Posts mit dem Label Ewigkeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Ewigkeit werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 21. Juli 2013

Tag0127 - Ablenkung von der Endlichkeit des Persönlichen

marsmet532 / Foter / CC BY-NC-SA


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich immer wieder von meinem Leben HIER ablenken zu lassen, mich in Gedanken und Vorstellungen zu verlieren während das Leben selbst an mir vorbeizieht, die Möglichkeiten tätig zu sein, etwas zu schaffen, mich voll und ganz einzusetzen für und als das Leben, an mir und damit am Leben selbst zu arbeiten, am Menschen und seiner Welt, seiner Selbstwahrnehmung, seiner Kontrolle und seiner notwendigen Neugestaltung als Mensch, als Lebewesen um die menschlichen Fähigkeiten dem Leben zuzuführen, sie für das Leben einzusetzen in der gelebten Erkenntnis der Einheit und Gleichheit allen Lebens und der Verantwortlichkeit des menschlichen Seins für sich selbst und das Leben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe mir immer wieder vor Augen zu führen, dass mein Leben vergänglich ist, dass ich in der Zeit die ich als Mensch, in dieser Form des Lebens bin die Möglichkeiten nutzen, mich selbst bestimmen und verstehen muss um dem Leben zur Freiheit von der Unterjochung unter die selbstgeschaffenen Programme des menschlichen Bewusstseins zu verhelfen, um selbst als Beispiel für mich der Beweis der Einheit und Gleichheit des Lebens zu sein und die heuchlerischen Lügen, den Selbstbetrug und die Selbstverstümmelung durch die Ideologien menschlicher Überlegenheit, menschlicher Führungsmoral und dem Glauben an eine erhabene Stellung im Naturgefüge zu entlarven, ihre wahren Ursachen und grundlegenden Motive offen zu legen, aufzuzeigen dass sie der Angst, der Selbstsucht und dem naiven Glauben an die persönliche Geschichte als überdauernde Existenz entspringen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in meiner eigenen Angst vor dem Tod nicht die programmierte Illusion der Selbstliebe als eine Geschichte, eine Vorstellung und Idee von mir selbst zu erkennen die nicht im Ansatz meine eigene ist, deren Werte nicht die meinen sind und deren Funktion allein der Systematik dienen soll, die von uns selbst uns auferlegt ist als Projektion unserer selbstverursachten Ängste, die die konstruierte Figur einer beschützenden Macht darstellt die aus uns selbst entsteht ebenso wie deren Gegenpol als die Ursache unserer Ängste.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst auf dem Weg zur Selbstbefreiung, der Hingabe an das Leben und damit an die Befreiung allen Lebens immer wieder durch meine Bewusstseinskonditionierung, durch meine unbeachteten Ängste und unkontrollierten, unverstandenen emotionalen Muster zu sabotieren und zu bremsen, das ich dabei immer wieder versucht habe die Schuld bei anderen zu suchen, in den Umständen, in dem Verhalten anderer Personen oder aber der Hilflosigkeit die ich mir einbilde als Selbstschutz vor meiner Verantwortlichkeit für und als das Leben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich als ein Bild, eine Geschichte meiner Erinnerungen zu sehen, als eine Projektion geformt aus meiner Interpretation der Reaktionen anderer, des Verhaltens anderer und den Emotionen die ich dabei empfunden habe, dass ich mir nicht klar und bewusst gemacht habe wie sehr ich mich in dieser Selbstwahrnehmung beschränke, aufgebe und zum Spielball äußerer Umstände mache und vor allem auch dass ich für die Konsequenzen für mich und mein Leben, all der Entwicklungen die sich daraus auch für andere ergeben, die Verantwortung trage, da die Entscheidung mich nach den Mustern, den Werten und Vorstellungen die ich anderen unterstelle zu richten, anstatt meine eigenen Vorstellungen, Werte und emotionalen Reaktionen zu verstehen und mich eigenverantwortlich an mir selbst und dem Leben auszurichten, eine selbst getroffene Entscheidung ist.


Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben mir immer vor Augen zu halten, dass jede Entscheidung, in jedem Moment des Tages meine ganze Verantwortung ist, dass ich in diesen Entscheidungen das Leben selbst in Erwägung ziehen muss und klar sehen und verstehen kann, dass alle Ausflüchte die mich dazu bringen sollen für mein Leben nicht die Verantwortung zu übernehmen und sie stattdessen den Umständen, anderen Personen und deren Verhalten zuschreiben sollen ein Selbstbetrug sind und nur die selbstgerechten egoistischen Triebe der konditionierten, künstlich generierten und durch Angst motivierten Persönlichkeit einer Konsumkultur sind, die dem Untergang geweiht ist und für einen bewusst lebenden, verantwortungsbewussten Menschen der sich Gleich mit dem Leben sieht vollkommen inakzeptabel ist.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben zu bedingungsloser Selbstehrlichkeit in jedem Moment emotionaler Überwältigung, in jedem Moment der reaktiven Selbstrechtfertigung der Ursache auf den Grund zu gehen und die Ängste mir selbst gegenüber aufzudecken die zu dem emotionalen Sturm geführt haben und mir die Strukturellen Abläufe meiner Gedankenmuster zu vergegenwärtigen um mir selbst vergeben zu können, sie zu lösen und mich neu am Leben auszurichten.

