Wozu das Ganze? das habe ich mich in letzter Zeit des Öfteren
gefragt. Was ist meine Anstrengung mich selbst zu ändern eigentlich wert, in
einer Welt in der ich mich dadurch im Grunde mehr und mehr zu einem „Sonderling“
mache? In den letzten Monaten habe ich aufgrund privater Umstände und der
sozialen Situation in der wir uns als Familie befinden mehr und mehr versucht
mich „anzugleichen“ und anzupassen, um dabei zu bleiben sozusagen, mich zum
Wohle der Familie zu „re-integrieren“ in eine Gemeinschaft die nach Werten und
Vorstellungen lebt und handelt, mit denen ich mich in keiner Weise mehr
identifizieren kann. Natürlich geht es nicht um mich persönlich, es geht nicht
darum wie wohl ich mich fühle und ob ich glücklich sein könnte, das wird in
dieser Welt für mich nicht möglich sein. Es geht ausschließlich darum, mich
nicht versehentlich ins Aus zu setzen, vor allem der Familie gegenüber aber
auch im Sinne des einzigen Sinns den mein Leben in dieser Welt haben kann,
nämlich die eigene Veränderung im Sinne des Wohles des Lebens wirksam zu machen
und mich in die Lage zu versetzen als Beispiel für die Machbarkeit der
Veränderung der fatalistischen „Natur“ die wir als unsere unabänderliche
Persönlichkeitsstruktur akzeptiert haben zu stehen. Aber wie wirksam kann das
sein? Wie Sinnvoll kann das sein und ist es wirklich notwendig, die eigene
Veränderung und die wachsende Selbstbestimmung anderen vorzuhalten, sich der
Skepsis und dem Misstrauen auszusetzen, sich diesen unerträglichen Diskussionen
der oberflächlichen Selbstrechtfertigung der Lobby auszusetzen? Wie sollte das
jemals einen Sinn machen können? Hat mich irgendjemand dazu bewegen können
einen Weg der Selbstanalyse und des Selbstverständnisses zu gehen? Hat mich
irgendjemand so beeinflusst, dass ich den Weg des größten Widerstandes gewählt
und erkannt habe, dass er der einzig wirkliche Weg zur Selbstbefreiung ist?
Nein, nur das Leben selbst hat mich dazu bringen können, nur meine Erfahrung
einer scheinbar ausweglosen, bedrohlichen Situation. Erst als ich bereits
derart verunsichert war, dass sich mir keine Möglichkeit des Selbstbetruges und
der Ignoranz mehr bot, erst da waren andere Menschen wichtig und interessant,
die mich bei der Entscheidung zu einem Paradigmenwechsel der eigenen Identitäts-
und Identifikationsfrage unterstützt haben. Doch die Entscheidung selbst kam
von mir allein, und nur dieser Wille kann tatsächlich die Disziplin und
Selbstbestimmung hervorrufen die notwendig ist um nicht wieder in die
althergebrachten Muster der Ignoranz und der Verblendung zu verfallen. Alles
und jede Entscheidung zuvor war nur ein Überzug, eine Verkleidung des immer
gleichen Ego-prinzips. Ein Selbstbetrug zur Ablenkung, zur Unterhaltung der
Ich-Persönlichkeit.
Also ist es zwar hilfreich mit anderen Menschen sich
gegenseitig zu unterstützen, aber eine Wirkung nach außen kann und sollte man
sich vielleicht auch überhaupt nicht erhoffen. Dennoch gibt es einen Teil in
mir der sich nach diesem Erfolg sehnt, der erwartet, dass die Arbeit Früchte
trägt, und zwar eben auch bei anderen Menschen. Was ist diese Sehnsucht aber?
Begründet sie sich in der Hoffnung, dass mehr und mehr Menschen sich von den
lebensfeindlichen egoistischen selbstzerstörerischen Mustern des Bewusstseins
befreien zum Wohle und zum Besten aller oder ist es die egoistische Sehnsucht
nach Anerkennung und Resonanz, nach Einzigartigkeit und Besonderheit?
Es ist der persönliche und daher vielleicht egoistische
Wunsch nach wahrer Veränderung der menschlichen Welt. Es ist keine egoistische
Anerkennungssucht und auch nicht der Wunsch nach Besonderheit des eigenen
Selbst. Wenn es so wäre, dann gäbe es noch einen Wunsch weiter zu machen mit
der „Öffentlichkeitsarbeit“. Doch dieser schwindet und ich muss mich fragen, ob
ich leichtfertig bin in dem ich mich diesem Gefühl der Sinnlosigkeit hingebe.
