Mittwoch, 24. April 2013

Tag0069 - Selbstvergebung Manipulativer Gedanken- Und Verhaltensmuster

Tag0068 - Krankheit oder Überlastung? Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe eine scheinbare Situation der Überlegenheit gegenüber eines Partners / einer Partnerin zur Befriedigung meines persönlichen Gefühls der Genugtuung aufgrund einer zuvor erfahrenen ungerechten Behandlung ausgenutzt zu habewn oder es zumindest in Erwägung gezogen zu haben um daraus in diesem Moment das Gefühl der Überlegenheit zu genießen, mich an einem Gefühl der Macht zu erfreuen, obwohl oder gerade weil die Situation überhaupt erst durch eine offengelegte Einsicht und selbstbestimmte, selbstehrliche Analyse des Gegenübers zustande gekommen ist. Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe ignorant gegenüber der Hinterhältigen Natur eines solchen Verhaltens zu bleiben und mich meinem selbstgerechten und selbstherrlichen Denken hinzugeben, mich dadurch aufzugeben und zum Opfer vorprogrammierter Gedankenmusterzu machen. Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Erwartungshaltung, meine Vorstellungen und Gedanken meine Emotionen und meine Entscheidungen bestimmen zu lassen und mich dadurch aus dem lebendigen Moment in die Vergangenheit als virtuelle Realitaet in meiner Erinnerung begeben habe. Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Schwaeche und meine angeschlagene Verfassung zu einem Teil meiner Persoenlichkeit werden zu lassen um damit bestimmte Reaktionen in meinem Umfeld zu erzeugen, zu manipulieren in dem Versuch mich mehr zu schonen, mich vor unerwuenschten Reaktionen und erwarteten Verhaltensweisen zu schuetzen anstatt mich der Situation so zu stellen wie sie ist, mich meiner Verfassung zu stellen und mich durch diesen Zustand weiter zu entwickeln indem ich daraus lerne, darueber schreibe und mir die Muster der Selbstrechtfertigung vergegenwaertige. Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine gesundheitliche Angeschlagenheit als Symptom der Überlastung zu verkaufen, mir selbst und anderen gegenüber, auch wenn dies nur indirekt geschehen ist dadurch, dass ich derartige Vermutungen nicht klar verneint habe, denn auch wenn die Belastung, die Arbeit und die Anspannung eine Herausforderung ist, ist sie doch eine lebendige, durch das Leben motivierte und am Leben ausgerichtete Anstrengung und verglichen mit vielen anderen Menschen ist die Belastung noch nicht am Limit oder gar Gesundheitsgefährdend. Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben mich den körperlichen Symptomen einer Erkrankung oder einer Schwäche selbstbestimmt und selbstehrlich zu stellen und mir selbst als dem Körper die Ursachen zu vergegenwärtigen um die notwendigen Schritte unternehmen zu k;nnen um den Organismus bei der Genesung zu unterstützen, anstatt diesen Zustand mental zu verwerten, ihn zu benutzen um mein Selbstbild zu modellieren, um mein Umfeld zu manipulieren und mir als Persönlichkeit einen scheinbaren Vorteil zu verschaffen indem ich beispielsweise versuche unangenehme Situationen mit der Begründung meiner Erkrankung zu vermeiden. Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 20.04.2013

Freitag, 19. April 2013

Tag0068 – Selbstvergebung und Selbstbestimmung „Was wäre, wenn...?“



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mir 'was wäre wenn...' Vorstellungen zu machen und an diesen Idealisierten Vorstellungen meine tatsächliche Lebenssituation zu messen, wodurch ich natürlich unentwegt auf nachteilige und vergleichsweise schlechtere Ergebnisse in meiner tatsächlichen Lage komme und in Ärger und Frust gerate, ohne dabei den absurden Selbstbetrug und die Limitation meiner Möglichkeiten durch erstens die Schaffung einer künstlichen Realität in meinen Gedanken als ein unvollkommenes, ausschließlich auf bewußte und unbewußte Unzufriedenheiten und Wünsche ausgerichtetes und fokussiertes Bild und zweitens durch den Selbstbetrug in der Opferrolle ohne vernünftige Analyse der Wahrhaftigen Gründe für meine Unzufriedenheiten einerseits und die tatsächlich sinnvollen Maßnahmen zur Veränderung der Situation entsprechend einer sinnvollen, für alle Beteiligten passenden Planung andererseits zu bemerken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe nicht für die Konsequenzen meiner getroffenen Entscheidungen geradestehen zu wollen und in unbesonnenem Selbstmitleid versucht habe in Gedanken logische Folgerungen für alle erdenklichen Situationen und Gründe meiner Unzufriedenheiten zu konstruieren, die andere scheinbar verantwortlich für mein Empfinden machen, ohne zu bemerken wie ich mich auf diese Weise selbst betrüge und mir die Hände binde, und mich durch diese eingebildete Opferrolle in der mir keine Möglichkeiten eigenverantwortlicher und selbstbestimmter Handlungen / Aktionen zur Verfügung stehen in eine verzweifelte Wahnsituation bringe in der mir keine andere Wahl bleibt, als meine innere, selbstgeschaffene Verbitterung zu kanalisieren indem ich sie auf andere und in andere Personen hineinprojiziere.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben dazu, in jedem Moment aufkommender, emotionaler energien und Spannungen durchzuatmen, mich zu stoppen, die Gedankenmuster und Programme zu betrachten die mich zu bestmmen versuchen, zu erkennen und mir zu vergegenwärtigen dass ich sie schaffe und erlaube, dass ich sie somit auch jederzeit stoppen kann um meine Selbstbestimmung und eigenverantwortlichkeit zu leben, dass ich unter Aufwendung meines Verstandes und der Abwägung aller Konsequenzen trotz der eingeschränkten Sicht und Möglichkeit wahrhaftig alles abzuschätzen meinen Aktionsradius eigenverantwortlich und so gestalten kann, dass ich als Mensch offen und jederzeit dafür gerade stehen kann.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben zu eigenverantwortlicher, selbstbestimmter Selbstanalyse und zur Dekonstruktion der Beschuldigungs und Selbstmitleidsmuster, der Gedanklichen Selbstrechtfertigung für selbstzerstörerische und Schädliche Reaktionen, verpflichte mich zur Selbstvergebung und Neugestaltung meiner Verhaltens- und Denkmuster, ausgerichtet am Leben selbst, an dem was allem Leben im Sinne der Einheit und Gleichheit allen Lebens bestmögliche Resultate bringt.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 19.04.2013


