Montag, 3. Juni 2013

Tag0105 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil3) - Du kannst nicht nur ein 'bisschen' frei sein...

AlicePopkorn / Foter.com / CC BY-NC-ND



Du kannst nicht nur ein bisschen frei sein. Entweder du befreist dich ganz, oder du sinkst tiefer und tiefer in dich hinein. Du betäubst dich selbst immer und immer wieder mit Gedanken über deine Freiheit, deine Wahl, deine Entscheidungen, deine Kontrolle, deine Bestimmung, Für und Wider, „was wäre wenn?“, „wo ist mein Vorteil?“, all das sind Zeilen des Programms der Selbstentfremdung, der Ablenkung, um dich zu verschanzen hinter vorgefertigten Werten, Idealen und Normen die nicht die deinen und auch nicht die irgend eines anderen Menschen sind. Sie greifen nur im Kompatiblen Modus des Bewusstseins, existieren nur in der Vorstellung, in den Erwartungen und Glaubenssätzen einer symptomatischen Kulturebene. Die Schnittstelle zur Steuerungseinheit des Menschen ist die programmierte Angst, die Laufzeitroutinen sind die Erwartungen und Hoffnungen. Und gerade diese Vorstellung der Isolation vom Ganzen, die Ignoranz der Einheit allen Lebens macht den einzelnen manipulierbar und steuerbar, macht es „anderen“ möglich ihn zu kontrollieren um ihn in „ihrem“ Namen und entsprechend ihrer Interessen zu benutzen. Das ist die selbstgewählte Ursache allen Missbrauchs und aller Ausbeutung. „Die anderen“ sind nicht etwa schlechter, böser oder wissender, sie sind lediglich aufgrund teilweise unkontrollierbarer Umstände in die Positionen der Systeme, unserer Systeme, gelangt, die ihnen die Möglichkeit der Macht bieten, dies zu tun. Sie sind ebenso verunsichert, verängstigt und fremdbestimmt, sie haben ebenfalls keine Macht über ihr Selbst, keine Kontrolle. Ihr Programm der Selbstwahrnehmung gaukelt ihnen diese vor und begründet sie mit der offensichtlichen Macht die sie ausüben können. Ihre Motive aber bleiben die selben wie die Handlungsmotive aller anderen Menschen, auch derer die sie benutzen, nämlich die Angst.

Wir sind alle Täter, niemals Opfer in dieser grundlegenden Akzeptanz der Systeme. Ich spreche nicht von Gewaltopfern, Opfern der Verbrechen die als Konsequenzen unverantwortlicher Umgehensweise mit dem Menschen und seinem Potential als Verantwortlichkeit der ganzen Gesellschaft entstehen, sondern ich spreche von der Akzeptanz der sogenannten Natur des Menschen, der willentlichen Aufgabe jeder Selbstbestimmung zugunsten des persönlichen Komforts und der Bequemlichkeit. Wir sind alle Mittäter an allen Konsequenzen unserer Systeme, niemand kann sich freisprechen von der Verantwortlichkeit, das muss der Mensch endlich verstehen, akzeptieren und verinnerlichen. Jeder einzelne. Das ist der einzige Weg um als Menschheit wieder das Leben zu verdienen, um wieder so etwas wie Würde und einen Wert anzunehmen.

Die Möglichkeit dazu haben wir, sie liegt in jedem Moment direkt vor uns. Es ist die eine, selbstbestimmte Entscheidung aus der Programmierung auszubrechen um sich selbst „ein Bild“ zu machen, um den Verstand als dieses Leben das man ist zu gebrauchen, ihn zu benutzen um sich in der Welt zu finden und um zu erkennen was hier passiert. Erst in diesem Schritt kann letztlich die Lösung entwickelt werden, kann die Möglichkeit eines anderen Lebens, einer anderen Bestimmung des Menschen erkannt und Schritt für Schritt realisiert werden, in einem eigenständigen und selbstbestimmten Prozess, einem Selbstexperiment als ein Beispiel, um zu zeigen, dass die „Natur des Menschen“ keineswegs eine alternativlose, festgelegte Bestimmung, sondern eine selbstgewählte Ausrichtung ist. Dass der Verstand mehr, viel mehr sein kann als lediglich eine Waffe oder ein Instrument um das eigene Überleben zu sichern.
Es hindert uns allein die Angst, dieses Konzept geboren aus der Isolation, aus der Vergeistigten Selbstwahrnehmung in Abgrenzung zu „den anderen“. Dieser Angst sich zu stellen ist die Entscheidung, sich allein ihr zu stellen, ohne Rückhalt bei „andern“ suchen zu müssen, das ist die Herausforderung des Lebens, darin liegt der Schlüssel zur eigenverantwortlichen Selbstbestimmung als das Leben. 

Ich meine, wie können wir uns vollständig in die Hände von etwas geben, das wir nicht verstehen, dessen wir nicht Herr sind, dessen Bedeutung und Herkunft uns überhaupt nicht klar ist? Und allein die Tatsache, dass ich diese Frage überhaupt stellen kann zeigt die Fehlbarkeit und Unzuverlässigkeit dieses Systems des Bewusstseins, der Gedanken und der gedanklichen Selbstwahrnehmung auf. Erst wenn wir steuernd eingreifen, wenn wir Entscheidungen anhand der tatsächlichen Analyse der Situation unter Berücksichtigung aller Punkte die für das Leben, für alle Beteiligten Lebensformen auch langfristig günstig sind ausrichten und treffen handeln wir verantwortungsbewusst und zeigen uns der Eigenschaften und der Fähigkeiten des denkenden Bewusstseinsapparates würdig.

Bis heute stellt sich die menschliche Welt allerdings anders dar, bietet der Mensch das Bild eines naiven, ungebildeten Kindes dem man ein gefährliches, doch interessantes Spielzeug in die Hand gegeben hat.

Fortsetzung folgt...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen