being' and all the time he doesn't even know what state of being this would be. It is a deception of the mind, a trap that keeps you distracted from Life itself, from actually living and accepting your very practical and physical responsibility. It is a drugged state of energetically charged emotional mind pills, the longing as well as the given path. You will be drugged by words as Ideas that trigger your emotional body. And Tolle's answer is that this state was already here, but that it was overlooked. By what? By the same awareness that in his sense IS Nirvana itself? Why should it then overlook itself? In order to keep me looking so that I can buy more books that tell me what I already have but just don't know how to see? This is all just a play with words triggering different emotions and feelings within those that are listening willing to adapt and be manipulated or lured into another trap of the mind.

Awareness is Life, it is within Life as your body. Your body is the main cause of your awareness, meaning your consciousness interpretation programm, which is entertaining itself through compiling the awareness input into a mind movie or video game that comforts the individualized perception of yourself as a seperate being. But all the time you are Life, the physical Life, not seperate but in constant interchange with all other physical Life. But within your state of mind, deluding yourself into an alternate reality as your personality perception by consciousness, into a higher state of being, seperate from Life as if you were just an alien, an observer, you don't want things to be that simple.You don't want to be equal, to have the same rights, limitations and necessities as all other life. You have got to be special. At least you have got to be something else than that what you really are, as the human body, equal to all Life, responsible for yourself and your perception, your interpretation of your own feelings, the personality that you allowed yourself to become and for the consequences of your interaction with the world. You'd rather imagine yourself to be energy that one day will be set free from the burdon of Life and join the universal cloud of energy, becoming all powerful and - of course - immortal, while all the time it will be YOU as the perceptor, as your personal awareness... Fascinating thing this consciousness, isn't it. Comes up with great Ideas. But what purpose does it have? Could it be possible that this consciousness, awareness or whatever you may call it can be used as a tool by Life itself in order to sort things out in a practical way? Could it be that the only real decision we can make as this or within this awareness is to accept our responsibility as life and use our abilities in order to provide a solid and profound basis of equality for all Life here in this existance? Does this really sound so absurd? Is this really so ridiculous facing all the ignorant and self destructive behaviour of mankind all around the world in the name of mystified thoughts, mental concepts and beliefs which are just ideologies that have never really been lived? Does it really serve Life in any way if we only calm ourselves down in our minds, ignore all possible practical solutions we could come up with if we committed ourselves to our responsibility, and instead focus on being the mind, being consciousness, being awareness?
It is just a belief and Life itself shows very clearly that the physical, actual reality is not a belief, but that those principles of life are substancially real and equally important for all Life. When your body melts down to the earth, your awareness is gone. It will vanish and die while Life continues, you can't question that. We have solid physical proof. A 'dead' human body becomes quite vital and turbulent when the 'awareness' as a human 'personality' is gone. It does not vanish, it does not ascend and it does certainly not care about it's awareness. It is, moves, transforms and spreads as Life. This is what we can learn from Death, and that is why death is so important, equally important as Life, if not the very same.

Another Blog and perspective on the questionable views of E. Tolle:



Montag, 5. November 2012

Tag 77 - Charakterrollen: 'der Musiker' (Teil 2)

Melissa Morano B / Foter / CC BY-NC-ND
Die Fortsetzung zu
Tag 76 - Charakterrollen: 'der Musiker' (Teil 1)
Auszug:

"Doch die eigentliche Frage bleibt: was veranlasst mich dazu immer wieder in Momente des Bedauerns zu verfallen und was hält mich davon ab einfach wieder anzufangen, mir ein Instrument zuzulegen und zu spielen? Zu üben und die Musik als das zu nehmen was sie ist, mich darin auszudrücken, selbstreflektiert und selbstehrlich so wie ich es in meinen Texten tue, oder aber auch einfach nur um mich zu unterhalten, um sie zu genießen?Tatsächlich habe ich diese Versuche bereits drei mal unternommen. Das erste Mal ist schon etwa zehn Jahre her, und war wahrscheinlich für mich persönlich das traumatischste Ereignis, das ich tief in meiner Erinnerung vergraben habe und das mich dazu veranlasst hat mich als Musiker einhundert Prozentig abzuschreiben..."