Tag0067 – Familie Teil2



Natürlich ist es 'common sense', dass eine Familie zunächst sich selbst und für die nächsten Verwandten die Lebensgrundlagen organisiert und sich in dieser Gemeinschaft um ein ausreichend gesichertes 'Fundament' kümmert. Dafür ist es notwendig, dass jeder beteiligte, jeder mündige Part dieser Gemeinschaft eigenverantwortlich und vertrauenswürdig ist und sich selbst wie alle anderen als gleichwertige Mitglieder dieser Gemeinschaft sieht, so dass jeder Beitrag, jede Leistung die er erbringt dem Wohle der gesamten Gemeinschaft dient und keinesfalls zu Lasten eines oder mehrerer Mitglieder ausgelegt sein darf. Diese Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit kann nur in eigenverantwortlicher Selbstbestimmung erreicht und nicht aufgezwungen werden. Sie ist auch nicht angeboren oder von Natur aus angelegt und auf die nächsten Blutverwandten beschränkt. Das Entwickeln und Erlangen dieser Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit ist ein eigens selbst gewollter Prozess, der im Zuge der Mündigwerdung eines Menschen einen erforderlichen Schritt darstellt, nämlich den Schritt aus der ego-zentrierten und leicht naiven Sicht eines Schutzbefohlenen und behüteten Kindes heraus in das eigenständige Leben und in die eigenverantwortliche Selbstbestimmung. Ein Schritt, der in unserer Kultur, in der sogenannten westlichen, ersten Welt im Besonderen geflissentlich übergangen und ignoriert wird. Hier geht man davon aus, allein das älter werden würde den Menschen zu einem vernünftig und verantwortlich handelnden Wesen machen. Ein fataler Irrtum, denn was sich in den sogenannten Erwachsenen unserer Tage zeigt sind zutiefst verbitterte, enttäuschte, frustrierte und aggressiv-selbstsüchtige Charaktere, unausgebildet, unbestimmt und unwissend über die eigene 'Funktionsweise', die Ursache und Wirkung ihrer emotionalen Reaktionsmuster, die Ursache und Wirkung ihrer über die lebensnotwendigen Bedürfnisse hinausgehenden Verlangen und vor allem de Unswissenheit über die Herkunft der eigenen Gedanken, in denen allein sie sich ihre Existenz zu gründen und zu sichern versuchen.
Auch die kulturell geprägte Vorstellung einer Familie als abgegrenztes, sicheres Refugium der Selbstherrlichkeit, als Bestätigung und Rückhalt, als 'sicheren Hafen' in einer unsicheren Welt ändert nichts an der tiefen Verunsicherung und der daraus resultierenden Ängste, die die einzelnen Individuen einer Familie von der Übernahme ihrer Eigenverantwortung und Selbstbestimmung abhalten. Es gibt keine angeborene, auf die nächste Verwandtschaft begrenzte Verpflichtung, keine automatische Anteilnahme oder Empathie. Sie muss eigens und selbstbestimmt gewollt aufrecht erhalten und entwickelt werden, vor allem deshalb weil wir uns so weit von der Einheit die wir im Grunde sind entfernt haben. Die Kinder, die diese Nähe suchen, die die Verbundenheit spüren und sie ausdrücken tun dies nicht im Glauben an eine begrenzte Liebe, sie denken nicht einmal darüber nach, es sei denn wir infiltrieren ihre eigene Bewußtseinsentwicklung mit den Ideologien der Abgrenzung. Sie spüren die direkte Verbindung, sind aber in der Lage eine ähnliche auch zu anderen Menschen aufzubauen, wenn die Eltern als Vertrauenspersonen dies bestätigen. Das ist einfach aus dem Grund notwendig, weil die Erfahrung und Vorbildfunktion offensichtlich anerkannt wird. Wenn all das aber aufgrund kultureller Programmierung und Konditionierung auf reinen Glaubensideologiern basiert, wenn all das nach einem Schema abläuft und in vorbestimmte Bahnen gelenkt wird, dann entsteht eine gestörte Bindung, ein gestörtes Verhältnis des Menschen nicht nur zu anderen Menschen, sondern vor allem auch zu sich selbst, zur eigenen Identifikation, zum eigenen Selbst-Bewußtsein. Er verlernt völlig die eigentliche Aussagekraft seiner Empfindungen und Wahrnehmungen zu verstehen, er nimmt sie nachdem sie durch erzieherische Gehirnwäsche gefiltert wurden als gegeben und alternativlos, vor allem aber als die seinen hin, ohne zu erkennen oder erkennen zu können, dass er fremdbesrtimmt wird. Wenn im Zuge der eigenen Entwicklung dann der Zweifel wächst, wenn er versucht eigenständig zu sein, dann hat er nichts mehr worauf er diese Eigenständigkeit begründen und aufbauen kann. Er muss sich nach programminternen Alternativen und Auswahlmöglichkeiten umsehehn. Und dafür stehen im System all die auf selbstgerechte, eigensinnige Unterhaltung und Ablenkung ausgerichteten Ideologien und Vergnügungen zur Verfügung, die Tretmühlen und Motivationsmechanismen die ihn dazu bringen sich anzupassen, sich durchzumogeln, zu versuchen sich selbst den größtmöglichen Vorteil zu verschaffen ohne Rücksicht auf Verluste. Dieser Vorteil ist aber eine Illusion, er ist im Grunde ein Nachteil da er auf überflüssigem Konsum basiert, da er auf Werten basiert die nicht selbst gewählt, nicht eigenständig erkannt sind, sondern die nur den Anschein haben dem eigenen Willen zu entsprechen. Dieser aber liegt längst unter den Selbstzweifeln begraben und wurde ersetzt durch ängstliche Anpassung und Selbstprogrammierung zu einem Schauspieler, einer heuchelnden Figur.
Auf dieser Grundlage kann keine Gemeinschaft gesunden, sich entwickeln und vor allem nicht allen Beteiligten zum Vorteil gereichen. In einer solchen Gemeinschaft wird letztlich ein letzter Konflikt zum Bruch führen. Vor allem aber wird aus solchen Gemeinschaften, solchen Familien aus ängstlichen Heuchlern und heimtückischen Egos niemals ein starkes, Lebensbejahendes Volk entstehen. Es werden verängstigte Zellen die leicht manipulierbar sind, die sich zu allen erdenklichen Schandtaten und Vergehen am Leben hinreißen lassen in der Hoffnung sie könnten so ihre Angst bewältigen. Das ist das Bild das uns die heutigen Länder und Gesellschaften bieten. Und diejenigen die diese Manipulierbarkeit auszunutzen verstehen sind ebenso verblendet, sie sind lediglich privilegiert durch einen Hauch mehr an Information, sogenannter Bildung, entweder durch den Zufall der Geburt oder durch unrechtmäßige Aneignung und Übervorteilung anderer. Solche Menschen sind es in unserer Welt die die mächtigen Positionen besetzen. Verängstigt, von Selbstzweifeln zerfressen, verbittert, frustriert und besessen süchtig nach energetischer Selbsterfahrung. Der Schein den sie aufrecht erhalten müssen um das Gefühl der Überlegenheit zu wahren, um sich am Neid und der Missgunst, aber auch dern Anerkennung anderer zu laben ist das, was das Meiste dieser Energie verbraucht.
Familie, das ist ein Grundstein der Einheit allen Lebens. Wenn sie nicht ebenso verstanden und gelebt wird, dann ist sie eine erkrankte Zelle eines künstlich geschaffenen, fehlerhaften Organismus der zwar das Potential und die Anlagen der Entwicklung und Entfaltung des Lebens in sich trägt und dadurch in manchen Bereichen den Anschein erweckt sich lebensbejahend und zum Wohl aller zu entwickeln, der aber letztlich nur Zerstörung hervorbringt, und genau das ist der einzige Fortschritt den der Mensch tatsächlich zustande gebracht hat, er hat seine Möglichkeiten, seinen Aktionsradius der Zerstörung vergrößert und verbessert. Er ist jetzt dank seiner missbrauchten Fähigkeiten zu unsagbarer Vernichtung des Lebens fähig, effizient und gründlich. Desweiteren hat er all seine Anstrengungen darauf verwendet, das Wahre Gesicht seiner Wahnhaften Psychopathologischen Entwicklung zu verbergen, hat unendliche Mittel sich selbst zu täuschen, abzulenken und zu betäuben entwickelt um sich sich selbst und der eigenen Angst nicht stellen zu müssen.
Wir haben ein Menschenbild kultiviert, das abstoßender und lebensfeindlicher kaum sein könnte. Wir haben eine heuchlerische, heimtückische sich selbst manipulierende, ausbeuterische und Angstbissige, parasitäre Maschine geschaffen. Nichts von all den 'menschlichen Werten' die wir uns so gerne öffentlich zuschreiben wird gelebt, entspricht der Realität oder ist wahrhaftig. Wenn andere Menschen die Konsequenzen unser aller Ignoranz zertragen müssen, schauen wir weg, und wenn wir nicht mehr wegschauen können, wenn wir helfen müssen, dann sehen wir uns dazu gezwungen und setzen diese Menschen in ein Schuldverhältnis. Wir rechtfertigen das damit, dass unsere Hilfe uns selbst etwas gekostet habe, dass wir verzichten müssten und dass sie uns nun dafür etwas schuldig seien. Und wenn sie uns persönlich nichts bieten können, dann benutzen wir sie zumindest in unseren Gedanken als Sündenböcke, als Rechtfertigungen und Generalschuldige in unseren Lebenslügen. Das mag absurd klingen und das ist es auch, aber es ist die exakte Beschreibung der Denkweise vieler Menschen im Bezug auf die sogenannten Finanzhilfen für Griechenland oder neuerdings Zypern. Andere werden folgen und niemand macht sich die Mühe zu versuchen das System wirklöich zu verstehen. Nichts von diesen Scheinerklärungen entspricht der Wahrheit. Wir helfen nicht, wir kaufen das Land, sie werden in ein Schuldverhältnis gezwungen und zu marionetten der Wirtschaftsmächte. Wir zahlen keinen Cent an diese Länder, das Volk wird nur dumm gehalten und nimmt diesen Knochen dankbar an. Unternommen wird diese Hilfsaktion um den Schein des Systems zu wahren, obwohl der Zusammenbruch dieser Ökonomien deutlich sein Versagen belegen. Und so lassen sich hunderte Beispiele finden, un niemand sieht sich verantwortlich für das Schicksal der Menschen die zuerst unter den Konsequenzen leiden müssen, bis sie ihn selbst treffen. Und selbst dann nicht unbedingt. Wir geben nichts auf Familie, weil wir nichts auf das Leben geben. Das Leben ist die einzige Bindung die unds alle auch entgegen der Bemühungen des Menschlichen Geistes zu separieren und zu spalten eint. Dieser Wahrheit können wir nicht entgehen. Bisher ist der Tod, das Ende der menschlichen Existenz die einzige Schwelle die unumstößlich diese Wahrheit in die Wirklichkeit der menschlichen Individualexistenz bringt. Doch dann ist es viel zu spät, nicht wahr? Wir können uns jetzt dafür entscheiden uns selbst neu am Leben auszurichten, und diese Welt tatsächlich verändern, gesunden, dem Leben zur Freiheit verhelfen. Wir können dafür sorgen, dass unsere Kinder und deren Kinder in Einheit und in wahrer Freiheit leben können. Wir müssen es nur, jeder für sich, in eigener Regie und Verantwortung tun.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 18.04.2013

