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Mittwoch, 10. Juli 2013

Tag0124 - Bullying (Teil 8) - Der Mangel an Verantwortung für die Fähigkeiten menschlicher Existenz

|| UggBoy♥UggGirl || PHOTO || WORLD || TRAVEL || / Foter / CC BY


Fortsetzung zu

Tag0123 - Bullying (Teil 7) - Geheuchelte Vernunft und der Verrat am Leben


Auszug:

"... Wir könnten kaum niederträchtiger und hinterhältiger handeln. Und eben dieses Handeln ist es was sie von uns lernen und welches sie dann auch anwenden. Das Gefühl des Selbstwertes durch die Unterordnung anderer zu steigern, zu versuchen der Gewinner zu sein aus Angst unterzugehen, weil die Gesellschaft und die Welt in der wir leben keinerlei Freiheit und Schutz mehr bietet. Es sei denn den Schutz des Geldes und dieser basiert ebenso auf Missbrauch und Ausbeutung und genau dafür wird das Privileg des Wohlstands auch genutzt. Markenklamotten, große Autos, Handys, teure Konsumartikel aller Art repräsentieren einen Ersatz für körperliche und soziale Fähigkeiten, Intelligenz und menschliche Kompetenz."


Wir sind als Erwachsene so sehr daran gewöhnt nicht für wahre Werte und Wahrheiten geradezustehen, uns zu verstellen und zu verbiegen, andere zu schonen, zu umschmeicheln, konfrontative Situationen zu vermeiden in denen wir für uns bzw. die Sache für die wir sprechen einstehen müssten, dass wir nicht einmal merken wie wir dadurch die Offenheit und ungezwungene Ehrlichkeit den Kindern ab-erziehen, ja sie bisweilen sogar dafür bestrafen. Und warum fürchten wir selbst die Konsequenz der Nutzung unsres gesunden Menschenverstandes? Weil wir befürchten persönliche Nachteile dafür erdulden zu müssen, weil wir ängstlich an unseren Privilegien kleben die wie die Sache selbst beweist allein auf Lügen und Wahnideen gründen.

Ich habe hundertmal Mehr für jeden Einzelgänger übrig der sich gegen alles und jeden offen stellt, der den allgemeinen Überzeugungen widerspricht, und seien seine eigenen noch so absurd oder abwegig, der sich nicht darum schert was andere über ihn denken oder ob sie sich von ihm abwenden. Doch darauf allein kommt es eben nicht an, denn natürlich kann auch dieser Charakterzug ein selbst laufendes Programm werden das beispielsweise zur Bildung einer rebellischen Persönlichkeit führt, einem politischen Aktivisten oder der ermüdenden rechts links Konfrontationen sozialpolitischer Bewegungen. Die Isolation wird dann zur persönlichen Identitätsbildung und man wird und macht sich zunehmend abhängig vom Gegenpol der notwendig ist um die Energie zu erzeugen die dem Bewusstseinsgebilde der Persönlichkeit das Existenzgefühl vermittelt.

Aber einzustehen für offensichtliche Grundrechte, für die angeborenen Notwendigkeiten und die Verantwortung für die Fähigkeiten menschlicher Existenz ist ebenso etwas persönliches wie unpersönliches, etwas individuelles wie auch allgemeines, die Pflicht zu der man sich als Mensch selbst beruft wenn man sich als das Leben, als ein Teil des allen Lebens erkennt. Die allgemeine Tatsache der Grundbedürfnisse macht den Einsatz vertrauenswürdig und universell, der persönliche Teil ist die Eigenverantwortung die in der Selbstverpflichtung zur Selbst-Befreiung von konditionierten, persönlichen Interessen die allein der schnellen Befriedigung mentaler und künstlich erzeugter Bedürfnisse gelten, der Selbstverpflichtung zur Annahme der Fähigkeit die Konsequenzen selbstgerechten Verhaltens zu erkennen und sie so fern sie nicht dem Leben und den Interessen aller dienen oder ihnen sogar schaden abzulegen. 

Vom rebellischen Charakter unterscheidet den Menschen der für das Leben selbst und die Anwendung Menschlicher Fähigkeiten zum Wohle allen Lebens einsteht die Nutzung des Bewussten Verstandes zur reflektiven Abwägung von Sinn und Unsinn, wobei der Sinn durch den Wert der Handlung für die Gemeinschaft definiert wird. Das heißt die Abwägung wann und wo Konfrontation und Auseinandersetzung notwendig ist um etwas zu erreichen und wann nicht, frei von persönlichen Ambitionen des Selbstwertes und frei von kurzsichtigem, emotionalen Drang oder Antrieb als rein instinktive Reaktion. Die Verantwortung de Fähigkeit der Analyse von Konsequenzen des eigenen Verhaltens anzuwenden.

Fortsetzung folgt!

Donnerstag, 6. Juni 2013

Tag0107 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil5) - Die konditionierte Angst vor dem Leben

h.koppdelaney / Art Photos / CC BY-ND


Fortsetzung zu Tag0106 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil4) - Das Leben als überdauernder Wert

Auszug:

"Wofür sollte ich sonst leben, wenn ich dafür, dass mein Sohn, dass alle Kinder diese Erde in einer Welt frei von Machtmissbrauch, von Ausbeutung, sinnlosen ideologischen Zwängen sich entfalten können, sich selbst identifizieren können als das Leben, als diese Existenz in Einheit? Das sind die eigentlich überdauernden Werte die für alle gleich sind, deren Bedeutung niemand künstlich herauf- oder herabsetzen kann, mit denen es sich nicht handeln lässt, außer durch Missbrauch und gewaltsam geschaffene Ungleichheit. Und so lebe ich nicht für andere, sondern als andere, als eins mit dem Leben selbst. Unbestechlich, unerschütterlich, selbst im Fall."


