Dienstag, 9. Oktober 2012

Tag 58 - Unsicherheiten bei 'wichtigen' Entscheidungen



Wir suchen nach einer Antwort für die wesentlichen Fragen die uns als Mensch beschäftigen, - wenn wir uns denn mit ihnen beschäftigen -, immer bei anderen Menschen, in berühmten Texten, bei anerkannten Personen und Persönlichkeiten, indem wir uns Gruppen anschließen oder versuchen andere von unserem unsicheren Standpunkt zu überzeugen um dadurch mehr trügerische Sicherheit zu gewinnen. Aber wen sollten wir wirklich fragen, wer könnte uns besser antwort geben, wem können wir vertrauen, enn nicht uns selbst? Wir sind doch als Menschen alle gleichermaßen in dieser bewußten Unsicherheit gefangen. Es gibt niemanden mit einem Vorteil was die Entscheidungsfähigkeit und die Selbsterkenntnis als Mensch angeht. Eine geborgte, sich übergestülpte, aus Gedanken und Ideen, aus vorgefertigten Bildern bestehende Identität kann niemals wirklich sein, niemals bestehen oder den Zweifel und die Unsicherheit beseitigen. Du musst dich schon selbst erkennen in dieser Existenz, zunächst unabhängig von all den kulturellen und gesellschaftlichen Prägungen dir die Frage beantworten 'was' oder 'wer bin ich?', und dann kannst nur du selbst eigenständig die Entscheidung treffen wofür du leben willst. Denn du trägst dann die Verantwortung, akzeptierst die Konsequenzen deiner Entscheidungen bewußt und mündig, selbstbestimmt. Das ist der einzige Weg zu wahrer Selbstfindung und Erfüllung. Darin gehst DU als gelebtes Beispiel voran um auch anderen die Unsicherheit nehmen zu können, nicht indem sie dich kopieren oder sich dir anschließen, sondern indem sie den Schritt ebenfalls wagen selbstbestimmt und eigenständig sich für das Leben als das was sie sind zu entscheiden, für sich selbst zu stehen. Und darin, in dieser grundlegenden Entscheidung, ist die Wahrheit für jeden die selbe: dass wir eins und gleich als das Leben sind, vielfältige Lebensformen mit den gleichen Rechten, Bedingungen und der gleichen Quelle, dem Leben selbst. Niemand kann dir dein Leben vorleben, und schon gar nicht die bestehenden Systeme. Denn diese sind eine Projektion eben der Unsicherheiten der Individuen, die nach schneller, unverzüglicher Befriedigung des Wunsches nach Sicherheit und Selbstsicherheit suchen und in ihrer Angst den Weg der kurzfristigen Symptombeseitigung in der geistigen Ablenkung durch Erlebnishunger, energetische Erfahrungsmomente und emotionaler Unterhaltung wählen und dadurch ein reines Konsumsystem geschaffen haben, das alle erdenklichen Waren und Produkte anbietet, die der einzelne unentwegt konsumieren muss, um sich von der selbstbestimmten Wahl als eigenständiges Leben abzulenken. Es wird ein Suchtverhalten gefördert und akzeptiert durch die Weigerung des Einzelnen sich der Frage selbst zu stellen, sich selbst der Verantwortung für das Leben zu stellen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, meine Unsicherheit der Selbstfindung nicht eigenverantwortlich zu überwinden, sondern zu versuchen meine Bestimmung in den Leben anderer, in den Meinungen und Entscheidungen anderer Menschen zu suchen und damit auch ihnen indirekt die Verantwortung für mein Leben zuzuschieben und mir selbst vorzumachen ich sein nicht angreifbar und zur Verantwortung zu ziehen für die Konsequenzen meiner Entscheidungen, weil sie nicht meine allein, sodern auch die anderer sind.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe zu erkennen und einzusehen, dass es keine Rechtfertigung geben kann die legitim und standfest ist für die rücksichtslose Selbstaufgabe als Mensch in dieser Existenz und und keine Entschuldigung oder Absolution für die Konsequenzen der freiwilligen Unmündigkeit aus Angst vor Verantwortung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe in Angst und Verunsicherung zu leben, dass ich in dieser Angst und Verunsicherung versucht habe mich durch die Übernahme der Werte und Lebensweisen anderer, die innerhalb des gesellschaftlichen Systems erfolgversprechend und geachtet scheinen mir einen Status und eine Identifikation und damit eine gewisse Sicherheit zu verschaffen, dass ich es in Kauf genommen habe, dass diese vorgeschriebenen Wege innerhalb der menschlich-kulturell-gesellschaftlichen Dynamik bedeuten mir auf Kosten anderer einen Vorteil zu verschaffen und dass ich willentlich, für mich selbst, aus Selbstinteresse, Angst und Verunsicherung, den Schaden den die Akzeptanz und Unterstützung dieser Denk- und Lebensweise am Leben und für andere mit sich bringt akzeptiert, erlaubt und zugelassen habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es nicht erlaubt habe und es nicht akzeptiert habe, die Erkenntnis zuzulassen, dass ich nicht meine Vorstellungen, Ängste und Verunsicherung bin, sondern dass diese von der Annahme, Akzeptanz und der Indoktrinierung durch die bestehenden Systeme, dem Einfluß des Umfeldes, der Eltern, Familie, Gesellschaft, Kultur stammen und dass ich als Mensch aufgrund der anerzogenen und später willentlich übernommenen Selbstaufgabe und fehlgeleiteter Anleitung und Erziehung meine eigene Existenz und Identifikation mit dem und als das Leben völlig verdrängt habe und angesichts der nahezu vollständigen Besessenheit der Menschen mich habe verunsichern lassen und nicht auf mich und meine eigene, selbstbestimmte Entscheidung gehört habe sondern in der Unsicherheit angesichts dieser Widersprüchlichkeit der Lebensweise einer Überzahl von Menschen mit dem Leben selbst mich ihren Ideologien und dogmatischen Regeln ihrer Akzeptierten Natur angepasst habe, auch wenn ich im Grunde genau wusste, dass es nicht der Weg des Lebens ist, nicht der Weg des Selbst ist, das ich wahrhaftig bin.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst als Mensch, als das Leben zur selbstbestimmten Entscheidung in jedem Moment in dem ich mich emotional zu einer Bestimmten Richtung gedrängt fühle, in dem ich mich durch moralische Wertvorstellungen und Gewohnheiten zu einer Entscheidung bringen lasse, das heißt dass ich jeden Punkt emotionaler, diffuser und unklarer Entscheidungsfindung erkenne, dass ich mich in den Programmen einer Persönlichkeitsvorstellung und Prägung befinde, dass diese Entscheidung in dieser Weise keine lebendige, eigenständige Entscheidung ist, dass nicht nur die Motivation sondern auch die Konsequenzen unklar sind und dass daher die Entscheidung auch wenn sie sich 'richtig anfühlt' eine verantwortungslose und unreife Entscheidung ist, da sie nicht klar definiert getroffen wird, sondern mystifiziert von einem Glauben an eine unsichtbare Macht die mich 'leitet', oder aber dem nicht weniger mystischen Glauben an die Überlegenheit meines Ichs, meiner Persönlichkeit von der ich mich als das Leben in dem Moment der emotional gesteuerten Entscheidungsfindung bestimmen lasse.
Ich bestimme und korrigiere mich selbst, in dem ich mich in meinem Antrieb stoppe, atme, mich in den Moment des Lebens hier und jetzt zurückbringe, so dass ich die Situation betrachten kann wie sie sich tatsächlich darstellt, indem ich meine emotionalen Reaktionen betrachte und analysiere, sie Schritt für Schritt zurückverfolge bis ich mir über ihre Ursache im klaren bin, um eine Entscheidung anhand der Prinzipien des gesunden Menschenverstandes, ungeblendet von mystifizierenen Vorstellungen und Gedanken, von Ausflüchten und Selbstrechtfertigungen, Verantwortungsabweisung und Angst treffen zu können zu der ich und für die ich als das Leben stehen kann.

