Auszug aus Teil 2:
"Ich bestimme mich selbst als das Leben
dazu mich ganz der dekonstruktion dieser akzeptierten Natur
menschlicher Existenz zu widmen und als Beispiel dafür zu stehen,
dass dieser Wandel tatsächlich möglich ist und in der Offenbarung
der Gedankenstrukturen, Verhaltens- und Reaktionsmuster zu zeigen,
dass wir tatsächlich uns selbst programmiert haben, dass wir einem
System folgen das sich selbst zerstört und das im Grunde GEGEN
unsere wahrhaftige Natur als das Leben das wir sind geht, weil es lebensverachtend ist, weil dieses System dem Leben keinen Wert mehr
beimisst, und dass wir wenn wir unsere Kinder weiterhin im Glauben an
die unausweichliche Alternativlosigkeit dieser Systematiken erziehen,
das Leben weiter zerstören werden, dass wir unseren Kindern
unendliches Leiden zumuten und ihnen die Möglichkeit nehmen, es
tatsächlich besser zu machen."
Fortsetzung, verfasst am 11. + 12.11.2012
Was kann die Lösung sein, ein Kind
nicht in die selben Fallen der persönlichen Verängstigung laufen zu
lassen? Wie kann man sein Kind dazu anleiten, das System zu
verstehen, ohne es zu internalisieren, ohne sich mit ihm zu
identifizieren? Wie kann ich ihm ein Vorbild sein?
Indem ich die Natur der Strukturen
aufdecke die dieses System möglich gemacht haben und zu einem
Vorbild für mich selbst werde. Indem ich immer wieder und wieder die
Möglichkeiten darstelle, die wir als Menschen haben uns selbst
verstehen zu lernen. Denn nur dadurch können wir tatsächlich
erkennen von welchen Programmen wir getrieben werden, dass unsere
Aktionen hauptsächlich Reaktionen sind, und dass diese Reaktionen
von der Vorstellung verherrlichter emotionaler Interpretationen
getriggert werden, die wir als Gott- oder Naturgegeben hinnehmen,
obwohl sie eindeutig vom Menschen selbst erstellte Konzepte sind.
Konsequenzen eben der Persönlichkeitsbildung die durch das
überwertige Ich-Bewußtsein am Selbstinteresse ausgerichtet ist. Und
zwar an dem Interesse eines Selbst, das nicht unser wahres Selbst
ist, sondern eine Kreation des Bewußtseins, geformt, angeregt,
geprägt und konditioniert von der Kultur, der Gesellschaft und den
Prinzipien der alles tragenden und bestimmenden Ordnung, dem
Geldsystem.
Wir formen und gestalten uns selbst, so
wie wir auch unsere Systeme selbst gestaltet haben. Jetzt kommt es
darauf an, ob wir uns auch selbst-bestimmend gestalten. Sind wir
tatsächlich frei in dieser Welt um uns selbst als Individuen unter
anderen zu entfalten, unseren Beitrag zu geben, uns zu beteiligen an
der Entwicklung oder Gestaltung der Gemeinschaft? Oder haben wir es
mit einer vorgegebenen Struktur zu tun, die im Grunde schon vor
unserer Geburt eine sehr überschaubare Auswahl an
Lebensentfaltungswegen für uns bereithält und uns weismachen will,
dass allein in diesen Wegen die Freiheit des menschlichen Lebens
läge, und dass auch die Vorbereitung auf diese Wege der
Entscheidungsprozess selbst sei?
Dabei ist er doch vielmehr ein
Aussortierungsprozess, in geeignete, weniger geeignete oder
ungeeignete Drohnen, deren Auswahlmöglichkeit die ohnehin schon
fremdbestimmt und stark begrenzt ist sich mit abnehmender Eignung
rapide verringern. Und wozu dient dieser Vorgang letztendlich? Wer
profitiert tatsächlich von diesem System? Ist es wirklich unser
selbstbestimmter Wille als Menschen zu akzeptieren, dass der Großteil
von uns auf der Strecke bleiben wird während einige wenige in
solchem Überfluss leben, dass sie garnicht mehr hinterher kommen mit
dem 'Verbrauchen' dieser meist völlig überflüssigen 'Güter' und
des persönlichen Vergnügens? Was wird uns hier verkauft als dem
Leben zuträglich, als etwas das den Menschen voranbringen würde?
Eine Heldenideologie, ein Mythos geprägt durch Geschichten,
Marketing, Filme, Hollywood, inspiriert durch den Gedanken des
'einsamen' aber unentbehrlichen Einzelkämpfers, ein Widerspruch in
sich und eine lächerliche Identifikationsfigur noch dazu. Etwas, das wir durch
mannigfaltige bildhafte und sprachliche Muster den kleinsten unter
uns schon einpflanzen, es in ihren Verstand brennen, damit sie sich als
etwas 'Besonderes' in einer Welt von bösartigen, zweifelhaften und
selbstsüchtigen Menschen sehen. Dabei ist das Feindbild das wir
dadurch in andere hineinprojizieren, das wir ihnen unterstellen, im
Grunde genau das, was wir selbst tatsächlich sind, das, was wir als
diese Lebewesen die wir sind nach außen repräsentieren in dieser
Grundannahme und Einschätzung unserer Selbst. Es ist die persönliche
Aufwertung durch gedankliche Abwertung des Umfelds, eine Ideologie
des Überlebenskampfes im Geiste, der sozusagen in der realen Welt in
form unserer lebendigen Körper als Avatare ausgelebt und gekämpft
wird. Doch auf welche Seite kommt es hier tatsächlich an? Auf die
Seite der gedanklichen Einbildungswelt, oder auf die reale, physische
Welt des tatsächlich lebendigen? Was sollte hier wahrhaftig
Priorität haben?
Doch wohl das, was durchaus auch ohne
das andere eine Relevanz hat, oder nicht?
Alles andere ist nur 'Geplänkel' das
uns als Konsummenschen von der Realisation unserer Selbst und des
Gewichts unseres Lebens und unseres Wirkens abhalten soll. Nicht etwa
- und es ist von Grundlegender Wichtigkeit das zu verstehen - vonn
einer erhabenen Elite die uns beherrscht und die unser Feind und
Sklaventreiber ist, nein, sondern von uns selbst aufrechterhalten
wird dieses System der Unterdrückung, wir sind unsere eigenen
Unterdrücker und Tyrannen, das macht eben die Befreiung so
kompliziert und das macht es so wichtig, unseren Kindern eben nicht
dieselben Fesseln anzulegen, ihnen nicht auf die gleiche Weise den
Verstand zu verunreinigen, sie zu benebeln mit Suchtmitteln der
emotionalen und energetischen Erlebnisbefriedigung, sondern sie zu
eingenständiger und eigenverantwortlicher Selbstfindung im und als
das Leben anzuleiten, damit sie die Schleier durchdringen können,
damit sie tatsächlich sehen was die Wirklichkeit unserer
Menschlichen Existenz ist und war, und damit sie erkennen, dass es an
ihnen ist zu entscheiden, ob es so weitergehen soll oder eben nicht.
Doch dazu bedarf es nicht nur der Entscheidung des Kindes, sondern
erst einmal muss es in die Lage versetzt werden sich überhaupt als
gleichberechtigter und gleichwertiger Bestandteil des Lebens zu
identifizieren. All diese Überflutungen des kindlichen Geistes mit
Reizen jeglicher Art, Farbenprächtig, lautstark und
geschmacksintensiv, all dieses Marketing und die Überhäufung des
kindlichen Gemüts mit unzähligen doktrinen über die Art wie eine
Kinderwelt auszusehen hat, all das lassen wir zu und über sie
hineinströmen ohne jemals zu hinterfragen wer das ganze kreiert und
wozu, was die eigentliche Absicht der Unternehmer und Unternehmen ist
die hinter all dem stecken. Ist es denn nicht offensichtlich, dass es
hier nicht und niemals wirklich um das Interesse der Kinder geht?