Wir schaffen uns die Welt als Manifestation unserer Gedanken. Das mindeste was wir tun können ist, diese Gedanken verstehen zu lernen um die Grundlagen unserer Existenz und unserer Lebensweise selbst zu bestimmen. Und letztlich ist die Grundlage unserer Existenz, der gemeinsame Nenner unserer Leben das,was uns eint, die physische, körperliche Existenz.

Wir sind so sehr beschäftigt mit unseren Gedanken, gefangen im Prozess der Analyse unwirklicher, imaginärer Ereignisse, dass wir das Leben überhaupt nicht mehr wahrnehmen und unsere Handlungsmöglichkeiten vollkommen einschränken. Wir sind erzogen und aufgewachsen, sind programmiert worden zu einer denkenden Drohne die nur noch im System funktionieren, nicht aber ihr tatsächliches Potential als Schöpfer neuer Lebenswelten erkennen und erfassen soll, die in der zerfressenden Angst lebt, oder besser gesagt vegetiert, jeder eigenständige Schritt, jede selbstbestimmte Entscheidung könne zu ihrem eigenen Verhängnis führen. Und natürlich kann sie das auch, doch immerhin war es dann eine eigene, selbstbestimmte Entscheidung. Und wenn von vornherein der unumstößliche Fakt klar ist, dass die Selbstbestimmung, das Leben an sich Verantwortlichkeit für die eigenen Entscheidungen und Handlungen mit sich bringt, dann ist auch eine Verhängnisvolle Entscheidung eine gute Entscheidung, denn sie entspringt direkt dem bewusst gelebten Leben. Erst in dieser Form kann auch eine sogenannte Fehlentscheidung überhaupt einen Lerneffekt haben. Doch wir haben das völlig verkannt, haben diese Lebenskraft völlig verloren. Wir glauben oder sind mit dem Glauben geimpft worden wir könnten von den Entscheidungen anderer lernen oder von ihnen profitieren, vor allem deshalb weil wir uns einbilden, dass die Entscheidungen anderer gleichzeitig auch die Verantwortung anderer bedeutet. Das ist nicht nur naiv, sondern auch hochgradig missbräuchlich, denn damit versucht man sich selbst abzusichern, sich selbst ein Leben zu borgen und gleichzeitig anderen die Versuchsreihe mit all ihren Konsequenzen zu überlassen. 

Es ist tatsächlich recht traurig und mitleiderregend den Menschen dabei zuzusehen wie sie in ihrer Angst vor dem Leben, und auch vor dem System, der Kultur, der Gesellschaft, dem GELD-System aber vor allem, dessen Schöpfer und Handlanger wir alle ausnahmslos sind, zitternd und verzweifelt immer wieder versuchen sich bei jedem Schritt des Lebens, bei jeder Entscheidung bei anderen abzusichern, sich zu vergewissern und zu fragen „bist du auch dieser Meinung?“, „Glaubst du, ich sollte das tun?“, „Das ist dir doch auch schon mal passiert?“ und so weiter. Dabei geht es bei diesen Fragen in keiner Weise um die Suche nach Rat oder echter, ehrlicher Hilfe. Im Grunde haben sie sich innerlich schon entschieden und sie haben folgende Kriterien angewandt:
welche Lösung bringt mir am meisten Profit und Vorteile? Und wenn das bedeutet dafür andere hintergehen zu müssen oder unehrlich zu sein, wie kann ich das am besten verbergen oder rechtfertigen? Und jetzt suchen sie für genau diesen Weg den sie sich überlegt haben eine Bestätigung, sie schildern die Sachlage mit größter Sorgfalt und vorsichtig um die wahre Agenda bloß nicht zu entlarven und versuchen für ihre selbsterdachten Selbstrechtfertigungen eine Absolution zu bekommen, indem ihnen ein anderer zustimmt oder zugibt einmal etwas ähnliches getan zu haben. Dies soll nun ihre Unsicherheit beseitigen und ihre moralische Selbstwahrnehmung stabilisieren. Dabei hintergehen sie in diesem Prozess sich selbst, täuschen die anderen Menschen die sie mit ins Boot holen indem sie sie benutzen und letztlich, wenn der durchdachte Plan fehlschlagen oder nicht den erhofften Erfolg haben sollte, klagen sie entweder offen oder insgeheim genau jene an, die sie zuvor um ihre Meinung und ihren Rat gebeten haben. Sollten sie jedoch Erfolg haben, werden sie diesen natürlich als ihre eigene Leistung verkaufen, allenfalls gönnerhaft den unterstützenden Rat erwähnen. Das ist sowohl in privaten Kreisen der Familie und der Freunde als auch auf politischer Ebene zu finden. Dieses Prinzip wendet der zutiefst verunsicherte, unselbständige und unmündige Bürger in allen Lebensbereichen an. Die wahren Motive dieser Rückversicherung sind leicht zu entlarven, eben indem man diesen Menschen eine absolut ehrliche Antwort gibt und vielleicht noch die eine oder andere investigative Frage stellt. Man kann sehr schnell erkennen, dass der Mensch der einen im Vertrauen um Rat fragt schon im Vorfeld genau weiß, was er hören will und sollte man ihm eine abweichende Antwort geben dann wird seine Reaktion nicht ein offener argumentativer Austausch, sondern eine beharrlich ablehnende, bisweilen aufbrausende, oder aber arrogante Haltung sein, beispielsweise wird unter Umständen einfach unterstellt, man könne sich seine Lage einfach nicht vorstellen oder man sei zu engstirnig, zu naiv, oder schlicht gesagt zu blöde um die Problematik zu verstehen. Ein wirklich ernst gemeinter, guter Ratschlag, der sie sehr wahrscheinlich aus ihrem Gedankenmuster der Selbstrechtfertigung lösen würde wird in aller Regel als persönlicher Angriff aufgefasst, als Arroganz oder Besserwisserei. Und ein solcher Rat oder Hinweis ist natürlich auch ein Angriff auf die Persönlichkeit und ihre versteckte Agenda der Selbstsucht, daher ist diese Reaktion zu erwarten und ganz normal. Nichts und niemand wird durch bloßes Reden einen anderen von seiner zielstrebigen Verfolgung des persönlichen Vorteils abbringen können. Dazu taugt nur das lebendige Beispiel, und auch nur dann, wenn der grundsätzliche Wille besteht.

