Wenn ich ganz offen sein
soll, ganz ehrlich, ohne Rücksicht, frei heraus, dann geht es hier
nur in der Nebensache um die Zukunft der Menschheit. Es geht nur
beiläufig um eine neue Weltordnung, eine neue Lebensweise der
menschlichen Gesellschaften, politische Strukturen und
Wirtschaftssysteme. Es geht hier in der Hauptsache um die Erschaffung
von etwas, das es nie zuvor gegeben hat. Einen neuen Menschen, der
sich dann kaum mit diesem kümmerlich beschränkten Begriff des
heutigen „Menschen“ einengen lassen wird. Es geht um etwas, das
den Menschen zu Lebzeiten untergehen lässt, das sein Ende bedeutet
ohne ihn zu vernichten. Der Mensch wird zum Sein, zur Existenz in
Einheit. All die Manifestationen, die Lebensformen sind nur noch
Umstände, nicht mehr das Zentrum der Selbstwahrnehmung. Das Leben,
das Sein ist die Identifikationsgrundlage und aus dieser gestärkten,
unerschütterlichen Haltung kann das Potential des Lebens, können
die Möglichkeiten des Lebens sich erstmals unbeschränkt und frei
entfalten.
Das ist die Auferstehung
des wahren Lebewesens Mensch, der sich nicht definiert über
künstliche, unbeständige Werte, der sich nicht durch visuelle
Interpretationen oder pseudowissenschaftlichen, an der Oberfläche
kratzenden Genidealismus definiert. Der Mensch als die Fleischwerdung
des sich selbst bewussten Lebens der aus eigener Kraft aufersteht
oder untergeht. Und der Untergang wird kein einfaches Ende sein. Es
wird ein von Schmerzen und Qualen begleiteter Prozess sein, ein
trostloses, sinnloses Gegeneinander in einer Welt des Misstrauens,
der Ausbeutung und des Missbrauchs. Ein trauriges Schauspiel so wie
es in vielen Teilen der Welt schon seit jeher zu beobachten ist, denn
wir befinden uns bereits mitten drin. Einzig die eigenständige,
bewusste Entscheidung für das Leben, für die Verantwortlichkeit,
für die selbstbestimmte Selbstentwicklung im Namen des Lebens kann
den Prozess dieses Niedergangs stoppen.
Das ist eben die Ironie
dieses Bewusstseinssystems, dieser vorprogrammierten
Selbstwahrnehmung als isolierter Geist, dass sie uns das Recht auf
persönliche Freiheit, auf Möglichkeiten und Individualität
vormacht, während das eigentliche körperliche Leben das wir sind in
dieser Existenz immer enger eingezwängt und mehr und mehr
beschnitten wird. Wenn man aus diesem Schlaf erwacht bemerkt man
nahezu schockierend was man tatsächlich begehrt als das
Leben, wonach man sich in Einheit mit dem Leben wirklich sehnt und
dass all das worauf es dabei ankommt, all die Dinge die einen
selbstbestimmten Menschen eigenverantwortlich und frei leben lassen,
überhaupt nicht mehr möglich sind in dieser Welt, in diesem
Netzwerk der Bewusstseinskontrolle durch Manipulation, Existenzielle
Bedrohung, durch den Gruppenzwang und die von Geburt an einsetzende
Gehirnwäsche, die die Grundlage der Isolationshaft im Geiste bietet
und damit die Schnittstelle zur absoluten Kontrolle des menschlichen
Wesens programmiert: die Angst.
Dabei ist der Verstand
selbst nicht einmal das Problem, der Fehler liegt in der Annahme der
Einzigartigkeit des eigenen Verstandes. In dem Glauben man sei durch
ihn abgetrennt vom Ganzen, allein mit ihm in sich selbst verankert.
Fortsetzung folgt...
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