Mein erster Versuch wieder Musik zu machen, beziehungsweise aus der Musik etwas zu machen, mein Leben zu 'machen', war der Versuch Musik zu studieren, auf Lehramt, ein Kompromiss den ich mir vorgestellt hatte, von dem ich dachte er sei eine gute Idee. Vielleicht konnte ich so mein Leben in diesem System mit meiner Vorstellung von mir selbst als Musiker verbinden. Es war reines Wunschdenken, eine diffuse Vorstellung wie viele zu der Zeit, hinter denen ich nie wirklich gestanden habe. Das weiß ich heute und ich wußte es auch damals schon, allerdings funktionierten die Selbstverblendungs-mechanismen, die Verdrängung und die Hoffnung noch sehr gut und ich konnte mich noch sehr geschickt selbst hereinlegen, sozusagen.
Nach dieser Entscheidung habe ich also versucht mich auf diese Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Ich war durchaus in der Lage eine annehmbare Performance auf der Gitarre einzustudieren, allerdings war erstens die Musikrichtung klassischen Gitarrenspiels völlig fremd für mich, und zweitens ware es auch erforderlich zumindest ein Stück eines bestimmten Schwierigkeitsgrades auf dem Klavier zu spielen und zwei Gesangsstücke vorzutragen. Ich hatte etwa drei Monate Zeit und habe versucht mich vorzubereiten. Doch schon während der Vorbereitungen wurde mir mehr und mehr deutlich, dass das ganze eher eine provisorische Leistung werden würde, und dass ich eine Menge Glück brauchen würde um dises Prüfung zu bestehen. Es war eigentlich immer meine Art gewesen in solchen Situationen aufzugeben, mich der Prüfungssituation besser gar nicht zu stellen aus Angst mich vollständig zu blamieren und noch unsicherer in meinem Selbstwertempfinden zu werden. Ich habe immer mehr oder wneiger darauf hin gearbeitet, dass mir letztendlich nichts anderes übrig blieb, als mich vor der Prüfungssituation zurückzuziehen. Diesmal wollte ich das aber nicht tun, und auch aufgrund meiner Perspektivlosigkeit für meine berufliche Zukunft und der Unterstützung die ich bereits von meiner Partnerin in Anspruch genommen hatte konnte ich nicht einfach so einen Rückzieher machen. Ich 'stellte' mich also dieser Situation und erlebte diesen Tag als eine der schlimmsten Erniedrigungen meiner bis dahin gelebten Tage. Allein die Wartezeit war unerträglich für mich, zumal ich einer der letzten Prüflinge war und fast den ganzen Tag warten musste, aber das schlimmst war die anderen zu hören. Ich hörte durch die Tür im Warteraum andere Prüfungskandidaten fantastische Leistungen bringen, nahezu perfekt vorgetragene Stücke sowohl auf ihrem jeweiligen Hauptinstrument als auch in allen anderen Bereichen. Und ich wußte dass ich meilenweit davon entfernt war. Ich habe ernsthaft überlegt mich noch am selben Tag dieser Situation zu entziehen, aber irgendwie war meine Wahrnehmung mittlerweile schon so sehr getrübt, dass ich mir tatsächlich noch einredete ich könnte irgendwie da durchkommen. Nach etwa sechs Stunden Wartezeit und immer weiter fortschreitender Unsicherheiten war ich also dran und stellte mich einer Runde von Musiklehrern, Professoren und anderen Musikstudenten. Es begann mit Gesang, dann das Klavierstück, mein Hauptinstrument Gitarre, ein weiteres Gesangsstück und zuletzt ein kurzes Interview. Es dauerte in etwa eine halbe Stunde, gefühlt waren es mindestens zwei. Während der ganzen Zeit habe ich versucht die licke der Prüfer und Beobachter zu meiden, da ich sah wie sie teilweise den Kopf schüttelten und ungeduldig wurden. Dennoch ließen sie mich alles durchgehend vortragen. Ja, ich muss ehrlich sagen es waren wirklich die bis dahin schlimmsten, schwierigsten und niederschmetterndsten dreißig Minuten für mein Ego. Ein harter Schlag gegen die inneren Vorstellungen meiner Selbst, deren Fassaden und Umrahmungen folgenschweren Schaden genommen hatten. Ich war natürlich unheimlich aufgeregt, vor allem auch wegen meiner Unsicherheiten, und der Einsicht dass alle anderen hundert mal besser waren auf allen Instrumenten als ich, aber das war nicht wirklich der Grund für mein 'Versagen', der wahre Grund war, dass ich mir wieder etwas vorgemacht hatte, dass ich versucht habe etwas zu sein, hinter dem ich überhaupt nicht stehe und stehen wollte. Es war einfach ein weiterer, feiger Versuch einen Kompromiß herzustellen, der mir erspart für mich selbst stehen zu müssen und den Weg meiner eigenen, selbstbestimmten Entscheidung zu wählen für den ich dann auch selbst verantwortlich wäre. Ich habe versucht meine Entscheidung dem Druck des 'Systems' zu übertragen und damit auch die Verantwortung für die Konsequenzen. Diese unterschwellige Selbstaufgabe durchzog also auch den gesamten Prozess der Vorbereitung und diente immer wieder als Entschuldigung und Selbstrechtfertigung, wenn es zu schwer wurde, zu anstrengend oder zu unangenehm, was nicht immer bedeutet, dass es nicht wirklich zu schwer war, ich will nicht behaupten dass ich unter der Voraussetzung meiner jetzigen Einsichten eine Chance gehabt hätte es zu schaffen, aber ich hätte sicherlich eine Entscheidung getroffen zu der ich unter allen Umständen hätte stehen können.

