Dienstag, 30. Oktober 2012

Tag 74 - Die Tötung des Falters

ecstaticist / Foter / CC BY-NC-SA
Ich habe seit sehr vielen Jahren ein Problem mit Insekten, eine Angst vor verschiedenen Insektenarten, die ich mir selbst immer mit der Angst vor Schmerzen, also vor einem Stich oder einem Biß begründet habe. Allerdings ist diese Angst die mich auch körperlich überfällt in der Gegenwart eines solchen Insekts nicht nur auf Insekten beschränkt die tatsächlich stechen oder schmerzhaft beißen können, sondern auch auf völlig harmlose, wie zum Beispiel Nachtfalter.

Ich erinnere mich dass ich einmal abends als es schon dunkel war, mit mehreren Freunden an der Eingangstür eines Gebäudes stand, ich war etwa zwölf oder dreizehn, einige von uns waren drinnen, auch ich, und andere standen draußen. Da es sich um eine Glastür handelte und der Innenraum hell beleuchtet war, sammelten sich an der Scheibe der Tür mehrere kleine Falter. Einige der Leute die draußen standen fingen an, die Falter gegen die Scheibe zu zerquetschen, und mit ihren Überresten Spuren an der Scheibe zu ziehen. Ich stand mit anderen drin und konnte also genau zusehen, wie die Jungs diese Falter amüsiert lachend gegen die Scheibe drückten bis sie aufplatzten und wie sie dann den Leib am Glas zerrieben. Ich fand diese Situation äußerst abstoßend und der Moment verfolgte mich als Bild verbunden mit der Emotion der Abscheu und der Ohnmacht, auch des 'allein seins', da ich mir vorkam als sei ich der einzige gewesen der nicht amüsiert war bei diesem Geschehen. Heute weiß ich, dass viele, vor allem Kinder die sich verunsichert fühlen und den Schutz der Gruppe suchen, aus sogenanntem Gruppenzwang mitmachen und mitlachen, doch was spielte das damals für eine Rolle. Dieses Bild jedenfalls verfolgte mich lange Zeit und offensichtlich ist es auch jetzt noch präsent. Diese Angst vor Faltern ist soweit ich mich erinnern kann seit diesem Zeitpunkt stark gestiegen, es mag sein, dass ich sie auch vorher schon nicht besonders mochte, aber ich war nie geneigt ihnen etwas anzutun, geschweige denn ihnen überhaupt zu nahe zu kommen.

Ich habe mich nie wirklich mit dieser Angst auseinandergesetzt, ich habe einfach in den Situationen versucht den Kontakt zu vermeiden, bin ausgewichen, oder habe mich nach drinnen verzogen. Manchmal wenn ich einen solchen Falter in meiner Wohnung entdeckt hatte, konnte ich nicht zur Ruhe kommen oder schlafen bis ich sicher war, dass er sich nicht mehr im Zimmer befand. Manchmal habe ich sie unter einem Glas gefangen, was mich schon viel Überwindung gekostet hat, manchmal habe ich sie mit Licht aus dem Zimmer gelockt und die Tür verschlossen. Getötet, also direkt erschlagen habe ich keine, weil ich es nicht wollte und auch nicht konnte. Ich war aber auch an der einen oder anderen Tötungsaktion beteiligt, wenn ich beispielsweise eine meiner Katzen beiläufig auf den Falter aufmerksam gemacht habe...

Aber worüber ich hier schreibe ist ein besonderes Ereignis, bei dem ich ganz bewußt aus reiner Angst, vollkommen unnötigerweise ein besonders großes Exemplar dieser Falter langsam habe sterben lassen. Es ist etwa zehn Jahre her, ich lebte alleine in einer kleinen ein Zimmer Wohnung in Kassel. Ich war gerade am Saubermachen in dem kleinen Flur dieser Wohnung. An der Wand hing eine halbrunde Beleuchtung aus Glas, nach oben offen, geformt wie eine halbe Schale. Plötzlich spürte ich wie in diesem engen Flur ein wirklich dicker, fast schwarzer Falter an meinem Kopf vorbeiflog. Ich zuckte sofort unwillkürlich zusammen, ließ alles fallen was ich in den Händen hatte und spürte wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Kurz: ich geriet in eine kleine bis mittlere Panik.

Völlig überwältigt von meiner Angst, unfähig vernünftig zu reflektieren was ich hier tue, was ich tun sollte, weil ich mich nie selbstehrlich und eigenverantwortlich mit meiner Angst auseinandergesetzt hatte, fand ich keine Lösung die ohne dem Falter Schaden zuzufügen für mich persönlich die Situation 'bereinigt' hätte.
Ich hatte den Staubsauger bereitstehen und überlegt ob ich ihn wohl einfach wegsaugen sollte. Doch ich hatte immer noch ein schlechtes Gefühl dabei, ihn zu töten. Das Fenster aufmachen brachte auch nichts, da es wahrscheinlich ewig gedauert hätte bis er da hinausgeflogen wäre. Dann flog er auf einmal von oben in die Schale der Wandlampe die ich eben beschrieben hatte und flatterte kurz darin herum, und dann wieder heraus. Mir kam der Gedanke dass ich ihn darin einschließen könnte, wenn ich einfach etwas oben auf die Lampe legen würde soald er hineinfliegt. Also machte ich die Lampe an, um ihn hineinzulocken. Das funktionierte prompt und ich nahm ein Buch und legte es oben auf die Lampe. Dann schaltete ich die Birne wieder aus, denn ich wollte ja eigentlich nicht, dass der Falter durch mich zu Schaden kommt. Es war wie gesagt ein sehr großer Falter und ich konnte ihn gut durch das milchige Glas der Lampe umherflattern sehen, und vor allem konnte ich ihn auch hören, wie er immer wieder gegen den Buchrücken und das Glas stieß, herunterfiel, sich berappeln musste um dann wieder gegen die Glaswände zu flattern. Alleine dieses Geräusch bereitete mir Unbehagen, ich musste immer wieder nachsehen ob er noch gefangen war und jedesmal zuckte ich zusammen wenn er sich in d´seiner Falle bewegte und versuchte zu fliegen.
Ich war immer mehr abgestoßen und angeekelt von dem Anblick, von dieser ganzen Situation, und eigentlich von mir selbst, aber dazu komme ich später.
Ich wußte irgendwann nicht mehr weiter, ich war so sehr im Wahn meiner Ängste, dass ich an nichts mehr denken konnte als an diesen Falter. Ich empfand ein Gefühlschaos aus Scham, Mitgefühl, Ekel und eben ängstliche Hilflosigkeit. Irgendwann sagte ich mir, dass ja der Punkt kommen muss für mich eine Entscheidung zu treffen, also entweder den Falter wieder freizulassen, oder aber ihn dort in der Lampe verenden zu lassen, was bedeuten würde, dass er dort verbrennen wird, spätestens dann wenn ich die Lampe abends anmachen muss. Doch ich konnte mir kaum vorstellen das einfach so beiläufig mit anzusehen wenn ich auf dem Weg ins Bad nachts oder abends das Licht anschalten würde. Also konnte diese 'Lösung' dieses Problems als das ich es wahrgenommen habe nur jetzt sofort herbeigeführt werden. Ich konnte mir nicht vorstellen, diesem Falte noch irgendwie näher zu kommen, ihn womöglich zu berühren oder ihn aus der Nähe zu sehen, also kam es für mich aufgrund meiner diffusen Ängste nicht in Frage ihn in einem Tuch, in der Hand oder einem Gefäß aus der Lampe hinauszubefördern. Ich war dazu einfach nicht in der Lage, bzw. nicht gewillt dazu. Also musste ich mich - und mit musste meine ich nicht, dass ich keine andere Wahl gehabt hätte, es war einfach eine Ausschlußentscheidung auf der Basis dessen, was ich mir selbst als 'Persönlichkeit' erlaubt und akzeptiert habe zu sein, einschließlich der Akzeptanz meiner Angst und der resultierenden Konsequenzen - für die zweite 'Lösung' meines selbstgeschaffenen Problems enscheiden, auch wenn es mir nicht leicht gefallen ist, denn zumindest in Gedanken glaubte ich noch ein 'guter' und 'gewissenhafter' Mensch zu sein...
Ich ging dann also in den Flur, sah den Falter am Boden der Lampe sitzen, und schaltete das Licht ein. Er blieb sitzen, ich dachte 'vielleicht ist er schon tot...' und es beschlich mich die verzweifelt lächerliche Hoffnung, dass ich mir vielleicht einreden könnte dass er an Altersschwäche gestorben sei noch bevor ich mich zu dem mörderischen Plan hatte hinreißen lassen. Doch dann zuckten seine Flügel plötzlich und er versuchte wieder nach oben zu fliegen, stieß vor die helle Birne und fiel flatternd wieder auf den Boden. Immer wieder flog er los, nur um wieder gegen das Buch und dann gegen die jetzt wohl schon heiße Birne zu fallen. Ich war letztlich sogar zu feige mir den Todeskampf dieses Falters mit anzusehen und verließ den Flur. Erst sehr viel später als ich auch die Geräusche nicht mehr hören konnte ging ich zurück, sah dass sich nichts mehr bewegte in der Lampe und schaltete das Licht aus.
Erst am nächsten Morgen ging ich näher zur Lampe. Der Falter lag auf dem Boden der Lampe als würde er nur so da sitzen, ungefähr so wie er dort saß als ich das Licht eingeschaltet hatte. Ich schaltete das Licht noch einmal ein und aus, um zu sehen ob sich nicht doch noch etwas regen würde. Erst dann nahm ich vorsichtig das Buch von der Lampe.
Ich kam mir vor wie der Henker der den Elektrischen Stuhl eingeschaltet hat. Ich fühlte mich mies.
Aber warum? Wegen des Falters? Ich fühlte mich eigentlich nur deshalb mies, weil das, was ich da getan hatte, absolut unvereinbar war mit dem Bild, das ich als Persönlichkeit eigentlich von mir hatte. Ich, ein Tierlieber Mensch, Vegetarier, Aktivist (ich spreche wie gesagt von mir vor etwa 15 Jahren), Freiheitsliebend, und dann eine so durchtriebene und hinterhätige Tötung eines Insekts in einer hilflosen und ausweglosen Situation. Wie sollte ich das wieder mit mir und meiner Selbstwahrnehmung vereinbaren? Das bereitete mir im Grunde, auch wenn es mir nicht direkt bewußt war, die Bauchschmerzen. Und der Grund warum ich das nicht erkennen wollte, war die Angst vor meiner Eigenverantwortlichkeit, und zwar nicht nur der für das unnötige und doch recht sadistische Töten dieses Falters, sondern die Verantwortlichkeit für die Konsequenzen die aus meiner Feigheit vor der Bearbeitung und Überwindung meiner irrationalen Ängste als Mensch herrühren. Die Eigenverantwortliche Entscheidung gerade zu stehen für alle selbstbestimmten Entscheidungen, auch jenen, die Ängste zulassen und die sie unkontrolliert wuchern und mich und mein Verhalten bestimmen lassen. So ist es mit mir und mit dem Mensch an sich, es ist genau dieses Problem dass wir unbegründet Verhaltensweisen akzeptieren und erlauben, die aus irrationalen Ängsten aufgrund früherer, ganz persönlicher Prägungen entstanden sind, und die uns nun bestimmen anstatt dass wir als bewußte Wesen uns zur Selbstbestimmung entscheiden und diese Ängste, Befürchtungen, irrationalen gedanklichen Prophezeihungen und so weiter eigenständig bearbeiten, zurückverfolgen und transformieren, daraus lernen, damit wir hier und jetzt im Leben, in jedem Moment wirklich frei und unbeeinflusst, selbstbestimmt und eigenständig entscheiden können wie wir handeln und woran wir unser Handeln ausrichten, damit wir auch selbstehrlich und vor dem Leben jederzeit dafür gerade stehen können.

