Fortsetzung zu Tag0107 - Warum Denken nicht = Sein ist (Teil5) - Die konditionierte Angst vor dem Leben
Auszug:
"... Denn nur durch die Angst wird das System
gesteuert und am Leben gehalten. Die Angst die ebenso irreal und
grundlos ist wie die Macht mit der wir ihr zu begegnen versuchen.
Immer und immer wieder werden einzelne an die Oberfläche gespült,
erlangen das Gefühl von Kontrolle und ignorieren die Kurzweiligkeit
ihres Glücksgefühls, strampeln heftig, treten nach unten und
wähnen sich in Sicherheit bis die nächste Welle sie erfasst und
wieder unter Wasser zerrt wo sie immer noch strampeln, aber eben
auch wieder getreten werden. So erhalten wir dieses System, unsere
Schöpfung, das Ergebnis unserer Selbstaufgabe. Durch Gestrampel und
verzweifelte Schwimmversuche in einem Meer aus Idealen, Träumereien
und falschen Vorstellungen."
Die Strukturen der
Systeme und Ordnungen die wir Gesellschaften und Kulturen nennen sind
Spiegel unserer inneren Systeme und Strukturen, unserer Werte und
unserer Selbstwahrnehmung, dem Verhältnis in das wir uns zu „der
Welt“ setzen. Und dieses Verhältnis birgt einen grundlegenden
täuschenden Fehler in sich dem wir erliegen, nämlich den des
abgetrennten Geistes, der Separation unserer Selbst als
Gedankenwesen. Von diesem Standpunkt aus interpretieren wir ein
Verhältnis zunächst zu unserem Körper, betrachten ihn als etwas
das wir benutzen, als eine Art angewachsene Maschine, einen Apparat
der dazu dient uns in dieser Welt, von der wir uns ebenfalls
gedanklich distanzieren und isolieren, behilflich zu sein, unser
Verweilen hier so angenehm und bequem wie möglich zu machen. Das
scheint die Intention allen Strebens zu sein, in dem Glauben dass
wir, wenn uns einst der Tod vom Körper trenne, mit all den
Erfahrungen und Erlebnissen die wir in und durch den Körper hier
gemacht haben in eine andere Ebene eintauchen und dort die Früchte
dieses Lebens genießen könnten. Es ist nicht ganz so einfach und
hier etwas abstrakt dargestellt, doch im Prinzip unterliegt den
menschlichen Bestrebungen und Zielen eben diese Annahme.
Aber woher stammen diese
absurd anmutenden Annahmen, was macht uns glauben, dass dieses Leben
„für uns“ da wäre und warum sehen oder erkennen wir uns nicht
als dieses Leben? Ist es nicht die Angst, und nur die Angst
die in uns hineingelegt, die uns einprogrammiert wird, die uns zu
diesem Standpunkt verdammt und uns auf diesem Level der
Selbstwahrnehmung gefangen hält? Es gibt tatsächlich in diesem
Dasein keinen einzigen Anhaltspunkt, keinen realen Zwang der uns dazu
bringen könnte uns allein auf das Bewusstsein zu reduzieren. Es gibt
keinen Anlass zu glauben wir könnten uns freisprechen von der
Verantwortung für das Leben als solches, für alle Konsequenzen
unserer Handlungs- und Lebensweise. Die unbegründete Angst vor den
Tatsachen lässt uns eine Illusion kreieren die uns angenehmer und
bequemer erscheint, wir benutzen die Fähigkeiten unseres
Bewusstseins und unserer Gedanken um uns zu verschanzen und um zu
versuchen uns vor der Wirklichkeit zu schützen – aus Angst. Doch
eigentlich hindern wir uns am Leben, wir verhindern unsere
Entwicklung, schränken uns ein in dem Glauben wir würden damit der
Verantwortlichkeit für diese Realität entgehen.
Ein fataler Irrtum,
todbringend, vernichtend, zersetzend. Alles was der Mensch auf der
Grundlage dieser Annahmen aufbaut bringt Vernichtung, wird die
Gesellschaften zersetzen, soziale Geschwüre Schaffen die das
Gesamtgefüge erkranken und untergehen lassen. Nur die Illusion
der Funktionierenden Gesellschaft kann diese Zeit des Zusammenbruchs
verlängern. Daher sind die Gesellschaften mit den meisten
Möglichkeiten der Zerstreuung, der multimedialen Selbstbetäubung,
dem freien Zugang zu sozial akzeptierten, degenerativen Nervengiften,
diejenigen die sich am längsten halten, aber dafür die größten
pathologischen Schäden aufweisen.
Fortsetzung folgt...
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