Jedenfalls war ich nach dieser Erfahrung von den Illusionen meines 'Musikerlebens' erst einmal 'geheilt', beziehungsweise habe ich in unreflektiertem Trotz, Frust und Verärgerung die Entscheidung getroffen keine Gitarre mehr anzufassen und mich von der Musik völlig zu verabschieden. Das habe ich dann auch getan, und jedesmal wenn ich irgendwann irgendwo eine Gitarre sah, überkam mich ein Gefühl der Abgestoßenheit und ich hatte sogar einen gewissen Zorn gegenüber dem Instrument! Erstaunlich, und für mich heute kaum mehr vorstellbar. Aber so funktioniert der Selbstschutz des Egos, da ist nichts zu schade um das Zielobjekt der Projektion der eigenen Unehrlichkeit zu werden.
Das war der erste Versuch nach dem Scheitern als 'Band', nachdem sich der erste Jugendtraum eines Musikerlebens in nichts aufgelöst hatte, wieder eigenständig Musik zu machen.
Im nächsten Blog werde ich mit dem 'zweiten Anlauf' nach einigen Jahren 'Abstinenz' fortfahren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mein Selbstbild einerseits zu idealisieren in einer Weise in der ich mir selbst am besten gefallen würde und andererseits die eigenen Unsicherheiten über meine tatsächlichen Fähigkeiten und meine tatsächliche Repräsentanz in der Welt zu benutzen um mich vor wahrhaftigen Taten die das was ich mir vorstelle tatsächlich Umsetzen und lebendig werden lassen würden zu bewahren, da ich in diesen Taten befürchten müsste zu erkennen, dass meine Vorstellungen von mir als Person nicht haltbar und vereinbar mit der Wirklichkeit sein könnten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe mein Leben selbst und eigenverantwortlich zu gestalten indem ich zunächst meine inneren Unsicherheiten und Ängste bearbeite, sie mir vor Augen führe und ihre Ursachen erkenne um nicht in allen Entscheidungen und Vermeidungen von ihnen bestimmtzu werden anstatt Entscheidungen und Vermeidungen an den realen Gegebenheiten und den Prinzipien dessen was für alle das Beste wäre auszurichten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich in dieser Unentschlossenheit treiben zu lassen in der vagen Hoffnung dass die Prinzipien und Zwänge des Systems selbst mich schon auf den Weg bringen würden der für mich das Beste ist, und dass ich auf diesem Weg auch mein Umfeld mit ins Boot geholt und ihre Unterstützung für etwas in Anspruch genommen habe, hinter dem ich nicht stand und das ich nicht wirklich verstanden habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in der Selbstaufgabe und der Unterwerfung unter soziale Zwänge, bzw. Zwangsvorstellungen, nicht erkannt zu haben, dass dies alles nicht dem Leben und vor allem auch nicht meinem persönlichen Leben dienlich ist, und dass ich ein unbegründetes Grundvertrauen in die Systematik der gesellschaftlichen Gemeinschaft hatte und ihm gefolgt bin, anstatt meine inneren Zweifel und Unsicherheiten als die Zweifel und Unsicherheiten meines Selbst gegenüber der eher lebensfeindlichen, vergeistigten Idealisierung des Lebens als eine reine Vorstellung zu erkennen, sie eigenverantwortlich zu dekonstruieren, mir zu vergeben und mich selbstbestimmt neu auszurichten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich mit Hoffnungen als Lebensbestimmung zu begnügen anstatt selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu handeln.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich in Selbstzweifeln innerlich selbst zu sabotieren und nach außen in Frustration, Zorn und Trotz zu handeln, mir selbst in der direkten Erfahrung der selbstzerstörerischen Konsequenzen unehrlichen Handelns und der Ablehnung der Eigenverantwortlichkeit nicht vor Augen zu halten wo meine Ängste sitzen und wie sie mich bestimmen und einschränken, mich ihnen nicht zu stellen sondern mich selbst zu verurteilen und in selbstmitleidiger Opferrolle die Flucht vor mir selbst fortzusetzen.


Fortsetzung folgt...