Ja, es ist tatsächlich mitleiderregend, aber man darf dort nicht stehenbleiben und sich selbst als „Beobachter“ missverstehen. Denn dies sind die Konsequenzen unser aller Mitarbeit und daher ist es in unserer Pflicht für das Ende dieses Selbstmissbrauchs zu sorgen indem wir uns der Angst stellen die uns eingepflanzt ist. Indem wir sie überwinden und entmachten. Denn nur durch die Angst wird das System gesteuert und am Leben gehalten. Die Angst die ebenso irreal und grundlos ist wie die Macht mit der wir ihr zu begegnen versuchen. Immer und immer wieder werden einzelne an die Oberfläche gespült, erlangen das Gefühl von Kontrolle und ignorieren die Kurzweiligkeit ihres Glücksgefühls, strampeln heftig, treten nach unten und wähnen sich in Sicherheit bis die nächste Welle sie erfasst und wieder unter Wasser zerrt wo sie immer noch strampeln, aber eben auch wieder getreten werden. So erhalten wir dieses System, unsere Schöpfung, das Ergebnis unserer Selbstaufgabe. Durch Gestrampel und verzweifelte Schwimmversuche in einem Meer aus Idealen, Träumereien und falschen Vorstellungen.

Fortsetzung folgt...



Dienstag, 4. Juni 2013

Tag0106 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil4) - Das Leben als überdauernder Wert

ChrisK4u / Foter.com / CC BY-NC-ND


Fortsetzung zu Tag0105 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil3) - Du kannst nicht nur ein 'bisschen' frei sein...

Auszug:

"Bis heute stellt sich die menschliche Welt allerdings anders dar, bietet der Mensch das Bild eines naiven, ungebildeten Kindes dem man ein gefährliches, doch interessantes Spielzeug in die Hand gegeben hat."


Im Grunde mag ich diesen Vergleich nicht. Es ist äußerst anmaßend und auch unpassend die Klarheit und unbescholtene Reinheit eines Kindes, eines neugeborenen Menschen mit etwas derartig abartigem wie der Psyche und dem Verstand eines in unserer Welt „gereiften“ Erwachsenen in Verbindung zu bringen. Es ist ja gerade diese Gehässigkeit des gefallenen, am Boden zerstörten, sich an illusionären Strohhalmen der Moral und Tugend festklammernden, ertrinkenden Geistes gegenüber dieser Chance des Neuen, dieser Offenbarung der Möglichkeiten der Kinder sich für etwas anderes zu entscheiden, die uns dazu bringt in Frustration und selbstgerechter Ignoranz ihren Geist und ihre Eigenständigkeit, ihre Fähigkeit und den Willen Verantwortung zu übernehmen zu brechen, ihn zu ersticken und alle Rettungsversuche, jede Hand die sie unter der erdrückenden Last unserer geistig-moralischen Schwermut hilfesuchend hervor strecken mit brutalen Tritten zu zermalmen. Wir prügeln auf sie ein mit erhobenem Zeigefinger, heucheln ihnen Wissen und Überlegenheit vor und missbrauchen auf schändlichste Art ihr Urvertrauen in die Umgebung die sie hervorgebracht hat. Diese Mittel und Methoden haben wir so sehr perfektioniert, dass sie tatsächlich funktionieren, bis die Kinder glauben, dass wir Recht hatten, dass es keine Alternativen gäbe und wenn sie diesen Zustand erreicht haben blicken wir stolz auf unser Werk und nennen sie „Erwachsen“. Die Hinterhältigkeit dabei ist, dass wir genau wissen was wir tun Wir können uns nicht einmal auf Unwissenheit oder gar Dummheit berufen. Wir entscheiden uns für die Dummheit, wir spielen uns selbst die Unwissenheit vor, aber woher sonst sollten wir die Methoden der Gehirnwäsche, der Vernichtung des Lebenswillens und die Konstruktion eines billigen Ersatzlebens als geistig umnachtete Suchtmaschine kennen, wenn nicht aus unserer eigenen, ganz persönlichen Geschichte? Der Stolz ist hier das Schlüsselprinzip, der Stolz des Egos, eine raffinierte Instanz die uns selbst davor bewahrt durch Hingabe unseres eigenen Lebens und die aufrichtige Dekonstruktion und Analyse unserer eigenen Geschichte für das Leben unserer Kinder einzustehen, uns für sie zu Opfern um ihnen das zu ermöglichen was uns niemand ermöglicht hat, nämlich die Neugestaltung ihrer Menschlichkeit, die Freiheit eigenständig die Verantwortung für und als das Leben zu erkennen und sie umzusetzen.

Wofür sollte ich sonst leben, wenn ich dafür, dass mein Sohn, dass alle Kinder diese Erde in einer Welt frei von Machtmissbrauch, von Ausbeutung, sinnlosen ideologischen Zwängen sich entfalten können, sich selbst identifizieren können als das Leben, als diese Existenz in Einheit? Das sind die eigentlich überdauernden Werte die für alle gleich sind, deren Bedeutung niemand künstlich herauf- oder herabsetzen kann, mit denen es sich nicht handeln lässt, außer durch Missbrauch und gewaltsam geschaffene Ungleichheit. Und so lebe ich nicht für andere, sondern als andere, als eins mit dem Leben selbst. Unbestechlich, unerschütterlich, selbst im Fall. 