Ich bestimme und korrigiere mich selbst als das Leben und erkenne, dass die meisten En´tscheidungsschwierigkeiten vom reinen Selbstinteresse geprägt sind, dass sich Systemimmanente Entscheidungen des alltäglichen Lebens fast immer nur um den eigenen Status innerhalb des Systems drehen und niemals das Interesse des Lebens selbst verfolgen, sondern lediglich das Selbstinteresse als diese imaginäre Person, als diese 'Rolle' im System die man spielt und dass die Angst bei der Entscheidungsfindung die Angst vor den eigenen Konsequenzen ist, das heißt vor denen die man selbst, direkt zu erleben zu fürchten hat und dass all die Konsequenzen die das Leben in unserem System oder als dieses System für andere hat, wie viele Menschen zu leiden haben und noch leiden werden unter unserer Lebensweise nicht von Bedeutung für diese Angst und diese Entscheidung sind, und daher ist es nicht ur anmaßend bei Systemimmanenten Entscheidungen des eigenen Lebens überhaupt um die eigene Sicherheit zu bangen und sich anderen anzuschließen oder andere um Rat zu fragen was für einen selbst wohl das Beste wäre, sondern es ist auch vollkommen Sinnlos, da niemand Entscheidungen und schon gar nicht die Verantwortung für diese für dich übernehmen kann noch will, da ja auch alle anderen ihrem ganz persönlichen Selbstinteresse verfallen sind und höchstens noch versuchen werden einen eigenen Vorteil aus dieser Freigabe zur Manipulation zu gewinnen, oder zumindest einen weiteren Anhänger ihrer 'Ideologie', um ihre eigene Unsicherheit weiter zu überdecken.





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