Sonntag, 21. Oktober 2012

Tag 68 - Interpretationen einer 'Erkrankung', körperliche Symptome und die Flucht in die Vergangenheit

placbo / Foter / CC BY-NC-SA

 Verfasst am 20.10.2012

Ich sitze hier und habe eine sogenannte Erkältung - schon wieder... im Grunde bin ich seit etwa drei bis vier Wochen nicht richtig gesund, die ersten zwei Wochen waren richtig hart, und dann hat sich die Sache gelegt, und was übrig blieb war ein leichter Reizhusten, der meistens abends erst richtig schlimm wurde, so dass ich einige Nächte sogar im Nebenzimmer verbringen musste, damit mein Sohn dessen Zimmer direkt an unser Schlafzimmer grenzt von meinem Husten nicht ständig wach wird. Dieser Husten hat sich auch nicht wirklich gelegt auch wenn ich mit sonst fit fühlte und vor allem tagsüber keinerlei Symptome verspürt habe. Jetzt, seit gestern abend habe ich wieder einen recht unangenehmen Schnupfen, also eine ständig laufende Nase, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, der Husten hat dafür etwas nachgelassen. Also wandert hier irgendetwas durch meine Körperregionen, von den Bronchien zu den Nebenhöhlen, in die Glieder, den Kreislauf und wieder zurück oder so ähnlich und ich kann nicht herausfinden woran es liegen könnte. Einerseits als die ganze Geschichte vor etwa drei bis vier Wochen losging hatte mein Sohn sich ebenfalls wahrscheinlich im Kindergarten eine starke Erkältung zugezogen. Fieber, Nase zu, Husten, mit allem Drum und Dran, also war mir im ersten Moment klar: du hast es von ihm. Er wurde auch nach einigen Tagen Erhohlung wieder gesund, nur ich nicht wirklich. Jetzt hat er seit gestern wieder Erkältungs/Schnupfenerscheinungen und prompt habe ich es auch wieder. Ich bin nicht sicher ob ich hier nicht etwas zu schnell von einem aufs andere schließe und habe deshalb beschlossen darüber zu schreiben, damit ich mir vielleicht etwas klarer darüber werde und vielleicht auf etwas stoße, das in mir selbst liegt und das diesen Zustand, diese körperliche Reaktion mit verursacht.

Tatsache ist, dass ich schon seit einigen Jahren nicht mehr eine solche Phase erlebt habe, und ich stelle fest, dass ich anfange mich in Gedanken zu verstricken wenn ich wie jetzt diese körperlichen Symptome und Reaktionen/Abläufe erlebe. Beispielsweise habe ich ungefähr vor fünf oder sechs Jahren angefangen regelmäßig Sport zu treiben, aus unterschiedlichen Gründen und ich habe den Erfolg dabei sehr genossen. Ich habe auch schon Blogs geschrieben in denen ich andere Aspekte der gedanklichen Selbstverblendung und Ablenkung vom tatsächlich relevanten, vom wesentlichen, körperlichen Leben als Selbst in dieser Phase bearbeitet habe. Hier geht es aber um eben diese Punkte die mich jetzt beim Erleben dieser körperlichen Symptome 'beschäftigen', die inneren Reaktionen in meinem Geist die wie automatisch ablaufen und mich überwältigen.Dazu gehört zum Beispiel auch die Erwartung, dass ich so lange ich regelmäßig Sport treibe nicht 'krank' werde, eine Vorstellung die sich mir eingebrannt hat und die in solchen Momenten wie diesem dazu führt, dass sich Frustgedanken, Ärger, Slebstzweifel und auch Resignation einstellen.

