Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mich in Gedanken zu verlieren und den
Moment des Lebens, des lebendigen Seins in jedem Atemzug zu
verlassen, mich in meinem Bewußtsein vom Leben abzuwenden um in
Vorstellungen und Erwartungen, geformt aus Erinnerungen und
Wertvorstellungen, aus Bildern der Vergangenheit die ich im Geist neu
zusammensetze mir ein Bild von einer noch nicht eingetretenen Zukunft
zu machen, eine Sicherheit zu erlangen die irrelevant, unwirklich und
trügerisch ist, mich bei dem Versuch der inneren Absicherung selbst
auszuschalten, Zeit verstreichen zu lassen in der ich untätig bin,
nicht selbstbestimmt lebe sondern in Gedanken schwelge, nur für mich
in meinem Bewußtsein als Selbstzweck der mentalen Berieselung meiner
Wahrnehmung.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich in Momenten in denen ich mir in
Gedanken Vorstellungen von einem Vorhaben mache, in denen ich mich
dann verliere und nach und nach selbst manipuliere, beeinflusse und
in Untätigkeit verfalle selbst zu ertappen und mich selbst zu
verurteilen, frustriert und selbstmitleidig zu reagieren, Zorn und
Wut in mir zu entwickeln durch deren überwältigenden Einfluß ich
dann gerechtfertigt zu sein scheine wenn ich aggressiv Energien
abbaue indem ich selbstzerstörerisch handle, indem ich wie ein
besessener Fluche, Türen Knalle, Sachen herumwerfe und mich wie ein
Wahnsinniger benehme, wenn auch nicht immer in dieser extremen, nach
außen gerichteten Form, dann doch im Inneren, in meinen Gedanken und
den gedachten Worten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe Erwartungen an bestimmte Situationen
und Erlebnisse zu haben, besonders auch auf Taten und Unternehmungen
auf die ich mich freue, von denen ich mir ein 'positives' Erlebnis
erhoffe und mich dann gedanklich auf diese Erwartungen und
Vorstellungen derart zu versteifen, das ich den Blick für den
Moment, für das Hier und Jetzt, den lebendigen Lebensmoment völlig
verliere und alle Abweichungen von meiner Vorstellung als
Störfaktoren wahrnehme und mir somit die Möglichkeit des
selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und am gesunden Verstand
ausgerichteten Handelns und Erlebens, vor allem aber natürlich auch
die lebendige Freude am Moment nehme.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe wiederholt in diese Gedankenmuster,
diese emotionalen Fallen der Selbstverblendung zu laufen, mich immer
wiede rin verschiedenen Situationen derart aufzugeben.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst als Mensch und als das Leben das ich bin dazu in jedem Moment
in dem ich mich bei der Formung von gedanklichen Vorstellungen und
Erwartungen über/von einem bevorstehenden Erignis/Erlebnis erkenne
mich zu stoppen und mir zu vergegenwärtigen, dass ich eins bin mit
dem Leben/als das Leben und nur als das Leben in dem Atemzug hier und
jetzt sein kann, und nur in diesem Moment effizient, selbstbestimmt
und angemessen, ausgerichtet an den Interessen des Lebens, an dem
Vorteil aller Beteiligten und dem Bewußtsein über die
Verantwortlichkeit für alle Konsequenzen handeln kann.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst zur schrittweisen Selbstbefreiung von den Programmen der
Persönlichkeitskonditionierung, den von Angst und Unsicherheit
geprägten Schutzmechanismen der vergeistigten Isolation einer
Selbstwahrnehmung als isoliertes Bewußtsein, als Ich, als
Ego-Persönlichkeit, die mich gefangenhalten, einschränken und
limitieren auf das Wiederholen von Bildern, Erinnerungen und
gedanklichen Wertstrukturen, auf das gierige Ersehnen von
Erlebnismomenten energetischer Auf- und Entladung, ohne
Selbstbestimmung und Kontrolle, ohne eigenverantwortliches,
lebendiges Sein.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst als Mensch und als das Leben die Momente des Rückfalls in
alte Gedanken- und Verhaltensmuster zu nutzen, um die
Selbst-Korrektur effektiver zu gestalten und die Verdeutlichung und
das Verständnis der eigens akzeptierten Täuschungsmanöver und der
Selbstmanipulation noch zu vertiefen, bis ich in allen Punkten
unumstößlich gefestigt und frei sein kann, ohne mich selbst zu
täuschen, bis ich mir selbst in jedem Moment meiner Existenz gleich
und eins mit allem Leben vertrauen kann und ein für das Leben
vertrauens-würdiger, verlässlicher Teil bin.
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 13.04.2013
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