Montag, 24. Juni 2013

Tag0117 - Das stille Leiden der Kinder [Bullying] - Selbst-Bild und Selbst-Bewusstsein (Teil 3)

Chesi - Fotos CC / Foter.com / CC BY-SA


Fortsetzung zu Tag0116 - Das stille Leiden der Kinder [Bullying] "Picture Me!" Selbstdarstellung als Identitätsgrundlage (Teil 2)

Auszug:

"wir müssen die heuchlerischen Argumente der Angst vor unserer Verantwortlichkeit die alle Probleme nur auf die Symptome beschränkt endlich aufgeben. Es ist mir unerträglich geworden und es wäre ein Verrat an mir selbst und an dem Leben wenn ich auch nur eine Minute der mir verbleibenden Zeit nicht für den Wandel dieser Systeme einsetzen, an mir in jedem Atemzug arbeiten würde um mich restlos von diesen zersetzenden Programmen und Konditionierungen der Angst im Bewusstsein zu befreien, um mich voll entfalten zu können, um mein Potential voll und ganz dafür einzusetzen, dass dieser Wahnsinn der unkontrollierten Manipulation des Geistes ein totales Ende findet."



Was ist notwendig um einen Menschen mit dem Bild seines eigenen Körpers zu beleidigen? Vor allen Dingen, dass derjenige den es zu beleidigen gilt ein gestörtes Verhältnis zu sich und seinem / als sein Körper hat. Dafür wird in unserer Welt, in unserer Kultur in ausreichendem Maße gesorgt, da in unserer Entwicklung schon in frühkindlichen Stadien die Selbstidentifikation als eine reine Vorstellung gefördert wird, welche dann später mit unterschiedlichen Idealen, Werten und anderen Attributen behangen wird. Nicht die Wirklichkeit, das Sein und die Existenz als dieser Körper wird zur Grundlage unserer Selbstidentifikation, sondern eine Geschichte, eine Philosophie und eine Wertvorstellung die vor allen Dingen durch gesellschaftliche Vorgaben bestimmt wird, nicht etwa durch Selbsterkenntnis und Selbstbewusstsein. Die Unsicherheit die dadurch entsteht hängt vor allem mit der Tatsache zusammen, dass zum einen die Wertverteilung von rein profitorientierten Interessen der Machthabenden Elite bestimmt wird und dass zum anderen all diejenigen von deren Werturteilen man sich in seinem Selbstwertgefühl abhängig macht ebenso verunsichert und ängstlich sind, sich ebenso an Vorstellungen klammern und zu allen erdenklichen Manipulationen und Hinterhältigen Aktionen bereit sind um IHRE ganz persönliche Selbstwahrnehmungsgeschichte zu stärken.

Die Angst zuzulassen und zu stärken indem man vor Folgen warnt ohne Lösungen zu präsentieren die die Ursachen angehen bedeutet sich mit an dieser krankhaften Entwicklung zu beteiligen und sich diesen Kräften zu ergeben, und damit auch unsere Kinder diesen Entwicklungen in verantwortungsloser Weise zu übergeben. Wenn man glaubt man könne sich vor diesen Entwicklungen schützen, sich davor bewahren und vielleicht noch die eigenen Kinder, dann verfällt man der Illusion man wäre abgetrennt und unbeteiligt, man könne seine eigene Verantwortung ablegen. Das ist ein kurzsichtiges und ignorantes Verhalten, naiv und im Grunde nicht der Anleitung und Verantwortung für unsere Kinder würdig. Der Geist des Wetteiferns um jeden Preis, die größte Anerkennung und die stärkste Position zu bekommen ist ein irreführendes Wertekonzept, eine Ideologie die realitätsfremd und gesellschaftlich zersetzend wirkt. Dieses Denken hemmt das wahre Potential des Menschen und einer Gesellschaft, vor allem weil diese Stärke eine reine Illusion ist und in Wahrheit absolute Abhängigkeit bedeutet. Doch ist es in unserer Welt zur einzigen Selbstidentifikation geworden sich durch die kulturelle Anerkennung anderer zu bestätigen, wenn diese auch im Gegenzug lediglich ihre eigenen Selbstwertinteressen verfolgen. So ist nicht nur die Art, die Grundlage dieses Selbstwertes an sich eine substanzlose Illusion, sondern auch der Glaube an die Anerkennung der Anderen, ihre Wertschätzung ist lediglich eine Einbildung.

Das Ergebnis solch einer Konditionierung ist die ständige Hetze gegen das Bild, das Image anderer, der ständige Versuch sich selbst ideologisch aufzuwerten und in den meisten Fällen geht das einher mit der Abwertung anderer. Die Angst vor dem eigenen Wertverlust, die irrationale Angst vor dem Verlust der eigenen Identität und dem Gefühl etwas wert zu sein leitet uns dazu an ständig die Fehler und die Minderwertigkeit anderer zu suchen und hervorzuheben, wobei all das nur auf der Plattform des Bewusstseins, der Vorstellung und der Illusion stattfindet. Für den Menschen aber der nichts anderes gelernt hat, der unter dem Gruppenzwang der ideologisch verblendeteten Kultur zusammengebrochen ist – und das ist es, was mit den Kindern unserer Welt passiert – ist diese künstliche Wirklichkeit die einzige Realität, er kann sich nicht vorstellen, dass es etwas anderes geben könnte, dass er etwas anderes ist als sein Image. Die Kinder vor allem sind diesem Druck vollkommen machtlos ausgeliefert und sie sind allein gelassen damit, unter ihresgleichen, die einen schon mehr als die anderen indoktriniert und manipuliert, bilden sie Gruppen in denen sie sich abgrenzen, sich zu etablieren versuchen in einem Gedankenspiel dessen Regeln sie weder verstehen noch wirklich anwenden können, geleitet durch ihre unausgereiften und unverstandenen emotionalen Reaktionen werden sie zu Monstern einer künstlichen Realität, ausgespielt in der Wirklichkeit, grausam, ohne Grenzen, ohne Verständnis quälen sie sich gegenseitig, imitieren sie die Verhaltensweisen die ihnen vorgelebt werden von den erwachsenen Generationen die zwar mächtiger, aber keineswegs vernünftiger sind als sie.

Der Missbrauch von 'privaten' Informationen, das 'Beleidigen' anderer ist nur in eben dieser verblendeten Selbstidentifikation als ein Objekt der Vorstellung, nicht aber in dem unerschütterlichen Selbstbewusstsein gleichwertiger, lebendiger, körperlicher Existenz möglich. Wenn ich mein Leben lang versuche ein Image aufrecht zu erhalten, dessen Umsetzung niemals wirklich real war oder sein wird, dann lebe ich ein Leben lang eine Lüge, einen Selbstbetrug der jederzeit leicht entlarvt oder entblößt werden kann. Doch was bleibt, wenn die Maske fortgerissen wird? Das, was ich wahrhaftig bin. Und wenn ich mich dafür in irgendeiner Weise schämen müsste, dann habe ich definitiv das Leben verschwendet, dann bin ich betrogen worden um mein angeborenes Grundrecht auf freie Selbstentfaltung als das Leben. Dann habe ich schon mit dieser Erkenntnis das eigentliche Problem aufgedeckt und nun ist es an mir, die Verantwortung für mich als das Leben zu übernehmen und mich wieder mit mir selbst anzufreunden, auszusöhnen und mich endlich selbst zu bestimmen, frei und selbstbewusst. Das ist es, was wir unseren Kindern vermitteln sollten, dann gibt es keinen Raum fü Mobbing oder Bullying, jeder Versuch der Bloßstellung würde nur den Aggressor bloßstellen – und ihm damit die Möglichkeit seiner Selbstentdeckung geben. Doch wir müssen es nicht zu einem traumatisierenden Erlebnis kommen lassen, zumal ein solches Erlebnis in der Kindheit großen Schaden anrichten kann, vor allem weil es kaum Erwachsene mit genügend Selbstverständnis und wahrem Verantwortungsbewusstsein gibt um diesen Kindern bei der Bewältigung zu helfen, wir können diese Masken, diese Scharade der Kultur und des gesellschaftlichen Angst-Zwangs schon jetzt beenden und zu einer gesunden Einheit, zu einer Individualität und Vielheit die auf dem Verständnis der grundlegenden Einheit des Lebens basiert finden. Das ist unsere aufgabe und unsere Verantwortung als Eltern, als Erwachsene und als diejenigen die hier Macht und Einfluss besitzen um tatsächlich Veränderungen herbeizuführen. Diese kranke Gesellschaft, die krankhaften Entwicklungen der globalen Zerstörungswirtschaft zu stoppen, denn ihre ausweglose, katastrophale Entwicklung ist uns längst bekannt. Dazu müssen wir die Masken fallen lassen, uns der Angst die uns eingepflanzt wurde stellen und sie überwinden, denn das befreit uns von ihr und allen Konsequenzen und daraus kann ein Bewusstsein für den unerschütterlichen Selbstwert entstehen der uns alle eint, der keine Grundlage mehr für Missbrauch und Manipulation bietet.


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