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Montag, 28. Oktober 2013

Tag152 - Recht auf Beschneidung? Kinder als Privatbesitz

Cheskel Dovid / Foter.com / CC BY


Ich habe diesen Bericht mit M. Friedman über das Thema Beschneidung bei jüdischen und muslemischen Kindern angesehen. Es geht mir in diesem Blog weniger um die Beschneidung selbst, weniger darum ob sie Sinn macht, auch nicht wirklich um die medizinischen Vor- oder Nachteile die in der hitzigen Debatte immer wieder angebracht werden.

  • Wirklich unangenehm aufgefallen ist mir, dass von niemandem der befragten „religiösen“ Menschen, der Befürworter der Beschneidung eines Kindes, tatsächlich über das Kind und die Rechte des Kindes, zum Beispiel das Recht auf körperliche Unversehrtheit, gesprochen wurde, sondern es ging ausnahmslos und vehement ausschließlich um sie selbst. Sie sprachen immer und in erster Linie nur von IHRER Religion, IHRER Religionsfreiheit, IHREM Recht zu Entscheiden, so als sei es ganz selbstverständlich und ein über allem stehendes Gesetz, dass Eltern die uneingeschränkten Besitzer und damit Herrscher über ihre Kinder seien.



  • Weiter wurde sich immer wieder gewundert darüber, dass eine Gesellschaft über die Rechte der Eltern im Bezug auf ihre Kinder überhaupt diskutiert und sich überhaupt dort „einmischt“ - und auch hier liegt die irrige Annahme zugrunde, dass die Rechte der Kinder einer Gemeinschaft/Gesellschaft, ihr Wohl, ihre Unversehrtheit allein Sache der Eltern seien, dass die Eltern sozusagen mit ihren Kindern machen könnten was sie wollten. Mal abgesehen davon, dass ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass unsere Gesellschaft noch weit davon entfernt ist eine gleich-gerechte Grundlage für alle zu bieten, dass viele Dinge auch in unserem Rechtssystem im Argen liegen, ist es doch vom Prinzip her eindeutig NOTWENDIG und WÜNSCHENSWERT, dass die Gesellschaft, die Gemeinschaft, eine Mitverantwortung am Wohl ihrer Kinder trägt und diese auch bietet, lebt und einsetzt. Natürlich muss es Einrichtungen geben die sich beispielsweise um Kinder kümmern die verwaist sind, die Familien unterstützen die aufgrund von Krankheit oder Überforderung nicht mehr mit ihrem Leben also auch nicht mehr mit ihren Kindern zurechtkommen und bei denen die Gefahr des Missbrauchs in Form von Verwahrlosung und ähnlichem besteht. Und natürlich muss es in einer Gemeinschaft Einrichtungen und Menschen geben, die sich derer annehmen die eindeutigen Missbrauch an ihren Kindern begehen oder begangen haben und die notwendigen und vor allem präventiven Schritte einleiten um dies zu verhindern und/oder zu beenden. Ich weiß, dass wir in dieser Welt kaum irgendwo wirklich effektive Einrichtungen dieser Art haben und das liegt vornehmlich daran, dass wir in dieser Wirtschaftskultur zwar in einer Gemeinschaft zusammengerottet leben, dass wir aber in einer Ideologie der Isolation, der Selbstsucht und der absoluten Ego-Zentriertheit aufwachsen, damit wir vom Markt besser benutzt werden können. Das zeigt sich ja vor allem auch in der rein egoistischen Argumentation der Befürworter einer Beschneidung wenn sie die Kinder selbst ÜBERHAUPT NICHT in Erwägung ziehen oder in ihre Argumentation mit einbeziehen.



  • Ich will eigentlich gar nicht auf die sogenannten Imame oder die Priester und sog. „gelehrten“ des Judentums eingehen und wie dort von ihnen argumentiert wurde. Diese psycho-pathologische Komponente der religiösen Indoktrination, der Glaube an unsichtbare Götter deren Befehle man befolgt und die einem die Bürde der Nutzung des gesunden Menschenverstandes ersparen indem sie vorschreiben was „richtig“ und was „falsch“ sei ist mehrere Vlogs und Blogs Wert und die Ignoranz und Selbstgefälligkeit der Männer die diese Standpunkte vertreten, denn es sind ausschließlich Männer die tatsächlich einflussreiche Positionen in den genannten religiösen Gruppierungen besetzen, ist unerträglich, zumal man ja verstehen kann, dass ein Mensch der sein Leben lang privilegiert in Familie und Gemeinschaft Macht ausüben kann allein aufgrund seines Geschlechts, der Straffrei Missbrauch betreiben und seine Triebe befriedigen darf nur weil er ein Mann und damit religiös legitimiert über der Frau stehe, der in seiner religiösen Karriere immer ein einflussreiches Wort mitzureden hat und sich bei allen Entscheidungen von der Verantwortung für die Konsequenzen freisprechen kann, da er sich auf Jahrhunderte alte Schriften beruft, dass eine so konditionierte Persönlichkeit an diesem lächerlichen Lebenskonzept mit aller Macht festhalten möchte. Das ändert aber nichts an der Absurdität der Argumentation und sollte es tatsächlich eine Macht geben die uns geschaffen hat, die uns beobachtet und beurteilt, so muss sie vor Scham im Boden versinken oder sich vor Lachen krümmen wenn sie solcherlei Verblendung mitverfolgt.
Warum eigentlich soll ein sechsjähriges Kind NICHT entscheiden können ob es will, dass an seinem Glied etwas abgeschnitten wird? Doch nur aus dem Grund, dass es der Manipulation und gezielten Beeinflussung, meist durch Drohungen und Ängste, von den Eltern in jede erdenkliche Richtung gezwungen werden und man aufgrund eines schon viel früher eintretenden Missbrauchs der Entscheidung dieses Kindes nicht trauen kann.
Der eigentliche Missbrauch nämlich beginnt schon viel früher und im Grunde muss eine aufgeklärte Gesellschaft (die wir NICHT SIND, das will ich betonen) schon hier in die Erziehung der Eltern eingreifen, eine wirklich verantwortungsbewusste, freie Gemeinschaft muss ein Interesse daran haben, dass ein Kind das größtmögliche Potential seiner Geistigen Fähigkeiten und Entwicklung erreichen kann, dass es nicht in beschränkter Weltsicht durch zurückhalten oder gar verteufeln von Informationen und Wissen daran gehindert wird, dass die Freiheit sich selbst zu finden in dieser Welt, dieser Existenz und der Gemeinschaft nicht von vornherein limitiert wird.

Keinesfalls gibt das reine Produzieren von Nachwuchs irgendeinem Menschen das RECHT, mit diesem geborenen Wesen zu tun was immer er möchte. Das ist einfach unhaltbar und lächerlich, daher hat dieses Argument auch keinerlei Bedeutung für die Debatte.

Doch das ist eben ein menschlicher Irrtum, eine menschliche Unmündigkeit die für viele unserer Probleme und die scheinbar ausweglose Situation in die die Menschheit sich befördert verantwortlich ist, die Annahme oder der Glaube, dass alles sich um die eigene Person dreht, dass das Leben etwas 'persönliches' sei, dass alles und jeder als Ressource zur Fütterung der eigenen Persönlichkeit dienen müsse. Selbst und vielleicht sogar vor allem die eigenen Kinder, die als 'eigene' Menschen betrachtet werden. Die Religion bietet für diesen mentalen Missbrauch eine hervorragende Legitimation als philosophisches Konzept, das den Anschein einer fundierten Rechtfertigungsbasis bietet und im Grunde nichts weiter als ein Werkzeug der Kontrolle und Manipulation ist.

Samstag, 9. März 2013

Tag0027 - Was wo geschrieben steht...

Nach einer Konversation oder besser gesagt einem schriftlichen Austausch über die Kommentarfunktion bei Youtube schreibe ich diesen Blog über ein weit verbreitetes Dogma der Selbstüberzeugung und Bestätigung der persönlichen Meinungsbildung, welches nicht nur von Grund auf irreführend ist, sondern auch all meine Statements und Schriften zum Thema der Eigenverantwortlichkeit und Selbstbstimmung bestätigt.Es geht um den stetigen Vergleich der eigenen Anschauung und Meinung, ganz egal zu welchem Thema, aber im Besonderen in entscheidenden Lebensfragen und vor allem bei gläubigen, religiösen Menschen, mit den jeweiligen Schriften ihrer Religion, beim Christentum beispielsweise mit der Bibel.
So werden in Diskussionen oder Konversationen denn viele Sätze und Thesen eingeleitet mit den Worten "in der Bibel steht geschrieben..." und dann folgt ein Zitat oder ein Sinngleiches Statement der Person in eigenen Worten, welchen dann die Meinung dieser Person wiedergeben oder unterstreichen soll. Nun ist dieser Ansatz inzweierlei Hinsicht Sinnfrei, einerseits könnte ich ebenso gut ein Buch lesen, in diesem Fall die Bibel, wenn ich wissen wollte was darin steht, anstatt ein Gespräch mit einem lebenden Menschen zu führen. Zum Anderen setzt die BEdeutung die dieser Vergleich der Aussage der Person angeblich geben soll voraus, dass ich den Worten die in diesem Buch geschrieben stehen ebensolchen Wert beimesse wie die Person die sie zur Verstärkung ihrer Argumentation benutzt. Doch das muss eben keinesfalls so sein und ist für mich im Moment der Unterhaltung im Grunde auch irrelevant, da es mir vielmehr um den Austausch mit dem Mensch, mit dem Lebenspunkt der er ist geht als um die Gedankenkonzepte und Datensätze die er gespeichert hat.

