Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe in der Kommunikation mit nahestehenden
Menschen interne Reaktionen, emotionale Empfindungen und vorgeprägte
Verhaltensmuster meine Interaktion bestimmen zu lassen und dass ich
in dieser fremdbestimmten, automatisierten Reaktionsweise einen
inneren Dialog geführt habe, in dem ich Urteile und bewertende
Gedanken zu den Aussagen meines Gegenübers habe ablaufen lassen,
während ich nach außen eine Rolle gespielt und mich manipulativ und
heuchlerisch gegeben habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe, in Gegenwart unterschiedlicher Menschen
unterschiedliche Verhaltensweisen an den Tag zu legen, weil ich mich
an Bildern in meinem Bewußtsein, nach Erwartungen und Urteilen aus
meiner Vergangenheit, meiner Erfahrung versuche zu orientieren,
anstatt hier und jetzt lebendig und anwesend im Moment zu sein und
selbstbestimmt zu interagieren.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und zugelassen habe vor allem im privaten Bereich ein
festgefahrenes Denk- und Urteilsmuster in der Kommunikation
anzuwenden, welches ich wann immer es mir bewußt wird versuche mit
dem Argument des Selbstschutzes zu legitimieren, ohne dabei den
doppelten Selbstbetrug und den Missbrauch am Leben in Form der
interagierenden Partner anzuerkennen und mich selbstehrlich und
selbstbestimmt zu korrigieren, da ich mich einerseits vom Moment und
der Möglichkeit des lebendigen Agierens, des Wandels abbringe und in
eine Vorstellungswelt abtauche in der ich versuche allein in meinen
Gedanken die gesamte lebendige Wirklichkeit zu repräsentieren, und
andererseits mich selbst in den Momenten der möglichen Umkehr, des
Selbst-Stoppens nicht über mich hinaus wachse sondern den gewohnten
legitimationsversuchen nachgebe, die mich in den Mustern, in den
althergebrachten Verläufen festhalten,
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, durch meine vorgeprägten und
programmierten Verhaltensweisen nicht nur mir selbst sondern auch
anderen Menschen etwas vorzumachen und in dieser Verstrickung in
gedanklichen Rollenspielen meine eigene Selbstbestimmung und die
Eigenverantwortung mehr und mehr aus den Augen zu verlieren, so dass
mir in meiner emotionalen Reaktion auf reale Geschehnisse oftmals
kaum ein anderer Ausweg bleibt als mich selbst bewußt zu belügen um
eine scheinlogische Erklärung für mein Verhalten und meine
emotionale Reaktion zu finden.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe in diesen Momenten der
Selbstrechtfertigung den scheinbar leichten Weg zu wählen anstatt
mich in Selbsterhlichkeit selbstbestimmt zu stoppen, die
Eigenverantwortung anzunehmen und die Verhaltens- und Reaktionsmuster
ernsthaft zu dekonstruieren und zu analysieren um der Wirklichen
Ursache auf den Grund zu gehen, damit ich mich als das Leben in jedem
Moment frei entscheiden und frei bewegen, frei kommunizieren kann,
jeden Atemzug neu gestaltet am Leben ausgerichtet SEIN kann.
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 10.04.2013
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