Die selbstehrliche Sebstvergebung bricht dabei den Stolz und schafft freie Sicht auf die wahren Möglichkeiten.

Fortsetzung folgt...


Sonntag, 25. November 2012

Tag 84 - Leben, Kinder und der Tod

 Wieviele unserer eigenen Ängste geben wir an unsere Kinder weiter? Was sind die Konsequenzen und warum sind wir nicht in der Lage eigenverantwortlich uns selbst zu bilden, uns selbst den irrationalen Ängsten zu stellen, sie zu entlarven und zu entmachten anstatt sie in unsere Lebenswelt zu integrieren als seien sie ein natürlicher Bestandteil, als bräuchten wir sie sogar um uns selbst und andere zu kontrollieren und zu maßregeln? Warum wollen wir dabei die verheerenden Konsequenzen in Form von nicht enden wollenden gewalttätigen Konflikten, selbstsüchtigen, rücksichtslosen, das Leben anderer verachtenden Charakterausprägungen, dem Missbrauch der durch die Angst erst ermöglichten manipulativen Kontrolle von Menschen überall auf der Welt, in Familien, in Vereinigungen, in Ländern, nicht sehen? Wahrscheinlich - und hier schließt sich der Kreis - aus Angst. Aus Angst davor zu erkennen, dass wir genau für diese eben genannten Dinge und noch viel mehr eigens die Verantwortung tragen, weil wir eben durchaus in der Lage wären, uns unseren Ängsten zu stellen. Doch auch diese letzte Angst ist vollkommen irrational, da in der Akzeptanz dieser Veranwortung eben genau der Kernpunkt der Selbstbefreiung von der Angst, der Schuld und der Fremdbestimmung liegt, denn die Entscheidung zu selbstbewußter, eigenverantwortlicher Selbstbestimmung befähigt dich zu selbstehrlicher Selbstvergebung und dazu dich selbst neu am Leben auszurichten und - endlich Verantwortung zu übernehmen und zu LEBEN.


Montag, 12. November 2012

Tag 81/82 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 3)

_Dinkel_ / Foter / CC BY   


Tag 79 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 1)
Tag 80 - Mein Kind in den Augen aller Kinder (Teil 2)

 Auszug aus Teil 2:

"Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu mich ganz der dekonstruktion dieser akzeptierten Natur menschlicher Existenz zu widmen und als Beispiel dafür zu stehen, dass dieser Wandel tatsächlich möglich ist und in der Offenbarung der Gedankenstrukturen, Verhaltens- und Reaktionsmuster zu zeigen, dass wir tatsächlich uns selbst programmiert haben, dass wir einem System folgen das sich selbst zerstört und das im Grunde GEGEN unsere wahrhaftige Natur als das Leben das wir sind geht, weil es lebensverachtend ist, weil dieses System dem Leben keinen Wert mehr beimisst, und dass wir wenn wir unsere Kinder weiterhin im Glauben an die unausweichliche Alternativlosigkeit dieser Systematiken erziehen, das Leben weiter zerstören werden, dass wir unseren Kindern unendliches Leiden zumuten und ihnen die Möglichkeit nehmen, es tatsächlich besser zu machen."

Fortsetzung, verfasst am 11. + 12.11.2012
Was kann die Lösung sein, ein Kind nicht in die selben Fallen der persönlichen Verängstigung laufen zu lassen? Wie kann man sein Kind dazu anleiten, das System zu verstehen, ohne es zu internalisieren, ohne sich mit ihm zu identifizieren? Wie kann ich ihm ein Vorbild sein?
Indem ich die Natur der Strukturen aufdecke die dieses System möglich gemacht haben und zu einem Vorbild für mich selbst werde. Indem ich immer wieder und wieder die Möglichkeiten darstelle, die wir als Menschen haben uns selbst verstehen zu lernen. Denn nur dadurch können wir tatsächlich erkennen von welchen Programmen wir getrieben werden, dass unsere Aktionen hauptsächlich Reaktionen sind, und dass diese Reaktionen von der Vorstellung verherrlichter emotionaler Interpretationen getriggert werden, die wir als Gott- oder Naturgegeben hinnehmen, obwohl sie eindeutig vom Menschen selbst erstellte Konzepte sind. Konsequenzen eben der Persönlichkeitsbildung die durch das überwertige Ich-Bewußtsein am Selbstinteresse ausgerichtet ist. Und zwar an dem Interesse eines Selbst, das nicht unser wahres Selbst ist, sondern eine Kreation des Bewußtseins, geformt, angeregt, geprägt und konditioniert von der Kultur, der Gesellschaft und den Prinzipien der alles tragenden und bestimmenden Ordnung, dem Geldsystem.
Wir formen und gestalten uns selbst, so wie wir auch unsere Systeme selbst gestaltet haben. Jetzt kommt es darauf an, ob wir uns auch selbst-bestimmend gestalten. Sind wir tatsächlich frei in dieser Welt um uns selbst als Individuen unter anderen zu entfalten, unseren Beitrag zu geben, uns zu beteiligen an der Entwicklung oder Gestaltung der Gemeinschaft? Oder haben wir es mit einer vorgegebenen Struktur zu tun, die im Grunde schon vor unserer Geburt eine sehr überschaubare Auswahl an Lebensentfaltungswegen für uns bereithält und uns weismachen will, dass allein in diesen Wegen die Freiheit des menschlichen Lebens läge, und dass auch die Vorbereitung auf diese Wege der Entscheidungsprozess selbst sei?
Dabei ist er doch vielmehr ein Aussortierungsprozess, in geeignete, weniger geeignete oder ungeeignete Drohnen, deren Auswahlmöglichkeit die ohnehin schon fremdbestimmt und stark begrenzt ist sich mit abnehmender Eignung rapide verringern. Und wozu dient dieser Vorgang letztendlich? Wer profitiert tatsächlich von diesem System? Ist es wirklich unser selbstbestimmter Wille als Menschen zu akzeptieren, dass der Großteil von uns auf der Strecke bleiben wird während einige wenige in solchem Überfluss leben, dass sie garnicht mehr hinterher kommen mit dem 'Verbrauchen' dieser meist völlig überflüssigen 'Güter' und des persönlichen Vergnügens? Was wird uns hier verkauft als dem Leben zuträglich, als etwas das den Menschen voranbringen würde? Eine Heldenideologie, ein Mythos geprägt durch Geschichten, Marketing, Filme, Hollywood, inspiriert durch den Gedanken des 'einsamen' aber unentbehrlichen Einzelkämpfers, ein Widerspruch in sich und eine lächerliche Identifikationsfigur noch dazu. Etwas, das wir durch mannigfaltige bildhafte und sprachliche Muster den kleinsten unter uns schon einpflanzen, es in ihren Verstand brennen, damit sie sich als etwas 'Besonderes' in einer Welt von bösartigen, zweifelhaften und selbstsüchtigen Menschen sehen. Dabei ist das Feindbild das wir dadurch in andere hineinprojizieren, das wir ihnen unterstellen, im Grunde genau das, was wir selbst tatsächlich sind, das, was wir als diese Lebewesen die wir sind nach außen repräsentieren in dieser Grundannahme und Einschätzung unserer Selbst. Es ist die persönliche Aufwertung durch gedankliche Abwertung des Umfelds, eine Ideologie des Überlebenskampfes im Geiste, der sozusagen in der realen Welt in form unserer lebendigen Körper als Avatare ausgelebt und gekämpft wird. Doch auf welche Seite kommt es hier tatsächlich an? Auf die Seite der gedanklichen Einbildungswelt, oder auf die reale, physische Welt des tatsächlich lebendigen? Was sollte hier wahrhaftig Priorität haben?
Doch wohl das, was durchaus auch ohne das andere eine Relevanz hat, oder nicht?

