Fortsetzung und Ende des Exkurses 'Verhaltensmuster Arroganz'
Tag 166 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen [Exkurs 1: Verhaltensmuster 'Arroganz']
Auszug:
"Arroganz ist also ein erlerntes
Verhalten an dessen Genese das Umfeld einer Person ebenso beteiligt
ist wie die Persönlichkeit selbst. Die Verantwortung für die
Entwicklung solcher Persönlichkeitsstörungen* liegt also bei allen
beteiligten Personen des direkten Umfeldes einer Person, als auch in
der der gesamten Gesellschaft die in ihrer kulturellen Ausrichtung
der Werte und Normen eine derartige Entwicklung mit trägt und auch
fördert."
Fortsetzung
Arrogantes Verhalten hängt fast immer
mit Statuswerten zusammen, die eine Person sich selbst zuschreibt,
ihr Eigen nennt oder zumindest glaubt zu besitzen. Diese Statuswerte
können materieller Natur sein, aber auch ideelle Werte darstellen,
wie beispielsweise eine bestimmte Berufsausbildung, ein Zertifikat
der Gesellschaftlich akzeptierten Institutionen, die Arroganz kann
aber auch dem Gegenteil dieser gesellschaftlich zertifizierten
Überlegenheit entspringen, beispielsweise einem rebellischen
Charakter der besondere Eigenschaften die ihn herausstechen lassen
aus der allgemeinen Norm sein Eigen nennt und sich in den Augen
anderer übe diese bewusste Auffälligkeit einen Wert zuschreibt der
einzig in den Reaktionen der anderen ruht, nicht aber etwa auf dem
tatsächlichen Ergebnis seiner 'rebellischen' Anstrengungen, denn die
sind in dem Fall eines arroganten Rebellen oder Querdenkers lediglich
Mittel zum Zweck.
Ganz gleich welcher Art das arrogante,
überhebliche Verhalten anderen gegenüber begründet wird, seine
unwirkliche und trügerische Natur zeigt sich in der Tatsache, dass
man in jedem Fall auf etwas außerhalb seiner Selbst gestützt ist,
dass man also absolut identifiziert ist mit einem Hilfsmittel, mit
einer Imaginären Krücke aus Gedanken und Glaubenssätzen. Das, was
man sich an symbolischem Selbstwert zuschreibt entstammt nicht dem
eigenen Selbst, sondern ist geliehen, ausgeborgt und stammt aus einem
übergeordneten System bereits bestehender Wertvorstellungen und
Ideologien, die ihrerseits bereits der Kontrolle ihrer Schöpfer
entglitten sind.
Sie ist also eine Selbstbeschränkung,
eine Anpassung an die Ideale anderer, die ebenso beeinflusst und
abhängig von ihrem Glauben an die Wahrhaftigkeit dieser Werte sind.
Exkurs Ende.
Man kann bei alledem nicht oft genug
betonen, dass der Lösungsweg des offensichtlichen Dilemmas
menschlicher Existenz ein absolut realer, physischer, beweisbarer und
direkt beeinflussbarer ist und kein spiritueller Gedankenwahn, kein
Glaubenssystem das die Erlösung hinter verschlossenen Augen und
Türen zu uns bringen wird kann jemals irgendetwas verändern und
wenn wir die Strukturen, die unsere inneren Programmierungen der
Selbstsüchtigkeit, der Faulheit und der selbstgerechten Ideologien
befriedigen sollen aufrichtig betrachten und ihre grundlegenden
Prinzipien und Funktionsweisen durchschauen, dann erkennen wir, dass
es genau diese Prinzipien und Funktionen sind, die uns in die
Situation der Verlorenheit im Bewusstsein, der Selbstvergessenheit
und dem Umherirren in fremdgestalteten Traum- Wunsch- und
Gedankenwelten gebracht haben, und dass die Konsequenzen unsere
Leidenswege und die vieler Millionen und über die Geschichte hinaus
von Milliarden Menschen und anderen Lebensformen sind. Erst wenn wir
aus der Versunkenen, ängstlichen Behausung unserer inneren
Gedankenwelt heraustreten und uns dem Leben stellen, wenn wir
erkennen, dass die hässliche Fratze der Wirklichkeit unser eigenes
Werk ist und dass wir dafür verantwortlich sind sie wieder zu
heilen, erst dann können wir tatsächliche Veränderung
herbeiführen, erst dann können wir dauerhafte, verlässliche, in
Fleisch und Blut übergegangene Prinzipien des Lebens als
lebensbejahende Organisation bewerkstelligen und umsetzen.
Fortsetzung folgt!
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