Diese Form der Zuhilfenahme des geschriebenen Wortes anderer Persönlichkeiten oder im Fall der Bibel einer ganzen geschichtlichen Institution, ist eben eine Methode die Unsicherheit in erster Linie offenbart und eben keine Sicherheit gibt, wenn es um eine 'Meinung' oder 'Ansicht' geht. Was bedeutet es, wenn ich versuche mir Sicherheit über meine Standpunkte zu verschaffen indem ich mich Einreihe in eine Gruppe anderer, gleichdenkender Menschen oder mich gleichsetze mit einer 'berühmten', bereits für ihre Werke anerkannten Person, anstatt meinen Standpunkt eigenständig eingehend zu prüfen und festzustellen, ob ich unter allen Umständen zu jeder Zeit selbst für ihn gerade stehen kann? Und vor allem auch, ob ich die Fähigkeit besitze ihn wenn nötig zu ändern und ihn nicht zu einer Bastion ausbaue, zu einem feststehenden Teil einer eingebildeten Persönlichkeit werden lasse, die es dann um jeden Preis zu verteidigen gilt?
Es bedeutet, dass ich unsicher bin, dass ich es eben nicht wage Eigenverantwortung zu übernehmen, dass ich unfähig bin die Konsequenzen meines Denkens, meines Redens und damit meines Handelns auch wirklich selbst zu tragen. Wann immer ich mich vergleiche um bestätigung meines Standpunktes zu erhalten, und vor allem wenn ich dabei Autoritäten akzeptiere denen ich eine höhere Macht und ein größeres Wissen ungefragt unterstelle, begebe ich mich in Abhängigkeit und gebe dafür meine Eigenverantwortung an diese Instanzen ab. Ich stelle mich zwar als gleichgesinnt hin, aber eben 'hinter' die Instanz, die Bibel, die Kirche, die Partei, die Gruppe, was auch immer es ist. Natürlich kann ich daran glauben, aber es ist und bleibt ein Glaube und kein Wissen. Ich kann keine geborgten Überzeugungen leben, sondern nur die, zu denen ich in bedingungsloser, selbstehrlicher Selbstbefragung komme. Interessanterweise, oder aber auch konsequenterweise, kann ich dann vielleicht feststellen, dass andere zu ebensolchen Einsichten gelangt sind wie ich, und ich kann mich mit ihnen befassen. Aber dazu ist es keinesfalls nötig ihre Texte zu zitieren oder mir ihre Bücher ins Regal zu stellen, denn ich brauche mir ihre Aussagen nicht zu merken und mich schon gar nicht durch sie zu bestätigen. Ich weiß, wofür ich stehen kann und dass ich mich in einem ständigen Prozess befinde, in dem es zwar grundlegende Einsichten, Lebens-bedingende Wahrheiten geben kann, aber keine festestehenden Meinungen, keine Generalisierungen der persönlichkeit, der eigenen Überzeugungen aufgrund persönlicher Erfahrungen oder der Anhäufung von Wissen oder Informationen. Es gibt nichts zu verteidigen, das aus dem selbstehrlichen, selbstbestimmten prozess der Erkenntnis in Gleichheit nd Einheit mit dem Leben gewonnen ist, denn es ist frei von Persönlichkeit und stammt aus dem Lebendigen, dem Bewußtsein des Lebens, in dem wir alle gleich und eins sind. Nur eine individualisierte Persönlichkeit, ein Gedankenkonstrukt aus Erinnerungen und gedanklich damitverknüpften Emotionen kann sich durch die Einheit und Gleichwertigkeit des Lebens bedroht fühlen, weil sie durch die (An)erkenntnis dieser Tatsache ihrer Überheblichkeit und der Rechtfertigungen allen egoistischen Verhaltens beraubt wird.
Es ist erfahrungsgemäß besonders interessant, dass gerade solche Persönlichkeiten, die in der religiösen Literatur, beispielsweise der Bibel ihre Überzeugungen bestätigt sehen und sich im Umgang mit den Zitaten und Vergleichen selbstsicher Zeigen, so leicht sich angegriffen zu fühlen scheinen und so schnell alles aburteilen das entweder aus anderen Quellen stammt, die Dinge anders beurteilt als es ihre Texte in ihrer Interpretation tun, oder aber vielleicht sogar übereinstimmt mit ihnen, aber seine Quelle nicht preisgibt, beziehungsweise keine andere Quelle als die der selbstehrlichen Selbstbestimmung hat.
Hier wird dann bisweilen unterstellt, dass zwar Ansätze zu stimmen scheinen, aber da es nicht sein kann, dass ein anderer Mensch zu gleichen Einsichten kommt wie ihre Referenz-Instanz, ihre Ersatzautorität für ihre Selbstbestimmung, muss etwas fehlen oder fehlgeleitet sein, und da ist es vor allem in der Religion ein leichtes etwas literarisch belegtes zu finden, da man hunderte Dinge aus dem Kontext herauslösen und entsprechend auslegen kann, und wenn es nur eine reine Erfindung ist, ein irrelevanter Aspekt einer Geschichte, eines Konzeptes, ein Begriff, eine Idee, wie beispielsweise ein Gott.