Alles andere ist nur 'Geplänkel' das uns als Konsummenschen von der Realisation unserer Selbst und des Gewichts unseres Lebens und unseres Wirkens abhalten soll. Nicht etwa - und es ist von Grundlegender Wichtigkeit das zu verstehen - vonn einer erhabenen Elite die uns beherrscht und die unser Feind und Sklaventreiber ist, nein, sondern von uns selbst aufrechterhalten wird dieses System der Unterdrückung, wir sind unsere eigenen Unterdrücker und Tyrannen, das macht eben die Befreiung so kompliziert und das macht es so wichtig, unseren Kindern eben nicht dieselben Fesseln anzulegen, ihnen nicht auf die gleiche Weise den Verstand zu verunreinigen, sie zu benebeln mit Suchtmitteln der emotionalen und energetischen Erlebnisbefriedigung, sondern sie zu eingenständiger und eigenverantwortlicher Selbstfindung im und als das Leben anzuleiten, damit sie die Schleier durchdringen können, damit sie tatsächlich sehen was die Wirklichkeit unserer Menschlichen Existenz ist und war, und damit sie erkennen, dass es an ihnen ist zu entscheiden, ob es so weitergehen soll oder eben nicht. Doch dazu bedarf es nicht nur der Entscheidung des Kindes, sondern erst einmal muss es in die Lage versetzt werden sich überhaupt als gleichberechtigter und gleichwertiger Bestandteil des Lebens zu identifizieren. All diese Überflutungen des kindlichen Geistes mit Reizen jeglicher Art, Farbenprächtig, lautstark und geschmacksintensiv, all dieses Marketing und die Überhäufung des kindlichen Gemüts mit unzähligen doktrinen über die Art wie eine Kinderwelt auszusehen hat, all das lassen wir zu und über sie hineinströmen ohne jemals zu hinterfragen wer das ganze kreiert und wozu, was die eigentliche Absicht der Unternehmer und Unternehmen ist die hinter all dem stecken. Ist es denn nicht offensichtlich, dass es hier nicht und niemals wirklich um das Interesse der Kinder geht? Dass es hier nicht um das Wohl der Kinder gehen kann? Wie ist es dazu gekommen, dass wir glauben ein Kind hätte es nur dann gut, wenn es möglichst viel schon möglichst früh konsumiert? Wie konnten wir erlauben uns zulassen, dass wir die Prinzipien des Profits ohne zu zögern über das Wohl unserer Kinder stellen? Wie konnten wir so blind und vor allem auch feige, selbstsüchtig und bequem werden, dass wir uns gerechtfertigt sehen unsere Kinder zu strafen, zu versuchen sie zu erziehen, ihnen etwas über Moral, Anstand und Würde beibringen zu wollen, ihnen nahezulegen sich fernzuhalten von den Folgen und Konsequenzen unserer Systeme, während wir uns allen selbstsüchtigen Vergnügungen hingeben die wir aus ihnen ziehen, während wir offen unser Suchtverhalten ausleben und das auch noch als Erfolg und Verdienst ansehen, während wir willig alles Schlucken und allem hinterherlaufen, was uns die kapitalistische Konsumindustrie an Produkten vorhält. Nicht nur das, wir verkaufen dieses Verhalten unseren Kindern auch noch als streben nach Erfolg, wir lehren ihnen dass dieser Konsum den Erfolg eines Lebens repräsentieren würde. Das oberste Ziel ist es also, möglichst viel dieser Konsumobjekte anzuhäufen, möglichst viel verschlingen zu können in der Lebensspanne die wir hier auf diesem Planeten als Menschen existieren, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ohne Rücksicht auf Verluste und andere Lebensformen die zertrampelt werden bei der verwzweifelten Schlacht um die Ressourcenkontrolle.
Nein, das ist eine mentale Versklavung, ein Missbrauch des reinen, ursprünglichen Vertrauens der Kinder. Und wir können sie ja doch nicht vor den Konsequenzen dieses Umgangs mit dem Leben beschützen. Wir denken vielleicht, dass wir aufgrund unserer noch sehr privilegierten Stellung in diesem System geschützt wären vor den unsausweichlichen Konsequenzen, doch wir können niemals sicher sein, und selbst wenn, wie schützenswert sind wir als Menschen denn, wenn wir die Ausbeutung und Versklavung, die Folter und den Hungertod von millionen Menschen, darunter ebensoviele Kinder, tolerieren, dulden und sogar befürworten indem wir die Augen vor unserer Verantwortung aus Angst verschließen? Was für Vorbilder sind wir denn wirklich? Da hilft es uns nicht weiter, wenn Oma für das Rote Kreuz und die Mama für die deutsche Krebshilfe spendet, oder wenn man immer schön 'Bitte' und 'Danke' sagt. Das macht uns nicht zu 'guten' Menschen. Das ist ja geradezu lächerlich wenn man sich die verheerende Zerstörung ansieht die unser aller Lebensweise auf diesem Planeten anrichtet.
Bitte und Danke sind ein gutes Stichwort. Ich sehe so oft Erwachsene Menschen zu einem Kind sagen 'Sag mal Danke!' oder noch besser 'Wie sagt man?!', und ich habe mich immer gefragt warum ich das so seltsam finde, warum ich das bei´meinem Kind niemals machen würde. Der Grund ist ganz einfach: weil hier lediglich ein musterhaftes Verhalten erlernt wird. Es wird gelernt, die Erwartungen eines anderen, in diesem Fall der Eltern, zu erfüllen, um zu gefallen oder zumindest um nicht bestraft, belehrt oder herablassend behandelt zu werden. Die Eltern denken allerdings, zumindest hoffe ich das, dass sie dem Kind Anstand und Respekt lehren würden, dass sie ihnen beibringen was wahre Dankbarkeit und Achtung bedeutet. Doch der Irrtum hier ist offensichtlich. Genau wie der Papagei sich nicht über die semantische Bedeutung des imitierten Lautes bewußt ist, lernt das Kind hier lediglich den Bedeutungszusammenhang einer gesellschaftlichen Erwartung die mit einem einfachen Wörtchen efüllt wird, nicht aber sich aus sich selbst heraus dankbar, anerkennend oder freundlich zu verhalten. Es ist paradox, wir haben eine Welt geschaffen die durch ein lebensverachtendes, vom Profitgedanken gesteuertes Geldsystem beherrscht wird und in der überhaupt kein Platz ist für sogenannte menschliche Werte wie wir sie bezeichnen, für Respekt, Anerkennung, Freundlichkeit, Rücksicht, vielleicht sogar Bescheidenheit, Demut oder Liebe. Und dennoch versuchen wir bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung und Lobpreisung der Prinzipien dieser selbstzerstörerischen Weltordnung uns und unseren Kindern wenigstens im Geiste, wenigstens mental so etwas wie eine kleine Blase zu erhalten, in der wir den Glauben and solche Eigenschaften irgendwie aufbewahren wollen, wie ein Schneeglas in dem wir unsere Unschuld verwahren und es dann in der hintersten Ecke unseres Bewußtseins verstauen, um es ab und zu, in Momenten der Verzweiflung oder Erschöpfung bei dem dauerhaften Versuch unsere Ignoranz der Wirklichkeit gegenüber aufrecht zu erhalten hervorzuholen, es ein wenig aufzuschütteln und für eine Weile verträumt hineinzublinzeln und zu sagen 'hach ja, ich würde ja gerne wenn ich könnte, aber...' und dann, nachdem wir den Dunst unserer Erinnerungen und unserer Fantasien wie den Rauch einer Zigarette in uns aufgesogen haben, stecken wir es achtlos wieder weg, verstauen es für spätere Momente wieder im Dunkel unserer Geisteswelt.


