Freitag, 26. Oktober 2012

Tag 71 - Die Rache an den Kindern (Fortsetzung Selbstvergebung)

catnapping / Foter / CC BY

Dieser Blog ist eine Fortsetzung zu "Tag 70 - Die Rache an den Kindern"

Auszug:

"Das angeborene Vertrauen der Kinder spiegelt schlicht und einfach die Einheit des Lebens wieder, es ist das Vertrauen des Lebens in sich selbst, das Ur-Selbstvertrauen, welches uns im Laufe unserer Anpassung verloren gegangen ist. Und anstatt dieses Urvertrauen in unseren Kindern zu fördern, uns dieser Verantwortung als würdig zu erweisen, bemühen wir uns mit aller Macht darum, es in ihnen zu brechen. Wir lehren sie zu misstrauen weil wir wissen, dass wir Ihnen ein Umfeld bieten, dass wir eine Welt geschaffen haben, die keines Vertrauens würdig ist..."


Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, in meiner Reaktion auf die Wirklichkeit immer nach Schuldigen und Verantwortlichen ausserhalb meiner selbst gesucht zu haben, dass ich der Illusion verfallen war dass das Verhalten anderer die teils schrecklichen Konsequenzen des Systems verursacht und dass ich nicht da mit hineingezogen werden könne, wenn beispielsweise ein Kind im gesellschaftlich zugesicherten Schutz der Familie über Jahre misshandelt und missbraucht wird und wir als individuelle Beobachter in eingeredeter Hilflosigkeit mit den Schultern zucken, mit dem Glauben wir wären nicht verantwortlich, sondern die 'zuständigen Behörden und Institutionen', und dabei den offensichtlichen Fehler angestrengt ignorieren, dass diese Behörden und Institutionen keine eigenständigen oder übernatürlichen Mächte sind, sondern dass sie unsere eigenen Kreationen sind, dass sie für uns alle stehen sollten und damit wir alle für diese Institutionen und Behörden und ihre Wirkungsweise/Funktion verantwortlich sind.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, in der wütenden Reaktion meiner selbst und anderer Menschen auf die offensichtlich inakzeptable Weise in der wir mit dem Leben, mit den Kindern und uns selbst umgehen eine Lösung sehen wollte in dem Sinne, dass diese Wut als revolutionäre Kraft innerhalb des Systems in irgendeiner Weise die Zustände ändern könnte, wenn genug Menschen sich in dieser Weise empörten, ohne zu erkennen, dass diese wütenden Reaktionen im Grunde nur eines verbergen, nämlich dass wir uns selbst ändern müssten, um die Gesellschaft oder die Welt zu ändern und dass wir im Grunde nicht bereit dazu sind, weil dies einmal die Ungewissheit über die eigene Zukunft und deren Komfort beinhalten würde und andererseits all das in Frage stellen würde, was wir bisher als wichtig, wertvoll und erstrebenswert gehalten haben, aber vor allem weil wir erkennen und akzeptieren müssten, dass wir alle, jeder für sich eigenverantwortlich gerade zu stehen hätten für all unsere Entscheidungen und unsere Wirkungsweise im und mit dem Leben.

Je aggressiver und lauter die Wut der Menschen sich in anklagender Weise gegen 'andere' Menschen als alleinverantwortliche 'Täter' äußert, desto skeptischer sollte man diese Personen betrachten, denn umso größer ist ihre Verzweiflung über das Wissen um die eigene Unverantwortlichkeit und Unzuverlässigkeit, umso stärker ist ihr Drang sich und andere von ihrem eigenen Leben, von der eigenen Person und dem eigenen Charakter abzulenken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe wütend zu werden auf andere Menschen, dass ich mir von ihnen ein Bild der alleinverantwortlichen Täter gemacht habe, dass ich mir vorgestellt und eingebildet habe, dass man sie nur entfernen müsste und dann würden solche Dinge - was auch immer sie getan haben das mich so wütend hat werden lassen - einfach nicht mehr geschehen, dass ich es mir erlaubt habe die offensichtliche Naivität dieser Annahme einfach zu ignorieren und aus reinem Selbstinteresse der Befriedigung meiner emotionalen Bedürfnisse, der Rachegedanken, nachgegeben habe und dadurch die Strukturen die tatsächlich ursächlich für lebensverachtendes, ignorantes und selbstsüchtiges Verhalten mit verantwortlich sind unterstützt und genährt habe.


Ich bestimme mich selbst als das Leben, ich stehe in jedem Atemzug als das Leben und für das Leben, eigenverantwortlich für die Offenbarung aller Selbstverblendung und Ignoranz die wir uns als Menschen in unserem Bewußtsein als Schutzmechanismen unserer Selbstidentifikation als Gedanken, Erinnerung und Emotionen zurechtgelegt haben, ich stehe dafür und gebe mich dem Prozess der Selbstoffenbarung in all diesen Programmen der Heuchelei und Verlogenheit unter der Prämisse des 'Schein-Wahrens' hin um das Leben vor dem Wahn des ausser Kontrolle geratenen Bewußtseins zu schützen, um uns selbst und die Kinder davor zu bewahren, dass wir ihnen wieder und wieder dasseleb antun, dass wir aus Feigheit und Ignoranz immer und immer wieder in die Endlossschleife der Selbstaufgabe und Selbstzerstörung geraten. Ich stelle mich der Eigenverantwortung und meiner Aufgabe mir selbst gegenüber in Selbstehrlichkeit Rechenschaft abzulegen und meine wahren Motivationen in jedem Atemzug mir selbst gegenüber zu offenbaren und auf Lebenswürdigkeit zu prüfen, mir selbst zu vergeben, mich selbst zu korrigieren, so dass ich in aller Offenheit für mich selbst gegenüber mir selbst und gegenüber / neben allem Leben gerade stehen kann.

Fortsetzung bleibt offen...

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