Begriffsdefinitionen zum Verständnis, angestoßen durch den Post
Auszug:
Wir ziehen es vor, unsere Kinder zu verstümmeln, ihnen die
Fähigkeit die Welt so zu erkennen wie sie ist zu rauben, damit sie nicht die
Fehler wahrnehmen die wir gemacht haben, damit sie nicht die Feigheit und
Ängstlichkeit sehen die uns dazu veranlasst hat uns hinter Fassaden und in
unseren Gedanken zu verstecken. Doch sie spüren es so oder so. Das Problem ist,
dass sie nicht verstehen WAS sie spüren und eben aus diesem Unverständnis das
einfach in unserer Unfähigkeit begründet ist sie vorbildhaft anzuleiten,
entstehen Missverständnisse und unkontrollierte, selbstzerstörerische
emotionale Reaktions- und Handlungsmuster deren Konsequenz letztlich die
Selbstzerstörung sein wird. Das ist unumgänglich und unübersehbar überall zu
erkennen, da kann man diesen Aspekt noch so sehr als Pessimismus und
Dramatisierung abtun wollen, die Wirklichkeit und die realen Konsequenzen allen
Handelns lassen sich nicht einfach wegdiskutieren. Wir ziehen die würdelose
Selbstverstümmelung und Reduzierung auf triebgesteuerte Egoisten der Wahl eines
gemeinnützigen, mündigen und aufrechten Lebens vor. Schande ist das einzige
Wort, das mir dazu einfällt. Schande über uns als Menschheit, Schande über
unsere hämische Scheinmoral, unser lächerliches Überlegenheitsempfinden und die
Ignoranz unserer Programmatik.
Schande und Gewissen
Was bedeutet Schande und was meine ich damit wenn ich
schreibe „Schande über uns als Menschheit“?
Beispiele offizieller Definition:
„Eine Sache, die jemandem in seinem Ansehen stark schadet“
„Ein empörender, skandalöser Vorgang“
Diese Definitionen sind jedoch äußerst ungenau und können
nicht definitiv gelten. Das Ansehen einer Person ist in erster Linie durch
äußere Faktoren bestimmt, die nicht seiner eigenen Kontrolle unterliegen. Diese
Faktoren können äußerst unterschiedliche Ausprägungen haben, beispielsweise in
unterschiedlichen Kulturräumen und sind nicht von der Person selbst abhängig.
Tatsächliche Bedeutung für die Person und für alle kann Schande nur haben, wenn
sie authentisch ist, also von der Person selbst auch verstanden, akzeptiert und
empfunden wird und wenn unter gleichen Voraussetzungen, also dem Verstehen der
Zusammenhänge und der Akzeptanz der grundlegenden Regeln und Prinzipien als wahr
und allgemeingültig, diese Schande für alle Menschen gilt. „Empörend“ und „skandalös“
sind ebenfalls Begriffe, die vollkommen unterschiedlich definiert und
aufgefasst werden können. Doch wie auch immer sie definiert und aufgefasst
werden sind sie immer künstlich konstruiert und basieren auf Glaubenssätzen und
nicht auf tatsächlicher, allgemeingültiger Gesetzmäßigkeit.
Neue Definition von Schande:
Die Schande ist das innere Eingeständnis einer Tat oder
einer Untätigkeit die vor sich selbst und dem gesunden Menschenverstand nicht zu rechtfertigen ist, wobei der Versuch
der Rechtfertigung aber dennoch unternommen wird um sich imaginär der eigenen
Verantwortung zu entziehen. Dieses Verhalten ist als schändlich zu bezeichnen,
da es die Leugnung offensichtlicher Tatsachen bedeutet und die eigene Fähigkeit
der Einsicht ignoriert und damit die eigene Würde untergräbt.
In dieser Weise ist das Wort Schande in meinem Blog
aufzufassen und in diese Weise sollte Schande verstanden werden. Es geht immer
darum, vor allem bei der Definition emotionaler Begriffe, sie auf das eigene
Selbst zurückzuführen. Die Definition über äußere Faktoren oder gar die
Empfindungen anderer Menschen kann nicht definitiv gelten und verursacht
eine schwammige Auffassung des Gesagten
die Interpretationsfreiraum bisweilen nach Belieben offen lässt und damit die
Auseinandersetzung mit einem Thema ad absurdum führt.
Gewissen
Das Gewissen ist dabei der Teil, in dem die eigene
Selbstrechtfertigung stattfindet. Kann ich für meine eigene Tat oder
Untätigkeit vor mir selbst nicht geradestehen so lastet sie mir auf dem
Gewissen, da ich mit der Lage in der ich mich befinde nicht abschließen kann.
Der Versuch diese Situation durch Scheinrechtfertigungen und Selbstbetrug zu
überdecken ist die schandhafte Tat. Auch sich von der Last zu befreien ist
nicht der richtige Ausdruck, denn Befreiung würde ein Loswerden bedeuten und
das wiederum, dass diese „Last“ auf jemand anderen oder auf die Idee von
Umständen gelegt werden soll. Beides ist ein Konstrukt des Geistes und das
Loswerden eine imaginäre Prozedur die nicht wirklich ist und nicht wirklich
entlastet. Da die sprichwörtliche Last ja eben auf dem aufrecht erhaltenen
Konflikt der versuchten Leugnung der Eigenverantwortung beruht, kann man nicht
die Ursache der Last bestehen lassen und diese gleichzeitig loswerden. Zuerst
muss das Empfinden analysiert und als das erkannt werden, was es ist, nämlich
die Unehrlichkeit sich selbst gegenüber. In dieser schamvollen Erkenntnis muss
man sich der aufrichtigen Einsicht widmen, dass man sich selbst verkannt hat
und nur dann wieder zu sich selbst stehen kann, wenn man sich den Fehler eingesteht
um ihn sich selbst vergeben zu können und sich gleichzeitig dem einen Prinzip
verpflichtet, das diese Ursache behebt und sie für das folgende Leben unmöglich
macht.
Die Befreiung des Gewissens kann nur für dich selbst, in
bedingungsloser Selbstehrlichkeit stattfinden und ist in keinem Fall von
äußeren Faktoren abhängig. Niemand kann dir ein schlechtes Gewissen „machen“
oder dir ins Gewissen „reden“. Auch eine Entschuldigung beispielsweise kann dir
dein Gewissen nicht wirklich entlasten.
Das ist nur eine temporäre Empfindung und eine Ablenkung. Ein
Unterhaltungsevent des Geistes das der Unterdrückung dient. Das Gefühl der „andere“
sei nun wieder versöhnt hat keine Bedeutung für die Ursächliche Struktur des
eigene Verhaltens und Denkens welches die ausschlaggebende Situation hat
entstehen lassen. Ohne die wirkliche Erkenntnis und Akzeptanz der Eigenverantwortung
für die Ursachen die überhaupt erst zu dem Gewissenskonflikt geführt haben und das
aufrichtige Selbst-Vergeben gefolgt von der Selbstverpflichtung, das
ursächliche Denken und Verhalten grundlegend zu ändern ist die „Last“ lediglich
verschüttet und wird akkumulieren, sofern nicht wirklich daran gearbeitet wird.
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