Nein, es kann keine fruchtbare, lebendige Diskussion oder Unterhaltung geben mit einem 'überzeugten' Menschen. Es muss ein lebendiger Mensch sein, ein lebendiger, forschender Geist, oder zumindest ein gewillter Mensch, ein sich hingebender Mensch der das Leben in jedem Moment lebt, der bereit ist zu lernen, zu sehen, zu hören, der gewillt ist sich immer und zu jeder Zeit von allem zu befreien das ihn im Geiste ausmacht, wann immer es der Moment erfordert, wenn es die Einsicht und die Selbstehrlichkeit, die Aufrichtigkeit dem Leben gegenüber erforderlich und unabdingbar macht. Und dafür ist es unmöglich sich zu vergleichen, sich in Texten und Schriften anderer zu 'bestätigen'. Ich kann nur mich selbst erkunden, mich selbst verstehen und für mich selbst stehen. Alles andere ist ein Plagiat. Die Gleichheit und Einheit allen Lebens bedingt, dass ein jeder der sich dem Prozess der Selbstehrlichen Selbstanalyse eigenverantwortlich verschreibt zu übereinstimmenden, allgemein akzeptierbaren Einsichten gelangt. Das ist kein Konsens, sondern das ist die Selbstehrlichkeit des bewußten Lebens in seiner Einheit. Daraus erwacht unerschütterliches Selbst-Bewußtsein und die Freiheit von jeglicher intellektueller Abhängigkeit.

Und so stellt es sich in fast allen Lebensbereichen dar in unserer Welt, wir wollen keine Eigenverantwortung mehr übernehmen, wir verpflichten uns den Regeln der künstlichen Instanzen anstatt uns dem Leben das wir alle gleichermaßen sind hinzugeben. Wir glauben frei zu sein indem wir uns nicht mehr verantwortlich fühlen, indem wir uns der Einbildung einer Übergeordneten unentrinnbaren Reglementierung unterwerfen. Doch wir sperren uns selbst dadurch ein, beschränken uns selbst, nehmen uns selbst jede Freiheit und berauben den Menschen und damit das Leben des eigentlichen Potentials das wir repräsentieren und das wenn in eigenverantwortlichen, eigenständigen Händen eine Welt gestalten kann, in der jeder für sich und doch alle in gleichwertiger Einheit zusammenstehen und für das Wohl allen Lebens leben, in einem unermesslich kreativen, lebenswürdigen und freien Zusammenleben, das erstmals in der Geschichte des Menschen eine tatsächliche Entwicklung zu Mündigkeit und Würde bedeutet.
Das ist die Möglichkeit, das Potential und die Verantwortung die wir als Menschen tragen, und genau dieser Verantwortlichkeit als Mensch versuchen wir uns zu entziehen, wenn wir und 'zuordnen', 'unterstellen' und entlang bestimmter, fremder Ideologien 'eichen'.

Es gibt keinen Ausweg aus der Eigenverantwortung, und das ist das beste am Leben. Denn die Akzeptanz dieser Verantwortung bedeutet das wahre Leben, bedeutet das ewige Leben, bedeutet Nächstenliebe, Mitgefühl, Selbstlosigkeit und alles was in so vielen religiösen Texten begrifflich verewigt ist und unglücklicherweise immer wieder benutzt wird wie eine Ware, wie ein Schutzschild, als könne man vom bloßen Lesen der Worte ihre Bedeutung erLEBEN.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 09.03.2013



 

Dienstag, 12. Februar 2013

Tag0002 - "Wir sind nicht mehr Papst!"

Ammar Abd Rabbo / Foter.com / CC BY-NC-SA
Macht Macht Angst?

