Freitag, 19. April 2013

Tag0066 – Familie Teil 1



Was ist Familie wirklich? Was bedeutet es eine Familie zu gründen? Es sollte doch im Grunde eine Übereinkunft zwischen zwei oder mehr erwachsenen, mündigen Menschen sein ein gemeinschaftliches Leben zu führen, eine innerhalb der gegebenen gesellschaftlichen Strukturen funktionale Lebensgrundlage zu schaffen die beiden und eventuell noch weiteren Menschen die Möglichkeit der eigenen Versorgung, der Sicherheit und der gegenseitigen Unterstützung bietet. Das sind angesichts der Lebensnotwendigkeiten für eine entwicklungsfördernde und angenehme Umgebung sinnvolle und für alle Beteiligten lebensbereichernde Voraussetzungen.

All die kulturellen, durch die Gedanken, Vorstellungen und Ideologien geprägten Zusätze, Blutlinien, Familienehre, die ganze 'wir gegen den Rest der Welt' Idee, sind aufrichtig betrachtet reine Illusionen. Natürlich gibt es erkennbare Verbindungen genetischer Natur, die eine Gruppe von Menschen miteinander direkt verbinden, doch sind diese Kategorisierungen reine Übereinkunft. Man könnte die genetische Verwandtschaft selbstverständlich und ganz wertfrei noch viel weiter fassen. All unsere 'Familienideologien' basieren auf reinem Glauben, sie sind ein veruzweifeltes Festhalten an Konventionen einer Kultur die wir unser Eigen nennen, damit sie uns ein Gefühl der Verbindlichkeit und Sicherheit vermittelt. Die 'Bande', die Vertrautheit, die genaue Kenntnis der Eigenheiten, all das entsteht vor allem durch das enge Zusammenleben, durch die gemeinsame Entwicklung, das Wachsen an- und miteinander. Es ist ein Prozess der Unabhängig von der direkten Abstammung stattfindet und ebenso unter allen Menschen stattfinden könnte. Was uns separiert, was und voneinander 'unterscheidet' und trennt ist einzig und allein unser Bewußtsein und die darin einprogrammierten Ideologien, Werte und Vorstellungen. Daher bieten wir unseren Kindern auch keinen wahren Schutz. Wir gründen Familien mit dem Motiv unsere eigene Persönlichkeit aufzuwerten, unsere Ideologie des Selbst als Ego, als Familienego zu verstärken. Wir akzeptieren die Werte, Normen und Ideologien der Gesellschaft und Kultur ungefragt, folgen Bequem allen Gewohnheiten und halten aus lächerlich anmutender Sentimentalität die absurdesten Werte unserer eigenen Vergangenheitserfahrungen und der oft verklärten Erinnerung an sie hoch und am Leben. Nichts davon zeugt von Vernatwortlichem Denken, Handeln und abwägen, von gesundem Menschenverstand un der Einsicht in die unbequeme, aber der Selbstbestimmung bemäöchtigende Erklenntnis der Zusammenhänge des Lebens, der Einheit allen Lebens und der Verantwortlichkeit für die Konsequenzen der eigenen Akzeptanzen und Erlaubnisse. Unsere Kinder benutzen wir als verlängerten Arm in die vergeistigte Welt in die wir uns vor dem Leben und seiner Verantwortung geflohen haben. Dabei stoßen wir sie in einen Abgrund aus unerträglichen, lebensverachtenden und zerstörerischen Systemen die verselbständigt und unkontrollioert als Konsequenzen und Manifestationen unserer Verblendung und unserer Feigheit vor der Selbstbestimmung die Wirklichkeit bilden. All unsere Familienkonzepte, ihre moralischen, scheinbar menschlich mitfühlenden Grundlagen sind nichts als Heuchelei angesichts der realen Umstände, des Umgangs menschlicher Gemeinschaften mit sich selbst und dem Leben im allgemeinen. Wie könnten wir behaupten eine gesunde, funktionierende und Entwicklungsfördernde Familienstruktur kultiviert hätten, wenn die Gesellschaft die sich aus solchen Familiengebilden kosntituiert selbst nicht verantwortlich Handelt, wenn das gesamtgebilde sich in Abgrenzung und Angst befindet vom Leben, wenn die Kultur, die Wertvorstellungen und Normen der Menschen auf reinen Glaubenssätzen und Fantasien beruhen und mit den Gesetzen, den Bedingungen und offenen Tatsachen der Wirklichkeit immer wieder kollidieren?

Das Leben ist eins, es ist ein System das ineinander verwoben ist ind daher muss das Konzept, die Idee der Familie allumfassend und Übergreifend sein. Es geht aber nicht darum, die kleinen Gemeinschaften und die Idee einer Familienbande generell zu entwerten, es ist natürlich absolut sinnvoll wenn sich die Erzeuger von Nachkommen auch direkt in einer organisierten Gemeinschaft um dessen Wohl kümmern und dass auch deren Eltern und so weiter in diese sich unterstützende Gemeinschaft eingebunden sind. Allerdings darf dort der Gedanke des familiären Zusammenlebens nicht aufhören, denn da beginnt die Ignoranz und die Selbstverblendung als Maßnahme zum Schutz egoistischer Selbstinteressen, der reinen Willensbefriedigung einer auf sich selbst als Ideologisierte Person ausgerichteten Selbstidentifikation die in ständiger Unsicherheit und Angst lebt. Für sie ist die Familie so etwas wie ein geschützter Bereich, ein Hafen des Geistes in dem sie sich als die Persölichkeit geben kann die sie ist, ungeachtet der Konsequenzen, denn innerhalb derartiger kultureller Strukturen in denne die Familie sozusagen abgegrenzt wird von der Gemeinschaft, der ursprünglichen Einheit, sind die Beteiligten durch geselschatlich-kulturelle und auch existentielle Zwänge aneinander gebunden und müssen/können/dürfen innerhalb dieses auserwählten Kreises miteinander auskommen. Sie benutzt die Familie als Nest um von dort aus in die Welt da draußen herauszugehen und sich zu bereichern um dann immer wieder in die kleine begrenzte Gemeinschaft zurückzukehren.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 17.04.2013



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