Fortsetzung zu Tag0112 - BGE / BIG - Gleiche Teilhabe am Leben für alle als Grundlage wahrer Demokratie (1)
Auszug:
"Die Angst vor fremdem Einfluss, vor Veränderung,
vor Neuem, vor unbekannten Wegen und Entscheidungen die
Verantwortlichkeit für alle von ihnen abverlangen würden. Es ist
ein Leichtes für Politiker und Parolenschwinger jede Systemneuerung
mit Angst und Befürchtungen des Verlustes zu besetzen, weil wir alle
bereits das Wichtigste das ein würdiges Menschenleben ausmacht
verloren haben, nämlich die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung."
„Bleiben wir mal realistisch...“
Diese Einleitung soll in vielen Fällen
die Bedeutung einer Argumentation gegen die Einführung eines
Bedingungslosen Grundeinkommens unterstreichen. Doch was heißt hier
„realistisch“? Realistisch heißt in vielen Fällen, dass sich
die Menschen in ihrer privilegierten Minderheitsposition in
scheinbarer Sicherheit wiegen und sich mit ihren Luxus-Spielzeugen
und einem Leben der selbstgerechten Bedürfnisbefriedigung zufrieden
geben. Diese Menschen haben nicht ohne Grund die Befürchtung, dass
in einem System der gleichen Teilhabe, der bedingungslosen
Grundsicherung aller die Menschen keine Motivation zur Arbeit mehr
haben würden und dass vor allen Dingen keiner mehr die Drecksarbeit
verrichtet, die zum Erhalt ihres Wohlstands und Komforts notwendig
ist. Der Grund ist, dass ihre einzige Motivation zu sein scheint, auf
andere herabblicken zu können, dass ihr einziger Selbstwert ein
künstlich im Bewusstsein generierter ist der einhundert Prozent
abhängig ist von den äußeren Umständen der Ungleichheit und vor
allem abhängig von anderen Menschen und der wahnhaften Vorstellung
ihr eigener Wert sei größer als der der anderen, weil sie mehr
besitzen, weil sie ein luxuriöseres Leben führen. Diese
Selbstzufriedenheit gründet auf dem Missbrauch anderer, auf der
Ausbeutung anderer, so wie unser Leben bereits jetzt zu großen
Teilen darauf beruht. Unser System generiert Notstand und Mangel,
führt ihn künstlich herbei um daraus Profit schlagen zu können.
Sicher, das Prinzip wird sich mit einem Bedingungslosen
Grundeinkommen nicht sofort ändern, allerdings werden die Menschen
sich wieder mehr auf sich selbst besinnen können und die Luft und
den Freiraum haben eigenständige Entscheidungen zu treffen. Ihre
Selbstwahrnehmung wird nicht mehr nur von vorgegebenen Strukturen des
sozialen Status abhängig sein, sondern der Mensch kann sich wieder
selbst erkennen, als Individuum und als Gemeinschaft des Lebens. Und
daraus wird sich die Möglichkeit einer wahren demokratischen
Bewegung eröffnen, in der es nicht nur die privilegierten, die
Eliten sind die sich mit den wichtigen Fragen gesellschaftlichen und
politischen, aber auch wirtschaftlichen Problemen und Fragen
auseinandersetzen, sondern alle werden die Möglichkeit und den
Zugang zu Bildung und den Ressourcen gleichermaßen erhalten so dass
eine gezielte, einfache Manipulation der Massen mit dem Zweck des
Zentralisierten Machterhalts kaum noch möglich sein wird. Dies kann
man ja schon allein im Zuge der Entwicklung des Internets und der
gestiegenen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung für immer
größere Bevölkerungsanteile beobachten. Davor haben diejenigen die
bisher in den privilegierten Machtstrukturen mehr oder weniger
bevorteilt waren am meisten Angst, und die Prophezeiungen die sie
über das Verhalten „der Menschen“ machen sind altbekannte
Hetzparolen der Demagogen und sie spiegeln nichts weiter als die
Durchtriebene Hinterhältigkeit ihrer eigenen Egos wieder.