'Wir sind Papst!' - so titelte die Bild Zeitung am 20. April 2005 als Josef Kardinal Ratzinger zum Papst Benedikt XVI gewählt wurde. Es ist schon eine Faszinierende Prozedur diese Wahl. Eine Gruppe alter Männer schließt sich für mehrere Stunden oder gar Tage ein um eine 'geheime' Wahl zu vollziehen, bei der die Öffentlichkeit natürlich ausgeschlossen ist. Gewählt wird ein gläubiger Katholik, der dann als das Oberhaupt der katholischen Kirche und vertreter Christi auf Erden sein Amt betritt. Das ganze wird von der Weltöffentlichkeit, vor allem von der gläubigen, mit großem Interesse verfolgt. Was aber vertritt dieser Papst in seinem Amt in dieser Welt tatsächlich? Gehen wir oder die katholischen Gläubigen wirklich von der Vorstellung aus, dass dieser Mann Jesus Christus 'vertritt', also sozusagen direkt von Gott dazu berufen ist, hier 'auf der Erde' sein Wort zu vertreiben? Bezeichnend ist doch, dass der Reichtum und die durch Insignien, Schmuck und Kleidung repräsentierte Macht sehr weltlich anmuten und mit dem Leben der Figur dessen Stellvertreter er darstellen soll wenig bis gar nichts zu tun haben, ja vielmehr im krassen Gegensatz dazu stehen. Aber das ist ja auch nichts Neues, was viel interessanter ist, ist diese große Akzeptanz und das Interesse der Menschen in diese Figur und in das, was sie repräsentiert. Es ist fast schon ein Star-Kult, die Projektion von Hoffnungen und Wünschen in eine fiktive Person, eine Figur der man so etwas wie übernatürliche Eigenschaften zuschreibt, um für sich selbst eine Vorstellung aufrecht zu erhalten, die eigenen Enttäuschungen und Frustrationen des Lebens wären nicht vergebens und vielleicht würde man durch die Huldigung dieser Figur etwas von ihrer übernatürlichen Überlegenheit abbekommen.
Doch die Macht die das Amt des Papstes tatsächlich ausübt und repräsentiert liegt eben keineswegs in übernatürlichen Eigenschaften begründet, sondern in rein weltlichen, sehr realen und physischen Gütern, nämlich in der Macht des Geldes. Und diese Macht ist durch unser aller Akzeptanz und Zutun erst mächtig geworden, wir sind diejenigen die diesen augenscheinlichen Symbolen ihre Wirkung zuschreiben, unsere Interpretation unser Glaube und unser Bewußtsein als Menschen, die wir diese Strukturen akzeptieren gibt einem Amt überhaupt erst die Handlungsgewalt. Wir sind also dieser Geist, die Heilige Kraft die für diese Repräsentation verantworltich ist. Gleichzeitig mit der Projektion unserer Ängste, unserer Hoffnung und emotionalen Verunsicherung in diese fiktive Personifizierung einer Heilsfigur geben wir unsere Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit auf und legen sie in die Hände der Institutionen, in der Hoffnung sie wüssten besser als wir was gut für uns ist und sie könnten unsere Geschicke besser leiten als wir selbst. Dabei leiten wir sie die ganze Zeit selbst, sind allerdings der Illusion verfallen wir wären Opfer einer größeren Macht, die ja aber eben erst durch uns geboren wird, also im Grunde unsere eigene Macht ist, nur dass wir sie projizieren, versuchen sie abzugeben aus Angst vor der Verantwortung die mit ihrer Nutzung einhergeht. Doch wir sind weit davon entfernt von unserer Verantwortlichkeit befreit zu sein. Nur weil wir die Augen verschließen, verschwindet die Welt noch lange nicht. Und die Institutionen die wir geschaffen haben, denen wir Vertrauen als spräche Gott durch sie, als seien sie überlegene, dem Leben wohlgesonnene Vater- oder Mutterfiguren, haben ebensowenig gesunden Menschenverstand, ebenso wenig Einsicht und Verantwortungsbewußtsein wie diejenigen, die sich hoffnungsvoll an sie wenden. Und das überrascht natürlich nicht, denn Institutionen werden durch Ämter gebildet, die von Menschen besetzt werden, die sich in derselben Situation befinden wie alle anderen. Das heißt sie können ebenfalls nur ihre Ängste und Hoffnungen leben, indem sie entweder ebenso an eine übernatürliche Leitung glauben und nun sich selbst als Medium dieser Macht sehen, wie im Fall eines Papstes, oder aber unter Aufrechterhaltung des Scheins nach außen ihr Amt ganz bewußt im persönlichen Eigeninteresse ausnutzen.
Die 'Sache' mit dem Papst ist ein Schauspiel, eine lächerliche Scharade wenn man so will. Und es gibt kein Argument, das diese Heuchelei irgendwie rechtfertigen könnte. Der Glaube an die Kirche, an den Papst, an die Bibel oder an was auch immer hat noch nie in der Geschichte der Menschheit irgendetwas zum Besseren verändert, höchstens für die Machterhaltung der Eliten gesorgt, zur Machterhaltung durch die Anhäufung von Geld, durch die Ausbeutung der Ängste und Sorgen der Menschen und den Erhalt ihrer aussichtslosen Hoffnungen.
Und wenn ich dann im Radio wie heute morgen höre, dass der Papst angesichts seines Alters und seines Gesundheitszustandes von seinem Amt zurücktreten möchte, dann ist das ein zwar unnötiger, aber doch ein unumstößlicher Beweis seiner Machtlosigkeit.
Ein Kommentierender Sprecher im Radio hatte etwas gesagt, das mich überhaupt erst zu diesem Post inspiriert hat, nämlich dass die Macht des Papstes sich für ihn so beeindruckend dargestellt hätte bei einem seiner Besuche in einer Stadt in Deutschland, leider weiß ich nichtt mehr von welcher er sprach, doch das ist auch nicht so wichtig, und er sagte dass es unmöglich war auch nur in die Nähe der Innenstadt zu gelangen, ohne mehrfach kontrolliert und befragt zu werden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren immens und für diesen Sprecher eben so beeindruckend. Allerdings frage ich mich, was daran 'Macht' repräsentiert. Es sit doch vielmehr ANGST die hier überdeutlich gezeigt wird. ANGST ist doch kein Zeichen von Macht, ANGST ist doch vielmehr ein Zeichen von Ohnmacht. Nein, Angst ist die EINWILLIGUNG in die eigene Ohnmacht, die Abgabe der Verantwortung an eine übergeordnete Figur. Und genau das ist es, was diese Institutionalisierte Personifizierung des Glaubens und der Hoffnung, also menschlichen Eigenschaften die aus Selbstaufgabe, Angst und Verzweiflung entstehen, tatsächlich darstellt: OhnMacht. Die Ohnmacht des vergeistigten Menschen, des isolierten Glaubens an eine Existenz des Übernatürlichen, Überirdischen, das mich irgendwie von der Bürde meiner Mitverantwortlichkeit für das Leben auf dieser Erde befreit.
Die Gottheit die tatsächlich alles in der Hand hat und die Entscheidungen der Menschen, und damit auch die der Institutionen und machhabenden Ämter bestimmt ist das Geld. Alles folgt den Prinzipien des Geldsystems so wie wir alle es akzeptieren und zulassen. Wir haben uns unseren eigenen Gott geschaffen und glauben nun an die Bestimmung hinter der Systematik. Doch diese Bestimmung dient nur der Abwendung von unumstößlichen, ganz realen Wahrheiten, nämlich den Gesetzen der Konsequenz des Handelns, und der Verantwortlichkeit des Handelnden. Keine märchenhafte Vorstellung wird uns je davon befreien. Und durch diese Glaubenssysteme, welcher Art auch immer, nehmen wir uns selbst die Möglichkeit, die Konsequenzen abzuwenden, die im Grunde für uns alle inakzeptabel sein müssen: Die Zerstörung und Ausbeutung allen Lebens im Namen der Gier, des Reichtums einiger weniger, im Namen des Profits und der Selbstsucht, alles Prinzipien des Geldsystems, unserer Kreation als göttliche Macht auf Erden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, auch wenn ich kein gläubiger Christ, kein Katholik oder ähnliches bin oder je war, die Prinzipien dieser Glaubenssysteme mit zu tragen und zu stützen durch die Selbstaufgabe durch die Hoffnung auf Erlösung von Eigenverantwortung durch mächtige Institutionen, durch meinen Glauben an etwas das verantwortlich dafür ist, dass irgendwie alles zu einem guten Ende oder Sinn führen würde, dass der Mensch sich ganz von allein entwickeln und seine zerstörerische, selbstgefällige Natur überwinden würde, ohne zu erkennen, dass genau diese Untätigkeit und Ablehnung der eigenen, gestalterischen Verantwortlichkeit für und als das Leben diese Vorstellung von mächtigen Institutionen und ihre Implementierung erst möglich macht.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, dass ich mir angesichts der für mein fremdgeprägtes Ego unangenehmen Konsequenzen der Realität unserer Lebensweise, unserer Kultur, über viele Jahre ebenso ein 'Glaubenssystem' geschaffen habe, das das Fortführen meines selbstsüchtigen Handelns für mich rechtfertigte, das es mir ermöglicht hat in Ignoranz zu leben und mich von den wahrhaftigen Konsequenzen meiner Akzeptanz dieser Systeme immer wieder abgelenkt hat, so dass ich mich der Eigenverantwortlichkeit für das Leben aller nicht stellen musste.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als das Leben hier und jetzt gerade zu stehen für das, was ich erlaubt und zugelassen habe, die bestehenden Bedingungen als Konsequenz meiner Erlaubnisse zu akzeptieren und zu erkennen, worin meine Beteiligung an den inakzeptablen Systemen menschlicher Kultur und Gesellschaftsformen liegt, sie zu analysieren und zu dekonstruieren um in Akzeptanz meiner Verantwortlichkeit mich selbst am Leben neu auszurichten.

