Donnerstag, 25. Oktober 2012

Tag 70 - Die Rache an den Kindern

dierk schaefer / Foter / CC BY
Ich habe es eigentlich satt immer wieder um den heißen Brei herumzusabbeln, diplomatisch schlau daher zu reden, ein Bild abzugeben von einem denkenden, philosophierenden mental-masturbator, während ich in Wirklichkeit die Wirklichkeit sehe, während ich zusehen muss wie Kinder geboren werden, wie sie von verantwortungs- und ahnungslosen Menschen in ein System eingeführt werden das sie zerstören wird, das ihnen die Luft zum Atmen und den Raum zu Leben nimmt, ein System das aus Angst und Feigheit der Menschen geboren und entwickelt wurde, ein System das keinen Cent auf den Wert des Lebens selbst gibt. Kinder, die wie mein Kind sind, Kinder anderer Menschen, die Teil des Lebens, Teil meines Lebens und ein Teil von mir sind so wie von jedem anderen Menschen und Wesen auf dieser Erde. Wir lassen sie entstehen, um sie dann in ihren Untergang laufen zu sehen. Wir sind gehässige, verlogene Heuchler und Dämonen, innerlich zufrieden schauen wir zu wie unsere Systeme, denen wir uns feige unterworfen haben, die wir aus Angst und Verantwortungslosigkeit akzeptiert haben unsere Kinder nach und nach manipulieren, zu funktionierenden Maschinen werden lassen die sich dann nach und nach selbst zerstören.Wir verraten und verkaufen unsere Kinder, die uns vertrauen, die nicht ahnen können, dass ihre eigenen Eltern, und auch niemand sonst aus ihrer Gemeinschaft sich jemals für sie und ihr Leben einsetzen würde, dass sie niemandem vertrauen können und dass ihre Eltern ihnen auch noch ihr eigenes Selbstvertrauen als Urvertrauen in das Leben nehmen werden. Wir sind allesamt Kindermörder. Es gibt keinen Unschuldigen. Und wenn wir wirklich wollen würden, dass das irgendwann aufhört, dass Kinder nicht mehr missbraucht und benutzt werden, nicht mehr Opfer der Scheinheiligkeit unserer Systeme und Ideologien werden, dass sie nicht mehr Opfer der Profitgier werden, dann müssten wir dem System, dem Geldsystem und allen sozialen Systemen so wie wir sie bisher kreiert haben unsere Unterstützung entziehen und endlich eigenverantwortlich werden, endlich den Wahn der Konfliktbesessenheit, dem dogmatischen Glauben an die Notwendigkeit von Wettkampf im Sinne eines erzwungenen Überlebenskampfes als künstliche Motivation menschlichen Lebensantriebs eine Absage erteilen, - denn nie habe ich eine stumpfsinnigere Argumentation gehört, ein weniger durchdachtes und kurzsichtigeres Statement als das, dass wir nur durch die Ungleichheiten und den Wettkampf uns als Menschheit entwickeln könnten - das ist nichts als die Selbstoffenbarung eines selbstverlorenen, freiwilligen Sklaven einer Ideologie, im Namen der eigenen Feigheit vor eigenverantwortlicher Entscheidungsfällung, aus Angst für das eigene Leben und die eigens verursachten Konsequenzen gerade stehen zu müssen.

Ich kann nicht mehr dulden und akzeptieren, dass diese Zustände, die Offensichtlichkeit der Wahrheit dass wir in unserer Lebensweise zu Mördern werden, dass wir selbst vor Kindern nicht zurückschrecken, dass wir einem Wahn verfallen sind der uns in unseren Köpfen in einer Scheinrealität einschließt in der wir uns vormachen wir hätten Verstand, Vernunft und Verantwortungsbewußtsein, in der wir diese Attribute auf völlig banale und teils unsinnige Bereiche Anwenden und glauben schon das menschenmöglichste getan zu haben wenn wir beispielsweise unseren Kindern einen Fahrradhelm aufsetzen, weiterhin als normal, unausweichlich und unveränderbar angenommen werden.
Ich bin kein Freund davon Kinder von erwachsenen Menschen zu trennen, weder im Leben noch in Gedanken, Theorien oder Philosophien. Dennoch ist es unbestreitbar, dass wir es sind, wir, die so genannten Erwachsenen, die diese Kinder auf die Welt bringen, die ihnen dieses Umfeld zumuten, und die für sie nichts weiter zu geben haben als sie an diese gegebenen Bedingungen zwangsweise anzupassen.

Das angeborene Vertrauen der Kinder spiegelt schlicht und einfach die Einheit des Lebens wieder, es ist das Vertrauen des Lebens in sich selbst, das Ur-Selbstvertrauen, welches uns im Laufe unserer Anpassung verloren gegangen ist. Und anstatt dieses Urvertrauen in unseren Kindern zu fördern, uns dieser Verantwortung als würdig zu erweisen, bemühen wir uns mit aller Macht darum, es in ihnen zu brechen. Wir lehren sie zu misstrauen weil wir wissen, dass wir Ihnen ein Umfeld bieten, dass wir eine Welt geschaffen haben, die keines Vertrauens würdig ist, sondern die im Gegenteil das Vertrauen als etwas nachteiliges, als Schwäche und Verletzlichkeit in vielfachen Variationen auszunutzen weiß. Vertrauen gibt es allenfalls unter Gleichgesinnten, innerhalb von Gruppierungen, Gangs, Parteien, die sich in einem Konsens des Selbstinteresses zusammenschließen um ihre Wirkungskraft zu vergrößern, um ihre Möglichkeiten zu erweitern, die gemeinsamen Interessen zu verfolgen. Doch das Grundproblem bleibt auch hier bestehen, dass diese Gruppen sich aus eben den Individuen zusammensetzen, die in ihrer selbstverlorenen Geistesidentifikation, ihrer Unsicherheit und Selbstsucht misstrauisch und manipulativ sind und letztenendes auch innerhalb der Gruppe ihre Ränke schmieden werden um 'im Falle eines Falles' für sich die beste Position zu sichern. Und so unterwandern sie in Gedanken, im Verhalten und durch indirekten Boykott anderer 'Mitglieder' die Gruppe selbst, so dass letztendlich jeder daran Schaden nimmt.
Alles, alles in unserer Welt ist durchsetzt von dieser fehlerhaften Prämisse, von dem Wahn des Selbstzwecks menschlichen Lebens, von der Ideologie des Selbstinteresses als oberstem Prinzip menschlicher Handlungsbereitschaft.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich abzuschotten in und von der Welt, mir eine Blase eines engen Umfelds zu schaffen und zu glauben, dass ich durch diese Abtrennung und die Erfüllung meiner oberflächlichen Bedürfnisse innerhalb dieser persönlichen Welt der Bilder und Illusionen dem Leben in mir weiterhelfen könnte und mich dadurch als lebendiger, eigenständiger Mensch entwickeln zu können.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mir einzureden ich sei nicht beteiligt an oder verantwortlich für die Konsequenzen unserer Lebensweise, für das Leid das hier in unserer Gesellschaft den Kindern angetan wird, für die Unterdrückung und Zwangserziehung, für die inakzeptablen Ungleichheiten hier und in vielen Ländern auf der Erde, gewollt erzeugt durch unser Finanzsystem und die menschliche Denk- und Selbstidentifikationsweise.

Selbstvergebung wird fortgesetzt....

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