Ich werde in mindestens einem weiteren Blog noch näher auf die Zusammenhänge die sich mir in dieser ganz bestimmten Beziehung zu Insekten und meiner eigenen 'Geschichte' durch das Schreiben offenbaren eingehen und auch die Selbstvergebung und Selbstkorrektur anschließen.

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Montag, 29. Oktober 2012

Tag 73 - Selbstvergebung zur Akzeptanz und Selbstaufgabe an das Bewußtseins/System

AlicePopkorn / Foter / CC BY-ND

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, ein mitwirkender und unterstützender Teil eines Gesellschaftssystems zu werden das durch und durch vom Geldsystem bestimmt und durchsetzt ist, dessen einzige Prinzipien und Werte der schnelle Profit ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit oder die Bedürfnisse und Interessen anderer ist und das aufgrund dieses Ausgangspunktes und durch unser aller Mitwirkung das Leben in allen nur erdenklichen Bereichen ausbeutet, manipuliert und den Interessen des reinen Profits, repräsentiert durch die in den jeweiligen Positionen sitzenden Menschen, deren persönliche Ideologie und Philiosophie der Ursprung dieser Projektion als die Manifestation der selbstgestalteten Menschlichen Natur des Selbstinteresses sind, anpasst.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mich immer wieder in gedanklichen Selbstrechtfertigungen zu verstricken wenn es darum ging die eigene Verantwortung für meine Entscheidungen zu übernehmen und es mir dort wo ich mit den Konsequenzen meiner Entscheidungen nicht einverstanden war nicht erlaubt habe meinen eigenen Ausgangspunkt und meine ursprüngliche Motivation zu prüfen, anstatt Schuldige und Verantwortliche außerhalb meiner Selbst zu suchem.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, die Methoden eines Systems das auf persönliche Vorteile und Profit auf Kosten anderer ausgerichtet ist als 'legitim' zu betrachten, selbst da wo die Konsequenzen offensichtlich lebensfeindlich und bedrohlich sind, nur weil ich nicht bereit war meine Verantwortlichkeit als Teil dieses Systems bedingungslos zu akzeptieren und zu erkennen, dass wir durch unsere Selbstaufgabe und Fügung/Anpassung an dieses System es in dieser Weise aufrecht erhalten und dass es sich keineswegs um eine 'höhere' Ordnung handelt die uns diese Lebensweise auferlegt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich meinem Bewußtsein in seiner manipulierten Programmierung in leichrsinnigem Vertrauen in 'die Gesellschaft' zu unterstellen, den in das Bewußtsein eingepflanzten 'Verlangen' und den damit verknüpften Vorstellungen, Bildern, Ideologien teils durch die Werbung aber auch durch die Anwendung der Verhaltens- und Bewertungsprinzipien von Menschen in meinem Umfeld im Glauben an das 'höhere Gute' das ich hinter menschlichem Streben vermutete nachzugeben, in Selbstverblendung wider besseren Wissens diese Verhaltensweisen und Denkweisen mir zu eigen gemacht und dadurch einem offenkundig nicht dem Leben und der Würde des Lebens dienlichen System gedient zu haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe mich der eigenverantwortlichen Entscheidung zu stellen diese Prinzipien des Systems zu offenbaren, in mir und durch mich selbst, sie zu dekonstruieren und darzulegen so dass ich für mich selbst und gegenüber anderen zu meinen Entscheidungen als dieser Mensch der ich bin ohne mic auf andere berufen zu müssen stehen kann, sondern dass ich in der Akzeptanz meiner einprogrammierten Angst vor der Eigenständigkeit gegenüber allen Wertvorstellungen, Normen und Ideologien die ich als Mensch vorgefunden und im Laufe meiner Entwicklung übernommen habe die stillschweigende Anpassung an die Prinzipien des Systems vorgezogen und den Versuch unternommen habe mich zwar geistig abzutrennen, aber im Leben selbst die Methoden der Manipulation und der Ausnutzung ungleicher und ungerechtfertigter Privilegien, wie beispielsweise den Umstand dass ich in einem in dieser ungerechtfertigten Ungleichheit privilegierten Teil der Welt geboren wurde, anzuwenden um mich und mein Leben, meinen Persönlichen Bereich und mein persönliches Interesse abzusichern, alles in der gewollten Entscheidung die Konsequenzen und den Selbstverrat sowie meine Verantwortlichkeit als das Leben dabei zu ignorieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass ich mich in dieser freiwillig gewählten Ignoranz trotz der offensichtlichen Unzufriedenheit und der inneren Konflikte die ich dabei ausgefochten habe und die mich abgehalten haben davon wahrhaftig zu leben, selbst angegriffen, meinen Körper misshandelt und mein Umfeld terrorisiert habe, dass ich mir nie eingestehen wollte dass ich einfach nicht für mich selbst stehen kann, dass ich mich selbst betrüge und versuche einen Schein nach außen zu wahren als wäre ich glücklicher, zufriedener Teil dieser 'Machenschaften', und dass ich obwohl ich auch einen 'rebellischen' Charakter entwickelt hatte nicht sehen wollte, dass dieser ein sinnloses Unterfangen war, ein zum Scheitern verurteilter Versuch sich doch noch so etwas wie Selbstehrlichkeit zu bewahren, nur dass man eben diese nur Spielt, eine Rolle übernimmt von der man eigentlich weiß, dass sie keine wirkliche Veränderung bedeutet, weil diese Rolle zum Skript der selben Systematik gehört gegen die man angeblich rebelliert, vor allem aber dass ich mich nicht des Verstendes bedient und mir vergegenwärtigt habe, dass jeder Versuch nach außen zu 'kämpfen', gegen ein System das einen zu dem gemacht hat was man ist, ohne zunächst sich selbst komplett zu dekonstruieren und selbstbestimmt neu aus und aufzurichten, als Mensch, um als Beispiel, als Beweis für sich und andere eigenständig neu 'auferstehen' zu können niemals etwas ändrt an den gegebenen Umständen, sondern diese eher noch verstärkt, da eben durch dieses Vorgehen das angeblich 'gegen' das System gerichtet ist, aber von einem Standpunkt des 'persönlichen Interesses' ausgeht, also der Person die ein Resultat, ein Ergebnis eben dieses Systems ist die Energie des Lebens, des eigenen Lebens für den Antrieb der systemischen Strukturen 'verbrennt'.

Selbstkorrektur und -Ausrichtung folgt...

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Samstag, 27. Oktober 2012

Tag 72 - Die Rache an den Kindern Teil 2 - Das Geldsystem

nickb_rock / Foter / CC BY-NC-ND


Das Geldsystem - Projektion der Persönlichkeitsstruktur?

Was genau steht dahinter wenn wir über Geld reden und unser Geldsystem betrachten, was genau halten Menschen von Geld? Warum reden sie oft darüber als wäre es etwas, das den Ressourcen quasi anhaftet, das in ihrer Natur läge? Warum wird niemals hinterfragt ob das Geldsystem so wie wir es kennen ein sinnvolles, vernünftiges oder gar gerechtes Verteilungssystem ist? Warum scheut sich der Mensch so sehr davor, dieses Geldsystem in Frage zu stellen und über Alternativen nachzudenken, gerade so als ob dieser Akt des Zweifels eine Art Blasphemie bedeuten würde? Warum akzeptiert der Mensch seit Jahrhunderten fraglos und nahezu ohne Protest dieses Grundprinzip des verzinsten Geldsystems und seine ausbeuterische Natur die zu immer mehr Ungleichheit und zu einem immer größeren Machtgefälle führt? Wir protestieren allenfalls gegen die Symptome, die unausweichlichen Konsequenzen unserer Akzeptanz dieses Systems. Und auch das in aller Regel nur dann, wenn diese uns direkt und persönlich betreffen. Was genau sind die Methoden der Erziehung und Konditionierung die dazu führen, dass der Mensch seinen Geist so sehr manipulieren lässt, dass er seine Selbstbestimmung und seine Fähigkeit reflektiert und eigenständig zu denken vollkommen aufgibt?