Wege aus der Verlorenheit im Geiste, zurück ins Leben HIER:

Montag, 15. Oktober 2012

Tag 63 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 4)

Die Sucht nach Führung - Das Misstrauen gegenüber sich selbst        (verfasst am 14.10.2012)

Fortsetzung zu
Tag 62 - Mensch und Leben: Selbstmissbrauch - der Verzehr des Lebens durch den Geist (Teil 3)

by Marlen Vargas del Razo


Stellt es sich heraus, dass es keinen Gott gibt, dann schaffen wir uns einen. Wir brauchen das Gefühl, dass uns etwas lenkt, dass es eine höhere 'Ordnung' gibt nach der wir uns richten können, die wir nicht verstehen - oder nicht verstehen wollen/müssen, damit wir nicht über die Konsequenzen unserer Handlungen nachdenken brauchen, damit wir nicht glauben die Verantwortung für uns selbst und das Leben zu tragen. Mit einem erdachten Gott, einem erfundenen, großen Plan können wir selbst angesichts der katastrophalen Ergebnisse unserer menschlichen 'Zivilisationsgeschichte' Rechtfertigungen für unseren Unwillen zur Veränderung, für unser Selbstinteresse und unsere ignorante Verfolgung egoistischer Ziele innerhalb unserer Lebensspanne, ohne Rücksicht auf Verluste und Folgeschäden finden.
Aber auch Gott ist manchmal nicht ausreichend, wir können uns ja nicht einerseits in einer sogenannten aufgeklärten Gesellschaft selbst als gebildet, informiert, offen und vernünftig bezeichnen und dabei gleichzeitig and irgendwelche Mythen und Fantasiegeschichten glauben hinter denen wir uns dann verstecken wenn wir selbstsüchtig und kampfbereit um unseren eigenen Vorteil in der Welt erobern. Wem diese Art des Selbstbetruges zu offensichtlich erscheint, der wählt einfach eine etwas 'rationalere' Version, er wird Anhänger einer mehr 'wissenschaftlichen' Interpretation menschlicher Natur, ein Anhänger des 'Darwinistischen Glaubens' beispielsweise, denn ein Gesetz ist dieses Prinzip des Überlebens des Stärkeren sicher nicht, eher ein Dogma, ein Glaubenssatz. Ebenfalls eine hervorragende Rechtfertigung für unser fortwährendes Festhalten an der eigenen Versklavung unter ein System der Selbstprogrammierung zu willenlosen Konsumenten aller Produkte die das 'System' in form der Produzierenden Industrie bereithält, immer unter dem Vorwand unser Leben schöner, angenehmer, reicher zu gestalten und wir folgen, schlucken, konsumieren ohne die offensichtliche Wahrheit zu erkennen, nämlich die, dass reines Profitstreben die Motivation nummer eins dieser Industrie ist. Es kann gar nicht anders sein in diesem System und wenn man auch nur die Grundregeln einfacher Mathematik versteht, dann versteht man auch, dass die Produkte die hier verkauft und vermaktet werden in keiner Weise dem Wohl der Konsumenten als Menschen dienen können, da die Prinzipien des Profits zwei Dinge vereinen, nämlich einerseits die Minimierung der Herstellungskosten und andererseits die maximale Gewinnerzielung durch entweder Massen an Verkäufen oder aber den Verkauf zu einem Preis weit über dem eigentlichen Wert. Und der Wert ist natürlich nicht am Nutzen bemessen, sondern an den reinen Kosten der Herstellung. Also wenn dieser Verkaufswert nicht mehr mit dem Wert des Nutzens und dem Wert den das Produkt tatsächlich für den Menschen hat übereinstimmt, muss eben ein anderer Wert, ein künstlicher Wert erzeugt werden. Und das wird erreicht durch gezielte Manipulation des Geistes, durch Gehirnwäsche unter Zuhilfenahme aller wissenschaftlichen Methoden in der Werbung. Das Kreieren eines 'Kults' um ein bestimmtes Produkt ist nichts weiter als eine auf Massen angelegte Gehirnwäsche durch den Missbrauch der Medien und die Ausbeutung der Funktionen des menschlichen Bewußtseins. All das natürlich unter dem Vorwand des guten Willens, des Wohls aller beteiligten Konsumenten. Dazu bedarf es einer gewissen Ignoranz und einer gewissen gewollten 'Dummheit' unter der Bevölkerung, wie das auch schon die oberste Prämisse aller religiösen Führer und Führungsriegen war, nämlich einer Unmündigkeit die freiwillig und selbstgewählt aus Angst vor der Überforderung mit der eigenen Verantwortung und dem eigenen Leben zur Aufgabe der freien Entscheidung wird. Und diese Unmündigkeit geben wir als Menschen freiwillig und ohne weitere Einflußnahme immer wieder an unsere Kinder weiter und lassen somit alle Nachfolgegenerationen zu willenlosen Opfern unserer selbstgeschaffenen Ausbeutungssysteme werden. Wir wollen angeleitet werden, wir wollen, dass man uns zu den Entscheidungen zwingt die wir treffen, und das ist die Grundlage für die Verblendung der wir als Sklaven unseres selbstgewählten kapitalistischen Systems unterliegen, nämlich der Geistigen Manipulation die uns während wir versuchen unseren Ängsten und Verunsicherungen durch Konsum auszuweichen weismacht, dass wir frei wären, dass wir unsere Entscheidungen aus freiem Willen treffen würden, dass wir so etwas wie eine individuelle Entscheidungsfähigkeit überhaupt hätten. All das glauben wir, es ist eine Religion des mentalen Selbstinteresses, der mentalen Befriedigung durch Konsum, durch den Erwerb symbolischer 'Ersatzdrogen' für das 'Lebendige Sein', das man nur als das Leben selbst sein kann. Doch das erfordert Selbstbestimmtheit, Eigenverantwortung und Selbstehrlichkeit. Viel zu große Begriffe, beängstigend und gegen alles gerichtet, was man sich in der gedanklichen Welt des egozentrischen Parasiten 'Ich' als Selbstwert aufgebaut hat.