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Samstag, 3. November 2012

Tag 76 - Charakterrollen: 'der Musiker' (Teil 1)

Bastian Neumann


Zeugnisse eines gewollten Versagers                                                               
Verfasst am 02.11.2012

Stichworte:
Reue
Frust
Zweifel 
Selbstvertrauen


Hin und wieder erlebe ich, dass ich wehmütig auf frühere Lebensereignisse zurückblicke und mir vorstelle, was ich wohl hätte anders machen können und ob ich mich dann wohl heute besser fühlen würde. Diese Gelegenheiten sind sehr selten und wenn sie auftreten, dann dreht es sich in aller Regel um eine Zeit meines Lebens in der ich viel Musik gemacht habe. Es ist hierbei keineswegs so, dass ich mir Illusionen mache über meine Fähigkeiten und was wohl aus ihnen geworden wäre wenn ich weiter gemacht hätte, es geht mehr um das Prinzipielle 'Gefühl' ein 'Musiker' zu sein und die Fragen die ich mir stelle drehen sich um meine Zweifel um die Wahrhaftigkeit dieses Empfindens und vor allem um meine Selbstehrlichkeit im Bezug auf meine Entscheidung die Musik aufzugeben, mich nicht wirklich dahinterzuklemmen und nicht alles zu geben um auch wirklich gut genug zu werden. Denn als ich anfing Gitarre zu spielen und später mit anderen gemeinsam Musik machte, war ich als Mensch ein zutiefst unsicherer, beeinflußbarer, von Schuldgefühlen und Verbitterung geplagter Mensch, weit davon entfernt selbstbestimmt, selbstbewußt und eigenständig zu sein. Vielleicht ein Stückweit 'normal' in unserer Gesellschaft für einen jungen Menschen, doch habe ich mich auch sehr in diese Rolle fallen lassen, mich darin gehen lassen und mit ihr identifiziert. Dadurch war ich auch nie wirklich in der Lage mich nach außen auszudrücken, das, was mich vielleicht ausgemacht hätte oder das, was ich mit 'Musik' und meinem Spiel ausdrücken wollte auch zu vermitteln, aufgrund der tiefen Selbstzweifel und natürlich dem daraus resultierenden Frust und der Verbitterung die mich in mich selbst eingeschlossen hatte. So war ich lediglich mit mir selbst und vor mir selbst ein frei spielender 'Musiker', nur vor mir selbst habe ich mich wirklich 'wohl' gefühlt. Es ist ganz klar, dass in einer solchen Entwicklung das Spiel zum Selbstzweck wird und dass daraus eine 'Musik' entsteht, die rein von der eigenen Persönlichkeit geprägt und auf sie ausgerichtet ist und natürlich mehr und mehr auch nur noch für die eigene Person, den eigenen emotionalen Körper, den eigenen Charakter verständlich bleibt. Im Grunde eine Entfremdung der Musik, zwar immer noch 'Musik', aber ohne Botschaft, eine Sprache ohne Sinn, ein reines Spiel mit dem eigenen Unterbewußtsein.
Mein Spielen wurde mehr zu einem Selbstgespräch, in der Art der Gedankengänge die man bisweilen hat, deren Bedeutung man sich voll bewußt ist ohne sie wirklich in Sprache umzusetzen.
In dieser Weise habe ich mich natürlich zu dieser Zeit nicht nur mit meiner Musik ausgegrenz und eingeschlossen, sondern ebenso in anderen Bereichen meines Lebens. In dieser Abgeschotteten Position die ich mir selbst zugeschrieben hatte habe ich mich als Mensch und als der 'Musiker' für den ich mich halten wollte ind eine Illusion geflüchtet, in die Illusion meiner Persönlichkeit als meiner eigenen, ganz privaten Geschichte, abgetrennt und unverständlich für mein Umfeld. Eine äußerst ungünstige Ausgangssituation um Musik zu machen.
Es ist daher immer schwierig für mich gewesen mich selbst einzuschätzen, meine Fähigkeiten ehrlich zu beurteilen. Denn natürlich hielt ich mich im Grunde für 'gut', ich habe ja auch den 'Zugang' sozusagen zu 'meiner Art' mein Instrument zu spielen gehabt. Nur habe ich eben an der Wirklichkeit vorbeigespielt, mir in vielerlei Hinsicht etwas vorgemacht und konnte mit den realen Ergebnissen meiner Tätigkeit nie zufrieden sein, geschweige denn eine Resonanz erhalten die für mich zu diesem Zeitpunkt wichtig war, da ich natürlich als dieser Charakter 'Musiker' auch darauf aus war, entsprechende Anerkennung zu bekommen.
Doch weiß ich heute, dass genau das eins der Probleme war, dass ich versucht habe etwas zu sein, von dem ich mir überhaupt nicht sicher sein konnte was genau das war, woher genau überhaupt dieser Wunsch kam. Um diese Anerkennung von meinem Umfeld zu erhalten hätte ich eine ganz andere Art 'Musiker' sein müssen, ich hätte eben disziplinierter Arbeiten, mich mehr an den Konventionen ausrichten und genau das machen müssen, was man erwartet. Damit ist nicht gemeint genau das spielen zu müssen, was man erwartet, sondern eben die Art und Weise die Musik zu 'handhaben' und sie interpretierbar zu machen. Doch das war nie meine Herangehensweise gewesen, ich habe immer gespielt mit dem Instrument, habe Töne produziert und sie sprechen lassen, habe spontan den Moment spielen lassen wollen, genau so wie er sich mir dargeboten hat.
Das hört sich gut an, allerdings war meine Technik dafür nicht gut genug. Zumindest dachte ich das.
Doch genau an diesem Punkt wurde mir eben meine Unsicherheit und meine unselbständige Flucht in die Gedanken, in die Illusion meiner Selbst zum Stolperstein, indem ich in Trotz und Verbitterung ob meiner Unfähigkeit mich nach außen auszudrücken und verständlich zu machen meine Selbstdisziplin und die notwendige Hingabe an die Selbstperfektion im Spiel und Umgang mit dem Instrument verweigert habe. Ich konnte und wollte nicht die Art des Spielens erlernen wie es andere taten, sondern wollte meinen ursprünglichen Zugang zu dem Instrument und der Musik beibehalten. Jedoch war ich nicht reif und eigenständig genug um auch selbstbestimmt und eigenverantwortlich dafür an mir zu arbeiten. Stattdessen tat ich das, was jeder vergeistigte und egoistische Charakter in einer solchen Situation tut, er reagiert verbittert und trotzig, sucht die Schuld und die Verantwortlichkeit für die eigenen Unsicherheiten bei anderen, außerhalb seines Selbst, in den Systemen, den Konventionen und Strukturen, in anderen Personen, indem er sich in Minderwertigkeitskomplexen suhlend selbst für seine Untätigkeit und Stagnation rechtfertigt.