Es ist die anerzogene Angst, die resultiert aus dem verschobenen Selbstbewußtsein, das wiederum aus der Erkenntnis der Unzuverlässigkeit des eigenen Umfeldes herrührt, indem ein heranwachsender Mensch erfahrungsgemäß immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass das menschliche Bewußtsein ihn zwar zu außergewöhnlichen Taten befähigt, dass die Menschen mit denen er es zu tun bekommt allerdings diese Fähigkeiten hauptsächlich dazu einsetzen, sich selbst einen Vorteil zu verschaffen und dass sie ausschließlich aus Selbstinteresse handeln, was dazu führt, dass niemandem vertraut werden kann, nicht einmal den eigenen Eltern, da auch sie dem Selbstinteresse folgen und wenn dies auch nur bedeutet ihr Kind ihren eigenen Vorstellungen entsprechend an das System anzupassen ohne es wirklich zu verstehen, zu hinterfragen oder die eigene Motivation überhaupt verstanden zu haben. Das Urvertrauen des Kindes also, das ein Urvertrauen in das Leben selbst ist, in erster Linie repräsentiert durch die eigenen Eltern, wird dazu benutzt, das Kind und sein Bewußtsein zu programmieren damit es sich an die Situationen der Gesellschaft, die kulturellen Werte, Normen und Gepflogenheiten anpasst, damit es in der Weise funktioniert, dass es sich in die Systematik eingliedern kann um dort erfolgreich zu arbeiten und zu funktionieren, oder aber sie folgen einfach nur den ihnen einprogrammierten Systemen und haben selbst überhaupt keinen Schimmer warum und weshalb, wenden schlicht und ergreifend bestimmte Prinzipien an um ihre Kinder zu manipulieren und wissen dabei nicht einmal zu welchem Zweck oder aus welchem Grund sie das überhaupt tun. Die unterschiedlichen Motivationen der Eltern sind natürlich vielseitig und vielschichtig, allerdings ist das Prinzip der Anpassung an bestehende Normen, Werte, allgemein akzeptierte Verhaltensweisen etc. immer das gleiche, sei es nun in rein resignativer Gleichgültigkeit oder übermotivierter Anerkennungs- und Erfolgssucht begründet.
In jedem Fall sind es die Muster und Prinzipien der ängstlichen Abtrennung des Individuums vom Ganzen, der Distanzwahrung aus Unsicherheit und dem dauernden Gefühl bedroht und verraten zu sein. Die Wahrnehmung anderer und die eigene Selbstwahrnehmung werden in unverantwortlicher Weise manipuliert und angepasst, so dass das äußere System in das die Kinder hineinwachsen für sie in gewissem Rahmen auch einen Sinn ergibt. Denn in seiner verselbständigung und unkontrollierten Entwicklung, die man als eine geschwürartige Wucherung mit selbstzerstörerischen Konsequenzen betrachten muss, ist dem System das wir als Menschheit leben und dem wir folgen vom Standpunkt des Lebens selbst, als das wir geboren werden und als das wir tatsächlich Leben, wenn wir leben, keine Sinnhaftigkeit abzugewinnen.
Das ganze ist eine offensichtlich auf Gehirnwäsche von Kindesbeinen an beruhende 'Verschwörung' gegen uns selbst, von uns selbst, aufrechterhalten und gerechtfertigt durch die von uns und durch unsere Mitarbeit herbeigefühtre Situation, die Situation unserer gegenwärtigen Welt als geprägt von Ungleichheit, Übervorteilung, Machtmissbrauch und Ausbeutung, Profitgier, Angst, Misstrauen und Selbstherrlichkeit, alles in der Blase des gedanklich gerechtfertigten Glaubens an die Richtigkeit und Alternativlosigkeit unserer gesellschaftlich-kulturellen Existenz, welcher Art und Prägung auch immer. Der Mensch findet sich darin immer wieder als die Illusion seiner selbst wieder, als ein Geisteswesen bestehend aus Gedanken und Erinnerungen, Wertungen und antrianierten Reaktions- und Verhaltensweisen. Konditioniert um zu funktionieren, um die Lügen der Eltern aufrecht zu erhalten, um sie in ihrem Glauben an die Unausweichlichkeit dieser Systeme zu bestärken, damit sie zufrieden auf die Probleme und Schwierigkeiten ihrer Kinder blicken können, sich gerechtfertigt und ihnen überlegen fühlen können, um sagen zu können 'siehst du, ich habe es dir ja gesagt, wenn es mir so ergangen ist, warum soll es dann bei dir anders sein?'. Und ausserdem ist es ja auch das einzige was wir ihnen zu 'lehren' haben: unreflektierte Anpassung, Gehorsam, sich der Herde anschließen, nicht selbstehrlich zu sein, und vor allem auch nicht ehrlich nach außen zu sein, denn dann könnte man ja Konsequenzen zu erwarten haben. Nein, wir spielen lieber immer nur eine bestimmte Rolle und tragen alle Konflikte in unseren Gedanken aus. Unseren persönlichen Vorteil verschaffen wir uns trotz der Wahrung des Scheins ein ehrlicher und 'guter' Mensch zu sein, indem wir verborgene Ränke schmieden, intrigieren, manipulieren, vortäuschen und ausnutzen solange wir unsere Fassade dabei bewahren können. Das schlimmste dabei ist, dass wir oftmals nicht einmal wissen, dass wir nur 'spielen', dass wir nicht selbst entscheiden, sondern dass wir durch Programme gelenkt und fremdbestimmt agieren. Wir sind so überzeugt von unserer Programmierung, dass wir sie wie unsere wahre Natur akzeptieren und ihr voll und ganz vertrauen. Was wir empfinden, spüren, fühlen, das nehmen wir als wirklich und als uns selbst wahr. Wir vertrauen unseren 'Gefühlen' ohne sie wirklich zu verstehen und zu erkennen warum und weshalb sie wann getriggert werden, warum wir so empfinden und zu bestimmten Richtungen tendieren. Wir glauben einfach, dass wir das sind, und dass wir in dieser Vorstellung von uns selbst als besondere, wertvolle und wichtige Persönlichkeiten dann auch sicher richtig liegen müssen, das richtige tun wenn wir diesem Drang, diesen Gefühlen nachgeben und sie als unsere Selbstverwirklichung zelebrieren. Was wir dabei völlig vernachlässigen sind die offensichtlichen Konsequenzen vieler solcher Entscheidungen, und die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer Ursprünglichkeit in Prägung, Konditionierungen und Erziehung innerhalb einer Gesellschaft und einer Kultur natürlich an diesen systemischen Konzepten ausgerichtet sind und sich in ihrer Entfaltung immer nur innerhalb der vorherbestimmten Matrix einer bestimmten Kultur und Gesellschaft bewegen. Das heißt, dass darin und dadurch auch die Konsequenzen der gesamten Systematik mit in die Eigenverantwortlichkeit einfließen und dass schon allein aufgrund der Ignoranz gegenüber der Herkunft des eigenen emotionalen Gefühlskonzepts alle diese Konsequenzen unbedacht und unverantwortlich fahrlässig in Kauf genommen werden.

Dominik Meissner www.Orime.de / Foter / CC BY-NC-ND

Die Autorität der Eltern, bzw. das Vertrauen der Kinder in die Fähigkeiten ihrer Eltern, denn das sollte nach gesundem Menschenverstand eigentlich Autorität bedeuten oder zumindest die Bedingung dafür sein, führt eben dazu, dass diese von Angst und Misstrauen geprägte Werteideologie als Grundlage der Persönlichkeitsentwicklung übernommen wird. Die Angst vor der Macht des Geldes, die sinnigerweise dem Geld überhaupt erst seine Macht verleiht, wird schon von Kindesbeinen an wahrgenommen, durch die Erziehungsmethoden, durch die Beobachtung der Eltern und des näheren Umfeldes im Umgang mit Geld, durch die Medien und vor allem durch die Werbung in die Erfahrungswelt des Geistes aufgenommen und internalisiert. Was das Kind in aller Regel dabei wahrnimmt sind aber eben keine bewußt sich selbst steuernden Menschen und Persönlichkeiten, es sind keine Menschen die mit Bedacht und gesundem Menschenverstand in und an dem System Arbeiten, die Versuchen Einfluss zu nehmen, sich selbst eigenständig und individuell einzubringen, es sind keine Menschen die die Würde des Lebens wahren, die ihnen etwas lehren oder zeigen über das System und seine Funktionsweise, sondern es sind vielmehr selbst willenlose Opfer, verängstigte, verunsicherte und vom Selbstinteresse besessene Geister die sich längst unterworfen haben, die sich so anzupassen versuchen, dass sie nicht auffallen, nicht in Konflikt mit den Systemen geraten und dennoch versuchen für sich selbst das Bestmögliche zu erreichen, auch wenn das bedeutet andere Menschen dafür über die Klinge springen zu lassen. Das Geldsystem in all seinen Ausprägungen hebelt alle Werte, alle Würde und alle Menschlichkeit aus, die wir uns eigentlich gedanklich in unserer Selbstwahrnehmung und Identifikation zuschreiben. "Bei Geld hört die Freundschaft auf", so abgedroschen dieser Spruch ist, so wahr ist er eben auch, vor allem wiel der Begriff der Freundschaft eine Illusion ist, nicht wirklich gelebt wird und nur in der geistigen Selbstidentifikation existiert, denn das wahre Leben bestimmt nicht die Freundschaft, nicht die Liebe, nicht die Familie, sondern allein das Geld. Und die Prinzipien des Geldsystems durchsetzen eben auch die Werte der menschlichen Selbstidentifikation, wie beispielsweise die Freundschaft die nur dann und so lange als Schein aufrechterhalten wird, wie das Selbstinteresse dabei befriedigt wird.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass ich die anerzogenen und übernommenen Ängste die mich dazu gebracht haben mich einer Persönlichkeitsausrichtung an äußeren Strömungen und Trends meines Gesellschaftlichen und Persönlichen Umfeldes anzupassen mir nicht selbstehrlich vor Augen geführt und überwunden habe, sondern stattdessen gemäß der vorprogrammierten Charaktereigenschaft immer in äußeren Umständen und Zukunftsprojektionen über meine eigenen Errungenschaften und Leistungen im System die Befreiung von diesen internalisierten Ängsten zu suchen, ohne dabei zu erkennen, dass dieses Streben und Suchen ein Davonlaufen vor mir selbst war und mich immer fortlaufend daran gehindert hat selbstehrlich und selbstbestimmt zu leben und zu erkennen, dass diese Ängste nicht meine Ängste sind, sondern der bisher akzeptierten und kultivierten menschlichen Selbstidentifikation in der Welt der ich mich angeschlossen habe innewohnen, willentlich in mir angelegt sind damit das System in dem ich lebe und für das ich mein Leben gebe und einsetze in meiner gedanklichen Visualisierung und Rechtfertigung einen Sinn ergibt, damit meine Handlungen und ihre offensichtlich lebensfeindlichen und bedrohlichen, missbräuchlichen Konsequenzen nicht in Konflikt mit meinem wahren Selbst kommen.

Fortsetzung folgt...



Freitag, 26. Oktober 2012

Tag 71 - Die Rache an den Kindern (Fortsetzung Selbstvergebung)

catnapping / Foter / CC BY

Dieser Blog ist eine Fortsetzung zu "Tag 70 - Die Rache an den Kindern"

Auszug:

"Das angeborene Vertrauen der Kinder spiegelt schlicht und einfach die Einheit des Lebens wieder, es ist das Vertrauen des Lebens in sich selbst, das Ur-Selbstvertrauen, welches uns im Laufe unserer Anpassung verloren gegangen ist. Und anstatt dieses Urvertrauen in unseren Kindern zu fördern, uns dieser Verantwortung als würdig zu erweisen, bemühen wir uns mit aller Macht darum, es in ihnen zu brechen. Wir lehren sie zu misstrauen weil wir wissen, dass wir Ihnen ein Umfeld bieten, dass wir eine Welt geschaffen haben, die keines Vertrauens würdig ist..."


Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, in meiner Reaktion auf die Wirklichkeit immer nach Schuldigen und Verantwortlichen ausserhalb meiner selbst gesucht zu haben, dass ich der Illusion verfallen war dass das Verhalten anderer die teils schrecklichen Konsequenzen des Systems verursacht und dass ich nicht da mit hineingezogen werden könne, wenn beispielsweise ein Kind im gesellschaftlich zugesicherten Schutz der Familie über Jahre misshandelt und missbraucht wird und wir als individuelle Beobachter in eingeredeter Hilflosigkeit mit den Schultern zucken, mit dem Glauben wir wären nicht verantwortlich, sondern die 'zuständigen Behörden und Institutionen', und dabei den offensichtlichen Fehler angestrengt ignorieren, dass diese Behörden und Institutionen keine eigenständigen oder übernatürlichen Mächte sind, sondern dass sie unsere eigenen Kreationen sind, dass sie für uns alle stehen sollten und damit wir alle für diese Institutionen und Behörden und ihre Wirkungsweise/Funktion verantwortlich sind.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, in der wütenden Reaktion meiner selbst und anderer Menschen auf die offensichtlich inakzeptable Weise in der wir mit dem Leben, mit den Kindern und uns selbst umgehen eine Lösung sehen wollte in dem Sinne, dass diese Wut als revolutionäre Kraft innerhalb des Systems in irgendeiner Weise die Zustände ändern könnte, wenn genug Menschen sich in dieser Weise empörten, ohne zu erkennen, dass diese wütenden Reaktionen im Grunde nur eines verbergen, nämlich dass wir uns selbst ändern müssten, um die Gesellschaft oder die Welt zu ändern und dass wir im Grunde nicht bereit dazu sind, weil dies einmal die Ungewissheit über die eigene Zukunft und deren Komfort beinhalten würde und andererseits all das in Frage stellen würde, was wir bisher als wichtig, wertvoll und erstrebenswert gehalten haben, aber vor allem weil wir erkennen und akzeptieren müssten, dass wir alle, jeder für sich eigenverantwortlich gerade zu stehen hätten für all unsere Entscheidungen und unsere Wirkungsweise im und mit dem Leben.