Tag0066 – Familie Teil 1



Was ist Familie wirklich? Was bedeutet es eine Familie zu gründen? Es sollte doch im Grunde eine Übereinkunft zwischen zwei oder mehr erwachsenen, mündigen Menschen sein ein gemeinschaftliches Leben zu führen, eine innerhalb der gegebenen gesellschaftlichen Strukturen funktionale Lebensgrundlage zu schaffen die beiden und eventuell noch weiteren Menschen die Möglichkeit der eigenen Versorgung, der Sicherheit und der gegenseitigen Unterstützung bietet. Das sind angesichts der Lebensnotwendigkeiten für eine entwicklungsfördernde und angenehme Umgebung sinnvolle und für alle Beteiligten lebensbereichernde Voraussetzungen.

All die kulturellen, durch die Gedanken, Vorstellungen und Ideologien geprägten Zusätze, Blutlinien, Familienehre, die ganze 'wir gegen den Rest der Welt' Idee, sind aufrichtig betrachtet reine Illusionen. Natürlich gibt es erkennbare Verbindungen genetischer Natur, die eine Gruppe von Menschen miteinander direkt verbinden, doch sind diese Kategorisierungen reine Übereinkunft. Man könnte die genetische Verwandtschaft selbstverständlich und ganz wertfrei noch viel weiter fassen. All unsere 'Familienideologien' basieren auf reinem Glauben, sie sind ein veruzweifeltes Festhalten an Konventionen einer Kultur die wir unser Eigen nennen, damit sie uns ein Gefühl der Verbindlichkeit und Sicherheit vermittelt. Die 'Bande', die Vertrautheit, die genaue Kenntnis der Eigenheiten, all das entsteht vor allem durch das enge Zusammenleben, durch die gemeinsame Entwicklung, das Wachsen an- und miteinander. Es ist ein Prozess der Unabhängig von der direkten Abstammung stattfindet und ebenso unter allen Menschen stattfinden könnte. Was uns separiert, was und voneinander 'unterscheidet' und trennt ist einzig und allein unser Bewußtsein und die darin einprogrammierten Ideologien, Werte und Vorstellungen. Daher bieten wir unseren Kindern auch keinen wahren Schutz. Wir gründen Familien mit dem Motiv unsere eigene Persönlichkeit aufzuwerten, unsere Ideologie des Selbst als Ego, als Familienego zu verstärken. Wir akzeptieren die Werte, Normen und Ideologien der Gesellschaft und Kultur ungefragt, folgen Bequem allen Gewohnheiten und halten aus lächerlich anmutender Sentimentalität die absurdesten Werte unserer eigenen Vergangenheitserfahrungen und der oft verklärten Erinnerung an sie hoch und am Leben. Nichts davon zeugt von Vernatwortlichem Denken, Handeln und abwägen, von gesundem Menschenverstand un der Einsicht in die unbequeme, aber der Selbstbestimmung bemäöchtigende Erklenntnis der Zusammenhänge des Lebens, der Einheit allen Lebens und der Verantwortlichkeit für die Konsequenzen der eigenen Akzeptanzen und Erlaubnisse. Unsere Kinder benutzen wir als verlängerten Arm in die vergeistigte Welt in die wir uns vor dem Leben und seiner Verantwortung geflohen haben. Dabei stoßen wir sie in einen Abgrund aus unerträglichen, lebensverachtenden und zerstörerischen Systemen die verselbständigt und unkontrollioert als Konsequenzen und Manifestationen unserer Verblendung und unserer Feigheit vor der Selbstbestimmung die Wirklichkeit bilden. All unsere Familienkonzepte, ihre moralischen, scheinbar menschlich mitfühlenden Grundlagen sind nichts als Heuchelei angesichts der realen Umstände, des Umgangs menschlicher Gemeinschaften mit sich selbst und dem Leben im allgemeinen. Wie könnten wir behaupten eine gesunde, funktionierende und Entwicklungsfördernde Familienstruktur kultiviert hätten, wenn die Gesellschaft die sich aus solchen Familiengebilden kosntituiert selbst nicht verantwortlich Handelt, wenn das gesamtgebilde sich in Abgrenzung und Angst befindet vom Leben, wenn die Kultur, die Wertvorstellungen und Normen der Menschen auf reinen Glaubenssätzen und Fantasien beruhen und mit den Gesetzen, den Bedingungen und offenen Tatsachen der Wirklichkeit immer wieder kollidieren?