Es ist mir klar, dass Reue überhaupt keinen Sinn macht und dass ich für alle meine Entscheidungen verantwortlich bin, und wenn sie in noch so tiefer Selbstverblendung getroffen wurden. Wenn ich selbstehrlich für mich und mein Leben stehe, dann kann es keine Reue und auch keine Schuldzuweisungen geben. Es stellt sich mir also die Frage was die Gründe und die Gedankenstrukturen sind, die mich hin und wieder in diese emotionalen Situationen bringen, dass ich mich frage was gewesen wäre wenn ich mich anders entschieden hätte, oder wenn ich dabei geblieben wäre, wenn ich mich mehr angestrengt hätte und die Musik nicht für viele Jahre völlig aufgegeben hätte.

Es sind zum einen die Erinnerungen an ganz bestimmte Momente, vor allem an das gemeinsame Spielen, die Stunden des gemeinsamen Übens, und dann natürlich die Auftritte, die Emotionen, das Adrenalin, die Erfolgserlebnisse und der Spaß. Diese Momente existieren in meinen Erinnerungen als eher unbestimmte Bilder, verbunden mit einem aufregenden Gefühl, einer Energie die das Ungewisse zusammen mit dem Erlebnis des gemeinsamen Musik machens, den Klangerlebnissen und dem Gefühl vor einem Publikum etwas 'zu leisten', das etwas 'besonderes' ist hervorruft. Das gegenseitige 'Pushen', die Vorstellungen die man sich davon macht, wie man wohl auf die Menschen wirkt, die Illusion 'bewundert' zu werden als eine Person die man sein möchte, einen Schein zu erzeugen, sich sicher und stabil zu fühlen, aufgrund der Resonanz des Publikums.
- Klar ist man als 'Künstler' und 'Idealist' immer der Meinung man tut alles nur für die Musik, um ihrer selbst willen, man möchte 'den Leuten etwas geben', man wäre sozusagen 'im Namen des Herrn unterwegs', aber das ist nicht mehr als der trügerische Schein den man sich selbst versucht vorzumachen um das Selbstbild eines 'Gutmenschen' aufrecht zu erhalten, ebensowenig geht der Fitness besessene aus reinem Gesundheitsbewußtsein und nur für sich selbst ins Fitness Studio -
Es ist das durch die Kultur, durch das Wertesystem der Gesellschaft geprägte Selbstwertgefühl das immer abhängig ist von der Reaktion, der Anerkennung oder aber auch der Ablehnung anderer Menschen.

Und bei alledem ist es der Gedanke an ein Leben das durchsetzt ist und bestimmt wird von solchen Momenten des gemeinsamen 'Erlebens' solcher 'Hypes'. Eine Vorstellung eines Lebens als Musiker, das in seiner idealisierten Form aus den zusammengestückelten Erinnerungsmomenten besteht.