Je aggressiver und lauter die Wut der Menschen sich in anklagender Weise gegen 'andere' Menschen als alleinverantwortliche 'Täter' äußert, desto skeptischer sollte man diese Personen betrachten, denn umso größer ist ihre Verzweiflung über das Wissen um die eigene Unverantwortlichkeit und Unzuverlässigkeit, umso stärker ist ihr Drang sich und andere von ihrem eigenen Leben, von der eigenen Person und dem eigenen Charakter abzulenken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe wütend zu werden auf andere Menschen, dass ich mir von ihnen ein Bild der alleinverantwortlichen Täter gemacht habe, dass ich mir vorgestellt und eingebildet habe, dass man sie nur entfernen müsste und dann würden solche Dinge - was auch immer sie getan haben das mich so wütend hat werden lassen - einfach nicht mehr geschehen, dass ich es mir erlaubt habe die offensichtliche Naivität dieser Annahme einfach zu ignorieren und aus reinem Selbstinteresse der Befriedigung meiner emotionalen Bedürfnisse, der Rachegedanken, nachgegeben habe und dadurch die Strukturen die tatsächlich ursächlich für lebensverachtendes, ignorantes und selbstsüchtiges Verhalten mit verantwortlich sind unterstützt und genährt habe.


Ich bestimme mich selbst als das Leben, ich stehe in jedem Atemzug als das Leben und für das Leben, eigenverantwortlich für die Offenbarung aller Selbstverblendung und Ignoranz die wir uns als Menschen in unserem Bewußtsein als Schutzmechanismen unserer Selbstidentifikation als Gedanken, Erinnerung und Emotionen zurechtgelegt haben, ich stehe dafür und gebe mich dem Prozess der Selbstoffenbarung in all diesen Programmen der Heuchelei und Verlogenheit unter der Prämisse des 'Schein-Wahrens' hin um das Leben vor dem Wahn des ausser Kontrolle geratenen Bewußtseins zu schützen, um uns selbst und die Kinder davor zu bewahren, dass wir ihnen wieder und wieder dasseleb antun, dass wir aus Feigheit und Ignoranz immer und immer wieder in die Endlossschleife der Selbstaufgabe und Selbstzerstörung geraten. Ich stelle mich der Eigenverantwortung und meiner Aufgabe mir selbst gegenüber in Selbstehrlichkeit Rechenschaft abzulegen und meine wahren Motivationen in jedem Atemzug mir selbst gegenüber zu offenbaren und auf Lebenswürdigkeit zu prüfen, mir selbst zu vergeben, mich selbst zu korrigieren, so dass ich in aller Offenheit für mich selbst gegenüber mir selbst und gegenüber / neben allem Leben gerade stehen kann.

Fortsetzung bleibt offen...

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Tag 70 - Die Rache an den Kindern

dierk schaefer / Foter / CC BY
Ich habe es eigentlich satt immer wieder um den heißen Brei herumzusabbeln, diplomatisch schlau daher zu reden, ein Bild abzugeben von einem denkenden, philosophierenden mental-masturbator, während ich in Wirklichkeit die Wirklichkeit sehe, während ich zusehen muss wie Kinder geboren werden, wie sie von verantwortungs- und ahnungslosen Menschen in ein System eingeführt werden das sie zerstören wird, das ihnen die Luft zum Atmen und den Raum zu Leben nimmt, ein System das aus Angst und Feigheit der Menschen geboren und entwickelt wurde, ein System das keinen Cent auf den Wert des Lebens selbst gibt. Kinder, die wie mein Kind sind, Kinder anderer Menschen, die Teil des Lebens, Teil meines Lebens und ein Teil von mir sind so wie von jedem anderen Menschen und Wesen auf dieser Erde. Wir lassen sie entstehen, um sie dann in ihren Untergang laufen zu sehen. Wir sind gehässige, verlogene Heuchler und Dämonen, innerlich zufrieden schauen wir zu wie unsere Systeme, denen wir uns feige unterworfen haben, die wir aus Angst und Verantwortungslosigkeit akzeptiert haben unsere Kinder nach und nach manipulieren, zu funktionierenden Maschinen werden lassen die sich dann nach und nach selbst zerstören.Wir verraten und verkaufen unsere Kinder, die uns vertrauen, die nicht ahnen können, dass ihre eigenen Eltern, und auch niemand sonst aus ihrer Gemeinschaft sich jemals für sie und ihr Leben einsetzen würde, dass sie niemandem vertrauen können und dass ihre Eltern ihnen auch noch ihr eigenes Selbstvertrauen als Urvertrauen in das Leben nehmen werden. Wir sind allesamt Kindermörder. Es gibt keinen Unschuldigen. Und wenn wir wirklich wollen würden, dass das irgendwann aufhört, dass Kinder nicht mehr missbraucht und benutzt werden, nicht mehr Opfer der Scheinheiligkeit unserer Systeme und Ideologien werden, dass sie nicht mehr Opfer der Profitgier werden, dann müssten wir dem System, dem Geldsystem und allen sozialen Systemen so wie wir sie bisher kreiert haben unsere Unterstützung entziehen und endlich eigenverantwortlich werden, endlich den Wahn der Konfliktbesessenheit, dem dogmatischen Glauben an die Notwendigkeit von Wettkampf im Sinne eines erzwungenen Überlebenskampfes als künstliche Motivation menschlichen Lebensantriebs eine Absage erteilen, - denn nie habe ich eine stumpfsinnigere Argumentation gehört, ein weniger durchdachtes und kurzsichtigeres Statement als das, dass wir nur durch die Ungleichheiten und den Wettkampf uns als Menschheit entwickeln könnten - das ist nichts als die Selbstoffenbarung eines selbstverlorenen, freiwilligen Sklaven einer Ideologie, im Namen der eigenen Feigheit vor eigenverantwortlicher Entscheidungsfällung, aus Angst für das eigene Leben und die eigens verursachten Konsequenzen gerade stehen zu müssen.

Ich kann nicht mehr dulden und akzeptieren, dass diese Zustände, die Offensichtlichkeit der Wahrheit dass wir in unserer Lebensweise zu Mördern werden, dass wir selbst vor Kindern nicht zurückschrecken, dass wir einem Wahn verfallen sind der uns in unseren Köpfen in einer Scheinrealität einschließt in der wir uns vormachen wir hätten Verstand, Vernunft und Verantwortungsbewußtsein, in der wir diese Attribute auf völlig banale und teils unsinnige Bereiche Anwenden und glauben schon das menschenmöglichste getan zu haben wenn wir beispielsweise unseren Kindern einen Fahrradhelm aufsetzen, weiterhin als normal, unausweichlich und unveränderbar angenommen werden.
Ich bin kein Freund davon Kinder von erwachsenen Menschen zu trennen, weder im Leben noch in Gedanken, Theorien oder Philosophien. Dennoch ist es unbestreitbar, dass wir es sind, wir, die so genannten Erwachsenen, die diese Kinder auf die Welt bringen, die ihnen dieses Umfeld zumuten, und die für sie nichts weiter zu geben haben als sie an diese gegebenen Bedingungen zwangsweise anzupassen.

Das angeborene Vertrauen der Kinder spiegelt schlicht und einfach die Einheit des Lebens wieder, es ist das Vertrauen des Lebens in sich selbst, das Ur-Selbstvertrauen, welches uns im Laufe unserer Anpassung verloren gegangen ist. Und anstatt dieses Urvertrauen in unseren Kindern zu fördern, uns dieser Verantwortung als würdig zu erweisen, bemühen wir uns mit aller Macht darum, es in ihnen zu brechen. Wir lehren sie zu misstrauen weil wir wissen, dass wir Ihnen ein Umfeld bieten, dass wir eine Welt geschaffen haben, die keines Vertrauens würdig ist, sondern die im Gegenteil das Vertrauen als etwas nachteiliges, als Schwäche und Verletzlichkeit in vielfachen Variationen auszunutzen weiß. Vertrauen gibt es allenfalls unter Gleichgesinnten, innerhalb von Gruppierungen, Gangs, Parteien, die sich in einem Konsens des Selbstinteresses zusammenschließen um ihre Wirkungskraft zu vergrößern, um ihre Möglichkeiten zu erweitern, die gemeinsamen Interessen zu verfolgen. Doch das Grundproblem bleibt auch hier bestehen, dass diese Gruppen sich aus eben den Individuen zusammensetzen, die in ihrer selbstverlorenen Geistesidentifikation, ihrer Unsicherheit und Selbstsucht misstrauisch und manipulativ sind und letztenendes auch innerhalb der Gruppe ihre Ränke schmieden werden um 'im Falle eines Falles' für sich die beste Position zu sichern. Und so unterwandern sie in Gedanken, im Verhalten und durch indirekten Boykott anderer 'Mitglieder' die Gruppe selbst, so dass letztendlich jeder daran Schaden nimmt.
Alles, alles in unserer Welt ist durchsetzt von dieser fehlerhaften Prämisse, von dem Wahn des Selbstzwecks menschlichen Lebens, von der Ideologie des Selbstinteresses als oberstem Prinzip menschlicher Handlungsbereitschaft.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich abzuschotten in und von der Welt, mir eine Blase eines engen Umfelds zu schaffen und zu glauben, dass ich durch diese Abtrennung und die Erfüllung meiner oberflächlichen Bedürfnisse innerhalb dieser persönlichen Welt der Bilder und Illusionen dem Leben in mir weiterhelfen könnte und mich dadurch als lebendiger, eigenständiger Mensch entwickeln zu können.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mir einzureden ich sei nicht beteiligt an oder verantwortlich für die Konsequenzen unserer Lebensweise, für das Leid das hier in unserer Gesellschaft den Kindern angetan wird, für die Unterdrückung und Zwangserziehung, für die inakzeptablen Ungleichheiten hier und in vielen Ländern auf der Erde, gewollt erzeugt durch unser Finanzsystem und die menschliche Denk- und Selbstidentifikationsweise.

Selbstvergebung wird fortgesetzt....