Wer hält sich selbst für vertrauenswürdig in diesem Leben? Wer glaubt von sich selbst tatsächlich, dass er ein verlässlicher, gleichberechtigter Partner für andere sein kann? Wer hat keine versteckte Intention, keine geheime Agenda wenn er Pläne mit anderen macht, Verabredungen trifft, sich anbietet als Helfer oder Hilfe entgegennimmt? Wir werden in unserer vergeistigten, Ich-bezogenen Identifikation zu Händlern des Lebens erzogen, wir machen aus allem einen Deal, eine künstliche Verpflichtung. Diese Verpflichtung, dieser Handel ist aber eben nicht auf gegenseitiges Wohl ausgerichtet, sondern auf Profit und somit ein dauernder Versuch sich gegenseitig zu übervorteilen.
Wir werden nicht ausgebildet tatsächlich vertrauenswürdig zu sein. Es wird uns weisgemacht, dass dies zwar eine achtungswürdige Eigenschaft wäre, dass es respektiert und anerkannt werden würde vertrauenswürdig zu sein, doch jeder weiß, dass er nur auf eine Gelegenheit wartet diese Vertrauenswürdigkeit zum eigenen Vorteil ausnutzen zu können. Das Problem ist aber vor allen Dingen, dass wir ja nicht einmal uns selbst vertrauen. Wir wissen, dass wir in unserer selbstsüchtigen Unsicherheit und Verängstigung nicht einmal uns selbst gegenüber eine Verabredung einhalten können, dass wir nicht standhaft und auch nicht glaubhaft sind. Warum sonst versuchen wir bis zu unserem Lebensende uns wie Kleinkinder immer wieder rückzuversichern über unsere Entscheidungen, unseren Wert und den Wert unserer Taten? Warum sind wir sonst so sehr abhängig von der Anerkennung anderer, von der Reaktion anderer, egeal welche Art der Reaktion, egal welche Art Anerkennung, positiv, negativ, gönnerhaft, neidvoll, wir brauchen diese emotional basierten Reaktionen anderer auf uns, um uns wirklich sicher zu sein, dass wir existieren, dass wir einen Wert haben. Und dieser misst sich an den Gedanklichen Kreationen des menschlichen Bewußtseins, geformt, gesteuert und getragen von der Beteiligung aller, von verunsicherten, verängstigten Geschöpfen die Zuflucht und Versteck in der Masse der 'Mitdenker' suchen. Einen ziemlich schlechten Handel haben wir da mit uns selbst geschlossen. Ein Handel mit uns selbst gegen uns selbst, bei dem Versuch aus unserer eigenen Substanz Profit zu schlagen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mich in vollkommener Ignoranz zu schulen und mein Leben in die Kreation gedanklicher Selbstrechtfertigungsmuster zu investieren, mich daei immer mehr und immer tiefer in die Vorstellungen und Gedanken von mir selbst und dem Leben und der Welt in der ich lebe zu verlieren ohne, wirklich und wahrhaftig hier zu sein, im Moment des Lebendigen zu atmen und zu sehen, mich selbst in diesem Moment als das Leben gemeinsam mit allem Leben in Existenz zu sehen und von diesem Standpunkt des wahrhaftigen Lebens aus die relevanten Entscheidungen zu treffen, mich als das Leben neu selbstbestimmt am Leben selbst, an den Prinzipien der Gleichwertigkeit und der Einheit des Lebens auszurichten und mich, meine Natur und meine Konditionierungen/Programmierungen zu dekonstruieren, die Erkenntnisfähigkeit zu nutzen um meine Fremdbestimmung und Selbstaufgabe zu erkennen und mich als dieses System der Kopflosen Selbstzerstörung zu stoppen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mire erlaubt und es zugelassen habe mir selbst zu misstrauen, ohne der Ursache des Misstrauens wirklich auf den Grund zu gehen.

Ich vergebe mir selbst. dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich als einen unverlässlichen Charakter zu sehen und zu akzeptieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, ein inneres, gedankliches Bild von mir aufzubauen, mich über dieses Bild zu identifizieren und meine Entscheidungen und meine Selbstlenkung entsprechend der zu erwartenden Verläufe aufgrund dieser eingebildeten Charakterstruktur auszurichten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mir einzureden, dass es der menschlichen Natur entspräche hinterhältig und eigennützig zu denken, dass ich durch diese Vorstellung dasselbe Denken jedem anderen Menschen unterstellt habe und dadurch das System des gegenseitigen Missbrauchs aufgrund von Misstrauen unterstützt und aufrecht erhalten habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es nicht erlaubt und zugelassen habe verstehen zu wollen, woher das gegenseitige Misstrauen tatsächlich kommt, und dass es in unserer Welt zwar angebracht ist misstrauisch zu sein wenn es um menschliche Intentionen geht, dass ich aber im Gegenzug mich selbst aufgebe und zum Opfer dieser verwirrten Gedankenstrukturen mache, wenn ich selbstsüchtig an diesem Verhalten der gegenseitigen Ausbeutung zum persönlichen Vorteil mitmache. 

Fortsetzung folgt...