Wir leben wahrhaftig in einer
beängstigenden, dämonischen Welt. Dabei ist es nicht einmal 'die
Welt' selbst, die so bedrohlich erscheint, es ist lediglich die Welt
der Menschen. Sie leben in Angst, in Angst vor 'der Welt' und in
Angst vor sich selbst. Sie trennen sich selbst von der Welt und
voneinander, aus Angst voreinander. Sie sind verlorene Geister in
einer Sphäre aus Gedanken und Vorstellungen gefangen. Jeder für
sich sieht nur sich selbst, und dann die Welt. Er sieht sich als ein
Geschöpf aus Gedanken aus Erinnerungen. Geprägt und geformt durch
den Einfluss der Umgebung, bestehend aus anderen Menschen die, in
ihrer Vorstellung, ebenso getrennt sind von ihm und sich durch ihn
beeinflussen und lenken lassen. Jeder für sich ein Spielball der
Erfahrungsbedingten Emotionen. Die einzige Existenz an die er glaubt
ist die Existenz in seinen Gedanken als die Person als die er sich
sieht, eine Ansammlung von Erfahrungen und Emotionen, Werturteilen
und Vermeidungsentscheidungen. Er glaubt daran, er versucht es
zumindest, indem er sich immer wieder Bestätigung sucht in den
Reaktionen seines Umfeldes. Anhand dieser Reaktionen die er
hervorruft und die er beeinflußt sieht er sich in den Geistern der
anderen wie in einem Spiegel. Doch vergisst er dabei oft, dass er
selbst als dieses aus Gedanken, Verhaltensweisen und Gewohnheiten
geformte Geschöpf selbst ein Spiegel für die anderen ist. Er glaubt
an seine Person als etwas festes, dabei ist es nur eine 'Geschichte'.
Er glaubt an sich als eine Einheit, eine im Geist lebende Figur, und
ist dabei nur ein Ergebnis einer Funktion des Systems Geistgeprägter
Interaktion, wandelbar, beeinflussbar und programmiert. Die Aussage
'Du mußt nur an dich glauben' oder 'ich glaube an dich' zeigt
deutlich, dass er in dieser Identität abhängig ist von der eigenen
Imagination. Und diese Imagination kann er nur durch Glauben aufrecht
erhalten, dessen Stärke und Durchhaltevermögen allein von der
Bestätigung anderer Menschen, anderer Geister und deren Reaktionen
auf ihn abhängig ist.
Doch was lebt er? Wo lebt er? Was ist mit der
wahrhaftigen, physischen Existenz seiner Lebensform? Während das
Individuum sich immer wieder über seine Vorstellungskraft imaginär
und Bildhaft in diese Welt setzt, passiert das Leben als seine
Körperlichkeit und die Gegebenheiten seines Realen Umfeldes
unkontrolliert und unreflektiert. Die Notwendigkeiten und Bedingungen
seiner wahrhaftigen, wirklichen Existenz als physisches Leben werden
eher als notwendige Last betrachtet, als 'Nebenher'. Völlig
entfremdet blickt er auf seine Körperlichkeit und nutzt äußere
Systeme als Projektionen seiner Persönlichkeit und seines
Vharakters, bildet durch die Filter seines Bewußtseins ein
künstliches Konzept der Beschaffung, Bereitstellung und Manipulation
seiner notwendigen Bedürfnisse um diese dann wiederum in seine Fantasiewelt des Geistes als etwas 'Besonderes' und dem 'Menschen'
als überwertige Idee angepasstes zu konsumieren. Der Geist schafft
komplexe, absurde Theorien und Betrachtungsweisen beispielsweise der
'Ernährung' eines Menschen, die es erforderlich macht die notwenige
Nahrungszufur zu verkomplizieren, sie zu gestalten zu einem
'Erlebnis' zu machen, das die Sinne verwirren und die Erwartungen in
den Bildern der Vorstellung erfüllen soll. Dabei ist die eigentliche
physische Reaktion des Körpers immer dieselbe, lediglich die
Wahrnehmung wird manipuliert, die Interpretation der empfangenen
Reize macht das 'Erlebnis' und seine Intensität aus. Die Vermarktung
dieser Konsumgüter arbeitet mit tausendfach verstärkter
Imagination, mit Bildern, Verknüpfungen, Emotionen und Erinnerungen
der Menschen um mit dem Produkt eben diese Gedanken hervorzurufen und
zu verstärken, die dann das einfache, notwendige und wohltuende
Geschehen einfacher Nahrungsaufnahme zu einem ganz persönlichen
'Erlebnis' werden lassen. Er entfremdet sich selbst von seinem
Körper, von dem Leben und befördert sich in eine unwirkliche Welt
der Gedanken und Vorstellungen, in eine eingeschränkte Version des
Lebens, eine beschränkte Version seiner Selbst als Lebensform. Das
äußerliche System das er sich dafür erschaffen hat ist die
Maschinerie die die Welt, die Menschen, das Leben durch die Mangel
dreht um sie für seine künstliche Existenz im Geiste verdaulich zu
machen. Er manipuliert sich selbst fortlaufend und benutzt sich selbst
und das Leben, das er ja ist, um Ideologien zu füttern die keine Wirklichkeit besitzen als die in der Vorstellung, keine Substanz und
keinen Wert für das Leben. Seine Vorstellung und seine künstliche,
eingebildete Existenz endet und verschwindet mit dem Ende seiner
Lebensform als Mensch. Fataler Weise aber besteht das äußere System
als Projektion seiner Identifikation im Geiste als die Maschinerie
der Ausbeutung und Raffinierung des Lebens in all seinen
Erscheinungen weiter und zwing Generation für Generation in dem
hilflosen Glauben an die Wirklichkeit dieser Lebensweise und die
Unausweichlichkeit dieses selbstzerstörerischen Missbrauchs, diesen
als Natur des Menschen zu akzeptieren und sich anzupassen.