kevindean / Foter / CC BY-NC-SA
All das ist aber nur ein Traum, es ist nicht real, wir berauschen uns nur an unseren Gedanken, das System des Bewußtseins verwoben mit unserer Körperlichkeit generiert nur das Gefühl, das Empfinden einer Wirklichkeit in der Reaktion auf reine Gedankenwelten. Das Gefühl für das Leben selbst, als der Körper, das Leben im Hier, im Moment der Wirklichkeit haben wir nach und nach vergraben, es ist unangenehm geworden, lästig, es stimmt nicht überein mit den programmierten Vorstellungen unserer Identität die überlegen, überheblich und überwertig sind, die sich in ihrer Fantasie als mehr ansehen als alles Leben, als alles lebendige dieser Erde. Das Bewußtsein hat uns unsere Identität nicht gegeben, es hat sie uns genommen. Wir haben uns verführen lassen von einer individualisierten, geradezu kindisch anmutenden Helden-Fantasie die uns als den Protagonisten in die Mitte des Universums pflanzt. Wir wollen das nicht wahrhaben, aber genau das ist das Prinzip das sich in allen Lebensbereichen unserer Welt wiederspiegelt, in den Geschichten, den Filmen, den Büchern, den religiösen Schriften, der alltäglichen Auseinandersetzung, der Arbeitswelt, der Wirtschaft, in den Beziehungen und den Ehen, selbst die Familie dient lediglich als Erweiterung des Egos, als Vergrößerung der individuellen Wertigkeit und des Einflusses innerhalb der Systeme. Warum sonst legen wir so viel mehr Wert auf unsere persönlichen Erlebnisse, auf unsere persönliche Geschichte, die Erfüllung unserer persönlichen Wünsche die wir nicht einmal authentisch kreieren, als auf das Wohl allen Lebens, als auf das Wohl der Kinder? Weil wir im GLAUBEN leben. Wir glauben zu leben in dieser Vorstellungswelt während unsere Körper nur minderwertiges Material konsumieren, sich intoxikieren und biochemische Reaktionen kreieren die wir in unserer Vorstellung in Erlebnisse uminterpretieren, gut und schlecht, angenehm und unangenehm, und alles was der anbietende, profitorientierte Produzent dann noch herausfinden muss ist, was löst welches Empfinden aus, oder wie bekomme ich es hin, dass dieser überflüssige Müll gedanklich so verpackt wird, dass er eben diese Gefühle und Emotionen triggert. Das ist die Freiheit, das ist das Leben das wir uns zugestehen, ein künstliches Profitsystem das uns selbst zwingt diese für das Leben übeflüssigen Güter zu Produzieren und zu konsumieren, die Menschheit in unterschiedliche Wertigkeitsklassen einzuteilen, zwangsweise, damit die Sklavenarbeiter vorhanden sind die notwendigerweise durch ihre billige Arbeit den Profit derer garantieren, die aufgrund ihrer privilegierten, meist durch Geburt garantierten Stellung eben in den Machtpositionen sitzen und entscheiden, welchen Wohlstandsmüll sie dem Mittelstand vorwerfen, der dafür das Geld das er 'erarbeitet' hat wieder an sie zurückgibt. Ein faszinierend absurder Kreislauf des Lebens.

