Auszug:
"Wofür sollte ich sonst
leben, wenn ich dafür, dass mein Sohn, dass alle Kinder diese Erde
in einer Welt frei von Machtmissbrauch, von Ausbeutung, sinnlosen
ideologischen Zwängen sich entfalten können, sich selbst
identifizieren können als das Leben, als diese Existenz in Einheit?
Das sind die eigentlich überdauernden Werte die für alle gleich
sind, deren Bedeutung niemand künstlich herauf- oder herabsetzen
kann, mit denen es sich nicht handeln lässt, außer durch Missbrauch
und gewaltsam geschaffene Ungleichheit. Und so lebe ich nicht für
andere, sondern als andere, als eins mit dem Leben selbst.
Unbestechlich, unerschütterlich, selbst im Fall."
Wir schaffen uns die Welt
als Manifestation unserer Gedanken. Das mindeste was wir tun können
ist, diese Gedanken verstehen zu lernen um die Grundlagen unserer
Existenz und unserer Lebensweise selbst zu bestimmen. Und letztlich
ist die Grundlage unserer Existenz, der gemeinsame Nenner unserer
Leben das,was uns eint, die physische, körperliche Existenz.
Wir sind so sehr
beschäftigt mit unseren Gedanken, gefangen im Prozess der Analyse
unwirklicher, imaginärer Ereignisse, dass wir das Leben überhaupt
nicht mehr wahrnehmen und unsere Handlungsmöglichkeiten vollkommen
einschränken. Wir sind erzogen und aufgewachsen, sind programmiert
worden zu einer denkenden Drohne die nur noch im System
funktionieren, nicht aber ihr tatsächliches Potential als Schöpfer
neuer Lebenswelten erkennen und erfassen soll, die in der
zerfressenden Angst lebt, oder besser gesagt vegetiert, jeder
eigenständige Schritt, jede selbstbestimmte Entscheidung könne zu
ihrem eigenen Verhängnis führen. Und natürlich kann sie das auch,
doch immerhin war es dann eine eigene, selbstbestimmte Entscheidung.
Und wenn von vornherein der unumstößliche Fakt klar ist, dass die
Selbstbestimmung, das Leben an sich Verantwortlichkeit für die
eigenen Entscheidungen und Handlungen mit sich bringt, dann ist auch
eine Verhängnisvolle Entscheidung eine gute Entscheidung, denn sie
entspringt direkt dem bewusst gelebten Leben. Erst in dieser Form
kann auch eine sogenannte Fehlentscheidung überhaupt einen
Lerneffekt haben. Doch wir haben das völlig verkannt, haben diese
Lebenskraft völlig verloren. Wir glauben oder sind mit dem Glauben
geimpft worden wir könnten von den Entscheidungen anderer lernen
oder von ihnen profitieren, vor allem deshalb weil wir uns einbilden,
dass die Entscheidungen anderer gleichzeitig auch die Verantwortung
anderer bedeutet. Das ist nicht nur naiv, sondern auch hochgradig
missbräuchlich, denn damit versucht man sich selbst abzusichern,
sich selbst ein Leben zu borgen und gleichzeitig anderen die
Versuchsreihe mit all ihren Konsequenzen zu überlassen.
