Dies ist Teil 2 des Blogs:
Tag 53 - Barbaren sind wir im Geiste, frei, willig und bei vollem Bewußtsein (Teil 1)
Wir
leben in einer irrealen Geisterwelt, einer Traumwelt. All unsere
menschlichen Eigenschaften die wir uns zuschreiben, Moral, Ethik,
Verstand, Vernunft, sind immer nur Vorstellungen und Erwartungen,
unsere Umsetzung all dieser Ideale und Prinzipien scheitert immer
wieder. Wir haben nirgends auf der Welt ein funktionierendes System,
weder im juristischen Bereich, noch im Strafvollzug, nicht in der
Prävention und auch nicht in der Nachsorge. Unsere Gesellschaften
verbringen den Größten Teil ihrer Anstrengungen damit, einen
bestimmten Schein zu wahren, etwas zu 'repräsentieren', aber nicht
etwas tatsächlich zu LEBEN. Wir denken wir wären frei, sind aber
von Geburt an unter Androhung schlimmster Gewalt, nämlich dem Entzug
des Lebensrechts als Lebensfähigkeit in Form von Geld, unter die
Geißel der Verschuldung gezwungen und können nur durch die
bedingungslose Anpassung an die bestehende 'Ordnung' die
systeminternen 'Freiheitssymbolismen' in Form von Konsumgütern,
Kurzzeitfluchten durch Urlaubsreisen, Selbstbetäubung durch
Rauschmittelerwerb und eine reizüberflutende Medienlandschaft der
Unterhaltungsindustrie nutzen und in dieser Ausweglosigkeit einfach
annehmen, dass dies tatsächlich Freiheit und Eigenständigkeit
bedeute und man diese 'ganz natürlich' käuflich erwerben müsse,
als Mensch, als Lebewesen, als Teil dieser Erde. Wir sehen seit
Jahrhunderten dass die zwanghafte Anpassung des Menschen an eine
reine Vorstellung bei gleichzeitiger Wahrung der Prämisse des
persönlichen Freiheitsrechts als Selbstinteresse nicht funktioniert,
denn das System sind wir selbst, die gesellschaftliche Ordnung ist
eine Projektion des menschlichen Geistes, und daher eine Projektion
des Selbstinteresses. Die Anpassung an das System bedeutet also die
Ausrichtung am Selbstinteresse und nicht die Anpassung an die
erhabenen Vorstellungen der menschlichen Eigenschaften. Doch während
dieser Anpassung an das gelebte Selbstinteresse spielt die
Programmierung des Geistes ein anderes Schauspiel, ein Glaubenswerk
der menschlichen Erhabenheiten, eine Kirche des Selbst die ihm
illusionäre Attribute zuschreibt, moralische Werte, Ethische Werte,
Vernunft, Güte, Großherzigkeit, Ehre, Würde, Ehrlichkeit. Der
innere Schrein des Selbst ist das worauf der Blick des Menschen
Gerichtet ist, währen seine Wirkungsweise sich nach außen richtet
und am Leben wirkt, unbeachtet, unkontrolliert die Welt in einer
eigennützigen Weise manipuliert, benutzt und formt.
Es
gibt keinen Weg für uns aus der Schande, der unerträglichen
Ungleichheit, unserer Akzeptanz der Zerstörung und Ausbeutung
unserer Nächsten ohne die Eigeinitiative jedes Einzelnen zur
investigativen Selbstschau. Wir müssen verstehen lernen, dass jede
Anschuldigung, jede Schuldzuweisung an 'andere', Einzelpersonen oder
Gruppen, immer nur ein Selbstbetrug ist, eine willentliche
Entscheidung das Problem eben NICHT zu beheben, sondern nur
kurzfristig für die Gemütsberuhigung zu sorgen, die eigene
Verantwortlichkeit noch etwas länger nicht annehmen zu müssen und
vor allem sich und seine Gewohnheiten nicht hinterfragen und ablegen
zu müssen in der Einsicht der eigenen Beteiligung.
Fortsetzung Selbstvergebung und Selbstkorrektur im nächsten Blog 'Tag 55'
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