Freitag, 9. Januar 2015

Tag 191 - Nutzlos, Sinnlos, Hilflos - Freiwillige Selbstbeschränkung

wili_hybrid / Foter / CC BY-NC




Wozu das Ganze? das habe ich mich in letzter Zeit des Öfteren gefragt. Was ist meine Anstrengung mich selbst zu ändern eigentlich wert, in einer Welt in der ich mich dadurch im Grunde mehr und mehr zu einem „Sonderling“ mache? In den letzten Monaten habe ich aufgrund privater Umstände und der sozialen Situation in der wir uns als Familie befinden mehr und mehr versucht mich „anzugleichen“ und anzupassen, um dabei zu bleiben sozusagen, mich zum Wohle der Familie zu „re-integrieren“ in eine Gemeinschaft die nach Werten und Vorstellungen lebt und handelt, mit denen ich mich in keiner Weise mehr identifizieren kann. Natürlich geht es nicht um mich persönlich, es geht nicht darum wie wohl ich mich fühle und ob ich glücklich sein könnte, das wird in dieser Welt für mich nicht möglich sein. Es geht ausschließlich darum, mich nicht versehentlich ins Aus zu setzen, vor allem der Familie gegenüber aber auch im Sinne des einzigen Sinns den mein Leben in dieser Welt haben kann, nämlich die eigene Veränderung im Sinne des Wohles des Lebens wirksam zu machen und mich in die Lage zu versetzen als Beispiel für die Machbarkeit der Veränderung der fatalistischen „Natur“ die wir als unsere unabänderliche Persönlichkeitsstruktur akzeptiert haben zu stehen. Aber wie wirksam kann das sein? Wie Sinnvoll kann das sein und ist es wirklich notwendig, die eigene Veränderung und die wachsende Selbstbestimmung anderen vorzuhalten, sich der Skepsis und dem Misstrauen auszusetzen, sich diesen unerträglichen Diskussionen der oberflächlichen Selbstrechtfertigung der Lobby auszusetzen? Wie sollte das jemals einen Sinn machen können? Hat mich irgendjemand dazu bewegen können einen Weg der Selbstanalyse und des Selbstverständnisses zu gehen? Hat mich irgendjemand so beeinflusst, dass ich den Weg des größten Widerstandes gewählt und erkannt habe, dass er der einzig wirkliche Weg zur Selbstbefreiung ist? Nein, nur das Leben selbst hat mich dazu bringen können, nur meine Erfahrung einer scheinbar ausweglosen, bedrohlichen Situation. Erst als ich bereits derart verunsichert war, dass sich mir keine Möglichkeit des Selbstbetruges und der Ignoranz mehr bot, erst da waren andere Menschen wichtig und interessant, die mich bei der Entscheidung zu einem Paradigmenwechsel der eigenen Identitäts- und Identifikationsfrage unterstützt haben. Doch die Entscheidung selbst kam von mir allein, und nur dieser Wille kann tatsächlich die Disziplin und Selbstbestimmung hervorrufen die notwendig ist um nicht wieder in die althergebrachten Muster der Ignoranz und der Verblendung zu verfallen. Alles und jede Entscheidung zuvor war nur ein Überzug, eine Verkleidung des immer gleichen Ego-prinzips. Ein Selbstbetrug zur Ablenkung, zur Unterhaltung der Ich-Persönlichkeit.

Also ist es zwar hilfreich mit anderen Menschen sich gegenseitig zu unterstützen, aber eine Wirkung nach außen kann und sollte man sich vielleicht auch überhaupt nicht erhoffen. Dennoch gibt es einen Teil in mir der sich nach diesem Erfolg sehnt, der erwartet, dass die Arbeit Früchte trägt, und zwar eben auch bei anderen Menschen. Was ist diese Sehnsucht aber? Begründet sie sich in der Hoffnung, dass mehr und mehr Menschen sich von den lebensfeindlichen egoistischen selbstzerstörerischen Mustern des Bewusstseins befreien zum Wohle und zum Besten aller oder ist es die egoistische Sehnsucht nach Anerkennung und Resonanz, nach Einzigartigkeit und Besonderheit?