Sonntag, 21. Oktober 2012

Tag 68 - Interpretationen einer 'Erkrankung', körperliche Symptome und die Flucht in die Vergangenheit

placbo / Foter / CC BY-NC-SA

 Verfasst am 20.10.2012

Ich sitze hier und habe eine sogenannte Erkältung - schon wieder... im Grunde bin ich seit etwa drei bis vier Wochen nicht richtig gesund, die ersten zwei Wochen waren richtig hart, und dann hat sich die Sache gelegt, und was übrig blieb war ein leichter Reizhusten, der meistens abends erst richtig schlimm wurde, so dass ich einige Nächte sogar im Nebenzimmer verbringen musste, damit mein Sohn dessen Zimmer direkt an unser Schlafzimmer grenzt von meinem Husten nicht ständig wach wird. Dieser Husten hat sich auch nicht wirklich gelegt auch wenn ich mit sonst fit fühlte und vor allem tagsüber keinerlei Symptome verspürt habe. Jetzt, seit gestern abend habe ich wieder einen recht unangenehmen Schnupfen, also eine ständig laufende Nase, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, der Husten hat dafür etwas nachgelassen. Also wandert hier irgendetwas durch meine Körperregionen, von den Bronchien zu den Nebenhöhlen, in die Glieder, den Kreislauf und wieder zurück oder so ähnlich und ich kann nicht herausfinden woran es liegen könnte. Einerseits als die ganze Geschichte vor etwa drei bis vier Wochen losging hatte mein Sohn sich ebenfalls wahrscheinlich im Kindergarten eine starke Erkältung zugezogen. Fieber, Nase zu, Husten, mit allem Drum und Dran, also war mir im ersten Moment klar: du hast es von ihm. Er wurde auch nach einigen Tagen Erhohlung wieder gesund, nur ich nicht wirklich. Jetzt hat er seit gestern wieder Erkältungs/Schnupfenerscheinungen und prompt habe ich es auch wieder. Ich bin nicht sicher ob ich hier nicht etwas zu schnell von einem aufs andere schließe und habe deshalb beschlossen darüber zu schreiben, damit ich mir vielleicht etwas klarer darüber werde und vielleicht auf etwas stoße, das in mir selbst liegt und das diesen Zustand, diese körperliche Reaktion mit verursacht.

Tatsache ist, dass ich schon seit einigen Jahren nicht mehr eine solche Phase erlebt habe, und ich stelle fest, dass ich anfange mich in Gedanken zu verstricken wenn ich wie jetzt diese körperlichen Symptome und Reaktionen/Abläufe erlebe. Beispielsweise habe ich ungefähr vor fünf oder sechs Jahren angefangen regelmäßig Sport zu treiben, aus unterschiedlichen Gründen und ich habe den Erfolg dabei sehr genossen. Ich habe auch schon Blogs geschrieben in denen ich andere Aspekte der gedanklichen Selbstverblendung und Ablenkung vom tatsächlich relevanten, vom wesentlichen, körperlichen Leben als Selbst in dieser Phase bearbeitet habe. Hier geht es aber um eben diese Punkte die mich jetzt beim Erleben dieser körperlichen Symptome 'beschäftigen', die inneren Reaktionen in meinem Geist die wie automatisch ablaufen und mich überwältigen.Dazu gehört zum Beispiel auch die Erwartung, dass ich so lange ich regelmäßig Sport treibe nicht 'krank' werde, eine Vorstellung die sich mir eingebrannt hat und die in solchen Momenten wie diesem dazu führt, dass sich Frustgedanken, Ärger, Slebstzweifel und auch Resignation einstellen.

Während all dieser unkontrolliert ablaufenden Gedankenmuster versetze ich mich selbst immer wieder in die Gedankenwelten die ich mir als Erlebnismuster von vergangenen Momenten, von Erinnerungen an selbstgeschaffene Identifikationen mit Programmierten Vorstellungen 'wie ich mich fühlen muss wenn ich eine solche Erkrankung habe', verstärke und kreiere dabei mein Erleben als einer selbstgeschaffenen Idee einer Leidensfigur und verliere mich in Fantastereien über meinen Zustand wobei ich durch Bestätigung in Interpretationen bestimmter Schlüsselreize den Verlauf der von mir akzeptierten Weise wie so etwas abzulaufen hat bestimme.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe, mich meiner Selbstaufgabe an die gedankliche Vorstellung dass ich jetzt eine Erkrankung habe die in einer meiner interpretierten Erfahrung gemäß ablaufenden Weise bestimmt ist hingegeben habe und dadurch meinen Körper genau in dieser Weise habe reagieren lassen, in selbstmanipulativer Weise den Krankheitsverlauf bestimmt habe und mich darin noch als Opfer einer äußeren Kraft gesehen habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in einer Erfahrung körperlicher Reaktion meine Gedanklichen Erinnerungen die Wahrnehmung dieser Abläufe bestimmen zu lassen, und nicht hier und jetzt ich selbst als dieser Körper zu sein, wahrzunehmen was vorgeht in mir und durch mich, darin die Kommunikation mit mir selbst als dem körperlichen Leben verloren und aufgegeben zu haben und stattdessen meine Gedanken über die Wirklichkeit des Momentes zu stellen und mich selbst unter die Regie meiner persönlichen Erfahrungsmuster gezwungen zu haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich nach außen in selbstmitleidiger Weise zu präsentieren, zu 'hoffen' dadurch gerechtfertigt zu sein mich 'hängenzulassen' in der Weise, dass ich meine Aufgaben und Verrichtungen des Alltags nicht in der notwendigen Weise ausführen kann, zu erwarten dass irgendwie von außen jemand mir die Last der eigenverantwortlichen Kommunikation mit mir selbst abnimmt und mich dabei unterstützt wieder 'gesund', also wie in gewohnter Weise funktionierend zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe unzählige Gedankenmuster und Erinnerungen zu verknüpfen mit der Erfahrung des gegenwärtigen Moments körperlicher Reaktionen/Abläufe, die lebendige, reale Erfahrung in ihrer gegenwärtingen Einzigartigkeit nicht als Chance wahrgenommen zu haben mit mir selbst in Interaktion und Kommunikation zu treten, sondern stattdessen durch die Verknüpfung mit Erinnerungsmustern und den darin enthaltenen Wertungen, Beurteilungen und fatalistischen Vorstellungen einer 'Opferrolle' bestimmt durch eine 'Krankheit' mich quasi ausgeliefert zu haben und in selbstmitleidiger Weise jetzt nur den programmierten 'Verlauf' dieser von mir bestimmten 'Erkrankung' durchleben zu müssen.

Ich bestimme mich selbst als das Leben, als der Körper der ich bin in jedem Moment der Erfahrung/des Erlebens körperlicher Reaktionen/Abläufe die dadurch hervorgerufenen Gedankenmuster, Erinnerungen und Bewertungen dieser Situation zu stoppen, zu atmen und mich in den Moment des tatsächlichen Erlebens zurückzubringen, als mein körperliches Selbst hier und jetzt zu Sein und mit gesundem Menschenverstand die Reaktionen/Abläufe als diesen lebendigen Moment zu erkennen, mit mir selbst in direkte Kommunikation zu treten um verstehen und sehen zu können, was tatsächlich mit mir passiert, um hier zu sein und als mein Körper diese Momente von Atemzug zu Atemzug zu durchleben, ohne zu bewerten, ohne aus Erinnerungen und slebstmitleidigen Beurteilungen resultierende Erwartungen meine Erfahrung im Vorfeld zu programmieren und zu bestimmen und mir dadurch den Blick auf mich selbst und auf den tatsächlichen Vorgang zu verschleiern.

Ich bestimme mich selbst als das Leben und der Körper der ich bin körperliche Reaktionen/Abläufe und Phänomene nicht mehr zu beurteilen aufgrund längst vergangener Gedanken- und Wertungsmuster die aus vorgefertigten, vorprogrammierten Systemen der Selbstidentifikation als ein vom körper getrenntes, vom Leben getrenntes Wesen das 'unter dem Körper leidet' resultieren, sondern mich als das was ich wahrhaftig bin, in meiner körperlichen Existenz hier und jetzt in diesem Moment wahrzunehmen und zu erkennen, dass ich auch die sogenannte 'Erkrankung' als das System bin und dass ich nur darin wirklich Sein kann und erkennen kann was wirklich vorgeht und dadurch eben nicht mehr den Verlauf und meine Wahrnehmung des Verlaufs einer 'Erkrankung' schon im Vorfeld zu bestimmen und festzulegen, den Körper zu manipulieren und unter den Geist zu zwingen in einer missbräuchlichen Weise rechthaberischer Selbstgefälligkeit eines selbstmitleidigen, beschuldigenden Opfers.

http://desteni.org

http://destonians.com

http://equalmoney.org

http://desteniiprocess.com

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Tag 67 - Bin ich Leben? (Teil 1)



Ich blicke zurück auf die vergangenen Jahre meines Lebens, ich betrachte meine Erinnerungsfenster an diese Zeit. Ich sehe mich in verschiedenen Situationen, in angenehmen und unangenehmen. Doch alles in allem überwiegen die unangenehmen und selbst die scheinbar angenehmen Erinnerungen haben vom jetzigen Standpunkt aus betrachtet einige unangenehme Konnotationen, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in mein Bewußtsein vorgedrungen waren. Doch ich spüre keine Reue, ich bin nicht traurig oder verstimmt. Ich hatte eine gute Kindheit, sie war nicht perfekt, aber vergleichsweise angenehm. Ich meine, wenn man sie mit der eines Kindes in Bangladesh, eines Kindersoldaten oder der eines Opfers sexuellen missbrauchs vergleicht. Ich weiß dass das etwas übertrieben polemisch klingen mag, aber ich weiß was ich da sage. Wir sind in unserem Land grundsätzlich immer davon ausgegangen, dass wir viel weiter, zivilisierter und auch 'vernünftiger'im Umgang mit dem Leben, mit uns selbst und mit den Kindern seien als das in vielen anderen Ländern, ärmeren Ländern der Fall sein mag. Doch muss man diesen Standpunkt erst einmal hinterfragen, wie so viele Annahmen die wir für selbstverständlich nehmen in unserer westlichen, noch zu den 'Reichen' zählenden Welt, wie zum Beispiel die Mär vom fairen und gesunden Wettkampf des Marktes, der Möglichkeit durch reinen Fleiß und Eigenbeteiligung zu Wohlstand kommen zu können, die Heuchelei des Mitgefühls und der gegenseitigen Hilfsbereitschaft, des Zusammenhalts in der Gemeinschaft, zum Beispiel innerhalb eines Landes, und so weiter und so fort. All diese Ideen und Ideologien scheinen zwar in Gedanken vorhanden zu sein, werden aber so gut wie nie tatsächlich, äußerlich umgesetzt. 

Was wir aber tun ist, wir versuchen uns ein kleines, eigenes Universum zu schaffen, in dem wir in überschaubarer, kontrollierter Weise diese 'Ideale' versuchen umzusetzen und zu wahren, zum Beispiel in der Familie, im Freundeskreis, in kleinen Gruppierungen jeglicher Art, in denen wir versuchen uns abzutrennen vom großen Ganzen, in naiver Weise den Glauben aufrecht erhalten, dass wir in dieser Blase die 'letzte Hoffnung' sind, die 'Träger' der menschlichen Werte, sie verteidigend und wahrend gegen alle und jeden, und damit natürlich auch unser Vorgehen gegen alle und jeden legitimieren können. Das ist eben der Interessante Aspekt, dass wir sofern erfolgreich und vom Glück begünstigt die Werte unserer Lebensweise hochhalten, es für etwas 'gutes' halten, sich gegen anere mit allen Mitteln durchzusetzen, scheinheilig mit den Schultern zucken und statuieren, dass dies nun einmal die Natur des Menschen sei, - sobald aber diese Natur in ihrer hinterhältigen, schändlichen und zerstörenden Auswirkung Einzug in die eigenen Reihen der abgeschotteten 'Familie' beispielsweise Einzug erhält, dann sieht unser Verhalten plötzlich ganz anders aus, auf einmal versuchen wir diese Dinge zu bekämpfen, versuchen uns vor unserer 'Natur' zu schützen, sie loszuwerden und zu verteufeln, nur um unsere kleine Blase der Illusion einer heilen Welt für uns allein zu schützen. Doch diese wird niemals dauerhaft sein, denn es liegt nun einmal tatsächlich in der Natur einer Blase, dass sie irgendwann zerplatzt. 