Das Leben ist eins, es ist ein System das ineinander verwoben ist ind daher muss das Konzept, die Idee der Familie allumfassend und Übergreifend sein. Es geht aber nicht darum, die kleinen Gemeinschaften und die Idee einer Familienbande generell zu entwerten, es ist natürlich absolut sinnvoll wenn sich die Erzeuger von Nachkommen auch direkt in einer organisierten Gemeinschaft um dessen Wohl kümmern und dass auch deren Eltern und so weiter in diese sich unterstützende Gemeinschaft eingebunden sind. Allerdings darf dort der Gedanke des familiären Zusammenlebens nicht aufhören, denn da beginnt die Ignoranz und die Selbstverblendung als Maßnahme zum Schutz egoistischer Selbstinteressen, der reinen Willensbefriedigung einer auf sich selbst als Ideologisierte Person ausgerichteten Selbstidentifikation die in ständiger Unsicherheit und Angst lebt. Für sie ist die Familie so etwas wie ein geschützter Bereich, ein Hafen des Geistes in dem sie sich als die Persölichkeit geben kann die sie ist, ungeachtet der Konsequenzen, denn innerhalb derartiger kultureller Strukturen in denne die Familie sozusagen abgegrenzt wird von der Gemeinschaft, der ursprünglichen Einheit, sind die Beteiligten durch geselschatlich-kulturelle und auch existentielle Zwänge aneinander gebunden und müssen/können/dürfen innerhalb dieses auserwählten Kreises miteinander auskommen. Sie benutzt die Familie als Nest um von dort aus in die Welt da draußen herauszugehen und sich zu bereichern um dann immer wieder in die kleine begrenzte Gemeinschaft zurückzukehren.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 17.04.2013



Tag0065 – Wo liegt die Angst? [private post; Teil1]



Ich kann nicht um den Kern herumschreiben. Ich habe versucht einen Blog über diese spezielle Angst zu schreiben, und dabei aufgrund der persönlichen Dinge die dabei eine Rolle spielen und der Öffentlichkeit dieser Blogreihe nicht spezifisch zu werden. Aber das funktioniert nicht, also schreibe ich einen 'privaten' Post, der im Forum steht. Das ist der zweite dieser Art und auf Anfrage kann der Link vergeben werden. 



Tag0064 – Fortsetzung Selbstvergebung zu Tag 0063



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, meine Vorstellungen von der Wrklichkeit, meine Erwartungshaltungen und aus sogenannten Erfahrungen gewonnene Erkenntnisse über den zu erwartenden Ablauf von Situationen mein Leben, meine Sicht auf das Leben und meine Entscheidungen bestimmen zu lassen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, in Ignoranz gegenüber der unerträglichen Ungleichheit, der Qualen und Misshandlungen die im Namen menschlichen Strebens allen Lebensformen angetan werden über meine persönlichen Situationen und Umstände frustriert zu sein, mich in meiner ganzen Existenz, meinem ganzen Verhalten und meiner Teilnahme am Leben beeinflussen und einschränken zu lassen allein auf Grund persönlicher Empfindungen, enttäuschter Erwartungen und Situationsverläufen die nicht meinen 'Vorstellungen' entsprachen, wobei ich mir nicht einmal selbst deutlich machen konnte und wollte, dass diese Vorstellungen und Erwartungen Programme sind die ich in mir erlaubt und zugelassen habe, die ich übernommen und zu meiner Direktive des Lebens gemacht habe ohne sie auf ihre Sinnhaftigkeit, ihre Konsequenzen für mich und das Leben zu prüfen und sie allein aufgrund dder Tatsache, dass sie meiner Persönlichkeitsstruktur als gedankliche Geschichte zuträglich zu sein scheinen, dass sie meine Ideale und angenommenen, akzeptierten emotionalen Konstrukte unterstützen und meinem Ego schmeicheln als Lebensbestimmend für mich zu übernehmen, sie als 'Entschuldigung' bei jeder vermeintlich selbst getroffenen Entscheidung zu benutzen, als sei dieser Weg ein mir von einer höheren Macht auferlegter, den ich gehen müsse um meine Bestimmung zu erfüllen, worin ich mir zugleich eine Entschuldigung und eine Absolution für alle eventuellen Konsequenzen in der Abwendung meiner Eigenverantwortlichkeit und ihrer Abwälzung auf diese 'schicksalhafte Macht' einbilden konnte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mein Potential und meine Lebenssituation nicht konsequent dem Wohl des Lebens zu widmen, meine privilegierte Situation nicht im Sinne allen Lebens zu nutzen um eine möglichst effektive Wendung herbeizuführen, mich für das Leben selbst stark zu machen, anstatt mich mit meinen perslönlichen Stimmungen und Empfindungen, den enttäuschten Erwartungen zu beschäftigen und mich selbst emotional zu bremsen, mich selbstgefällig auszuruhen indem ich mich als Opfer darstelle vor mir selbst und anderen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe von anderen Menschen zu erwarten, dass sie Verständnis für meine Stimmungen aufbringen, dass sie mit mir empfinden und mich in meiner selbstbeschränkung unterstützen, dass ich darin Beistand gesehen habe anstatt in Unterstützung die mir die Augen über meine eigene Verantwortlichkeit für mein Empfinden und das daraus resultierende Handeln hätte öffnen können.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben dazu in jedem Moment in dem ich mir der Programme und emotionalen Muster bewußt werde die in mir automatisiert ablaufen, in jedem Moment in dem ich anfange zu versuchen mich selbst zu rechtfertigen dafür, das ich entweder untätig bleibe, dass ich meinem persönlichen Bedürfnis ohne Rücksicht auf Kosequenzen für andere nachgehe, dass ich in Stimungen verfalle die ohne wahrhaftigen Grund mein Denken, mein Handeln und meine Entscheidungen bestimmen mich zu stoppen, zu einem kompletten inneren und äußeren Halt zu bringen, durchzuatmen und mir zu vergegenwärtigen, dass ic im Begriff bin mich selbst aufzugeben, dass ich mich selbst zum Opfer innerer Gedankenprogramme gemacht habe und in Ignoranz lebe, dass ich hier und jetzt eins und gleich mit allem das Leben, die Existenz bin und dass in der Eigenverantwortlichkeit und Selbstehrlichkeit meine lebendige Kraft und Handlungsmotivation liegt.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 15.04.2013

