Freitag, 5. Oktober 2012

Tag 55 - Barbaren sind wir im Geiste, frei, willig und bei vollem Bewußtsein (Teil 3)





Dies ist eine Fortsetzung des Blogs 

Tag 54 - Barbaren sind wir im Geiste, frei, willig und bei vollem Bewußtsein (Teil 2)



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Es ist im Grunde der Schritt zur Reife, zum 'mündig' sein der noch nicht vollzogen ist und der so notwendig wäre um den Menschen - oder besser gesagt das Leben - zu befreien, denn auch dieser Schritt ist in unserer Welt der menschlichen Geistes-Interpretation zu einer reinen Formalität verkommen, gebunden an unausweichliche faktuelle Wirklichkeiten des Lebens, beim Erreichen einer gewissen Altersgrenze nämlich wird der Grad der 'Reife' und des 'Erwachsenseins' verliehen, ohne jemals wirklich dessen Bedeutung, die Fähigkeit die erforderlich wäre um einem Menschen die damit verbundene Anerkennung aufrichtig zukommen zu lassen zu verstehen, und vor allem auch anzuwenden.
Wir glauben, dass der Glaube ausreicht, die Vorstellung an eine übergeordnete 'Richtigkeit' all unserer übernommenen Konzepte; von Generation zu Generation wird dieser offensichtliche Irrtum weitergegeben und indoktriniert in die Persönlichkeiten der Nachkommen. Jeder, der es wagt diese grundlegenden Systemstrukturen offen in Frage zu stellen muss mit der erbitterten Gegenwehr derjenigen rechnen, die sich bereits seit vielen Jahren mehr oder minder erfolgreich abstrampeln um ihren ganz persönlichen Erfolg, ihre ganz persönlich erstrittene Positionierung im System zu erreichen und zu sichern. Sie fühlen sich durch die Infragestellung bedroht in ihrer Existenz, verständlicherweise, denn sie kennen ja nur den Glauben an ihre Existenz als dieses Geistwesen, dieses Bild in ihren Gedanken welches sie dir und allen anderen vorhalten um die Reaktionen in sich aufzusaugen und sie zu der Energie-Nahrung für ihre Egos zu verarbeiten die sie brauchen um sich wieder etwas selbst-sicherer zu fühlen.
Welch eine jämmerliche Existenz ist das, zu der wir verkommen sind. Wir verfüttern uns an uns selbst, erkranken und sterben dabei wie die Fliegen und halten uns immer noch für eine überlegene, intelligente Spezies. Woher kommt überhaupt die Idee, allein die Fähigkeit Lebensformen zu zerstören würde Überlegenheit repräsentieren...? Wer stellt diese Fragen?

Und so nutzen und benutzen wir weiter unsere Vorstellungen von 'den anderen' auch auf andere Weise, nicht nur um uns selbst 'positiv' aufzuladen, sondern auch um uns imaginär zu entladen von der Last der eigenen Verantwortung und Mitbeteiligung. Unsere Geisteswelten funktionieren eben nur im Geiste, die reale, materielle Manifestation hingegen wirft uns immer wieder Fragen auf indem sie sich unseren Erwartungen und Wünschen widersetzt. Was kann dafür der Grund sein? Doch nicht etwa die Ideologien unserer ach so überlegenen Spezies, doch nicht etwa die grundlegende Struktur der Erwartungen und Wünsche selbst, und vor allem doch nicht wir alle, also jeder einzelne Beteiligte an diesem System, jeder einzelne Bestandteil also? Nein, dafür muss es bestimmte, eigenständige Einheiten geben, einzelne grundlegend bösartige Lebewesen 'Mensch', die eben da so existieren und die solche schlimmen sachen tun und uns allen damit das System kaputt machen und die Freude vermiesen... Ha!


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, den Gedanklichen Schritt der Schuldzuweisung nicht zu überwinden und die Resultate einer gesamtgesellschaftlichen und gesamt-menschlichen Entwicklung auf der Basis von freiwilliger Annahme und Akzeptanz, auf der Grundlage diffuser Angst und Verunsicherung als Werk einiger weniger, abgetrennter Individuen zu sehen.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe in voller Einsicht in mein grundlegendes, selbstehrliches Wissen über mich selbst als Mensch die Tatsachen auch da offen zu benennen, sie mir selbst gegenüber einzugestehen, wo ihre Offenbarung schmerzt. Tatsächlich ist dieser Schmerz der erste Schritt zum Aufwachen und zur Erfassung all der Zusammenhänge mit dem menschlichen Verstand, der dadurch gleichermaßen die reine Erkenntnis der Einheit in Verantwortlichkeit mit sich bringt.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe die Entwicklung der Besessenheit des Menschen durch seinen formbaren Geist zu fördern und mitzutragen indem ich für mich viele Jahre lang in unzähligen Fällen das selbstgefällige Konzept der Verurteilung 'anderer' benutzt habe um mich selbst davor zu bewahren tatsächlich etwas zu ändern in der Welt, in der Wirklichkeit, durch meine eigene Hingabe, durch Eigeninitiaive und Selbsterkenntnis, durch Selbstvergebung und Dekonstruktion der Muster und Programme die uns als Menschen stur dem Selbstinteresse als ignorante, naive, steuerbare Biomaschinen verfallen lassen.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe offen zu erkennen und zu benennen, dass jeder Mensch, getrieben von seinem Geist, seiner Persönlichkeit und bestimmt durch die emotionalen Persönlichkeitsmuster ein Produkt vielzähliger Einflußfaktoren ist und dass diese Faktoren aus der gesamten Gemeinschaft kommen, dass jeder Mensch in unserer Welt durch die Identifikation über den Geist, durch die Favorisierung des Selbst als Ego eben herangezüchtet wird zu einem den Schein wahrenden Kulturträger mit einer verborgenen Agenda des rücksichtslosen Selbstinteresses und dass eine Welt, eine Gemeinschaft die es zulässt, dass in der menschlichen Lebensform das Leben selbst, der ganze Apparat also von einem Gedankenkonstrukt unendlicher Komplexität nahezu unkontrolliert triebhaft und emotional gesteuert wird nicht von Vernunft und gesundem Menschenverstand geprägt ist, nichts von Intelligenz, Freiheit, Lebendigkeit und Fortschritt erkennen lässt, und dass in dieser Akzeptanz einer solch gefährlichen Entwicklung bereits der unmündige Akt der Verweigerung aller steckt.

Fortsetzung im Blog 'Tag 56'





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