Nahezu alle Argumente oder solche die
es werden wollen, die Prophezeiungen einer chaotischen Entwicklung,
manche erwarten gar apokalyptische Entwicklungen, basieren
interessanter Weise auf Symptomatiken einer kranken Gesellschaft wie
sie genau so in der unseren, derzeitigen Gesellschaft haufenweise
auftreten, fast schon zur akzeptierten Norm geworden sind, obwohl sie
öffentlich immer noch als Ausnahmen und Einzelfälle behandelt
werden. Arbeitsunwilligkeit ist ein Symptom unseres ausbeuterischen
Arbeitsmarktes, die Resignation des sich aufopfernden Angestellten
der mit einem Streich seinen Arbeitsplatz verliert und feststellen
muss, dass er nichts weiter als ein kleines Rädchen im Getriebe war,
die unendlichen Versuche der Integration älterer Arbeitnehmer oder
sogenannter Langzeit Arbeitsloser in den Arbeitsmark die in
Arbeitsverhältnissen landen die nicht nur weit unter ihrer
Qualifikation, sonder vor allem auch weit unter dem
existenzsichernden Gehalt liegen, die Perspektivlosigkeit vieler
Jugendlicher angesichts einer Elitenbildung auf dem Arbeitsmarkt der
es zunehmend unmöglich macht sich selbst, geschweige denn eine
Familie mit einem geringeren Schulabschluss als dem Abitur zu
ernähren, in einer Gesellschaft die Real- und Hauptschule schon als
Sackgasse abgestempelt, gleichzeitig aber das Bildungsniveau in allen
Bereichen immer mehr gesenkt hat. Die Kriminalität, die
Drogenproblematik, die Armut und die Misshandlungen an Kindern, die
Wirtschaftskriminalität, all das und noch sehr viel mehr sind
Tatsachen unseres derzeitigen Systems, nicht mehr und nicht weniger.
Und diese sollen nun als Gegenargumente für eine Änderung
herhalten? Diese Tatsachen und diese Probleme sollen nun den einzig
sinnvollen und logischen Vorschlag der eine Vielzahl der Ursachen
direkt beseitigen würde entkräften? Ich verstehe diese Logik nicht
und bisher konnte sie mir auch niemand plausibel erklären. Ebenso
wie die Zweifel an der Finanzierbarkeit. Es ist doch eine offene
Tatsache, dass unser System selbst nicht ansatzweise finanzierbar
ist. Das Selbstinteresse der Persönlichkeiten und Egos der
Privilegierten, der Machthabenden ist das einzige was einer
Systemänderung im Weg steht. Die Angst der Menschen ist ihre
Wirksamste Verteidigung, und ihre wirksamste Waffe. Wenn wir unsere
Möglichkeiten und unser Potential als Menschen tatsächlich frei
entfalten und leben möchten, dann müssen wir als Gemeinschaft, als
Einheit in gegenseitiger Unterstützung unsere
Eigenverantwortlichkeit wieder annehmen, uns selbstbestimmt lenken
und Verantwortung für das Leben, also alle gleichermaßen,
übernehmen. Wir müssen uns den Ängsten und Befürchtungen stellen
und tatsächlich „realistisch“ werden, denn bisher traumwandeln
wir in Selbstverblendung umher und halten uns verängstigt an
veralteten Idealen fest, übersehen die Realität, ignorieren sie und
lehnen unsere Verantwortung für die Konsequenzen in naiver Weise ab.
Doch sie wird uns einholen und das Leben uns zur Rechenschaft ziehen.
Die Selbstbestimmung und die eigenverantwortliche Entscheidung das
Leben frei zu gestalten und dies für alle gleichermaßen zu
ermöglichen gibt uns die Möglichkeit dem unausweichlichen zuvor zu
kommen und die Chance die Entwicklung schöpferisch zu gestalten.
Also muss es heißen „WERDEN WIR REALISTISCH“ und entscheiden wir
uns für das Leben, für die Freiheit und das Vertrauen in die eigene
Selbstbestimmung als Menschen, als Gemeinschaft und als Einheit,
damit wir endlich wahrhaftig unser Potential entfalten können.
Fortsetzung folgt...
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