Das eigentliche Leben als das was wir
sind wird dadurch mehr und mehr in Symbole zerlegt die in der
vergeistigten Identifikation interpretiert werden, sie künstlich
aufwerten und dem Menschen als 'Person' eine trügerische Identität
zukommen lassen. Diese Scheinidentität ist es, die ihn so angreifbar
und manipulierbar macht, die ihn dazu bringt sich selbst als das
Leben zu missachten und in dieser Missachtung alles Leben zu
missbrauchen um sich immer wieder mir Erlebnissen, Erfahrungen und
Reaktionen zu füttern, seinem Geist die energetischen Momente der
Auf- und Entladung zukommen zu lassen die er braucht um sich als
Selbstzweck aufrecht zu erhalten.
In dieser Welt, so wie wir sie
geschaffen haben, so wie wir uns als Menschen in ihr identifizieren,
freiwillig, bewußt, in selbstgewählter Akzeptanz, schaffen wir die
Polarisierungen künstlich, schaffen wir durch die geistige Trennung
'Gegner' und 'Gleichgesinnte', Feindbilder und Verantwortliche immer
dann, wenn wir nicht zufrieden sind mit dem Ergebnis unserer
Anstrengungen. Und auf genau dieselbe Weise werden natürlich auch
wir selbst, jeder Einzelne, zum Feindbild und Gegner für andere, so
dass wir ständig auf der Hut sein müssen nicht selbst benutzt und
verbraucht zu werden, zu einem objektivierten Symbol der geistigen
Aufladung eines anderen zu werden umd in dem Verdauungstrakt seiner
Selbstfindung zu landen. Angst und Misstrauen sind das Resultat
dieser Selbstgewählten menschlichen Natur, die keine ist und vor
allem in keiner Weise den Prinzipien der Natur der Welt entspricht.
Angst und Misstrauen unter den Menschen und zwanghafte Unterwerfung
unter das äußere System als Projektion dieser Verängstigung und
symbolhaften charakterisierung des Lebens als Konsumobjekt für die
Geister der Menschen. Zerstückelt, ausgezeichnet, zugeordnet und
vermarktet durch das Geldsystem. Wir nähren es, wir füttern es,
indem wir uns selbst so akzeptieren wie wir geworden sind, indem wir
willenlos annehmen und übernehmen was uns angetragen wird, indem wir
akzeptieren und erlauben, dass wir uns von unserer Existenz als das
physische Leben abwenden und nach 'höherem' streben, indem wir
glauben durch die Mystifizierung unseres Bewußtseins der Realität
entfliehen zu können ohne dabei die einfache Wahrheit zu erkennen:
dass die Realität der wir entfliehen wollen unsere eigene Kreation
ist und dass selbst die 'Mystifizierung' nur eine Idee desselben
Bewußtseins ist, das wir durch diese färbend betrachten wollen. Und
wir wollen all das, wir leben es in bewußter Ignoranz der
Konsequenzen. Wir kennen den Ausgang dieses Spiels im Geiste, der
mentalen Suchtbefriedigung durch Energie, durch Erlebnisse, durch
mental verdaute Lebendigkeit. Wir sehen das Leid das wir in unserem
Wahn verursachen, die Zerstörung, die Selbstgefährdung, aber wir
entscheiden immer wieder aufs Neue weiterzumachen. Wir sind gefangene
unserer eigenen Systeme, wir haben uns selbst zu Junkies gemacht die
nun auf ihrem Weg in den eigenen Untergang alles und jeden mit sich
reißen den sie erreichen können. Wir sind wahrhaftige Dämonen,
saugen das Leben aus, hinterhältig, eigennützig, selbstverliebt
benutzen, manipulieren und verraten wir das Leben, beuten uns
gegenseitig aus im Namen einer Ideologie ohne Nutzen für das Leben.
Fortsetzung folgt...
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