Es ist tatsächlich recht
traurig und mitleiderregend den Menschen dabei zuzusehen wie sie in
ihrer Angst vor dem Leben, und auch vor dem System, der Kultur, der
Gesellschaft, dem GELD-System aber vor allem, dessen Schöpfer und
Handlanger wir alle ausnahmslos sind, zitternd und verzweifelt immer
wieder versuchen sich bei jedem Schritt des Lebens, bei jeder
Entscheidung bei anderen abzusichern, sich zu vergewissern und zu
fragen „bist du auch dieser Meinung?“, „Glaubst du, ich sollte
das tun?“, „Das ist dir doch auch schon mal passiert?“ und so
weiter. Dabei geht es bei diesen Fragen in keiner Weise um die Suche
nach Rat oder echter, ehrlicher Hilfe. Im Grunde haben sie sich
innerlich schon entschieden und sie haben folgende Kriterien
angewandt:
welche Lösung bringt mir
am meisten Profit und Vorteile? Und wenn das bedeutet dafür andere
hintergehen zu müssen oder unehrlich zu sein, wie kann ich das am
besten verbergen oder rechtfertigen? Und jetzt suchen sie für genau
diesen Weg den sie sich überlegt haben eine Bestätigung, sie
schildern die Sachlage mit größter Sorgfalt und vorsichtig um die
wahre Agenda bloß nicht zu entlarven und versuchen für ihre
selbsterdachten Selbstrechtfertigungen eine Absolution zu bekommen,
indem ihnen ein anderer zustimmt oder zugibt einmal etwas ähnliches
getan zu haben. Dies soll nun ihre Unsicherheit beseitigen und ihre
moralische Selbstwahrnehmung stabilisieren. Dabei hintergehen sie in
diesem Prozess sich selbst, täuschen die anderen Menschen die sie
mit ins Boot holen indem sie sie benutzen und letztlich, wenn der
durchdachte Plan fehlschlagen oder nicht den erhofften Erfolg haben
sollte, klagen sie entweder offen oder insgeheim genau jene an, die
sie zuvor um ihre Meinung und ihren Rat gebeten haben. Sollten sie
jedoch Erfolg haben, werden sie diesen natürlich als ihre eigene
Leistung verkaufen, allenfalls gönnerhaft den unterstützenden Rat
erwähnen. Das ist sowohl in privaten Kreisen der Familie und der
Freunde als auch auf politischer Ebene zu finden. Dieses Prinzip
wendet der zutiefst verunsicherte, unselbständige und unmündige
Bürger in allen Lebensbereichen an. Die wahren Motive dieser
Rückversicherung sind leicht zu entlarven, eben indem man diesen
Menschen eine absolut ehrliche Antwort gibt und vielleicht noch die
eine oder andere investigative Frage stellt. Man kann sehr schnell
erkennen, dass der Mensch der einen im Vertrauen um Rat fragt schon
im Vorfeld genau weiß, was er hören will und sollte man ihm eine
abweichende Antwort geben dann wird seine Reaktion nicht ein offener
argumentativer Austausch, sondern eine beharrlich ablehnende,
bisweilen aufbrausende, oder aber arrogante Haltung sein,
beispielsweise wird unter Umständen einfach unterstellt, man könne
sich seine Lage einfach nicht vorstellen oder man sei zu engstirnig,
zu naiv, oder schlicht gesagt zu blöde um die Problematik zu
verstehen. Ein wirklich ernst gemeinter, guter Ratschlag, der sie
sehr wahrscheinlich aus ihrem Gedankenmuster der Selbstrechtfertigung
lösen würde wird in aller Regel als persönlicher Angriff
aufgefasst, als Arroganz oder Besserwisserei. Und ein solcher Rat
oder Hinweis ist natürlich auch ein Angriff auf die Persönlichkeit
und ihre versteckte Agenda der Selbstsucht, daher ist diese Reaktion
zu erwarten und ganz normal. Nichts und niemand wird durch bloßes
Reden einen anderen von seiner zielstrebigen Verfolgung des
persönlichen Vorteils abbringen können. Dazu taugt nur das
lebendige Beispiel, und auch nur dann, wenn der grundsätzliche Wille
besteht.
Ja, es ist tatsächlich
mitleiderregend, aber man darf dort nicht stehenbleiben und sich
selbst als „Beobachter“ missverstehen. Denn dies sind die
Konsequenzen unser aller Mitarbeit und daher ist es in unserer
Pflicht für das Ende dieses Selbstmissbrauchs zu sorgen indem wir
uns der Angst stellen die uns eingepflanzt ist. Indem wir sie
überwinden und entmachten. Denn nur durch die Angst wird das System
gesteuert und am Leben gehalten. Die Angst die ebenso irreal und
grundlos ist wie die Macht mit der wir ihr zu begegnen versuchen.
Immer und immer wieder werden einzelne an die Oberfläche gespült,
erlangen das Gefühl von Kontrolle und ignorieren die Kurzweiligkeit
ihres Glücksgefühls, strampeln heftig, treten nach unten und
wähnen sich in Sicherheit bis die nächste Welle sie erfasst und
wieder unter Wasser zerrt wo sie immer noch strampeln, aber eben
auch wieder getreten werden. So erhalten wir dieses System, unsere
Schöpfung, das Ergebnis unserer Selbstaufgabe. Durch Gestrampel und
verzweifelte Schwimmversuche in einem Meer aus Idealen, Träumereien
und falschen Vorstellungen.
Fortsetzung folgt...
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