Warum, wenn wir denn überhaupt noch einen Sinn für das haben, was wir wirklich brauchen als Menschen und als Leben, können wir dann nicht erkennen, dass wir diese Dinge nicht abgetrennt, in reinem Selbstinteresse nur für uns und höchstens noch unsere Familien umsetzen können, während wir weiter in einem ausbeuterischen, ungerechten System der Ungleichheit und der Ausnutzung dieser Ungleichheit leben? Denn offensichtlich sind alle Dinge die wir zu uns nehmen, mit denen wir unsere Bedürfnisse decken, immer behaftet mit der Niederträchtigkeit und Hinterhältigkeit mit der sie 'erwirtschaftet' wurden. Selbst die nötigsten, die Grundbedürfnisse deckenden Waren, die Nahrung, das Land, die Gebäude, die Energieversorgung, alles ist beseelt vom Geist des Geldes und dem Geist des Profits, besetzt mit dem Geist des 'Besitzens' und 'Verkaufens', behaftet mit dem Geist der Ungleichheit, ungerechtfertigt, inakzeptabel, aber erlaubt und zugelassen von uns allen. Warum? Weil wir wahnsinnig sind und an eine irreale Ego-Welt glauben, wir sind, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, in unserer Persönlichkeitsidentifikation tief hinten, verdeckt, bewußt ignoriert und verborgen, tatsächlich davon überzeugt, dass das Universum sich für uns als diese Person interessiert, dass es für diese Gedanken als die wir uns identifizieren eine Bestimmung höherer Güte gäbe, dass wir gerechtfertigt sind in unserer Selbstaufgabe, unserer feigen Vorteilssuche, unserem Selbstinteresse, weil es um diese Ätherische Wesenheit unserer Vorstellung ginge, die über allem steht, auf magische Weise. In dieser nicht einmal kindlich naiven, sondern eher bewußt gewählten Blödheit kurven wir durch das Leben, verantwortungslos, blind, ignorant und in höchstem Maße schädlich für alle.

Wann immer du also verärgert, traurig oder verzweifelt bist weil irgendetwas in deiner persönlichen Geschichte und der deiner Familie nicht ganz nach dem Drehbuch läuft, wann immer ein Ereignis für eine tragische Wendung in der schein-heilen Welt deiner eingeschworenen 'Gang' deines Umfeldes sorgt und du wütend wirst, verantwortliche suchst oder nach Rache sinnst, dann versuche dir klarzumachen, dass es einfach nur die Wirklichkeit ist, die dich eingeholt hat - so wie sie das immer tun wird. Denn du bist ein Teil dieser Wirklichkeit, ein Teil dieser Welt, so wie sie ist, mit all den Rücksichtslosigkeiten, all den Gewalttaten, der Akzeptierten, bewußten Übervorteilung anderer, der Heuchelei, Hinterhältigkeit und Niederträchtigkeit der von uns selbst als 'menschlich' akzeptierten Natur. Du hast versucht dich davonzustehlen und musst nun einsehen, dass das was in jeder Minute, jeder Sekunde anderen widerfährt auch dir widerfahren kann und wird. All das was vermeidbar gewesen wäre und eine absolut unnötige Konsequenz unserer Ignoranz und Feigheit ist, liegt in deiner Verantwortung. Da gibt es kein Versteck, kein geheimes Kämmerlein in dem du 'dein Ding' machen kannst, unbehelligt und unbeeindruckt von der Wirklichkeit des Lebens. Allein unser selbstgeschaffener Gott Geld kann dich auf gewisse Weise und für eine gewisse Zeit vor den Konsequenzen schützen, bzw. dich von ihnen abschotten, wenn du ihn dir zu eigen machst....
Aber sich sicher und gerechtfertigt zu fühlen in dieser Position des grausemen Parasiten wäre mehr als naiv. Wir sind eins und wir handeln immer als eine Einheit, egal ob wir uns dessen wirklich bewußt sind oder nicht. Auch wenn wir versuchen 'gegen' das System zu handeln belügen wir uns selbst, und handeln immer 'für' das System, denn wir sind das System. Wir können nur eins tun: uns unserer individuellen Verantwortlichkeit für das Leben vollends bewußt werden und uns vor uns selbst entscheiden, wofür wir dieses Leben einsetzen möchten, ob wir uns für die Lüge der Separation als eigenständige Wesenheit Ich, als abgetrennte Familie oder Gruppe aufopfern wollen in einem dauernden Überlebenskampf um die Energiemomente selbstgefälligen Erlebens, im Konsumkampf um die symbolischen Güter um sich seiner Existenz als Idee sicherer zu werden nur um letztendlich völlig aus diesem Leben zu verschwinden wenn der Körper sich auflöst, oder aber für das Leben selbst, also für uns selbst, in einer fortwährenden Einheit, in der Akzeptanz der Gleichwertigkeit allen Lebens und der grundsicheren Einigkeit in der Akzeptanz der Bedürfnisse aller, für eine Zukunft die wirkliche Entwicklung des Lebens, produktive Entfaltung der Möglichkeiten und Fähigkeiten bedeutet, in einer Endlosigkeit, mit einer vertrauensvollen Sicht in die Zukunft der Generationen, ohne sich auf die beschränkte Vorstellung einer kurzen Periode der Persönlichkeit aus einer Anhäufung von Erfahrungen als Erinnerungsgedanken ohne Wert, ohne Lebendigkeit allein zu reduzieren.

Nun ja, diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Doch so individuell und Personenbezogen das auch klingen mag, diese Entscheidung eines jeden Einzelnen wird bestimmend sein für das Überleben, vor allem auch das wie des Überlebens aller, worin sich wiederum das Prinzip der Einheit des Lebens in seiner ganzen Auswirkungsfähigkeit zeigt. 

Fortsetzung folgt...



Mittwoch, 17. Oktober 2012

Tag 66 - [...] Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist - Selbstvergebung (Teil 7)

Marlen Vargas del Razo


Fortsetzung zu
Tag 65 - [...] Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist - Leben wir eigentlich? (Teil 6) 

Selbstvergebung als das Leben

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mich als eoine vom Leben und allen anderen abgetrennte Einheit zu sehen, zu glauben ich sei ein Opfer der Umstände in denen ich lebe ohne zu erkennen, dass ich gerade durch die Selbstwahrnehmung als Opfer zum Mittäter, zum aktiven Unterstützer des bestehenden Systems werde, dass ich aber vor allem immer Teil des Lebens bin, als das Leben das ich bin und dass niemals etwas abgetrennt ist vom Ganzen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mir in Gedanken, im Geist Strategien des alltäglichen Umgangs mit anderen Menschen und mit Situationen zurechtzulegen und auch anzuwenden, die meinem Interesse, meinen ganz persönlichen Zielen des 'Zurechtkommens' und des eigenen Vorteils in dieser Welt entsprechen, auch wenn diese Strategien das Hintergehen, das Ausnutzen und Benutzen anderer Menschen beinhalten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe meinen Geist als den Raum meiner persönlichen Welt und Welterklärung zu benutzen, in ihm eine Kathedrale der Selbstverherrlichung meines Ichs zu errichten, eine überwertige meiner Vorstellung von mir als einer besonderen Person zu kreieren und anzubeten, sie zu meinem Meister und Herrscher zu machen, so zu tun als würde ich unausweichlich ihrem Willen ausgeliefert sein, wobei ich in Wahrheit immer selbst die Hand im Arsch dieser Götzenpuppe 'Ich' hatte und aus reinem Selbstinteresse mir meinen eigenen, persönlichen und selbstsüchtigen Willen aufgezwungen habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe einzusehen, dass ich mich und das Leben in diesem gigantischen Verwirrspiel der religiösen Selbstverherrlichung, Selbstrechtfertigung und Selbstverblendung in selbstzerstörerischer und rücksichtsloser Weise missbrauche, ausbeute und letztlich zerstöre, dass ich mich selbst als das Leben beschränke, mich vom Leben abwende und meine Möglichkeiten aus Feigheit, aus Angst vor der Angst des Loslassens nicht wahrnehme und wahrhaben möchte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe zu einer manipulierbaren, programmierbaren, sich selbst nterwerfenden, sich selbst zerstörenden Biomaschine zu werden, die sich den Strukturen eines vom Menschen selbst erschaffenen Systems beugt, welches keinen Sinn und keinen Nutzen für das Leben hat, sondern es dezimiert, degradiert, missachtet und ausbeutet, ein System geboren und erhalten aus Angst, einer Illusion des menschlichen Geistes, die ihn blockiert, langsam erstickt und zu einem beeinflussbaren, willenlosen unterwürfigen Geschöpf macht das bereit ist aus reinem Selbsterhaltungstrieb alle nur erdenklichen Grausamkeiten, Wahnsinnigkeiten und idiotisch selbstzerstörerischen Handlungen auszuführen und diese dann auch noch als notwendig vor sich selbst zu rechtfertigen.

Fortsetzung folgt...

Einschub zur Selbstkorrektur und Selbstbestimmung, verfasst am Freitag d. 19.10.2012

Ich bestimme mich selbst als das Leben zu meiner eigenverantworltichen Befreiung von allen missbräuchlichen und Missbrauch verursachenden Programmierungen des Geistes, der Glaubenssätze die ich mir habe zu eigen werden lassen, der Ideologien und Vorstellungen von einem Leben als Mensch, die nichts mit der Wirklichkeit seiner Wirkungs- und Handlungsweise zu tun haben und mich nur von diesen Tatsachen ablenken sollen, in einer dauernden Selbstberauschung mit Empfindungen, Gefühlen, Emotionen, angeregt durch die Bilder meiner Gedanken, durch die künstlich hergestellten, scheinlogischen Zusammenhänge einer heuchlerischen Selbstidentifikation und Weltschau.








Dienstag, 16. Oktober 2012

Tag 65 - [...] Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist - Leben wir eigentlich? (Teil 6)

 Fortsetzung zu 
Tag 64 - [...] Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist - Selbstkorrektur (Teil 5)

Leben wir eigentlich wirklich oder halten wir das was wir tun lediglich für ein 'Leben', weil man uns beigebracht hat, wie ein'Leben' zu sein hat? Der Ausspruch den man meist von englischsprachigen, amerikanischen Mitmenschen zu hören bekommt, der da lautet: 'get a Life!', in vielen Fällen noch mit einem charakterisierenden 'Freak!' versehen lässt vermuten, dass zu 'leben' etwas ist, das man erwerben kann, das man sich erst 'zulegen' muss. Eine interessante Sichtweise, die einige Fragen aufwirft. Beispielsweise ab wann genau dann das Leben eigentlich beginnt? Ab dem Jahr der Geschäftsfähigkeit vor dem Gesetz wahrscheinlich, da man dann in der Lage sein würde auf legalem Weg ein solches Leben zu erwerben. Das würde konsequent gedacht die Diskussion um die Abtreibungsfristen erneut anfeuern und deren Durchführungspraktiken wesentlich vielseitiger und interessanter für die Öffentlichkeit gestalten. Aber 'Spaß' beiseite, denn die Realität ist tatsächlich absurd genug als dass man auch noch Witze machen sollte. 