Es ist der persönliche und daher vielleicht egoistische Wunsch nach wahrer Veränderung der menschlichen Welt. Es ist keine egoistische Anerkennungssucht und auch nicht der Wunsch nach Besonderheit des eigenen Selbst. Wenn es so wäre, dann gäbe es noch einen Wunsch weiter zu machen mit der „Öffentlichkeitsarbeit“. Doch dieser schwindet und ich muss mich fragen, ob ich leichtfertig bin in dem ich mich diesem Gefühl der Sinnlosigkeit hingebe. Dieses Aufgeben ist in der Tat egoistisch, denn die Arbeit ist notwendig, das Präsent sein, sich dabei zu zeigen, sich zu offenbaren und zu stellen, unter den Möglichkeiten der digitalisierten Welt ist eine Chance, eine Option die man nicht unbeachtet und ungenutzt lassen darf. Und da spielt es keine große Rolle, ob man sich wohl dabei fühlt oder ob es einem persönlich Spaß macht. Es ist notwendig, weil es eben die Veränderung des Selbst zeigt und als lebendiges Beispiel vorzeigt. Es ist notwendig, weil es zu viele Menschen gibt, die diese Möglichkeit nicht haben oder sie nicht nutzen. Die sich allein fühlen mit ihrer Unzufriedenheit und den inneren Konflikten mit der Welt wie wir sie erlaubt und zugelassen haben. Ich muss mich diesem Gefühl der Niedergeschlagenheit und der Nutzlosigkeit stellen und mich durch diese Ohnmacht kämpfen, denn das ist ein Teil meiner eigenen Persönlichkeitsanalyse und der Vergangenheitsbewältigung die zur Umstrukturierung und Neuausrichtung meiner Persönlichkeit notwendig ist. Und daher stehe ich für meine eigenen Gedanken der Selbstbeschränkung und der Selbstbehinderung gerade, atme und stoppe sie, besinne mich auf das Leben das ich bin und die körperliche Existenz die mich atmen lässt, nutze den Moment der Selbstwahrnehmung, der Aufmerksamkeit um mir klar zu machen, dass dieses Programm eben den Zustand der Tatenlosigkeit und der Fremdbestimmten Paralyse möglich macht der mein Potential als Mensch einschränkt und es verhindert, dass ich die Erkenntnisse der Lügen und des Selbstbetrugs auch auflöse und die selbstbestimmte Neuausrichtung am Leben und dem Prinzip der Einheit und Gleichheit allen Lebens umsetze, anwende und LEBE.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe mich dem Gefühl dr Niedergeschlagenheit und der Ohnmacht hinzugeben und mich gleichzeitig zu verurteilen, weil ich mich innerlich für faul und bequem gehalten habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe, die Niedergeschlagenheit und die Ohnmacht zu hinterfragen, ihr Entstehen zu verstehen und mich zu korrigieren, und mich stattdessen unmittelbar schuldig zu fühlen, mich zu beurteilen und selbst zu bestrafen mit selbsthemmenden und zerstörerischen Gedanken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst von vornherein in meinem Handeln und dem Umsetzen meiner Erkenntnisse zu bremsen und zu blockieren, indem ich mich den Gedanken der Sinn- und Nutzlosigkeit blindgläubig hingegeben habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt habe, die Momente der Niedergeschlagenheit als Chance und Möglichkeit zu sehen und zu nutzen, die Programme meiner Persönlichkeits- und Gedankenstruktur genau zu analysieren und zu hinterfragen, ihre Entstehung und Entwicklung zu verfolgen und sie mir zu vergegenwärtigen um die Fremdbestimmung durch sie aufzugeben und die Selbstbestimmung unter eigenverantwortlicher Aufmerksamkeit zu übernehmen.

Ich bestimme mich selbst als das Leben dazu, in dem Momenten der Niedergeschlagenheit und dem Gefühl der Nutzlosigkeit innezuhalten, bewusst zu atmen und mich auf das was ich als Teil und Ganzes in dem Moment hier und jetzt bin zu besinnen, mir den Sinn und Nutzen des Seins in einer Welt der krankhaften Verlorenheit im egoistischen Geist vor Augen zu halten, der in der Übernahme und Akzeptanz der Eigenverantwortung für und als das Leben selbst besteht und darin, die Möglichkeiten und das Potential des selbstbestimmten Mensch-Seins für das Beste für alle, das Wohl allen Lebens einzusetzen und zwar so, dass man die Existenz aller Systeme als die Werke menschlichen, unkontrollierten Einflusses ohne Verantwortung und durch  egoistische Ignoranz entstanden als gegeben annimmt und akzeptiert, dass man die eigene Beteiligung und vor allem die eigene Verantwortung für die Art ihres Fortbestehens übernimmt und sich als wirksames Element der Zusammenhänge akzeptiert, so dass man die Verantwortung für sich selbst als Mensch leben muss und nicht mehr ablehnen oder ignorieren kann.

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