Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe, die Eigenschaften, Handlungsweisen, Reaktionen, Interessen,
Motive und die Ängste anderer Menschen zwar zu erkennen und zu verstehen, mich
aber von ihnen in einer eigenen, unbewussten Reaktion abgestoßen zu fühlen,
mich als getrennt und abgesondert wahrzunehmen und aus diesem unbedachten, ignorant akzeptierten Reaktionsmuster
heraus verschiedene selbstlimitierende Urteile zu fällen und Schlüsse zu
ziehen, die meinen Selbstgerechten Standpunkt legitimieren sollten, und die
mich letztendlich von dem Schritt der Selbsterkenntnis und Selbstbefreiung, zu
der Befähigung selbstbestimmter Veränderung dieser konditionierten
Verhaltensmuster abgehalten haben.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe diese ‚Fähigkeit‘ andere Menschen zu durchschauen nicht als die
Reflektion meiner eigenen Gedanken und Reaktionsmuster erkannt zu haben und daraus
die Ursache des menschlichen Dilemmas zu erkennen, die Gründe für seine
Bereitschaft zur Unterwerfung unter bestehende Systeme, die Akzeptanz seiner
eigenen Versklavung, die freiwillige Aufgabe der Selbstbestimmung und der
selbstsüchtigen Verfolgung schneller Befriedigung ihrer konditionierten und
programmierten Bedürfnisse als Lebensziel und Sinn.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe aus meinem Unverständnis der Erkenntnis über die Falschheit und
Heuchelei der gesellschaftlich- sozial akzeptierten Werte und Normen als die in
Angst begründete, aggressive Selbstsucht die uns alle künstlich voneinander
trennt, die unsere Konflikte unlösbar macht und die menschliche emotionale
Entwicklung zu einer Jagd nach
Empfindungsmomenten von kurzfristiger, energetischer Selbstbefriedigung
degeneriert, Selbstzweifel zu entwickeln, weil ich mich nicht meinen eigenen
Ängsten und Befürchtungen gestellt habe, weil ich mich auf die Außenwelt konzentriert
habe um mich davon abzulenken, dass ich ein Teil davon bin, dass ich eins und
gleich bin als Mensch und dass es nur den einen Weg aus der programmierten
Ängstlichkeit und Hörigkeit gibt, nämlich den der Selbstanalyse und
Dekonstruktion der eigenen Persönlichkeits- und Reaktionsmuster, der eigenen Gedankenkonstrukte,
Werte und Normen, in der selbstehrlichen Erkenntnis der Fremdbestimmung und
Selbstaufgabe die die bisherige Erlaubnis und Akzeptanz all dieser Prägungen
und Konditionierungen als das Selbst
tatsächlich bedeutet.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen
habe, aus dem unverantwortlichen und ignoranten Umgang mit den Erkenntnissen der
Gleichheit menschlicher Konditionierungsmuster und der Einsicht in ihre
Handlungsmotivationen als Spiegel meiner eigenen auf provozierende Art versucht zu haben
andere Menschen von der Unfreiheit und der Fremdbestimmung die sie zu diesen
Handlungen bewegt zu überzeugen, und dadurch die Selbstverteidigungsmechanismen
des Egos wie Blockadehaltung und Aggression verursacht zu haben, all das aus
eigenem Egoismus, aus dem verzweifelten Versuch heraus, andere ‚auf meine Seite‘
zu ziehen, dadurch das Gefühl von mehr Sicherheit zu haben, Sicherheit darüber,
dass ich keine ‚Fehlfunktion‘ habe oder bin, ohne dabei zu erkennen, dass ich
auf diese Weise die Verblendung meiner Selbst und auch anderer nur noch
begünstige, dass man dem Ego eben durch die manipulative Infragestellung von
außen, durch den Versuch der direkten Einflussnahme erst Rechtfertigungsgründe für die künstlichen
Ängste liefert und die Blockadehaltung und auch die Aggression legitimiert, die
die Persönlichkeit immer weiter in die selbstgeschaffene Isolation treiben
Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben zur
Selbstkorrektur und Selbstbefreiung durch die selbstehrliche Selbstoffenbarung
der Mechanismen, Funktionen und Abläufe der gedanklichen Selbstrechtfertigung
der Adaption und Selbstanpassung an die Vorstellungen, Normen und Bedingungen,
die Werte und den Druck der Gemeinschaft in allen Bereichen, die Einschränkung
der Selbstbestimmung und Freiheit aus Angst vor der Eigenverantwortlichkeit als
das Leben in allen Bereichen der Konsequenzen der eigenen Existenz und
Handlungsweise und damit der eigenen Entscheidung zur Akzeptanz und Erlaubnis
der Konsequenzen dieser Selbstaufgabe.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben zur
Selbstkorrektur und Selbstbestimmung in der Bereitschaft zu selbstehrlicher
Akzeptanz und Einsicht in die eigene Beteiligung, die eigene Verantwortlichkeit
für die menschliche Entwicklung, die akzeptierten Verhaltensmuster und
emotionalen Wertverknüpfungen, die eigene Mitbeteiligung an den Systemen und
der daruf folgenden, selbstbestimmten Selbstverpflichtung zur Korrektur, zur
Dekonstruktion der Programme und Gedankenkonstrukte und zur Selbstvergebung ihrer
Erlaubnis und Akzeptanz.
Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 01.04.2013
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