Ein Leben zu haben bedeutet vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und kultureller Prägungen in unserer Zeit tatsächlich das Erreichen eines gewissen Besitzes, eines Status, repräsentiert durch symbolische Werte. Wir sind durch die Kapitalisierung des Lebens und aller damit zusammenhängenden Notwendigkeiten, durch die Transformation des 'Aktes' Leben zu einem Verarbeitungsprozess des Konsumierens und Repräsentierens - also sozusagen zu einem Verdauungsprozess - zu etwas geworden das sich Leben ausdenkt, das in seinen Gedanken und Vorstellungen leben will, einer künstlichen Welt zu deren Aufrechterhaltung und fortwährender inneren Projektion der Bilder es Energie benötigt, Energie die durch gefühlsmäßige und emotionale Auf- und Entladung verarbeitet wird und zu deren Transformation in ein 'Gedankenkino des Lebens' das Wesen Mensch sein Umfeld und sich selbst konsumiert und verdaut, ohne Sinn und Verstand, ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit gegenüber dem Lebendigen. Denn in seiner Vorstellungswelt gelten allein die Regeln einer Märchenwelt, Regeln ohne Bezug zur Realität, eine Idee der Unsterblichkeit eines Ätherischen Wesens das als Bewußtsein existiert und sich kontinuierlich berauscht an allem was ihm unterkommt, das alles und jede Gelegenheit benutzt, in irgendeiner Weise ausnutzt um sich im Moment des Erlebens am Leben zu ergötzen, nur um sogleich weiterzuziehen zum nächsten Höhepunkt emotionaler, gefühlsmäßiger Aufladung. Eine energiesüchtige, eigennützige Idee eines Ichs, gebettet in einen Körper der nur als Maschine Benutzt wird um die Biochemischen Reaktionen zu generieren, zu welchen Bedingungen auch immer, die dann unter der missbräuchlichen Nutzung des bewußten Empfindens in illusionäre Gefühlserlebnisse interpretiert werden. So halten wir uns mit unserem Bewußtsein selbst vom Leben ab. Wir entertainen uns nach und nach zu Tode. 

Können wir wirklich nicht erkennen, dass die Art und Weise wie wir mit dem Leben, den Ressourcen, dem Planet auf dem und aus dem wir leben umgehen genau das wiederspiegelt, was wir uns selbst antun? Dass wir in ebensolcher eigensinniger, selbstsüchtiger Weise - und das Selbst ist hier nicht das Selbst als das Leben, sondern als das eingebildete Selbst im Geist gemeint - uns selbst verbrauchen, missbrauchen und Raubbau an unserem Körper betreiben? 

Wir haben völlig den Blick für die Wirklichkeit verloren, die allein in unserer Verantwortung liegt, in all ihren Ausprägungen, in all ihren Konsequenzen. Wir sind bereit uns selbst als das Leben aufzugeben, wir haben uns längst aufgegeben, für die Vorstellung einer Existenz in unseren Gedanken. Eine Idee von uns selbst, über deren Herkunft, deren Entstehung wir nicht einmal bescheid wissen. Wie kommen wir darauf, uns hier in dieser Existenz, angesichts all der widersinnigen, absurden und suizidalen Ausprägungen unserer Lebensweise als eine überlegene Spezies, als etwas 'Besonderes' zu bezeichnen? Es scheint wie das Wunschdenken eines Kindes, das sich in dieser unerträglichen Welt wiederfindet und Zuflucht in seiner Fantasie sucht. Mit dem Unterschied, dass das Kind aufgrund seiner Machtlosigkeit in unserer Welt keine Verantwortung tragen kann für seine Flucht, es ist tatsächlich der einzige Ausweg für ein Kind. Wir aber, die wir uns als 'Erwachsene' betrachten, als 'weiser' und 'klüger', die wir glauben etwas verstanden zu haben, weil wir in gewisser Weise eine Position in unserem System besetzen könne die uns das Gefühl von etwas Macht und Einfluss verleiht, wir kehren uns willentlich und bewußt ab von der Realität, wir entscheiden selbst, uns in Ignoranz zu üben, lehnen bewußt unsere Verantwortung ab, wir ergeben uns in Akzeptanz der inakzeptablen Konsequenzen, in verbrecherischer, niederträchtiger Weise unserer Angst, wobei selbst diese eine Lüge ist, wenn sie auch als real empfunden wird. Aber es ist tatsächlich so, dass wir Angst davor haben, die Angst aufzugeben und uns verantwortlich zu sehen für das Leben, auch und vor allem auch für das Leben der Kinder über die wir uns so köstlich amüsieren wenn sie sich in fantasiewelten fliehen, weil sie es einfach nicht mehr ertragen mit uns, auch wenn sie vielleicht noch nicht genau wissen oder formulieren können warum. Nein, wir sind nicht 'besonders', ausser vielleicht besonders dumm, ignorant, feige, verschlagen und selbstsüchtig. Wir sind nicht menschlich, wir sind Systeme der Gedankenflucht, Systeme der Angst.
Es gibt keine gute Tat in einem Leben, das von Grundauf von einem parasitären Standpunkt der menschlichen Eigenidentifikation ausgeht. Es gibt keine Menschlichkeit die wir uns in unserer Vorstellung als einen Wet zuschreiben, die als Eigenschaft das Zusamengehörigkeitsgefühl einer Spezies Mensch, die durchaus real existiert, praktikabel und real umsetzt, und die Wirklichkeit als die menschliche Welt die wir kreiern und nach 'außen' also ins Leben tragen, zeigt das überdeutlich. Der Gedanke allein reicht nicht aus, zumal die Vorstellung und Imagination, die immer etwas 'persönliches' ist und im Individuum verbleibt, als Grundprämisse immer das Selbstinteresse hat, welches natürlich irreführend ist, da die Ergebnisse des durch Selbstinteresse motivierten Handelns immer nur als 'persönliche Erfolge' interpretiert werden, ihre realen, 'nach außen' getragenen Konsequenz hingegen aber nicht dem eigenen Wohl, ob kurz- oder langfristig gesehen, dienen. Wiederum deutlich zu erkennen in der nahezu ausweglosen Situation in die der Mensch als 'Scheingemeinschaft' vergeistigter Individuen sich gebracht hat. Generell gesehen als unausweichlicher Zusammenbruch der Systeme aufgrund des Profitgierigen Raubbaus, oder auch in geografisch vereinzelten, temporären Niederlagen der überwertigen illusionären Lebensideologien durch Konflikte, Krisen und Kriege, die letztendlich unbestritten niemandem einen Vorteil für das Leben bringen, ausser vielleicht - und hier auch wieder nur temporär und fatal in den Konsequenzen des Ausgangs - denjenigen, die eben kurzfristig 'profitieren' und die 'Früchte' des Systems, die Belohnungen und 'Leckerlies' für sich persönlich, in einem persönlichen Erlebnisprozess des Verdauens und Ausscheidens 'genießen'.

Fortsetzung folgt...



Montag, 15. Oktober 2012

Tag 64 - [...] Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist - Selbstkorrektur (Teil 5)

Fortsetzung Selbstkorrektur / Selbstbestimmungsstatements zu

Tag 63 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 4) 



Ich bestimme mich selbst als dasLeben zur selbstehrlichen Selbstschau und der Akzeptanz und Übernahme meiner Eigenverantwortung für mein Handeln und Wirken, für das Stoppen des rücksichtslosen Selbstinteresses im Namen einer programmierten Persönlichkeit und eines programmierten Charakters, als dessen Konsequenz das System der lebensverachtenden Zerstörung und Ausbeutung, der Profitgierigen Ausschlachtung aller Lebensbereiche genährt und aufrecht erhalten bleibt.


Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu, in eigenverantwortlicher Hingabe durch Selbstehrlichkeit, Selbstvergebung und Selbstkorrektur das Leben das ich gleichwertig mit allem Leben bin von der Unterdrückung durch das Bewußtsein und seinen Gedankenkreationen, den Programmen und emotionalen Prägungen, den Selbstidentifikationen mit emotional geladenen und durch Erinnerungen und Verknüpfungen mit Erfahrungen bewerteten Bildern und symbolischen Eigenschaften zu befreien um mich als das Leben an den Prinzipien des gleichwertigen, gleichberechtigten Lebens, dem was allem Leben gleichermaßen dienlich ist, auszurichten.

Ich bestimme mich selbst als das Leben in jedem Moment des Lebens die selbstbeschränkende Natur des Selbstinteresses und der überwertigen Identifikation mit eigenen Vorstellungen und Erinnerungen, in Abkehr von der wahrhaften Existenz und ihrer Grundlage als dem physischen Leben offenzulegen, in mir und durch mich selbst die Programme, Prägungen und Konditionierungen des Geistes und auch des körperlichen zu transformieren, sie zu analysieren, zu dekonstruieren, sie zurückzuverfolgen und mir ihre realen Konsequenzen zu vergegenwärtigen um dann selbstbestimmt über meine 'Programmierung' und meine Akzeptanzen als meine Natur zu entscheiden, selbstbestimmt in meiner Selbstidentifikation als das Leben selbst, in dieser unumstößlichen Selbstsicherheit der offensichtlichen Wahrhaftigeit meiner Existenz als das physische, organische Leben hier und unter den gegebenen Bedingungen der Notwendigeiten allen Lebens.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben dazu, in verantwortlicher Weise, dem gesunden Verstand in Einsicht der Einheit des Lebens folgend die menschliche Fähigkeit des erinnernden und planenden Bewußtseins und eben des Verstandes zu nutzen, die Verantwortung die in dieser Befähigung liegt anzuerkennen und mündig, selbstbestimmt und vertrauenswürdig offen und selbstehrlich durch die Anwendung des Bewußtseins- und nicht durch die Identifikation mit ihm - praktikable und zum Wohle aller umsetzbare Lösungswege des menschlichen Zusammenlebens und der Entwicklung des Menschen, seiner Ausbildung, seiner Ausprägungen und seines Potentials im allgemeinen aufzuzeigen und in eigenverantwortlicher Hingabe als lebendes Beispiel für die Umsetzung, die Fähigkeit des Menschen zur Veränderung und damit für die unbedingte Notwendigkeit seiner individuellen Verantwortlichkeit für das Leben und das, was er zulässt und erlaubt in dieser Existenz, zu dienen.

Ich bestimme mich selbst, als Mensch und als das Leben in der Einsicht der unglaublichen Zerstörung, der Bedrohung für uns selbst und milliarden anderer Leben die wir als Menschen in dieser Verblendung die wir leben anrichten und hinterlassen, die wir unseren Kindern und deren Kindern zumuten, nur weil wir nicht aufgeben wollen was man uns antrainiert hat, weil wir glauben wollen wir wären nicht verantwortlich für unsere Entscheidungen, weil wir es lieber akzeptieren lediglich programmierte Roboter zu sein anstatt eigenständig für unsere Entscheidungen geradezustehen, anstatt tatsächlich als vertrauenswürdige, mit Verstand begabte Individuen unsere Fähigkeiten für das Leben einzusetzen zur bedingungslosen Hingabe an das Leben im Namen allen Lebens, dem meiner Kinder und deren Kinder, dem Namen aller Kinder da alle Kinder unsere Kinder sind und ich bestimme mein Leben dazu der Offenbarung dieser Einsicht in alle Lügen des menschlichen Bewußtseins, seiner Gedankenverlorenheit und illusionären Identifikationen gehör zu verschaffen, die lebensbejahende Kraft der Eigenverantwortlichkeit und des Selbstvertrauens durch Selbstehrlichkeit aufzuzeigen und als ein lebendes Beispiel die Möglichkeit der Verneinung und gedanklichen Ablehnung dieser Fähigkeit des Menschen ein für alle mal als Rechtfertigung puren Selbstinteresses und als fadenscheinige Entschuldigung zu entlarven.