Fortsetzung vorgesehen



Freitag, 12. April 2013

Tag0061 – Der Tod und das Ende der Vorstellung [Teil2]



Fortsetzung zu Tag0056

Die Auseinandersetzung mit dem Tod, mit der eigenen Sterblichkeit bringt überhaupt gar nichts, so lange sie von der verklärten Selbstwahrnehmung als zeitloses, endloses und von allem isoliertes Geisteswesen ausgeht. Diese Vorstellung von unserem Selbst als die reine Wahrnehmung durch das Bewusstsein, als die Wahrnehmung der Gefühle und Gedanken, als die Erinnerung und das Wissen, als die gesammelte Information geht immer unterschwellig von der Unabhängigkeit von den körperlichen, physischen Gesetzmäßigkeiten des Körpers aus. Wir haben diesen Glauben an das Überdauern dieser Existenz als menschlicher Orgaismus so tief in all unseren Überlegungen vergraben, dass wir die Zeit die wir in dieser Form existieren gar nicht als begrenzt wahrnehmen. Wir richten all unser Denken und Handeln auf die Befriedigung und die Vergrößerung unseres Bewußtseinssystems aus. Mehr Erfahrungen, mehr Wissen, mehr Erlebnisse, mehr Emotionen und Gefühle, mehr Erinnerungen, mehr Persönlichkeit usw., usw. Dabei versuchen wir ein Bild von uns zu schaffen, eine Persönlichkeit mit Fähigkeiten und Eigenschaften die einem Ideal entsprechen das an eben diesem Glauben ausgerichtet ist, dass dieses Bildnis der Vorstellung das eigentlich wertvolle und wichtige an unserer Existenz als Mensch sei. So lange wir uns von diesem Standpunkt aus mit der Sterblichkeit auseinandersetzen wird unsere Wahrnehmung nur immer verklärter, verwirrter und unsere Selbstbestimmung als eigenverantwortliche, eigenständige und verlässliche Menschen immer unwahrscheinlicher. In dieser Denkweise an eine vollkommen unhaltbare, um nicht zu sagen abwägige Vorstellung bestätigen wir unsere aus Unsicherheit entstandenen Ängste. Wir geben ihnen die Möglichkeit hinter schönen, schmeichelhaften Vorstellungen versteckt weiter zu wachsen und uns zu zermürben. Wir machen uns anfällig, angreifbar, manipulierbar und viele haben bereits meisterhaft gelernt diese verborgenen Ängste zu benutzen um Menschen zu beeinflussen. Tatsächlich funktionieren die bestimmenden Faktoren all unserer Wirtschaftssysteme, unserer gesellschaftlichen und politischen Strukturen genau nach den Prinzipien der Angst-Manipulation. Die Selbstschutzmechanismen des Bewusstseins des Menschen als EGO sind so sicher, um nicht zu sagen heimtückisch, dass selbst die direkte Konfrontation mit der körperlichen Sterblichkeit, die direkte Erfahrung der Endlichkeit des Menschenwesens und damit auch seines Bewußtseins (viel eher noch kann hier von einem Ende gesprochen werden als bei derm körperlichen Zerfall, der alles andere als das Ende von Leben ist wie man weiß) nicht unbedingt zum Erwachen aus der illusionären Verklärung führt, sondern sie im Gegenteil noch verstärken oder überhaupt erst ans Laufen bringen kann, wenn beispielsweise Menschen nach einer schweren Krankheit oder dem Verlust eines nahestehenden, emotional verbundenen Menschen plötzlich religiöse Ansichten und Vorstellungen erlauben und entwickeln, um sich wieder vor der nun ins unerträgliche gesteigerten, beinahe konfrontierten Angst vor dem Tod, dem Ende der eigenen Geschichte zu verstecken.
Doch diese Konfrontation die man zu vermeiden sucht könnte so heilsam sein, sie würde dazu führen, dass man sich der illusionären Verklärung entledigt und zu einem eigenständigen, selbstbestimmten Teil des Lebens selbst werden kann, dass man seine Angst verliert und eigenverantwortlich lebt, denkt und handelt, im Sinne des Lebens selbst anstatt im Sinne einer Fantasie, einer Vorstellung die absurd, irreführend und inakzeptabel ist aufgrund der realen Konsequenzen für alles Leben, die das Resultat der verantwortungslosen, selbstsüchtigen Handlungsweisen, der auf diese Ideologie ausgerichteten Kulturen und Gesellschaftssysteme sind.

Ich atme hier und jetzt, das ist wahrhaftig, das ist Leben, da bin ich eins und gleich mit allem Leben. Ich habe Gedanken, ein Bewußtsein und Erinnerungen, die kann ich nutzen, erkennen, mich selbst verstehen lernen, ich kann gestalten und mich entscheiden. Entscheide ich mich aber für eine Lebensweise die anderen Lebensformen schadet, die ideologische Werte schafft die der reinen Vorstellung entspringen, nicht aber der Wirklichkeit entsprechen und nur durch deren missbrauch zu erlangen sind, dann arbeite und lebe ich gegen das Leben, also gegen mich selbst, gegen mein Atmen. Ich könnte genausogut hier und jetzt meinen Atem stoppen. Denn auch dann entscheide ich mich gegen das Leben, gegen das Sein meiner Form, ich habe nur die Gedanken und emotionalen Reaktionen als Rechtfertigung, nicht aber einen wahren Grund in der tatsächlichen Realität der Möglichkeiten, die sich mir als Mensch in diesem System, das wir als Menschen haben entstehen lassen bieten und die ich nutzen kann und muss wenn ich mich eigenverantwortlich als das Leben mir selbst gegenüber verhalten will um die Fehler und Irrtümer zu korrigieren die mich in die Situation der verängstigten Selbstaufgabe gezwungen haben, um mich eigenständig selbst zu verändern, neu auszurichten am Leben und ein lebendiges Beispiel zu sein für die Möglichkeit und die Freiheit des Menschen sich für das Leben zu entscheiden und in der Übernahme der Eigenverantwortung in dieser Existenz allem Leben Würde und Freiheit wieder zu geben.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 12.04.2013