„Leben wie ein König“ / "Leben wie die Könige"
Eine weit verbreitete Aussage, meist im Zusammenhang mit der
Vorstellung eines Lebens im Überfluss, in zurücklehnender Bequemlichkeit oder
überschwänglicher Konsumgier. Doch was steckt wirklich hinter dem Wunsch zu „herrschen“,
Macht zu besitzen und zu bestimmen? Es ist der Wunsch die Zügel für das eigene
Leben, die eigenen Geschicke tatsächlich wieder in den Händen zu halten. Sich
selbstbestimmt zu entwickeln und im Leben zu bewegen. Da wir das völlig
verlernt haben, da wir in unserem Selbstwert durch die Verlagerung desselben in
imaginäre Images und konsumabhängige Waren zutiefst verunsichert sind, halten
wir Herrschen für etwas, das andere über
uns tun, oder aber das wir über andere tun müssten. Dieser pervertierte Gedanke
der Machtausübung ist eines der größten Hemmnisse tatsächlicher Entwicklung und
eine Sabotage des menschlichen Potentials. Herrschen, Be-herrschen und alleinige
Macht gibt es nur über dich, bzw. dein Selbst. Und genau da beginnt der
Königsweg.
Leben wie die Könige bedeute eben nicht, wie es seit jeher in
den Büchern und Geschichten, bzw. den Geschichtsbüchern beschrieben wird ein
Leben in Völlerei und habgieriger Grausamkeit. Es bedeute auch nicht Ein König als Herrscher über das Volk,
nicht Despot, Monarch oder Diktator. Ein Leben
wie die Könige gibt es nur unter Königen und Königinnen, unter
gleichgestellten Herrschern. Wie soll man die Gesellschaft derer genießen die
man in wahnkranker Selbstverliebtheit missachtet? Die Perfektionierung gestalterischer
Herrschaft muss Gleichstellung anstreben, einen Ausgleich und eine
gemeinschaftliche Anstrengung. Der Drang selbst zu herrschen und die Geschicke
zu bestimmen, als ein einzelner Teil vom Ganzen, kann nur sabotierende Wirkung
auf die Möglichkeiten der potentiellen, eigenverantwortlich getragenen
Entwicklung einer Gesellschaft oder Gemeinschaft haben. Ganz davon abgesehen,
dass eine solche Position allein durch gewaltsame, räuberische Unterdrückung
und Ausbeutung errichtet und gehalten werden kann.
Die eigentliche Macht als Mensch richtet sich letztendlich
immer auf dich selbst und mündet konsequent in das Leben eines Verantwortung
tragenden, in sich selbst ruhenden Menschen, der sich nicht beherrschen lässt
und über nichts anderes herrschen will als sein eigenes Selbst. Und wer sich der
eigene König und die eigene Königin ist achtet, ehrt und respektiert sich
selbst ausschließlich angesichts seiner Taten, worin sie gründen und wohin sie
führen. Darin ist er unantastbar, weder zu verurteilen noch sich selbst verurteilend,
unbestechlich und sicher. Einen sich selbst bestimmenden, lenkenden und
beobachtenden Menschen kann man nur in seiner eigenen Sprache, mit gleichgestellten
Mitteln derart beeindrucken, dass er beeinflusst, bzw. bereichert wird. Und
dieser Eindruck kann nur gelebt vermittelt werden, als das Beispiel, das hier
und jetzt der Fall ist.
Seine eigene Natur in dieser Weise zu schulen, zu kultivieren, an die Prinzipien des tatsächlichen Lebens und all seiner bedingten Abhängigkeiten anzugleichen und die eingeschlagenen Wege an den Prinzipien der einheitlichen Entwicklung eines Ganzen zum Wohl aller auszurichten, das ist die schöpferische Kraft die das gesamte Potential des Menschen abverlangt und ihn wahrhaft lebendig und stark macht. Es gibt nichts erbärmlicheres als einen Sklaven seines fremdbestimmt emotionalen Körpers und jeder Versuch der Rechtfertigung solch reaktionärer Bequemlichkeitsmuster verlagert die eigene Existent mehr und mehr in die imaginäre Welt der Gedanken, während die körperliche Existenz zu einem Instrument des Systems verkümmert.
Seine eigene Natur in dieser Weise zu schulen, zu kultivieren, an die Prinzipien des tatsächlichen Lebens und all seiner bedingten Abhängigkeiten anzugleichen und die eingeschlagenen Wege an den Prinzipien der einheitlichen Entwicklung eines Ganzen zum Wohl aller auszurichten, das ist die schöpferische Kraft die das gesamte Potential des Menschen abverlangt und ihn wahrhaft lebendig und stark macht. Es gibt nichts erbärmlicheres als einen Sklaven seines fremdbestimmt emotionalen Körpers und jeder Versuch der Rechtfertigung solch reaktionärer Bequemlichkeitsmuster verlagert die eigene Existent mehr und mehr in die imaginäre Welt der Gedanken, während die körperliche Existenz zu einem Instrument des Systems verkümmert.
Ein Volk von Königen und Königinnen, das ist das
zivilisatorische Ziel, das dem Menschen und seinem Potential würdig ist. Was
wir bisher verfolgt haben und immer noch mit einem rückwärts gerichteten Blick
in die Zukunft als unseren Weg akzeptieren ist das genaue Gegenteil davon. Es
ist der krankhaft sehnsuchtsvolle Wunsch nach Führung, nach externalisierter
Schuld und damit auch der Auslagerung jeder Eigenverantwortung, nach Regulation
und gewaltsamer Ordnungserhaltung. Es ist ein in einem programmierten Identitätsverlust
gründender Wunsch nach gefühlter Sicherheit, die wir im Grunde nur uns selbst
geben können.
…
Man könnte das Ganze auch andersherum beschreiben, indem man
sagt ein Leben wie die Könige kann es
nur ohne Könige geben. Allerdings wirkt dieser Gedanke im derzeitigen
Angst-Zustand, in einer vollkommen menschen- und lebensfeindlichen Weltordnung,
einem heuchlerischen Wertesystem und der permanent angetriebenen Flucht vor dem
Selbst und seiner Verantwortlichkeit vielmehr Angstverstärkend als einladend.
Richtiger wäre diese Herangehensweise dennoch, denn im Sinne einer Entwicklung gesellschaftlichen Zusammenlebens zum Vorteil aller kann das Herrschen nicht in der herkömmlichen Weise verstanden werden. Das Herrschen wird vielmehr zum Beherrschen im Sinne einer Fertigkeit, sowohl im Umgang mit sich selbst, als naturgegeben auch im Umgang mit den anderen. Dieses „sich selbst beherrschen“ lässt vor allem aber auch keine andere Einsicht zu, als dass das Verstehen seines eigenen Selbst immer in Abhängigkeit zu den anderen und in Interaktion mit ihnen stattfindet, ob rein gedanklich oder auch körperlich, (wobei das Erstere nur bedingt durch die Erfahrung des physischen Erfassens möglich ist), und dass sich genau darin alle gleichen. Anderenfalls wäre überhaupt keine Art der sinngebenden Verständigung möglich.
Richtiger wäre diese Herangehensweise dennoch, denn im Sinne einer Entwicklung gesellschaftlichen Zusammenlebens zum Vorteil aller kann das Herrschen nicht in der herkömmlichen Weise verstanden werden. Das Herrschen wird vielmehr zum Beherrschen im Sinne einer Fertigkeit, sowohl im Umgang mit sich selbst, als naturgegeben auch im Umgang mit den anderen. Dieses „sich selbst beherrschen“ lässt vor allem aber auch keine andere Einsicht zu, als dass das Verstehen seines eigenen Selbst immer in Abhängigkeit zu den anderen und in Interaktion mit ihnen stattfindet, ob rein gedanklich oder auch körperlich, (wobei das Erstere nur bedingt durch die Erfahrung des physischen Erfassens möglich ist), und dass sich genau darin alle gleichen. Anderenfalls wäre überhaupt keine Art der sinngebenden Verständigung möglich.
Es ist und muss jeder Versuch der persönlichen Ausgrenzung durch eine Annahme der eigenen Erhabenheit motiviert sein und ist damit ein gewaltsamer
Akt zum Schaden des Ganzen, und damit natürlich auch zum Schaden des betreffenden
Individuums selbst. Das öffentliche Jammern, das selbstmitleidige Fingerzeigen,
ist ein heute allgegenwärtiges Symptom einer feigen Selbstaufgabe und des
Versuches, sich in scheinlogischen, abstrakten Gedankenwelten eine neue, im
Vergleich zur wahren Natur lächerlich anmutenden Lebens- und
Identitätsgrundlage anzueignen. Ein billiger Ersatz ohne Gehalt, ohne solide
Beständigkeit, Gedanken und Worte ohne jegliche Bedeutung. Daher sind alle
Debatten, jede politische Wendung innerhalb dieser Strukturen lediglich
Ablenkungen, Beschäftigung für den Verstand, damit er sich nicht selbst in
seiner erbärmlichen, geduckten, beschnittenen Position erblickt, erkennt und traumatisiert.
Wo sind die Individualisten in unserer Welt? Woher nehmen
sie ihre Meinungen, ihr Erscheinungsbild, ihre Werte des Anstands, der Moral
und der Ethik? Sie übernehmen sie, sie akzeptieren vorgegebene Nischen, niemand
stellt sich gegen den allgemeinen Strom. Im Gegenteil, sie suchen nach
Mit-treibenden, um sich ihnen anzuschließen, sie möchten sich nicht selbst
rechtfertigen, sondern kopieren zirkelschlüssige Argumentationsketten unter
völliger Ignoranz ihrer eigenen Wahrnehmungsfähigkeit. Angst, und aus Angst
geborener Hass, projizierte Wut die durch den gerichteten Finger wie durch
einen Blitzableiter auf Feindbilder gelenkt wird veranlassen sie zu permanenter Bestätigungssuche. Spaltung, Unsicherheit, ängstliche
Verhaltenheit, Misstrauen und Missgunst sind das Ergebnis und sie schaffen so eine
hervorragend lenkbare Masse, ein Volk nutzbar gemacht als Ressource eines alles verdauenden
Konsumsystems.
Es gibt keine wahren Individuen mehr. Diese würden
hervorstechen, nicht in ihrer Rücksichtslosigkeit, in ihrem zwanghaften Versuch
zu glänzen, sich mit den geborgten Werten zu schmücken um falsche Anerkennung
einzuheimsen. Sie würden durch ihr Brennen für das Leben, ihren
hingebungsvollen Einsatz für die Bereicherung der Gemeinschaft leuchtend
hervortreten. Sie würden sich vor sich selbst rechtfertigen können und vor
jeder Anklage für sich selbst geradestehen. Sie würden ihre erlernten
Fähigkeiten nicht verbergen, sie nicht mystifizieren um sich Vorteile zu
verschaffen, sondern offen und vollkommen transparent ein Beispiel geben, wie
jeder Einzelne sich selbst zum Leben verhelfen, sich selbst als gleichwertiger
Teil einbringen und als solcher teilhaben kann.
Wir leben als Sklaven unserer eigenen Schöpfung, mehr denn
je. Und der einzige Grund ist der Unwille, uns unseren Ängsten zu stellen,
anstatt sie zu verdrängen und irgendwelchen Machtapparaten und Institutionen
imaginär die Verantwortung zu überlassen.
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