Zum anderen ist es der Wunsch dieses Spiel für mich selbst zu perfektionieren. Diese Momente des Selbstgesprächs durch die Musik, sich selbst vor sich selbst zu erklären, sich aus sich herauszuspielen und sich dadurch selbst zu sehen und zu verstehen. Die Suche nach einer universalen Sprache die mit ein paar Tönen all das Ausdrückt und klarmacht, was so enorm anstrengend ist sich in seiner Muttersprache zu vergegenwärtigen.

Und genau hier ist wohl ein Punkt der Unehrlichkeit gegenüber mir selbst, in dem Wunsch etwas musikalisch zu bewerkstelligen, vor dem ich im Grunde davonlaufen will, das ich mir nicht wirklich deutlich und selbstehrlich vergegenwärtigen möchte. Es ist der Versuch mich selbst, beziehungsweise das was ich mir selbst erlaubt habe zu werden, als Persönlichkeit, als dieser programmierte Charakter, zu mystifizieren und in eine andere Sphäre zu heben in der Hoffnung, dass es dort vielleicht tatsächlich als etwas 'Erhabenes' oder 'Besonderes' erscheinen würde.
Ich war 'mystisch', ich war sogar in gewisser Weise 'okkult', jedoch war der Grund dafür der Unwille mich meiner wahren Person, meinem Charakter und vor allem meiner eigenen Verantwortlichkeit für das was ich mir erlaubt habe zu werden zu stellen. Und das was ich versucht habe in meiner Musik darzustellen wurde so unweigerlich zu einer Lüge, einem Versuch mich selbst nur noch weiter zu verleugnen, mich zu verblenden. Ich habe lediglich weitere Ebenen desselben Charakters geschaffen, noch wirrer und noch undeutlicher, noch undurchdringlicher für meine Selbstwahrnehmung.

Ich habe mich also verstrickt in eine von Grund auf unehrliche Selbstwahrnehmung sowohl gedanklich und in meiner inneren Vorstellung als auch musikalisch indem ich als diese Diffuse Vorstellung einer Person versucht habe zu spielen und mich mir selbst gegenüber auszudrücken, und dabei noch etwas nach außen zu tragen, mich zu repräsentieren.
All das war natürlich nicht primär in meinem Bewußtsein, denn ich war viel zu sehr damit beschäftigt an mir als dieses Selbstbild Bewußt und unbewußt zu arbeiten um es aufrecht zu erhalten. Und natürlich spielte zu dieser Zeit der Alkohol ebenfalls eine große Rolle bei diesem Selbstbetrug und dem 'Verrat am Leben'.

Doch genug davon, denn diese Dinge waren mir, wenn auch nicht in der Deutlichkeit in der sie sich mir jetzt, nachdem ich das geschrieben habe, bereits bekannt. Doch die eigentliche Frage bleibt: was veranlasst mich dazu immer wieder in Momente des Bedauerns zu verfallen und was hält mich davon ab einfach wieder anzufangen, mir ein Instrument zuzulegen und zu spielen? Zu üben und die Musik als das zu nehmen was sie ist, mich darin auszudrücken, selbstreflektiert und selbstehrlich so wie ich es in meinen Texten tue, oder aber auch einfach nur um mich zu unterhalten, um sie zu genießen?
Tatsächlich habe ich diese Versuche bereits drei mal unternommen. Das erste Mal ist schon etwa zehn Jahre her, und war wahrscheinlich für mich persönlich das traumatischste Ereignis, das ich tief in meiner Erinnerung vergraben habe und das mich dazu veranlasst hat mich als Musiker einhundert Prozentig abzuschreiben. Ich habe bisher nicht ausführlich darüber geschrieben oder gesprochen, viele Jahre danach immer in unbewußter Opferrolle gelebt und diese Selbstbeurteilungen und Anklagen unbearbeitet mit mir herumgetragen. Ein von Minderwertigkeitsgefühlen geprägtes Selbstbild geformt und bei alledem immernoch nicht die Eigenverantwortung übernommen mich der Wahrhaftigen Ursache dieser Elebnisse zu stellen und zu erkennen, dass ich allein verantwortlich bin, dass ich niemandem die Schuld zuweisen kann, weil ich als das Leben in diesem Leben stehe, als Mensch ein Teil all dessen bin, und dass ich mich auch wenn meine Wahrnehmung der Musik entgegen all dem Steht was das System das wir leben aus ihr macht, wenn ich mich nicht einverstanden erkläre mich diesem Weg einer musikalischen Ausbildung anzupassen, nicht in eine Opferrolle begeben kann um 'das System' dafür verantwortlich zu machen, zu warten, dass sich etwas ändert, weil dieser Akt ein Akt der Feigheit vor der eigenen Verantwortung für und als das Leben ist. Sich dem zu stellen wovon man ein Teil ist, das System zu erkennen und zu verstehen, sich gleich und eins mit dem Leben die Systeme - in allen Bereichen des Lebens übrigens - zu vergegenwärtigen und sich ihnen zu stellen um in eigenverantwortlicher und vor allem eigenständiger Entscheidung die Punkte zu bearbeiten oder umzugestalten die vom Standpunkt der Gleichheit allen Lebens und der angeborenen Freiheit des Lebens nicht akzeptabel sind, das ist ein eigenverantwortlicher und Selbstbestimmter Akt, eine lebendige Handlung die eben aktive Mitarbeit verlangt. Aber vor allem auch ein Selbstbewußtsein, das unumstößlich in eigenständiger Selbsterkenntnis steht, unabhängig von Bestätigung und Anerkennung von Außen. Das heißt, dass dieses Selbstbewußtsein, das das Bewußte Sein als das Leben, als eine Erkenntnis der offensichtlichsten Wahrheit der Einheit und Gleichwertigkeit allen Lebens ist, eine Vorbedingung für diesen 'Umgang' mit solchen und ähnlichen Situationen des Lebens in unserer Welt ist. Dass in dieser Erkenntnis auch die Einsicht in die Unmöglichkeit einer Opferrolle steckt, welche die Eigenverantwortlichkeit für und als das Leben ablehnt oder zu ignorieren versucht. Dieses Selbstbewußtsein ist die erste Vernatwortung die in der Entwicklung zum eigenständigen Menschen als Priorität in der gesellschaftlichen Verantwortung liegen sollte, vor allem in der Anleitung und Ausbildung der Kinder.
Ich bin in vielen anderen Blogs schon intensiv auf diesen Punkt der Eigenerantwortlichen Selbstschau eingegangen, in diesem speziellen Fall soll er hier nur noch einmal kurz verdeutlicht werden, da es im menschlichen Leben fast immer um diesen Punkt geht, wenn es zur Verstrickung in ideelle, moralische und manchmal rein fantastische Selbstrechtfertigungsgedanken kommt, um sich freizusprechen von Vernatwortlichkeiten für und Beteiligungen an problematischen oder gar bedrohlichen Situationen die dann meistens einen selbst persönlich betreffen.

