Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, meine Vorstellungen von der
Wrklichkeit, meine Erwartungshaltungen und aus sogenannten
Erfahrungen gewonnene Erkenntnisse über den zu erwartenden Ablauf
von Situationen mein Leben, meine Sicht auf das Leben und meine
Entscheidungen bestimmen zu lassen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, in Ignoranz gegenüber der
unerträglichen Ungleichheit, der Qualen und Misshandlungen die im
Namen menschlichen Strebens allen Lebensformen angetan werden über
meine persönlichen Situationen und Umstände frustriert zu sein,
mich in meiner ganzen Existenz, meinem ganzen Verhalten und meiner
Teilnahme am Leben beeinflussen und einschränken zu lassen allein
auf Grund persönlicher Empfindungen, enttäuschter Erwartungen und
Situationsverläufen die nicht meinen 'Vorstellungen' entsprachen,
wobei ich mir nicht einmal selbst deutlich machen konnte und wollte,
dass diese Vorstellungen und Erwartungen Programme sind die ich in
mir erlaubt und zugelassen habe, die ich übernommen und zu meiner
Direktive des Lebens gemacht habe ohne sie auf ihre Sinnhaftigkeit,
ihre Konsequenzen für mich und das Leben zu prüfen und sie allein
aufgrund dder Tatsache, dass sie meiner Persönlichkeitsstruktur als
gedankliche Geschichte zuträglich zu sein scheinen, dass sie meine
Ideale und angenommenen, akzeptierten emotionalen Konstrukte
unterstützen und meinem Ego schmeicheln als Lebensbestimmend für
mich zu übernehmen, sie als 'Entschuldigung' bei jeder vermeintlich
selbst getroffenen Entscheidung zu benutzen, als sei dieser Weg ein
mir von einer höheren Macht auferlegter, den ich gehen müsse um
meine Bestimmung zu erfüllen, worin ich mir zugleich eine
Entschuldigung und eine Absolution für alle eventuellen Konsequenzen
in der Abwendung meiner Eigenverantwortlichkeit und ihrer Abwälzung
auf diese 'schicksalhafte Macht' einbilden konnte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mein Potential und meine
Lebenssituation nicht konsequent dem Wohl des Lebens zu widmen, meine
privilegierte Situation nicht im Sinne allen Lebens zu nutzen um eine
möglichst effektive Wendung herbeizuführen, mich für das Leben
selbst stark zu machen, anstatt mich mit meinen perslönlichen
Stimmungen und Empfindungen, den enttäuschten Erwartungen zu
beschäftigen und mich selbst emotional zu bremsen, mich
selbstgefällig auszuruhen indem ich mich als Opfer darstelle vor mir
selbst und anderen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und zugelassen habe von anderen Menschen zu erwarten, dass
sie Verständnis für meine Stimmungen aufbringen, dass sie mit mir
empfinden und mich in meiner selbstbeschränkung unterstützen, dass
ich darin Beistand gesehen habe anstatt in Unterstützung die mir die
Augen über meine eigene Verantwortlichkeit für mein Empfinden und
das daraus resultierende Handeln hätte öffnen können.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und
als das Leben dazu in jedem Moment in dem ich mir der Programme und
emotionalen Muster bewußt werde die in mir automatisiert ablaufen,
in jedem Moment in dem ich anfange zu versuchen mich selbst zu
rechtfertigen dafür, das ich entweder untätig bleibe, dass ich
meinem persönlichen Bedürfnis ohne Rücksicht auf Kosequenzen für
andere nachgehe, dass ich in Stimungen verfalle die ohne wahrhaftigen
Grund mein Denken, mein Handeln und meine Entscheidungen bestimmen
mich zu stoppen, zu einem kompletten inneren und äußeren Halt zu
bringen, durchzuatmen und mir zu vergegenwärtigen, dass ic im
Begriff bin mich selbst aufzugeben, dass ich mich selbst zum Opfer
innerer Gedankenprogramme gemacht habe und in Ignoranz lebe, dass ich
hier und jetzt eins und gleich mit allem das Leben, die Existenz bin
und dass in der Eigenverantwortlichkeit und Selbstehrlichkeit meine
lebendige Kraft und Handlungsmotivation liegt.
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 15.04.2013
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