Dass es hier nicht um das Wohl der Kinder gehen kann? Wie ist es dazu
gekommen, dass wir glauben ein Kind hätte es nur dann gut, wenn es
möglichst viel schon möglichst früh konsumiert? Wie konnten wir
erlauben uns zulassen, dass wir die Prinzipien des Profits ohne zu
zögern über das Wohl unserer Kinder stellen? Wie konnten wir so
blind und vor allem auch feige, selbstsüchtig und bequem werden,
dass wir uns gerechtfertigt sehen unsere Kinder zu strafen, zu
versuchen sie zu erziehen, ihnen etwas über Moral, Anstand und
Würde beibringen zu wollen, ihnen nahezulegen sich fernzuhalten von
den Folgen und Konsequenzen unserer Systeme, während wir uns allen
selbstsüchtigen Vergnügungen hingeben die wir aus ihnen ziehen,
während wir offen unser Suchtverhalten ausleben und das auch noch
als Erfolg und Verdienst ansehen, während wir willig alles Schlucken
und allem hinterherlaufen, was uns die kapitalistische
Konsumindustrie an Produkten vorhält. Nicht nur das, wir verkaufen
dieses Verhalten unseren Kindern auch noch als streben nach Erfolg,
wir lehren ihnen dass dieser Konsum den Erfolg eines Lebens
repräsentieren würde. Das oberste Ziel ist es also, möglichst viel
dieser Konsumobjekte anzuhäufen, möglichst viel verschlingen zu
können in der Lebensspanne die wir hier auf diesem Planeten als
Menschen existieren, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, ohne
Rücksicht auf Verluste und andere Lebensformen die zertrampelt
werden bei der verwzweifelten Schlacht um die Ressourcenkontrolle.
Nein, das ist eine mentale Versklavung,
ein Missbrauch des reinen, ursprünglichen Vertrauens der Kinder. Und
wir können sie ja doch nicht vor den Konsequenzen dieses Umgangs mit
dem Leben beschützen. Wir denken vielleicht, dass wir aufgrund
unserer noch sehr privilegierten Stellung in diesem System geschützt
wären vor den unsausweichlichen Konsequenzen, doch wir können
niemals sicher sein, und selbst wenn, wie schützenswert sind wir als
Menschen denn, wenn wir die Ausbeutung und Versklavung, die Folter
und den Hungertod von millionen Menschen, darunter ebensoviele
Kinder, tolerieren, dulden und sogar befürworten indem wir die Augen
vor unserer Verantwortung aus Angst verschließen? Was für Vorbilder
sind wir denn wirklich? Da hilft es uns nicht weiter, wenn Oma für
das Rote Kreuz und die Mama für die deutsche Krebshilfe spendet,
oder wenn man immer schön 'Bitte' und 'Danke' sagt. Das macht uns
nicht zu 'guten' Menschen. Das ist ja geradezu lächerlich wenn man
sich die verheerende Zerstörung ansieht die unser aller Lebensweise
auf diesem Planeten anrichtet.
Bitte und Danke sind ein gutes
Stichwort. Ich sehe so oft Erwachsene Menschen zu einem Kind sagen
'Sag mal Danke!' oder noch besser 'Wie sagt man?!', und ich habe mich
immer gefragt warum ich das so seltsam finde, warum ich das
bei´meinem Kind niemals machen würde. Der Grund ist ganz einfach:
weil hier lediglich ein musterhaftes Verhalten erlernt wird. Es wird
gelernt, die Erwartungen eines anderen, in diesem Fall der Eltern, zu
erfüllen, um zu gefallen oder zumindest um nicht bestraft, belehrt
oder herablassend behandelt zu werden. Die Eltern denken allerdings,
zumindest hoffe ich das, dass sie dem Kind Anstand und Respekt lehren
würden, dass sie ihnen beibringen was wahre Dankbarkeit und Achtung
bedeutet. Doch der Irrtum hier ist offensichtlich. Genau wie der
Papagei sich nicht über die semantische Bedeutung des imitierten
Lautes bewußt ist, lernt das Kind hier lediglich den
Bedeutungszusammenhang einer gesellschaftlichen Erwartung die
mit einem einfachen Wörtchen efüllt wird, nicht aber sich aus sich
selbst heraus dankbar, anerkennend oder freundlich zu verhalten. Es
ist paradox, wir haben eine Welt geschaffen die durch ein
lebensverachtendes, vom Profitgedanken gesteuertes Geldsystem
beherrscht wird und in der überhaupt kein Platz ist für sogenannte
menschliche Werte wie wir sie bezeichnen, für Respekt, Anerkennung,
Freundlichkeit, Rücksicht, vielleicht sogar Bescheidenheit, Demut
oder Liebe. Und dennoch versuchen wir bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung und Lobpreisung der Prinzipien dieser
selbstzerstörerischen Weltordnung uns und unseren Kindern wenigstens
im Geiste, wenigstens mental so etwas wie eine kleine Blase zu
erhalten, in der wir den Glauben and solche Eigenschaften irgendwie
aufbewahren wollen, wie ein Schneeglas in dem wir unsere Unschuld
verwahren und es dann in der hintersten Ecke unseres Bewußtseins
verstauen, um es ab und zu, in Momenten der Verzweiflung oder
Erschöpfung bei dem dauerhaften Versuch unsere Ignoranz der
Wirklichkeit gegenüber aufrecht zu erhalten hervorzuholen, es ein
wenig aufzuschütteln und für eine Weile verträumt hineinzublinzeln
und zu sagen 'hach ja, ich würde ja gerne wenn ich könnte, aber...'