Tag0063 - Angst und Erwartung









Samstag, 13. April 2013

Tag0062 – Alltägliche Gedankenfallen



Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich in Gedanken zu verlieren und den Moment des Lebens, des lebendigen Seins in jedem Atemzug zu verlassen, mich in meinem Bewußtsein vom Leben abzuwenden um in Vorstellungen und Erwartungen, geformt aus Erinnerungen und Wertvorstellungen, aus Bildern der Vergangenheit die ich im Geist neu zusammensetze mir ein Bild von einer noch nicht eingetretenen Zukunft zu machen, eine Sicherheit zu erlangen die irrelevant, unwirklich und trügerisch ist, mich bei dem Versuch der inneren Absicherung selbst auszuschalten, Zeit verstreichen zu lassen in der ich untätig bin, nicht selbstbestimmt lebe sondern in Gedanken schwelge, nur für mich in meinem Bewußtsein als Selbstzweck der mentalen Berieselung meiner Wahrnehmung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich in Momenten in denen ich mir in Gedanken Vorstellungen von einem Vorhaben mache, in denen ich mich dann verliere und nach und nach selbst manipuliere, beeinflusse und in Untätigkeit verfalle selbst zu ertappen und mich selbst zu verurteilen, frustriert und selbstmitleidig zu reagieren, Zorn und Wut in mir zu entwickeln durch deren überwältigenden Einfluß ich dann gerechtfertigt zu sein scheine wenn ich aggressiv Energien abbaue indem ich selbstzerstörerisch handle, indem ich wie ein besessener Fluche, Türen Knalle, Sachen herumwerfe und mich wie ein Wahnsinniger benehme, wenn auch nicht immer in dieser extremen, nach außen gerichteten Form, dann doch im Inneren, in meinen Gedanken und den gedachten Worten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe Erwartungen an bestimmte Situationen und Erlebnisse zu haben, besonders auch auf Taten und Unternehmungen auf die ich mich freue, von denen ich mir ein 'positives' Erlebnis erhoffe und mich dann gedanklich auf diese Erwartungen und Vorstellungen derart zu versteifen, das ich den Blick für den Moment, für das Hier und Jetzt, den lebendigen Lebensmoment völlig verliere und alle Abweichungen von meiner Vorstellung als Störfaktoren wahrnehme und mir somit die Möglichkeit des selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und am gesunden Verstand ausgerichteten Handelns und Erlebens, vor allem aber natürlich auch die lebendige Freude am Moment nehme.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe wiederholt in diese Gedankenmuster, diese emotionalen Fallen der Selbstverblendung zu laufen, mich immer wiede rin verschiedenen Situationen derart aufzugeben.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben das ich bin dazu in jedem Moment in dem ich mich bei der Formung von gedanklichen Vorstellungen und Erwartungen über/von einem bevorstehenden Erignis/Erlebnis erkenne mich zu stoppen und mir zu vergegenwärtigen, dass ich eins bin mit dem Leben/als das Leben und nur als das Leben in dem Atemzug hier und jetzt sein kann, und nur in diesem Moment effizient, selbstbestimmt und angemessen, ausgerichtet an den Interessen des Lebens, an dem Vorteil aller Beteiligten und dem Bewußtsein über die Verantwortlichkeit für alle Konsequenzen handeln kann.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst zur schrittweisen Selbstbefreiung von den Programmen der Persönlichkeitskonditionierung, den von Angst und Unsicherheit geprägten Schutzmechanismen der vergeistigten Isolation einer Selbstwahrnehmung als isoliertes Bewußtsein, als Ich, als Ego-Persönlichkeit, die mich gefangenhalten, einschränken und limitieren auf das Wiederholen von Bildern, Erinnerungen und gedanklichen Wertstrukturen, auf das gierige Ersehnen von Erlebnismomenten energetischer Auf- und Entladung, ohne Selbstbestimmung und Kontrolle, ohne eigenverantwortliches, lebendiges Sein.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben die Momente des Rückfalls in alte Gedanken- und Verhaltensmuster zu nutzen, um die Selbst-Korrektur effektiver zu gestalten und die Verdeutlichung und das Verständnis der eigens akzeptierten Täuschungsmanöver und der Selbstmanipulation noch zu vertiefen, bis ich in allen Punkten unumstößlich gefestigt und frei sein kann, ohne mich selbst zu täuschen, bis ich mir selbst in jedem Moment meiner Existenz gleich und eins mit allem Leben vertrauen kann und ein für das Leben vertrauens-würdiger, verlässlicher Teil bin.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 13.04.2013




Freitag, 12. April 2013

Tag0061 – Der Tod und das Ende der Vorstellung [Teil2]



Fortsetzung zu Tag0056

Die Auseinandersetzung mit dem Tod, mit der eigenen Sterblichkeit bringt überhaupt gar nichts, so lange sie von der verklärten Selbstwahrnehmung als zeitloses, endloses und von allem isoliertes Geisteswesen ausgeht. Diese Vorstellung von unserem Selbst als die reine Wahrnehmung durch das Bewusstsein, als die Wahrnehmung der Gefühle und Gedanken, als die Erinnerung und das Wissen, als die gesammelte Information geht immer unterschwellig von der Unabhängigkeit von den körperlichen, physischen Gesetzmäßigkeiten des Körpers aus. Wir haben diesen Glauben an das Überdauern dieser Existenz als menschlicher Orgaismus so tief in all unseren Überlegungen vergraben, dass wir die Zeit die wir in dieser Form existieren gar nicht als begrenzt wahrnehmen. Wir richten all unser Denken und Handeln auf die Befriedigung und die Vergrößerung unseres Bewußtseinssystems aus. Mehr Erfahrungen, mehr Wissen, mehr Erlebnisse, mehr Emotionen und Gefühle, mehr Erinnerungen, mehr Persönlichkeit usw., usw. Dabei versuchen wir ein Bild von uns zu schaffen, eine Persönlichkeit mit Fähigkeiten und Eigenschaften die einem Ideal entsprechen das an eben diesem Glauben ausgerichtet ist, dass dieses Bildnis der Vorstellung das eigentlich wertvolle und wichtige an unserer Existenz als Mensch sei. So lange wir uns von diesem Standpunkt aus mit der Sterblichkeit auseinandersetzen wird unsere Wahrnehmung nur immer verklärter, verwirrter und unsere Selbstbestimmung als eigenverantwortliche, eigenständige und verlässliche Menschen immer unwahrscheinlicher. In dieser Denkweise an eine vollkommen unhaltbare, um nicht zu sagen abwägige Vorstellung bestätigen wir unsere aus Unsicherheit entstandenen Ängste. Wir geben ihnen die Möglichkeit hinter schönen, schmeichelhaften Vorstellungen versteckt weiter zu wachsen und uns zu zermürben. Wir machen uns anfällig, angreifbar, manipulierbar und viele haben bereits meisterhaft gelernt diese verborgenen Ängste zu benutzen um Menschen zu beeinflussen. Tatsächlich funktionieren die bestimmenden Faktoren all unserer Wirtschaftssysteme, unserer gesellschaftlichen und politischen Strukturen genau nach den Prinzipien der Angst-Manipulation. Die Selbstschutzmechanismen des Bewusstseins des Menschen als EGO sind so sicher, um nicht zu sagen heimtückisch, dass selbst die direkte Konfrontation mit der körperlichen Sterblichkeit, die direkte Erfahrung der Endlichkeit des Menschenwesens und damit auch seines Bewußtseins (viel eher noch kann hier von einem Ende gesprochen werden als bei derm körperlichen Zerfall, der alles andere als das Ende von Leben ist wie man weiß) nicht unbedingt zum Erwachen aus der illusionären Verklärung führt, sondern sie im Gegenteil noch verstärken oder überhaupt erst ans Laufen bringen kann, wenn beispielsweise Menschen nach einer schweren Krankheit oder dem Verlust eines nahestehenden, emotional verbundenen Menschen plötzlich religiöse Ansichten und Vorstellungen erlauben und entwickeln, um sich wieder vor der nun ins unerträgliche gesteigerten, beinahe konfrontierten Angst vor dem Tod, dem Ende der eigenen Geschichte zu verstecken.
Doch diese Konfrontation die man zu vermeiden sucht könnte so heilsam sein, sie würde dazu führen, dass man sich der illusionären Verklärung entledigt und zu einem eigenständigen, selbstbestimmten Teil des Lebens selbst werden kann, dass man seine Angst verliert und eigenverantwortlich lebt, denkt und handelt, im Sinne des Lebens selbst anstatt im Sinne einer Fantasie, einer Vorstellung die absurd, irreführend und inakzeptabel ist aufgrund der realen Konsequenzen für alles Leben, die das Resultat der verantwortungslosen, selbstsüchtigen Handlungsweisen, der auf diese Ideologie ausgerichteten Kulturen und Gesellschaftssysteme sind.