Während all dieser unkontrolliert ablaufenden Gedankenmuster versetze ich mich selbst immer wieder in die Gedankenwelten die ich mir als Erlebnismuster von vergangenen Momenten, von Erinnerungen an selbstgeschaffene Identifikationen mit Programmierten Vorstellungen 'wie ich mich fühlen muss wenn ich eine solche Erkrankung habe', verstärke und kreiere dabei mein Erleben als einer selbstgeschaffenen Idee einer Leidensfigur und verliere mich in Fantastereien über meinen Zustand wobei ich durch Bestätigung in Interpretationen bestimmter Schlüsselreize den Verlauf der von mir akzeptierten Weise wie so etwas abzulaufen hat bestimme.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und zugelassen habe, mich meiner Selbstaufgabe an die gedankliche Vorstellung dass ich jetzt eine Erkrankung habe die in einer meiner interpretierten Erfahrung gemäß ablaufenden Weise bestimmt ist hingegeben habe und dadurch meinen Körper genau in dieser Weise habe reagieren lassen, in selbstmanipulativer Weise den Krankheitsverlauf bestimmt habe und mich darin noch als Opfer einer äußeren Kraft gesehen habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in einer Erfahrung körperlicher Reaktion meine Gedanklichen Erinnerungen die Wahrnehmung dieser Abläufe bestimmen zu lassen, und nicht hier und jetzt ich selbst als dieser Körper zu sein, wahrzunehmen was vorgeht in mir und durch mich, darin die Kommunikation mit mir selbst als dem körperlichen Leben verloren und aufgegeben zu haben und stattdessen meine Gedanken über die Wirklichkeit des Momentes zu stellen und mich selbst unter die Regie meiner persönlichen Erfahrungsmuster gezwungen zu haben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich nach außen in selbstmitleidiger Weise zu präsentieren, zu 'hoffen' dadurch gerechtfertigt zu sein mich 'hängenzulassen' in der Weise, dass ich meine Aufgaben und Verrichtungen des Alltags nicht in der notwendigen Weise ausführen kann, zu erwarten dass irgendwie von außen jemand mir die Last der eigenverantwortlichen Kommunikation mit mir selbst abnimmt und mich dabei unterstützt wieder 'gesund', also wie in gewohnter Weise funktionierend zu werden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe unzählige Gedankenmuster und Erinnerungen zu verknüpfen mit der Erfahrung des gegenwärtigen Moments körperlicher Reaktionen/Abläufe, die lebendige, reale Erfahrung in ihrer gegenwärtingen Einzigartigkeit nicht als Chance wahrgenommen zu haben mit mir selbst in Interaktion und Kommunikation zu treten, sondern stattdessen durch die Verknüpfung mit Erinnerungsmustern und den darin enthaltenen Wertungen, Beurteilungen und fatalistischen Vorstellungen einer 'Opferrolle' bestimmt durch eine 'Krankheit' mich quasi ausgeliefert zu haben und in selbstmitleidiger Weise jetzt nur den programmierten 'Verlauf' dieser von mir bestimmten 'Erkrankung' durchleben zu müssen.

Ich bestimme mich selbst als das Leben, als der Körper der ich bin in jedem Moment der Erfahrung/des Erlebens körperlicher Reaktionen/Abläufe die dadurch hervorgerufenen Gedankenmuster, Erinnerungen und Bewertungen dieser Situation zu stoppen, zu atmen und mich in den Moment des tatsächlichen Erlebens zurückzubringen, als mein körperliches Selbst hier und jetzt zu Sein und mit gesundem Menschenverstand die Reaktionen/Abläufe als diesen lebendigen Moment zu erkennen, mit mir selbst in direkte Kommunikation zu treten um verstehen und sehen zu können, was tatsächlich mit mir passiert, um hier zu sein und als mein Körper diese Momente von Atemzug zu Atemzug zu durchleben, ohne zu bewerten, ohne aus Erinnerungen und slebstmitleidigen Beurteilungen resultierende Erwartungen meine Erfahrung im Vorfeld zu programmieren und zu bestimmen und mir dadurch den Blick auf mich selbst und auf den tatsächlichen Vorgang zu verschleiern.

Ich bestimme mich selbst als das Leben und der Körper der ich bin körperliche Reaktionen/Abläufe und Phänomene nicht mehr zu beurteilen aufgrund längst vergangener Gedanken- und Wertungsmuster die aus vorgefertigten, vorprogrammierten Systemen der Selbstidentifikation als ein vom körper getrenntes, vom Leben getrenntes Wesen das 'unter dem Körper leidet' resultieren, sondern mich als das was ich wahrhaftig bin, in meiner körperlichen Existenz hier und jetzt in diesem Moment wahrzunehmen und zu erkennen, dass ich auch die sogenannte 'Erkrankung' als das System bin und dass ich nur darin wirklich Sein kann und erkennen kann was wirklich vorgeht und dadurch eben nicht mehr den Verlauf und meine Wahrnehmung des Verlaufs einer 'Erkrankung' schon im Vorfeld zu bestimmen und festzulegen, den Körper zu manipulieren und unter den Geist zu zwingen in einer missbräuchlichen Weise rechthaberischer Selbstgefälligkeit eines selbstmitleidigen, beschuldigenden Opfers.

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