und dann, nachdem wir den Dunst unserer Erinnerungen und unserer
Fantasien wie den Rauch einer Zigarette in uns aufgesogen haben,
stecken wir es achtlos wieder weg, verstauen es für spätere Momente
wieder im Dunkel unserer Geisteswelt.
All das ist aber nur ein Traum, es ist
nicht real, wir berauschen uns nur an unseren Gedanken, das System
des Bewußtseins verwoben mit unserer Körperlichkeit generiert nur
das Gefühl, das Empfinden einer Wirklichkeit in der Reaktion auf
reine Gedankenwelten. Das Gefühl für das Leben selbst, als der
Körper, das Leben im Hier, im Moment der Wirklichkeit haben wir nach
und nach vergraben, es ist unangenehm geworden, lästig, es stimmt
nicht überein mit den programmierten Vorstellungen unserer Identität
die überlegen, überheblich und überwertig sind, die sich in ihrer
Fantasie als mehr ansehen als alles Leben, als alles lebendige dieser
Erde. Das Bewußtsein hat uns unsere Identität nicht gegeben, es hat
sie uns genommen. Wir haben uns verführen lassen von einer
individualisierten, geradezu kindisch anmutenden Helden-Fantasie die
uns als den Protagonisten in die Mitte des Universums pflanzt. Wir
wollen das nicht wahrhaben, aber genau das ist das Prinzip das sich
in allen Lebensbereichen unserer Welt wiederspiegelt, in den
Geschichten, den Filmen, den Büchern, den religiösen Schriften, der
alltäglichen Auseinandersetzung, der Arbeitswelt, der Wirtschaft, in
den Beziehungen und den Ehen, selbst die Familie dient lediglich als
Erweiterung des Egos, als Vergrößerung der individuellen Wertigkeit
und des Einflusses innerhalb der Systeme. Warum sonst legen wir so
viel mehr Wert auf unsere persönlichen Erlebnisse, auf unsere
persönliche Geschichte, die Erfüllung unserer persönlichen Wünsche
die wir nicht einmal authentisch kreieren, als auf das Wohl allen
Lebens, als auf das Wohl der Kinder? Weil wir im GLAUBEN leben. Wir
glauben zu leben in dieser Vorstellungswelt während unsere Körper
nur minderwertiges Material konsumieren, sich intoxikieren und
biochemische Reaktionen kreieren die wir in unserer Vorstellung in
Erlebnisse uminterpretieren, gut und schlecht, angenehm und
unangenehm, und alles was der anbietende, profitorientierte Produzent
dann noch herausfinden muss ist, was löst welches Empfinden aus,
oder wie bekomme ich es hin, dass dieser überflüssige Müll
gedanklich so verpackt wird, dass er eben diese Gefühle und
Emotionen triggert. Das ist die Freiheit, das ist das Leben das wir
uns zugestehen, ein künstliches Profitsystem das uns selbst zwingt
diese für das Leben übeflüssigen Güter zu Produzieren und zu
konsumieren, die Menschheit in unterschiedliche Wertigkeitsklassen
einzuteilen, zwangsweise, damit die Sklavenarbeiter vorhanden sind
die notwendigerweise durch ihre billige Arbeit den Profit derer
garantieren, die aufgrund ihrer privilegierten, meist durch Geburt
garantierten Stellung eben in den Machtpositionen sitzen und
entscheiden, welchen Wohlstandsmüll sie dem Mittelstand vorwerfen,
der dafür das Geld das er 'erarbeitet' hat wieder an sie zurückgibt.
Ein faszinierend absurder Kreislauf des Lebens.
Fortsetzung folgt...
Danke Bastian!
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