Dieser Blog zum Thema Musik und meinem 'Musiker Charakter' wird offensichtlich weitaus ausführlicher als ich es erwartet hätte. Ich werde im nächsten Blog mit dem 'Ersten Versuch' wieder Musik zu machen und dem traumatischen Scheitern gefolgt von der Selbstverurteilung und Selbstaufgabe weitermachen um mich durchzuarbeiten bis zum jetzigen Moment, und in der Selbstvergebung und Neuausrichtung diesen Charakter dekonstruieren.

Fortsetzung folgt...



Donnerstag, 1. November 2012

Tag 75 - Selbstvergebung Selbstkorrektur 'Die Tötung des Falters'



Das ist die Fortsetzung meines Blogs "Tag 74 - Die Tötung des Falters"

Auszug:

'...Und der Grund warum ich das nicht erkennen wollte, war die Angst vor meiner Eigenverantwortlichkeit, und zwar nicht nur der für das unnötige und doch recht sadistische Töten dieses Falters, sondern die Verantwortlichkeit für die Konsequenzen die aus meiner Feigheit vor der Bearbeitung und Überwindung meiner irrationalen Ängste als Mensch herrühren. Die Eigenverantwortliche Entscheidung gerade zu stehen für alle selbstbestimmten Entscheidungen, auch jenen, die Ängste zulassen und die sie unkontrolliert wuchern und mich und mein Verhalten bestimmen lassen. So ist es mit mir und mit dem Mensch an sich, es ist genau dieses Problem dass wir unbegründet Verhaltensweisen akzeptieren und erlauben, die aus irrationalen Ängsten aufgrund früherer, ganz persönlicher Prägungen entstanden sind, und die uns nun bestimmen anstatt dass wir als bewußte Wesen uns zur Selbstbestimmung entscheiden und diese Ängste, Befürchtungen, irrationalen gedanklichen Prophezeihungen und so weiter eigenständig bearbeiten, zurückverfolgen und transformieren, daraus lernen, damit wir hier und jetzt im Leben, in jedem Moment wirklich frei und unbeeinflusst, selbstbestimmt und eigenständig entscheiden können wie wir handeln und woran wir unser Handeln ausrichten, damit wir auch selbstehrlich und vor dem Leben jederzeit dafür gerade stehen können.'


by Joe Kou



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass meine Angstreaktion gegenüber einem anderen Lebewesen, hier einem Falter, mich unkontrolliert, unbedacht und unreflektiert handeln ließ, dass ich es zugelassen habe, dass mich meine irrationale Angst und die emotionalen Reaktionen derart einschränken und fremdbestimmen, weil ich mich selbst nicht wirklich mit dieser Angst, ihrer Entwicklung konfrontiert und in eigenverantwortlicher Selbstarbeit diese Angst beseitigt/transformiert/aufgelöst habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe aufgrund meiner Angst und meiner Unfähigkeit eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu entscheiden eine inakzeptable Handlung vor mir selbst zu rechtfertigen und gedankliche Entschuldigungen und verharmlosende Konstrukte zu bilden um mich in meiner feigen Flucht vor mir selbst und meinen Charakterstrukturen zu legitimieren.