Fortsetzung folgt...

Samstag, 30. Juni 2012

Tag 31 - In Selbst(er)kenntnis menschliches Verhalten verstehen - und sich ändern (Teil 1)




Es ist unheimlich erstaunlich, wie wenig man als Mensch von sich weiß. Es ist geradezu erschreckend mit welcher Blindheit für die eigenen, ganz persönlichen Antriebe, die Wünsche, Gedanken, Stimmungen und deren Ursachen man als Mensch durchs Leben geht, sich von ihnen bestimmen lässt und wie wenig man darauf vorbereitet oder darüber aufgeklärt wird. Wie denn auch? Der allergrößte Teil der 'erwachsenen' Bevölkerung lebt in der gleichen Ahnungslosigkeit wie die Kinder, wobei diese noch über ein Bewusstsein und Empfinden für das tatsächliche, wesentliche des Lebens, Empathie und auch spontanes Wissen verfügen, welches ihnen in gehässiger Herablassung als kindlich naive Entwicklungsphase ausgelegt wird, weil wir es einfach nicht besser wissen und uns nicht eingestehen können, dass ein Kind, das in unserer Gesellschaft ja erst dann wirklich etwas zählt, wenn es seine Dienstleistung am System erfüllt hat, besseren Durchblick und mehr Verstand haben könnte als wir.

Man kann die eigentliche Natur unseres kulturellen Umgangs mit Kindern tatsächlich von einem Standpunkt der Grundakzeptanz einer unumstößlichen Wahrheit, nämlich der, dass wir alle gleichwertige Leben sind, (wenn man schon von Wert des Lebens überhaupt sprechen muss), nur als gehässig, herablassend und hinterhältig beschreiben, auch wenn sich die meisten Menschen nicht wirklich dieser Natur ihres Verhaltens und ihres Umgangs mit den Kindern bewusst sind. Denn alle Erziehung, all die schönen Methoden, Konzepte, über Jahre hinweg entwickelt und erprobt, in Bücher gebunden und an Universitäten gelehrt gehen von einem grundlegenden Denkfehler aus, nämlich der Alternativlosigkeit unserer Lebensweise und dass diese akzeptierte Selbstaufgabe und bedingungslose Hingabe an eine dogmatisch unveränderliche menschliche Natur den Schritt zum Erwachsen werden und somit zum Entscheidungsmächtigen, eigenständig verantwortungsbewussten Menschen bedeuten würde. 
Nahezu alle Menschen, denen ich bisher auf meinem Lebnsweg begegnet bin, die in Autoritätspositionen standen, die eine akademische Ausbildung absolviert hatten oder noch dabei waren, waren und sind in ihrer persönlichen Grundstruktur, ihrer Selbsidentifikation in höchstem Maße verunsicherte und auch ängstliche Wesen, die ihre scheinbare Eigenständigkeit und Selbstsicherheit einzig aus ihrer momentanen gesellschaftlichen/beruflichen/familiären Situation und deren Anerkennung beziehen. Ist diese Umgebungssituation, diese Grundfeste gesellschaftlich-kultureller Positionierung erst einmal ins Wanken geraten oder gar zerstört und hinfällig geworden, aus welchen Gründen auch immer, offenbart sich die verzweifelte Erkenntnis über die Unwirklichkeit bislang genutzter Identifikationsmethoden und natürlich auch der vorprogrammierte Selbstschutzmechanismus der Schuldzuweisung und Ursachensuche bei anderen. 

Doch was kann ein Mensch sein Eigen nennen? Wofür stehe ich als Mensch, und bin ich darin eigenständig und selbstbestimmt? Wo finde ich meine Werte und Identifikationspunkte ausserhalb der gesellschaftlichen Umstände in die ich geboren wurde und die keinerlei Anrecht darauf besitzen und Anspruch darauf erheben können, alternativlos und einzig bestimmend für mein weiteres Leben zu sein? Was macht diese Gesellschaft, diese Kultur, was machen die Menschen mit mir und aus mir, wenn sie mich anzuleiten versuchen, wenn sie mir den Weg zeigen, sich in diesem Umfeld einigermaßen sicher zu bewegen? Handeln sie verantwortungsbewußt? Wissen sie, was sie tun? Wie bringen sie mir den Umgang mit meinen menschlichen, geistig mentalen Regungen und Empfindungen emotionaler Natur bei? Können sie das überhaupt? Sind sie frei und eigenständig/selbstbestimmt genug um dieser Aufgabe gewachsen zu sein?
Wonach richten sie ihre Kriterien bei der Erziehung, bei der Vermittlung von Werten? Folgen sie nur einer ihnen selbst eingeimpften Moral ohne die Konsequenzen zu bedenken? Offenbar, denn sonst wäre die kontinuierliche Weiterführung einer derartigen selbstzerstörerischen und lebensverachtenden Lebensweise wie der Mensch sie heute weltweit repräsentiert nicht denkbar. (Teil 1)