Ich atme hier und jetzt, das ist wahrhaftig, das ist Leben, da bin ich eins und gleich mit allem Leben. Ich habe Gedanken, ein Bewußtsein und Erinnerungen, die kann ich nutzen, erkennen, mich selbst verstehen lernen, ich kann gestalten und mich entscheiden. Entscheide ich mich aber für eine Lebensweise die anderen Lebensformen schadet, die ideologische Werte schafft die der reinen Vorstellung entspringen, nicht aber der Wirklichkeit entsprechen und nur durch deren missbrauch zu erlangen sind, dann arbeite und lebe ich gegen das Leben, also gegen mich selbst, gegen mein Atmen. Ich könnte genausogut hier und jetzt meinen Atem stoppen. Denn auch dann entscheide ich mich gegen das Leben, gegen das Sein meiner Form, ich habe nur die Gedanken und emotionalen Reaktionen als Rechtfertigung, nicht aber einen wahren Grund in der tatsächlichen Realität der Möglichkeiten, die sich mir als Mensch in diesem System, das wir als Menschen haben entstehen lassen bieten und die ich nutzen kann und muss wenn ich mich eigenverantwortlich als das Leben mir selbst gegenüber verhalten will um die Fehler und Irrtümer zu korrigieren die mich in die Situation der verängstigten Selbstaufgabe gezwungen haben, um mich eigenständig selbst zu verändern, neu auszurichten am Leben und ein lebendiges Beispiel zu sein für die Möglichkeit und die Freiheit des Menschen sich für das Leben zu entscheiden und in der Übernahme der Eigenverantwortung in dieser Existenz allem Leben Würde und Freiheit wieder zu geben.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 12.04.2013



Donnerstag, 11. April 2013

Tag0060 – Ich bin zu müde zum Schreiben...



Heute fühle ich mich total müde und möchte am liebsten wieder hundert Ausreden überlegen um nicht mehr schreiben zu müssen. Doch muss ich eigentlich? Ich habe diese Vereinbarung mit mir selbst getroffen, täglich mindestens ein paar Sätze zu schreiben, über meinen Entwicklungs- und Selbstentdeckungsprozess, über alltägliches und die Selbstehrliche Analyse meiner Existenz. Also muss ich nicht im Sinne einer von außen aufgezwungenen Aufgabe, ich stehe nicht unter Druck dem ich nicht folgen will oder kann, sondern meine Vereinbarung war eine Vereinbarung des Selbst-Vertrauens, ein Versprechen an mich selbst, ein Bekenntnis zu meiner Fähigkeit mich an selbst getroffene Vereinbarungen zu halten. Und diese Vereinbarung ist im Grunde nicht einmal eine besondere Herausforderung. Sie ist im Gegenteil ein Geschenk an mich selbst, eine Aufforderung mich mit mir selbst zu beschäftigen, mich verstehen und entwickeln zu lernen, mich selbstbestimmt zu steuern und überall dort wo ich bisher fremdbestimmten Mustern gefolgt bin, wo ich der Gehirnwäsche und den Geistesprogrammen einer Kultur und eines Wertesystems in das ich hineingewachsen bin blind gefolgt bin Schritte der Selbstbefreiung zu unternehmen, praktische, am Leben ausgerichtete Schritte, in selbstehrlicher Erkenntnis der Einheit und Gleichheit mit allem in Existenz, also kein rebellischer Befreiungsschlag in einer Auflehnung gegen das System, als sei ich losgelöst und abgetrennt davon, sondern in einer Transformation des Selbst, das Bestandteil und tragende Funktion eben dieser Systeme war, die uns begrenzen, die das Leben nahezu unkontrolliert zerstören, bedrohen und ausbeuten, die gegen die Prinzipien des Lebens selbst, also dessen was wir sind arbeiten, in dieser Selbstbefreiung zur Selbstbestimmung als das Leben also diese Fehler und Irrtümer menschlicher Selbstwahrnehmung zu korrigieren um ein Beispiel für die Möglichekit der Selbstbestimmung in eigenverantwortlicher Lebenssicht als Mensch zu sein.
Dieses Geschenk an mich selbst kann ich nur zu lasten oder zum Schaden meiner Selbst einfach aufgeben oder vernachlässigen, da ich mir selbst das Vertrauen entgegenbringe diesen Weg zu gehen, da ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig bin und mir selbst gegenüber nicht schlüssig begründen werde können warum ich es nicht fertig bringe, jeden Tag ein bestimmtes Pensum niederzuschreiben, mich freizuschreiben um mich selbst als das Leben frei zu machen für das Leben. Ich mag müde sein, dennoch sehe ich wenn ich mich bedingungslos selbstehrlich befrage mehr als genügend Möglichkeit und Potential um diesen Post zu schreiben und zu veröffentlichen. Und so schreibe ich mich frei von der Selbstrechtfertigung die ein Teilprogramm der Selbstaufgabe ist und bestimme mich selbst dazu, mich der Vereinbarung mit mir selbst verpflichtet zu sehen und schreibe mit der Motivation des Lebens und der Erkenntnis um die Notwendigkeit der Befreiung des Lebens von allen, noch so banal erscheinenden Programmen der Selbstwahrnehmung unter Einfluß der systemischen Muster der menschlichen Selbstversklavung unter modellierte Triebe, Emotionen und Verhaltensmuster.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich vom täglichen Schreiben lossagen zu wollen mit dem Argument der Müdigkeit und der Selbstrechtfertigung als ein Selbstimage einer Person die gut und viel gearbeitet und sich daher die abendliche Freizeit und Entspannung verdient hat, ohne zu sehen, dass wahre Entspannung erst durch die Selbsthingabe an das tägliche Schreiben erreicht werden kann, indem ich mich frei schreibe von den mich in meinen Geist einspannenden Gedankenmustern und fremdprogrammierten Wertideologien, und indem ich mich mir selbst gegenüber als vertrauenswürdig erweise mein „Verdienst“ der Vorteil aller an meiner Vertrauenswürdigkeit und Verlässlichkeit ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst müde zu denken, obwohl ich körperlich durchaus noch wach und bei Kräften genug war, nur um eine Rechtfertigung zu haben nicht mehr mit dem Schreiben anfangen zu müssen, dass ich stattdessen etwas „unterhaltsames“ machen wollte, etwas das früheren Gewohnheitsmustern entspricht wie einen Film sehen oder ähnlich passive Erlebnisse, dass ich mich während der Vorbereitung schon in einem inneren Konflikt befunden habe und nicht einsehen wollte, dass das Hintergehen meiner Selbst mir selbst schadet, dass ich mich selbst entlang der mir einprogrammierten und konditionierten Muster manipuliere und programmiere und mich dadurch selbst beschränke, bremse und aufgebe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe zu glauben, wenn ich mich den ganzen Tag über angestrengt habe, hätte ich etwas für mich ganz persönlich „verdient“, ohne mich selbstehrlich zu fragen bei WEM ich denn diese „Auszeit“ verdienen kann, wer sie mir sozusagen zusprechen kann, da ich in dieser Selbstbefragung erkennen müsste, dass ich selbst verantwortlich dafür bin, ob es wahrhaftig einen solchen „Verdienst“ gibt, worin er tatsächlich begründet ist und vor allem, ob ich darin wirklich einen Wert sehen kann, in selbstehrlicher Selbstbefragung. Die einzige andere Möglichkeit wäre die, dass ich eventuell den Glauben an eine übernatürliche oder übermächtige Gottheit innerlich, unbewußt hüte und mir vorstelle, dass ich ihr gegenüber diese Rechenschaft für meine „persönliche Auszeit“ ablege, was ich nicht bejahen kann und daher muss ich einsehen, dass ich selbst dieser „Gott“ bin, diese „Macht“ der ich hier etwas abzuschwatzen versuche, das ich „persönliche Freiheit“ nenne und das ich in eigenmächtiger, selbstbestimmter Sichtung der Wirklichkeit, der Zusammenhänge und meiner Verantwortlichkeit als und für das Leben keinesfalls als Forderung aufrecht erhalten kann.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 11.04.2013



