Montag, 10. Juni 2013

Tag0108 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil6) - Zersetzender Irrtum

Navy Blue Stripes / Love Photos / CC BY-NC-ND


Fortsetzung zu Tag0107 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil5) - Die konditionierte Angst vor dem Leben

Auszug:

"... Denn nur durch die Angst wird das System gesteuert und am Leben gehalten. Die Angst die ebenso irreal und grundlos ist wie die Macht mit der wir ihr zu begegnen versuchen. Immer und immer wieder werden einzelne an die Oberfläche gespült, erlangen das Gefühl von Kontrolle und ignorieren die Kurzweiligkeit ihres Glücksgefühls, strampeln heftig, treten nach unten und wähnen sich in Sicherheit bis die nächste Welle sie erfasst und wieder unter Wasser zerrt wo sie immer noch strampeln, aber eben auch wieder getreten werden. So erhalten wir dieses System, unsere Schöpfung, das Ergebnis unserer Selbstaufgabe. Durch Gestrampel und verzweifelte Schwimmversuche in einem Meer aus Idealen, Träumereien und falschen Vorstellungen."


Die Strukturen der Systeme und Ordnungen die wir Gesellschaften und Kulturen nennen sind Spiegel unserer inneren Systeme und Strukturen, unserer Werte und unserer Selbstwahrnehmung, dem Verhältnis in das wir uns zu „der Welt“ setzen. Und dieses Verhältnis birgt einen grundlegenden täuschenden Fehler in sich dem wir erliegen, nämlich den des abgetrennten Geistes, der Separation unserer Selbst als Gedankenwesen. Von diesem Standpunkt aus interpretieren wir ein Verhältnis zunächst zu unserem Körper, betrachten ihn als etwas das wir benutzen, als eine Art angewachsene Maschine, einen Apparat der dazu dient uns in dieser Welt, von der wir uns ebenfalls gedanklich distanzieren und isolieren, behilflich zu sein, unser Verweilen hier so angenehm und bequem wie möglich zu machen. Das scheint die Intention allen Strebens zu sein, in dem Glauben dass wir, wenn uns einst der Tod vom Körper trenne, mit all den Erfahrungen und Erlebnissen die wir in und durch den Körper hier gemacht haben in eine andere Ebene eintauchen und dort die Früchte dieses Lebens genießen könnten. Es ist nicht ganz so einfach und hier etwas abstrakt dargestellt, doch im Prinzip unterliegt den menschlichen Bestrebungen und Zielen eben diese Annahme.

Aber woher stammen diese absurd anmutenden Annahmen, was macht uns glauben, dass dieses Leben „für uns“ da wäre und warum sehen oder erkennen wir uns nicht als dieses Leben? Ist es nicht die Angst, und nur die Angst die in uns hineingelegt, die uns einprogrammiert wird, die uns zu diesem Standpunkt verdammt und uns auf diesem Level der Selbstwahrnehmung gefangen hält? Es gibt tatsächlich in diesem Dasein keinen einzigen Anhaltspunkt, keinen realen Zwang der uns dazu bringen könnte uns allein auf das Bewusstsein zu reduzieren. Es gibt keinen Anlass zu glauben wir könnten uns freisprechen von der Verantwortung für das Leben als solches, für alle Konsequenzen unserer Handlungs- und Lebensweise. Die unbegründete Angst vor den Tatsachen lässt uns eine Illusion kreieren die uns angenehmer und bequemer erscheint, wir benutzen die Fähigkeiten unseres Bewusstseins und unserer Gedanken um uns zu verschanzen und um zu versuchen uns vor der Wirklichkeit zu schützen – aus Angst. Doch eigentlich hindern wir uns am Leben, wir verhindern unsere Entwicklung, schränken uns ein in dem Glauben wir würden damit der Verantwortlichkeit für diese Realität entgehen.

Ein fataler Irrtum, todbringend, vernichtend, zersetzend. Alles was der Mensch auf der Grundlage dieser Annahmen aufbaut bringt Vernichtung, wird die Gesellschaften zersetzen, soziale Geschwüre Schaffen die das Gesamtgefüge erkranken und untergehen lassen. Nur die Illusion der Funktionierenden Gesellschaft kann diese Zeit des Zusammenbruchs verlängern. Daher sind die Gesellschaften mit den meisten Möglichkeiten der Zerstreuung, der multimedialen Selbstbetäubung, dem freien Zugang zu sozial akzeptierten, degenerativen Nervengiften, diejenigen die sich am längsten halten, aber dafür die größten pathologischen Schäden aufweisen.

Fortsetzung folgt...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen