Mittwoch, 10. Oktober 2012

Tag 59 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 1)

Destinys Agent / Free Photos


Wir leben wahrhaftig in einer beängstigenden, dämonischen Welt. Dabei ist es nicht einmal 'die Welt' selbst, die so bedrohlich erscheint, es ist lediglich die Welt der Menschen. Sie leben in Angst, in Angst vor 'der Welt' und in Angst vor sich selbst. Sie trennen sich selbst von der Welt und voneinander, aus Angst voreinander. Sie sind verlorene Geister in einer Sphäre aus Gedanken und Vorstellungen gefangen. Jeder für sich sieht nur sich selbst, und dann die Welt. Er sieht sich als ein Geschöpf aus Gedanken aus Erinnerungen. Geprägt und geformt durch den Einfluss der Umgebung, bestehend aus anderen Menschen die, in ihrer Vorstellung, ebenso getrennt sind von ihm und sich durch ihn beeinflussen und lenken lassen. Jeder für sich ein Spielball der Erfahrungsbedingten Emotionen. Die einzige Existenz an die er glaubt ist die Existenz in seinen Gedanken als die Person als die er sich sieht, eine Ansammlung von Erfahrungen und Emotionen, Werturteilen und Vermeidungsentscheidungen. Er glaubt daran, er versucht es zumindest, indem er sich immer wieder Bestätigung sucht in den Reaktionen seines Umfeldes. Anhand dieser Reaktionen die er hervorruft und die er beeinflußt sieht er sich in den Geistern der anderen wie in einem Spiegel. Doch vergisst er dabei oft, dass er selbst als dieses aus Gedanken, Verhaltensweisen und Gewohnheiten geformte Geschöpf selbst ein Spiegel für die anderen ist. Er glaubt an seine Person als etwas festes, dabei ist es nur eine 'Geschichte'. Er glaubt an sich als eine Einheit, eine im Geist lebende Figur, und ist dabei nur ein Ergebnis einer Funktion des Systems Geistgeprägter Interaktion, wandelbar, beeinflussbar und programmiert. Die Aussage 'Du mußt nur an dich glauben' oder 'ich glaube an dich' zeigt deutlich, dass er in dieser Identität abhängig ist von der eigenen Imagination. Und diese Imagination kann er nur durch Glauben aufrecht erhalten, dessen Stärke und Durchhaltevermögen allein von der Bestätigung anderer Menschen, anderer Geister und deren Reaktionen auf ihn abhängig ist. 

Doch was lebt er? Wo lebt er? Was ist mit der wahrhaftigen, physischen Existenz seiner Lebensform? Während das Individuum sich immer wieder über seine Vorstellungskraft imaginär und Bildhaft in diese Welt setzt, passiert das Leben als seine Körperlichkeit und die Gegebenheiten seines Realen Umfeldes unkontrolliert und unreflektiert. Die Notwendigkeiten und Bedingungen seiner wahrhaftigen, wirklichen Existenz als physisches Leben werden eher als notwendige Last betrachtet, als 'Nebenher'. Völlig entfremdet blickt er auf seine Körperlichkeit und nutzt äußere Systeme als Projektionen seiner Persönlichkeit und seines Vharakters, bildet durch die Filter seines Bewußtseins ein künstliches Konzept der Beschaffung, Bereitstellung und Manipulation seiner notwendigen Bedürfnisse um diese dann wiederum in seine Fantasiewelt des Geistes als etwas 'Besonderes' und dem 'Menschen' als überwertige Idee angepasstes zu konsumieren. Der Geist schafft komplexe, absurde Theorien und Betrachtungsweisen beispielsweise der 'Ernährung' eines Menschen, die es erforderlich macht die notwenige Nahrungszufur zu verkomplizieren, sie zu gestalten zu einem 'Erlebnis' zu machen, das die Sinne verwirren und die Erwartungen in den Bildern der Vorstellung erfüllen soll. Dabei ist die eigentliche physische Reaktion des Körpers immer dieselbe, lediglich die Wahrnehmung wird manipuliert, die Interpretation der empfangenen Reize macht das 'Erlebnis' und seine Intensität aus. Die Vermarktung dieser Konsumgüter arbeitet mit tausendfach verstärkter Imagination, mit Bildern, Verknüpfungen, Emotionen und Erinnerungen der Menschen um mit dem Produkt eben diese Gedanken hervorzurufen und zu verstärken, die dann das einfache, notwendige und wohltuende Geschehen einfacher Nahrungsaufnahme zu einem ganz persönlichen 'Erlebnis' werden lassen. Er entfremdet sich selbst von seinem Körper, von dem Leben und befördert sich in eine unwirkliche Welt der Gedanken und Vorstellungen, in eine eingeschränkte Version des Lebens, eine beschränkte Version seiner Selbst als Lebensform. Das äußerliche System das er sich dafür erschaffen hat ist die Maschinerie die die Welt, die Menschen, das Leben durch die Mangel dreht um sie für seine künstliche Existenz im Geiste verdaulich zu machen. Er manipuliert sich selbst fortlaufend und benutzt sich selbst und das Leben, das er ja ist, um Ideologien zu füttern die keine Wirklichkeit besitzen als die in der Vorstellung, keine Substanz und keinen Wert für das Leben. Seine Vorstellung und seine künstliche, eingebildete Existenz endet und verschwindet mit dem Ende seiner Lebensform als Mensch. Fataler Weise aber besteht das äußere System als Projektion seiner Identifikation im Geiste als die Maschinerie der Ausbeutung und Raffinierung des Lebens in all seinen Erscheinungen weiter und zwing Generation für Generation in dem hilflosen Glauben an die Wirklichkeit dieser Lebensweise und die Unausweichlichkeit dieses selbstzerstörerischen Missbrauchs, diesen als Natur des Menschen zu akzeptieren und sich anzupassen.

Das eigentliche Leben als das was wir sind wird dadurch mehr und mehr in Symbole zerlegt die in der vergeistigten Identifikation interpretiert werden, sie künstlich aufwerten und dem Menschen als 'Person' eine trügerische Identität zukommen lassen. Diese Scheinidentität ist es, die ihn so angreifbar und manipulierbar macht, die ihn dazu bringt sich selbst als das Leben zu missachten und in dieser Missachtung alles Leben zu missbrauchen um sich immer wieder mir Erlebnissen, Erfahrungen und Reaktionen zu füttern, seinem Geist die energetischen Momente der Auf- und Entladung zukommen zu lassen die er braucht um sich als Selbstzweck aufrecht zu erhalten.

In dieser Welt, so wie wir sie geschaffen haben, so wie wir uns als Menschen in ihr identifizieren, freiwillig, bewußt, in selbstgewählter Akzeptanz, schaffen wir die Polarisierungen künstlich, schaffen wir durch die geistige Trennung 'Gegner' und 'Gleichgesinnte', Feindbilder und Verantwortliche immer dann, wenn wir nicht zufrieden sind mit dem Ergebnis unserer Anstrengungen. Und auf genau dieselbe Weise werden natürlich auch wir selbst, jeder Einzelne, zum Feindbild und Gegner für andere, so dass wir ständig auf der Hut sein müssen nicht selbst benutzt und verbraucht zu werden, zu einem objektivierten Symbol der geistigen Aufladung eines anderen zu werden umd in dem Verdauungstrakt seiner Selbstfindung zu landen. Angst und Misstrauen sind das Resultat dieser Selbstgewählten menschlichen Natur, die keine ist und vor allem in keiner Weise den Prinzipien der Natur der Welt entspricht. Angst und Misstrauen unter den Menschen und zwanghafte Unterwerfung unter das äußere System als Projektion dieser Verängstigung und symbolhaften charakterisierung des Lebens als Konsumobjekt für die Geister der Menschen. Zerstückelt, ausgezeichnet, zugeordnet und vermarktet durch das Geldsystem. Wir nähren es, wir füttern es, indem wir uns selbst so akzeptieren wie wir geworden sind, indem wir willenlos annehmen und übernehmen was uns angetragen wird, indem wir akzeptieren und erlauben, dass wir uns von unserer Existenz als das physische Leben abwenden und nach 'höherem' streben, indem wir glauben durch die Mystifizierung unseres Bewußtseins der Realität entfliehen zu können ohne dabei die einfache Wahrheit zu erkennen: dass die Realität der wir entfliehen wollen unsere eigene Kreation ist und dass selbst die 'Mystifizierung' nur eine Idee desselben Bewußtseins ist, das wir durch diese färbend betrachten wollen. Und wir wollen all das, wir leben es in bewußter Ignoranz der Konsequenzen. Wir kennen den Ausgang dieses Spiels im Geiste, der mentalen Suchtbefriedigung durch Energie, durch Erlebnisse, durch mental verdaute Lebendigkeit. Wir sehen das Leid das wir in unserem Wahn verursachen, die Zerstörung, die Selbstgefährdung, aber wir entscheiden immer wieder aufs Neue weiterzumachen. Wir sind gefangene unserer eigenen Systeme, wir haben uns selbst zu Junkies gemacht die nun auf ihrem Weg in den eigenen Untergang alles und jeden mit sich reißen den sie erreichen können. Wir sind wahrhaftige Dämonen, saugen das Leben aus, hinterhältig, eigennützig, selbstverliebt benutzen, manipulieren und verraten wir das Leben, beuten uns gegenseitig aus im Namen einer Ideologie ohne Nutzen für das Leben.

Fortsetzung folgt...




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