Mittwoch, 10. April 2013

Tag0059 – Selbstvergebungsstatements zu Tag0058



Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe in der Kommunikation mit nahestehenden Menschen interne Reaktionen, emotionale Empfindungen und vorgeprägte Verhaltensmuster meine Interaktion bestimmen zu lassen und dass ich in dieser fremdbestimmten, automatisierten Reaktionsweise einen inneren Dialog geführt habe, in dem ich Urteile und bewertende Gedanken zu den Aussagen meines Gegenübers habe ablaufen lassen, während ich nach außen eine Rolle gespielt und mich manipulativ und heuchlerisch gegeben habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, in Gegenwart unterschiedlicher Menschen unterschiedliche Verhaltensweisen an den Tag zu legen, weil ich mich an Bildern in meinem Bewußtsein, nach Erwartungen und Urteilen aus meiner Vergangenheit, meiner Erfahrung versuche zu orientieren, anstatt hier und jetzt lebendig und anwesend im Moment zu sein und selbstbestimmt zu interagieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe vor allem im privaten Bereich ein festgefahrenes Denk- und Urteilsmuster in der Kommunikation anzuwenden, welches ich wann immer es mir bewußt wird versuche mit dem Argument des Selbstschutzes zu legitimieren, ohne dabei den doppelten Selbstbetrug und den Missbrauch am Leben in Form der interagierenden Partner anzuerkennen und mich selbstehrlich und selbstbestimmt zu korrigieren, da ich mich einerseits vom Moment und der Möglichkeit des lebendigen Agierens, des Wandels abbringe und in eine Vorstellungswelt abtauche in der ich versuche allein in meinen Gedanken die gesamte lebendige Wirklichkeit zu repräsentieren, und andererseits mich selbst in den Momenten der möglichen Umkehr, des Selbst-Stoppens nicht über mich hinaus wachse sondern den gewohnten legitimationsversuchen nachgebe, die mich in den Mustern, in den althergebrachten Verläufen festhalten,

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, durch meine vorgeprägten und programmierten Verhaltensweisen nicht nur mir selbst sondern auch anderen Menschen etwas vorzumachen und in dieser Verstrickung in gedanklichen Rollenspielen meine eigene Selbstbestimmung und die Eigenverantwortung mehr und mehr aus den Augen zu verlieren, so dass mir in meiner emotionalen Reaktion auf reale Geschehnisse oftmals kaum ein anderer Ausweg bleibt als mich selbst bewußt zu belügen um eine scheinlogische Erklärung für mein Verhalten und meine emotionale Reaktion zu finden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in diesen Momenten der Selbstrechtfertigung den scheinbar leichten Weg zu wählen anstatt mich in Selbsterhlichkeit selbstbestimmt zu stoppen, die Eigenverantwortung anzunehmen und die Verhaltens- und Reaktionsmuster ernsthaft zu dekonstruieren und zu analysieren um der Wirklichen Ursache auf den Grund zu gehen, damit ich mich als das Leben in jedem Moment frei entscheiden und frei bewegen, frei kommunizieren kann, jeden Atemzug neu gestaltet am Leben ausgerichtet SEIN kann.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 10.04.2013




Tag0058 - Wie erträgt man eine unerträgliche Situation?







Sonntag, 7. April 2013

Tag0056 - Der Tod als Spiegel des Lebens [Teil1]





Es gibt keine ‚toten Menschen‘, denn der Körper der nicht mehr als Mensch fungiert ist nicht tot, nur das System  das er war ist ‚tot‘, beendet und löst sich auf und so ist auch der ‚tote Mensch‘ nur ein System der Vorstellung. DAS ist die wahrhaftige Bedeutung des Todes, das ist die Wahrhaftige Bedeutung des ‚ewigen Lebens‘, des ‚großen Todes‘ in dem der Schleier der Verblendung sich lichtet, nicht etwa die spirituell verklärte Interpretation der New-Age-Fanatiker, dass da etwas ätherisches, übernatürliches, überphysisches als unsere Persönlichkeit, als wir selbst in individueller Sicht ewig existiere. Es ist das Leben, das ewig ist, in seiner physischen Existenz geht es weit über das menschliche Körperliche hinaus, und die Person, die Vorstellung, die Geschichte dieses Individuums des Geistes ist ein Beiwerk, das Ergebnis einer Prägung und Konditionierung, sie ist ein Teil des gesamten, aber nicht eigenständig existent, schon gar nicht über die Existenz des körperlich-physischen Systems hinaus. Es ist, wenn man erst einmal den Weg der Selbstanalyse in Selbstehrlichkeit angegangen ist, schwer nachzuvollziehen wie sich eine solche Idee überhaupt derart festsetzen und etablieren konnte, wo doch alle Fakten, alle Tatsachen und wirklich erlebbaren Phänomene dieser Existenz nichts davon vermuten lassen. Der einzige Grund an solcherlei Philosophien und Ideen zu glauben ist der der Angst und Bequemlichkeit. Angst vor der unabdingbaren Konsequenz all deiner Handlungen, vor der Unwägbarkeit deiner Zukunft in einer Welt verunsicherter, ängstlich-aggressiver Geister, und die Bequemlichkeit der eingebildeten Unschuld, der Vorstellung meine Verantwortung sei lediglich auf mich und mein Leben begrenzt, und erstrecke sich nicht etwa auf alle Konsequenzen meines Handelns, Denkens und Redens.

Warum ziehen wir eine Illusion dem Leben vor? Was bringt und die Angst vor dem Ende der Persönlichkeitsgeschichte, der Ideen und Vorstellungen, die ohnehin vornehmlich von Verbitterung, nagendem Selbstzweifel und der Ständigen Suche nach  Selbstbestätigung in anderen, also von emotionaler Abhängigkeit geprägt sind? Ist das tatsächlich ein Leben eines intelligenten Wesens mit dem Potential und den Möglichkeiten des Menschen? Wie konnten wir es zulassen ein System zu gestalten das uns derart zwingt, uns derart einschränkt und kontrolliert, so dass wir unsere Selbstkontrolle schon völlig aufgegeben haben ohne zu sehen, dass wir dadurch auch unsere Selbstbestimmung verlieren?