Ich vergebe mir selbst. dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe nicht auf mich selbst zu hören, mich in der situativen Erfahrung der Angstreaktion nicht zu stoppen, nicht hier als das Leben zu sein sondern als ein emotionales, gedankliches Konstrukt aus bewußten und unbewußten Erinnerungen und daraus resultierenden Konzepten meine Handlungen automatisiert ablaufen zu lassen und in diesem Programm die Konsequenz als Hinnahme der Tötung und unter Umständen auch des Leidensweges eines Lebewesens zu akzeptieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst so gewillt aufzugeben und mich einem unkontrollierten Gedankenablauf hinzugeben, einem Programm das nicht dem Interesse des Lebens, also auch nicht meinem eigenen Interesse folgt, sondern der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung, wobei die Bedürfnisse selbst ebenfalls lediglich systemintern kreiert werden, also der Kultivierung des reinen Selbstinteresses folgen, wie auch im Fall des Falters, bei dem das Selbstinteresse die möglichst schnelle und für mich in meiner gedanklich moralischen Persönlichkeitsverstrickung möglichst einfache Flucht aus der Situation und damit vor meiner Angst war. (Ganz sicher war es nicht die Flucht vor diesem Falter...)

Ich bestimme mich selbst in der Erkenntnis der Eigenverantwortlichkeit für und als das Leben dazu, mich meinen Ängste die mich beeinflussen, bestimmen, mich einschränken und mein Verhalten in vielen Situationen des Lebens kontrollieren zu stellen, mir ihre Ursache bewußt zu machen, sie zurückzuverfolgen zu durch die Knoten der Verknüpften Erlebnisse, Erinnerungen, Wertungen und Urteile meiner persönlichen Lebensgeschichte bis ich jeden Bereich ihrer Genese mior selbst gegenüber offenbart habe, damit mir bewußt wird wie ich sie selbst durch Unterdrückung, Flucht und Ignoranz kreiert, genährt und erlaubt habe, so dass ich mir selbstehrlich und eigenverantwortlich die selbstbestimmte Entscheidung abnehnmen kann ihnen nicht mehr zu verfallen, mich ihnen nicht mehr zu unterwerfen und vor allem auch ihre Konsequenzen die durch mein von ihnen kontrolliertes oder dominiertes Verhalten entstehen nicht mehr zu akzeptieren und zu erlauben.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst indem ich mich in jedem Moment in dem ein Gefühl der Angst und der unkontrollierten Reaktion auftritt in meiner Reaktion zu stoppe, atme, mich in den Moment 'Hier' zurückbringe aus dem Bewußtsein um mir zu vergegenwärtigen, dass gerade ein Programm abläuft das mich kontrolliert und bestimmt und das ich stoppen kann um selbstbestimmt und eigenständig eine Entscheidung zu fällen zu deren Konsequenzen ich als das Leben auch stehen kann.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst um mich von der Bestimmung meines Lebens durch unbewußte, unbearbeitete und irrationale Ängste die ich selbst zugelassen und geschaffen habe zu befreien, um von den Programmen die angepasst an die Funktionsweise des Systems menschlichen Zusammenlebens, welches eine Projektion eben dieser inneren Gedanken/Strukturen des menschlichen Bewußtseins ist,mein Leben vorprogrammieren losgelöst eigenständig und damit auch eigenverantwortlich leben und mich selbst neu ausrichten zu können, unter Anwendung des gesunden Menschenverstandes mein Leben selbst zu bestimmen soi dass ich unter allen Umständen für mich, meine Entscheiungen und mein Leben einstehen und geradestehen kann.

Ich bestimme mich selbst und korrigiere mich selbst als das Leben, in dem ich keine gedanklichen Selbstrechtfertigungen auf der Grundlage einer einfach hingenommenen Akzeptanz meiner Persönlichkeitsstruktur als unausweichlich und unveränderlich feststehende Natur im Sinne von 'so bin ich nun mal!' mehr zulasse und diese gewollte Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit und meiner tatsächlichen Fähigkeit der Erkenntnis dieses Selbstbetruges in mir stoppe durch die eigenständige, einzig freie Entscheidung eigenverantwortlich für und als das Leben zu leben.


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