Tag 63 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 4)

Die Sucht nach Führung - Das Misstrauen gegenüber sich selbst        (verfasst am 14.10.2012)

Fortsetzung zu
Tag 62 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 3)

by Marlen Vargas del Razo


Stellt es sich heraus, dass es keinen Gott gibt, dann schaffen wir uns einen. Wir brauchen das Gefühl, dass uns etwas lenkt, dass es eine höhere 'Ordnung' gibt nach der wir uns richten können, die wir nicht verstehen - oder nicht verstehen wollen/müssen, damit wir nicht über die Konsequenzen unserer Handlungen nachdenken brauchen, damit wir nicht glauben die Verantwortung für uns selbst und das Leben zu tragen. Mit einem erdachten Gott, einem erfundenen, großen Plan können wir selbst angesichts der katastrophalen Ergebnisse unserer menschlichen 'Zivilisationsgeschichte' Rechtfertigungen für unseren Unwillen zur Veränderung, für unser Selbstinteresse und unsere ignorante Verfolgung egoistischer Ziele innerhalb unserer Lebensspanne, ohne Rücksicht auf Verluste und Folgeschäden finden.
Aber auch Gott ist manchmal nicht ausreichend, wir können uns ja nicht einerseits in einer sogenannten aufgeklärten Gesellschaft selbst als gebildet, informiert, offen und vernünftig bezeichnen und dabei gleichzeitig and irgendwelche Mythen und Fantasiegeschichten glauben hinter denen wir uns dann verstecken wenn wir selbstsüchtig und kampfbereit um unseren eigenen Vorteil in der Welt erobern. Wem diese Art des Selbstbetruges zu offensichtlich erscheint, der wählt einfach eine etwas 'rationalere' Version, er wird Anhänger einer mehr 'wissenschaftlichen' Interpretation menschlicher Natur, ein Anhänger des 'Darwinistischen Glaubens' beispielsweise, denn ein Gesetz ist dieses Prinzip des Überlebens des Stärkeren sicher nicht, eher ein Dogma, ein Glaubenssatz. Ebenfalls eine hervorragende Rechtfertigung für unser fortwährendes Festhalten an der eigenen Versklavung unter ein System der Selbstprogrammierung zu willenlosen Konsumenten aller Produkte die das 'System' in form der Produzierenden Industrie bereithält, immer unter dem Vorwand unser Leben schöner, angenehmer, reicher zu gestalten und wir folgen, schlucken, konsumieren ohne die offensichtliche Wahrheit zu erkennen, nämlich die, dass reines Profitstreben die Motivation nummer eins dieser Industrie ist. Es kann gar nicht anders sein in diesem System und wenn man auch nur die Grundregeln einfacher Mathematik versteht, dann versteht man auch, dass die Produkte die hier verkauft und vermaktet werden in keiner Weise dem Wohl der Konsumenten als Menschen dienen können, da die Prinzipien des Profits zwei Dinge vereinen, nämlich einerseits die Minimierung der Herstellungskosten und andererseits die maximale Gewinnerzielung durch entweder Massen an Verkäufen oder aber den Verkauf zu einem Preis weit über dem eigentlichen Wert. Und der Wert ist natürlich nicht am Nutzen bemessen, sondern an den reinen Kosten der Herstellung. Also wenn dieser Verkaufswert nicht mehr mit dem Wert des Nutzens und dem Wert den das Produkt tatsächlich für den Menschen hat übereinstimmt, muss eben ein anderer Wert, ein künstlicher Wert erzeugt werden. Und das wird erreicht durch gezielte Manipulation des Geistes, durch Gehirnwäsche unter Zuhilfenahme aller wissenschaftlichen Methoden in der Werbung. Das Kreieren eines 'Kults' um ein bestimmtes Produkt ist nichts weiter als eine auf Massen angelegte Gehirnwäsche durch den Missbrauch der Medien und die Ausbeutung der Funktionen des menschlichen Bewußtseins. All das natürlich unter dem Vorwand des guten Willens, des Wohls aller beteiligten Konsumenten. Dazu bedarf es einer gewissen Ignoranz und einer gewissen gewollten 'Dummheit' unter der Bevölkerung, wie das auch schon die oberste Prämisse aller religiösen Führer und Führungsriegen war, nämlich einer Unmündigkeit die freiwillig und selbstgewählt aus Angst vor der Überforderung mit der eigenen Verantwortung und dem eigenen Leben zur Aufgabe der freien Entscheidung wird. Und diese Unmündigkeit geben wir als Menschen freiwillig und ohne weitere Einflußnahme immer wieder an unsere Kinder weiter und lassen somit alle Nachfolgegenerationen zu willenlosen Opfern unserer selbstgeschaffenen Ausbeutungssysteme werden. Wir wollen angeleitet werden, wir wollen, dass man uns zu den Entscheidungen zwingt die wir treffen, und das ist die Grundlage für die Verblendung der wir als Sklaven unseres selbstgewählten kapitalistischen Systems unterliegen, nämlich der Geistigen Manipulation die uns während wir versuchen unseren Ängsten und Verunsicherungen durch Konsum auszuweichen weismacht, dass wir frei wären, dass wir unsere Entscheidungen aus freiem Willen treffen würden, dass wir so etwas wie eine individuelle Entscheidungsfähigkeit überhaupt hätten. All das glauben wir, es ist eine Religion des mentalen Selbstinteresses, der mentalen Befriedigung durch Konsum, durch den Erwerb symbolischer 'Ersatzdrogen' für das 'Lebendige Sein', das man nur als das Leben selbst sein kann. Doch das erfordert Selbstbestimmtheit, Eigenverantwortung und Selbstehrlichkeit. Viel zu große Begriffe, beängstigend und gegen alles gerichtet, was man sich in der gedanklichen Welt des egozentrischen Parasiten 'Ich' als Selbstwert aufgebaut hat.

Wer hält sich selbst für vertrauenswürdig in diesem Leben? Wer glaubt von sich selbst tatsächlich, dass er ein verlässlicher, gleichberechtigter Partner für andere sein kann? Wer hat keine versteckte Intention, keine geheime Agenda wenn er Pläne mit anderen macht, Verabredungen trifft, sich anbietet als Helfer oder Hilfe entgegennimmt? Wir werden in unserer vergeistigten, Ich-bezogenen Identifikation zu Händlern des Lebens erzogen, wir machen aus allem einen Deal, eine künstliche Verpflichtung. Diese Verpflichtung, dieser Handel ist aber eben nicht auf gegenseitiges Wohl ausgerichtet, sondern auf Profit und somit ein dauernder Versuch sich gegenseitig zu übervorteilen.
Wir werden nicht ausgebildet tatsächlich vertrauenswürdig zu sein. Es wird uns weisgemacht, dass dies zwar eine achtungswürdige Eigenschaft wäre, dass es respektiert und anerkannt werden würde vertrauenswürdig zu sein, doch jeder weiß, dass er nur auf eine Gelegenheit wartet diese Vertrauenswürdigkeit zum eigenen Vorteil ausnutzen zu können. Das Problem ist aber vor allen Dingen, dass wir ja nicht einmal uns selbst vertrauen. Wir wissen, dass wir in unserer selbstsüchtigen Unsicherheit und Verängstigung nicht einmal uns selbst gegenüber eine Verabredung einhalten können, dass wir nicht standhaft und auch nicht glaubhaft sind. Warum sonst versuchen wir bis zu unserem Lebensende uns wie Kleinkinder immer wieder rückzuversichern über unsere Entscheidungen, unseren Wert und den Wert unserer Taten? Warum sind wir sonst so sehr abhängig von der Anerkennung anderer, von der Reaktion anderer, egeal welche Art der Reaktion, egal welche Art Anerkennung, positiv, negativ, gönnerhaft, neidvoll, wir brauchen diese emotional basierten Reaktionen anderer auf uns, um uns wirklich sicher zu sein, dass wir existieren, dass wir einen Wert haben. Und dieser misst sich an den Gedanklichen Kreationen des menschlichen Bewußtseins, geformt, gesteuert und getragen von der Beteiligung aller, von verunsicherten, verängstigten Geschöpfen die Zuflucht und Versteck in der Masse der 'Mitdenker' suchen. Einen ziemlich schlechten Handel haben wir da mit uns selbst geschlossen. Ein Handel mit uns selbst gegen uns selbst, bei dem Versuch aus unserer eigenen Substanz Profit zu schlagen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mich in vollkommener Ignoranz zu schulen und mein Leben in die Kreation gedanklicher Selbstrechtfertigungsmuster zu investieren, mich daei immer mehr und immer tiefer in die Vorstellungen und Gedanken von mir selbst und dem Leben und der Welt in der ich lebe zu verlieren ohne, wirklich und wahrhaftig hier zu sein, im Moment des Lebendigen zu atmen und zu sehen, mich selbst in diesem Moment als das Leben gemeinsam mit allem Leben in Existenz zu sehen und von diesem Standpunkt des wahrhaftigen Lebens aus die relevanten Entscheidungen zu treffen, mich als das Leben neu selbstbestimmt am Leben selbst, an den Prinzipien der Gleichwertigkeit und der Einheit des Lebens auszurichten und mich, meine Natur und meine Konditionierungen/Programmierungen zu dekonstruieren, die Erkenntnisfähigkeit zu nutzen um meine Fremdbestimmung und Selbstaufgabe zu erkennen und mich als dieses System der Kopflosen Selbstzerstörung zu stoppen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mire erlaubt und es zugelassen habe mir selbst zu misstrauen, ohne der Ursache des Misstrauens wirklich auf den Grund zu gehen.

Ich vergebe mir selbst. dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich als einen unverlässlichen Charakter zu sehen und zu akzeptieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, ein inneres, gedankliches Bild von mir aufzubauen, mich über dieses Bild zu identifizieren und meine Entscheidungen und meine Selbstlenkung entsprechend der zu erwartenden Verläufe aufgrund dieser eingebildeten Charakterstruktur auszurichten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mir einzureden, dass es der menschlichen Natur entspräche hinterhältig und eigennützig zu denken, dass ich durch diese Vorstellung dasselbe Denken jedem anderen Menschen unterstellt habe und dadurch das System des gegenseitigen Missbrauchs aufgrund von Misstrauen unterstützt und aufrecht erhalten habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es nicht erlaubt und zugelassen habe verstehen zu wollen, woher das gegenseitige Misstrauen tatsächlich kommt, und dass es in unserer Welt zwar angebracht ist misstrauisch zu sein wenn es um menschliche Intentionen geht, dass ich aber im Gegenzug mich selbst aufgebe und zum Opfer dieser verwirrten Gedankenstrukturen mache, wenn ich selbstsüchtig an diesem Verhalten der gegenseitigen Ausbeutung zum persönlichen Vorteil mitmache. 

Fortsetzung folgt...