Wie kommt es, dass eine reine Vorstellung eines Ichs, eine Idee Angst vor dem Tod hat? Der Grund ist, dass sie nie gelebt hat. Der Grund ist ihre Isolation im Geiste, die künstliche Trennung nicht ur von der Existenz, sondern vom Leben, dem eigenen Selbst. In der reinen Identifikation über die Ideologie der konditionierten Bewusstseinsvorstellungen, der Kultur- und Erziehungsprogramme meines Umfeldes, entfremde, entferne ich mich von mir selbst als dem Leben, das ich bin. Ich entferne mich von der Einheit alles Körperlichen, der offensichtlichen Basis meiner Existenz im physischen Leben. Alles was ich mir vorstelle, was ich im Geist entwickelt habe, ist auf das Individuum selbst ausgerichtet, auf sein persönliches Leben, diese lächerlich kurze Zeitspanne. Darin versuchen wir, jeder für sich in einer Gemeinschaft das persönliche Glück und die Erfüllung zu finden. Und dabei können wir nicht auf die Unterstützung anderer hoffen, denn die sind ebenso mit sich selbst beschäftigt. Und niemand sieht auf, niemand hebt den Kopf und sieht die Wirklichkeit, die er aufgegeben hat für ein hoffnungsloses Unterfangen. Der Menschenverstand, wenn er genutzt wird, eigenständig, selbstehrlich und im Sinne des Lebens, offenbart diesen Selbstbetrug in einem einzigen Moment des Aufblickens, in einem einzigen Atemzug den man bewußt nimmt, in dem man das Leben das man ist erkennt und die Einheit und Gleichwertigkeit, die unglaublichen Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen und die unfassbaren Untaten die wir im Wahn der Selbstisolation, der Fixierung auf die persönliche Geschichte haben geschehen lassen.

Die Angst vor dem Tod ist die Selbstoffenbarung der vertanen Möglichkeiten. Die plötzliche Erkenntnis der Lebenslüge und der Unmöglichkeit der gelebten Motive und Ziele und der persönlichen Agenda. Niemand wird das Ewige Leben als Person sein, das Leben ist bereits was wir sind und immer waren. Darauf müssen wir uns wieder Besinnen um dem Leben (s)eine Würde zu geben, um die Formen des Lebens zu befreien von der Versklavung unter unsere Verantwortungslose Angst.  

Doch wir wagen es nicht uns zu befreien und selbst vor dem lächerlich verzweifelten Versuch der aggressiven, gewalttätigen Verteidigung unserer zum Scheitern verurteilten Ideale schrecken wir in unserem Wahn nicht zurück. Töten um dem Tod zu entrinnen, sich von ihm Freizukaufen, das ist ein geläufiges Verfahren in unzähligen Religionskriegen gewesen und ist es noch immer. Wir töten mittlerweile zwar auf subtilere Weise, im Namen einer das Leben ausquetschenden Gottheit, des Geldes, und die Religion ist der Kapitalismus, der Glaube an seine heilende und von Angst befreiende Kraft ist aber die selbe- Der Tod und die unerträgliche Angst vor ihm ist vielleicht rational nicht zu besiegen, doch der Wahn sich so viel wie möglich vom Leben einzuverleiben, sich selbst zu bereichern bis weit über die Notwendigkeiten hinaus, in einer Sucht nach energetischen Erlebnismomenten, nach ‚Genuss‘ und ‚Befriedigung‘, nach ‚Macht‘,  ‚Anerkennung‘ und ‚Bewunderung‘ scheint diesen Glauben irgendwie zu ersetzen, er gibt im Moment das Gefühl der Überlegenheit, der Unsterblichkeit in der Überfütterung des Geistes. Das ist kein Leben, keine Selbstbestimmung, das ist keine Verantwortlichkeit, keine Kultivierung des Lebens.
Auch andere Wege der Selbstverblendung, der Verzicht und die Abkehr von Konsum und sogenannten ‚weltlichen‘ Gütern, das Aussteigen aus den Systemen die unser Leben beherrschen und die wir selbst sind sind keine Befreiung. Sie sind nicht einmal tatsächlich und wahrhaftig möglich. Wir können uns nicht ausklinken aus einem System das wir selbst sind. Wir übernehmen keine Verantwortung und werden nicht zu besseren Menschen wenn wir verzichten. Auch die Bettelmönche leben aus dem und von dem weltlichen System, nur dass sich andere die Hände schmutzig machen. Beteiligt sind sie dennoch, moralisch, ideologisch und durch ihr ‚nicht-Handeln‘.

Nein, wahre Selbstbefreiung kann es nur für und als das Leben, also für alles Leben geben. Und befreien können nur die es, die es unterjochen. Und das sind eindeutig die Menschen.

Unsere Ängste sind unangebracht, künstlich, ohne realen Bezug zu unserer Existenz. Sie werden geformt und gestaltet in unseren Gedanken, verknüpft mit Emotionen und Bedürfnissen, benutzt und missbraucht um zu manipulieren, sie sind trügerisch und bremsen unsere Entwicklung, schränken unsere Möglichkeiten und unseren Horizont extrem ein. Sie halten uns vom Leben ab und sind die Hauptursache für den Zerfall und die Zerstörung unserer Anstrengungen, unserer scheinbaren Entwicklungen und Fortschritte, sie sind Hauptursache für unsere Gewaltbereitschaft und den Missbrauch am Leben in allen erdenklich grausamen Formen. Und sie sind selbst geschaffen, von uns selbst kreiert und akzeptiert, verinnerlicht und weitergegeben an unsere Kinder, ohne Verstand, ohne die Courage uns selbst einmal nur zu stoppen in unserem automatisierten Wahn und uns selbst zu hinterfragen, uns zu prüfen und vor uns selbst Rechenschaft abzulegen.

Dass wir das können, dafür geben viele hunderte Menschen den lebenden Beweis. Dass wir dafür selbst, jeder für sich eigenverantwortlich handeln und an uns selbst arbeiten müssen, ist eine grundlegende Erkenntnis die jeder selbst erlangen muss, die niemand aufzwingen oder beeinflussen kann. Das macht es zu einem so langsamen Prozess. Doch wer diesen Weg der Selbstbefreiung, der Befreiung von der Angst vor dem Leben und damit vor dem Tod  geht, der geht ihn offen, offenherzig und ohne Zurückhaltung. Der steht auf in der Gemeinschaft und stellt sich als Beispiel zur Verfügung, offenbart sich, stellt sich bloß um die verborgenen Ängste aller offenzulegen, um die Gleichheit vor Augen zu führen und lebendig erwachen zu lassen.

Der Mensch ist das Leben, gleich und eins mit allem Leben. Und wenn er sein Potential tatsächlich in Würde tragen will , dann muss er für ich selbst als das Leben die Verantwortung übernehmen, dann muss sein Denken und sein Handeln immer das Interesse allen Lebens einbeziehen, und zwar unbegrenzt, nicht nur  beschränkt auf einen Wahn, eine Geschichte einer persönlichen, kurzen Lebensspanne. Das Leben ist eins, hier und jetzt, für dich, mich, alle Lebensformen die sind und die die kommen. Der Tod ist eine unumstößliche, heilsame Wahrheit des Lebens, wir können an diesem Ende der Form, des Bewusstseins als Persönlichkeit ihre unwirkliche Natur erkennen und uns von dem Bann der vergeistigten Selbstidentifikation und damit auch von der Angst generell  befreien.

Fortsetzung folgt…                                                                                     

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 07.04.2013