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe ein System zu akzeptieren, das sich aus der ängstlichen, verunsicherten Haltung der Individuen die die bestehenden Strukturen tragen herausgebildet hat und es zuzulassen, dass ich ein unterstützender Teil dieser Strukturen geworden bin, ohne die Konsequenzen für mich und andere zu berücksichtigen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe nicht zu erkennen und einsehen zu wollen, dass ich als Teil dieses Systems mitverantwortlich für alle konsequenzen bin, und dass ich zwangsläufig selbst Opfer meiner eigenen akzeptierten Natur werde und dass niemand sonst ausser mir dafür verantwortlich sein kann, auch nicht für die notwendigen Schritte zur Veränderung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe aus meinen Ängsten und Befürchtungen heraus meine Lebensentscheidungen zu trffen, darin meinen eigenen Vorteil über den anderer zu stellen, dass ich nicht erkennen wollte dass ein persönlicher Vorteil innerhalb eines Systems das auf Ausbeutung und Profit, Übervorteilung und Machtausübung basiert immer nur auf Kosten anderer entstehen kann und vor allem, dass dieser Vorteil trügerischer Natur ist und letztendlich in der Konsequenz der Anstrengungen ihn zu erreichen auf mich zurückfällt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich trotz immer wiederkehrender Zweifel es so viele Jahre nicht gewagt habe, mein Selbstbild, meine Persönlichkeitsidentifikationen in Frage zu stellen, dass ich es vorgezogen habe meine anerzogenen und antrainierten Verhaltensmuster aus Gewohnheit 'heilig' zu sprechen, ohne ihre wahren Intentionen zu erkennen, ohne zu sehen oder sehen zu wollen dass sie missbrächlichen Strukturen folgen und nur dazu dienen ein System weiterzuführen und am Leben zu halten, dass Ursache der eigentlichen Problematiken und Hindernisse der Selbstbefreiung und damit Unzufriedenheiten und Ängste ist, die mich bestimmt haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, Autoritäten nur aufgrund ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz als solche zu sehen und mich diesen Personen gegenüber minderwertig zu fühlen und dementsprechend zu verhalten ohne zu erkennen, dass nicht der Mensch in dieser Position, sondern die Institution die Macht repräsentiert, und dass wir alle durch unsere Akzeptanz und unseren Glauben an ihre Macht diese Institutionen schaffen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass diese Denk-, Wert- und Verhaltensmuster mir in Fleisch und Blut übergegangen sind, so dass selbst die geistige Erkenntnis über die Fehlerhaftigkeit und die inakzeptablen Konsequenzen der menschlichen Unterwürfigkeit unter die selbstgeschaffenen Systeme die körperliche Reaktion in einer Situation der Ausgeliefertheit an die Strukturen und Institutionen lange nicht beeinflussen konnte, dass ich entsprechend der antrainierten Ängste 'reagiert' habe, obwohl ich geistig die Situation völlig ander sah.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, dass diese Denkstrukturen in unseren Bildungs- und Erziehungssystemen den stark beeinflussbaren und in ihrem Vertrauen an ihr Umfeld abhängigen Kindern eigeprägt werden, so dass sie selbst zu Handlangern der lebensfeindlichen mentalen Selbstbekämpfung werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe nicht zu erkennen, dass das einzige Mittel zur Selbstbefreiung von den fremdbestimmten Programmen bei mir selbst liegt und dass es die Selbstehrlichkeit ist, die wahres Selbstvertrauen, wahre Selbsterkenntnis und Standfestigkeit im und als das Leben gibt, und nicht die Systemimmanente Verhaltensweise der Anklagenden Haltung, das Schaffen von künstlichen mental kreierten Feindbildern, die Abschiebung der Verantwortung auf scheinbar übermächtige Institutionen oder ähnliche heuchlerische Selbstrechtfertigungen der eigenen Angst nachzugeben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass alles was ich jemals als meine Wünsche und meinen Willen bezeichnet habe nicht wirklich von mir selbst kam, dass es beeinflusst war durch hunderttausende Faktoren und Manipulationen anderer, meines Umfeldes, der Familie, der Medien, und dass ich in dieser Fremdbestimmung nicht den Weg zu der Einsicht finden konnte, dass eine Persönlichkeit die sich auf der Grundlage der Überheblichkeit des Egos definiert nur in der Anerkennung anderer wahre Werte sieht und diese Anerkennung eine trügerische Illusion ist, da das Ego als die überwertige Ich-Person nicht zur Anerkennung fähig, sondern wiederum lediglich an der eigenen Bestätigung durch andere interessiert ist.

Das ist die selbstgestellte Mind-Falle, die Zwickmühle die dir mit jedem weiteren Zug ein Stück deines Lebens nimmt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe Teil eines Systems zu werden, das eben die gewollt herbeigeführte Ahnungslosigkeit der Menschen über die Ursachen ihrer Wünsche, ihrer Emotionen und den Umgang mit ihnen, der Entstehung ihrer Ängste und Befürchtungen gezielt benutzt, ausnutzt und manipuliert um eine Struktur blind sich durchs Leben strampelnder Organismen zu schaffen, die durch ihre Aufreibung und Anstrengungen um utopisch vorgegebene, sinnlose und Wertlose Ziele zu erreichen die Energie liefern, die den systematischen Verbrauch von Leben möglich macht und somit durch die Selbstaufgabe des Individuums und seiner Verantwortlichkeit dem zerstörerischen Missbrauch am Leben freie Handlungsgewalt verschafft.


Ende Teil 1, Tag 31