Dieses Aufgeben ist in der Tat egoistisch, denn die Arbeit ist notwendig, das
Präsent sein, sich dabei zu zeigen, sich zu offenbaren und zu stellen, unter
den Möglichkeiten der digitalisierten Welt ist eine Chance, eine Option die man
nicht unbeachtet und ungenutzt lassen darf. Und da spielt es keine große Rolle,
ob man sich wohl dabei fühlt oder ob es einem persönlich Spaß macht. Es ist
notwendig, weil es eben die Veränderung des Selbst zeigt und als lebendiges
Beispiel vorzeigt. Es ist notwendig, weil es zu viele Menschen gibt, die diese
Möglichkeit nicht haben oder sie nicht nutzen. Die sich allein fühlen mit ihrer
Unzufriedenheit und den inneren Konflikten mit der Welt wie wir sie erlaubt und
zugelassen haben. Ich muss mich diesem Gefühl der Niedergeschlagenheit und der
Nutzlosigkeit stellen und mich durch diese Ohnmacht kämpfen, denn das ist ein
Teil meiner eigenen Persönlichkeitsanalyse und der Vergangenheitsbewältigung
die zur Umstrukturierung und Neuausrichtung meiner Persönlichkeit notwendig
ist. Und daher stehe ich für meine eigenen Gedanken der Selbstbeschränkung und
der Selbstbehinderung gerade, atme und stoppe sie, besinne mich auf das Leben
das ich bin und die körperliche Existenz die mich atmen lässt, nutze den Moment
der Selbstwahrnehmung, der Aufmerksamkeit um mir klar zu machen, dass dieses
Programm eben den Zustand der Tatenlosigkeit und der Fremdbestimmten Paralyse
möglich macht der mein Potential als Mensch einschränkt und es verhindert, dass
ich die Erkenntnisse der Lügen und des Selbstbetrugs auch auflöse und die
selbstbestimmte Neuausrichtung am Leben und dem Prinzip der Einheit und
Gleichheit allen Lebens umsetze, anwende und LEBE.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es
zugelassen habe mich dem Gefühl dr Niedergeschlagenheit und der Ohnmacht
hinzugeben und mich gleichzeitig zu verurteilen, weil ich mich innerlich für
faul und bequem gehalten habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe,
die Niedergeschlagenheit und die Ohnmacht zu hinterfragen, ihr Entstehen zu
verstehen und mich zu korrigieren, und mich stattdessen unmittelbar schuldig zu
fühlen, mich zu beurteilen und selbst zu bestrafen mit selbsthemmenden und
zerstörerischen Gedanken.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe mich selbst von vornherein in meinem Handeln und dem Umsetzen
meiner Erkenntnisse zu bremsen und zu blockieren, indem ich mich den Gedanken
der Sinn- und Nutzlosigkeit blindgläubig hingegeben habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe,
die Momente der Niedergeschlagenheit als Chance und Möglichkeit zu sehen und zu
nutzen, die Programme meiner Persönlichkeits- und Gedankenstruktur genau zu
analysieren und zu hinterfragen, ihre Entstehung und Entwicklung zu verfolgen
und sie mir zu vergegenwärtigen um die Fremdbestimmung durch sie aufzugeben und
die Selbstbestimmung unter eigenverantwortlicher Aufmerksamkeit zu übernehmen.
Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu, in dem Momenten
der Niedergeschlagenheit und dem Gefühl der Nutzlosigkeit innezuhalten, bewusst
zu atmen und mich auf das was ich als Teil und Ganzes in dem Moment hier und
jetzt bin zu besinnen, mir den Sinn und Nutzen des Seins in einer Welt der
krankhaften Verlorenheit im egoistischen Geist vor Augen zu halten, der in der
Übernahme und Akzeptanz der Eigenverantwortung für und als das Leben selbst besteht
und darin, die Möglichkeiten und das Potential des selbstbestimmten
Mensch-Seins für das Beste für alle, das Wohl allen Lebens einzusetzen und zwar
so, dass man die Existenz aller Systeme als die Werke menschlichen,
unkontrollierten Einflusses ohne Verantwortung und durch egoistische Ignoranz entstanden als gegeben annimmt
und akzeptiert, dass man die eigene Beteiligung und vor allem die eigene
Verantwortung für die Art ihres Fortbestehens übernimmt und sich als wirksames
Element der Zusammenhänge akzeptiert, so dass man die Verantwortung für sich
selbst als Mensch leben muss und nicht mehr ablehnen oder ignorieren kann.
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