Fortsetzung zu
Tag 164 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 6
Auszug:
"Nach mir die Sintflut scheint dabei
oberstes Mentalitäts-prinzip zu sein, während in Anbetracht der
Zukunft der eigenen Nachkommen ein Glaubenskonzept genährt wird, das
dem Motto 'es wird sich schon irgendwie alles richten' zu folgen
scheint. Alles in allem nicht gerade ein Bild das vor Würde und
Erhabenheit strahlt, sondern eher niedere Triebhaftigkeit und
rücksichtslose Wildheit widerspiegelt, wobei ich ganz bewußt auf
Bezeichnungen wie 'animalisch' verzichte, da das Verhalten des
Menschen unvergleichlich kurzsichtig, selbstzerstörerisch und naiv
erscheint und sich nirgendwo im Tierreich ein Äquivalent hierzu
finden lässt."
Fortsetzung
Wir können die Psychologie nicht
isoliert betrachten, beobachten und analysieren, wir müssen den
Menschen immer als ganzes sehen, als Teil des Ganzen zumindest, aber
im Grunde müssen wir immer das Ganze betrachten um die
Verhaltensmuster, ihre Entwicklung und Verfestigung annähernd
verstehen zu lernen. Annähernd deshalb, weil nur der Mensch der sich
selbst so betrachtet und verstehen lernen will wirklich die Chance
hat, dieses Verständnis seiner selbst auch erschließend zu
erlangen. Es geht ja nicht nur darum, dass niemand in deinen Kopf
hineinsehen kann, dass niemand deine Gedanken lesen kann, denn auch
dann würde der Vorgang des Verstehens dieser Gedanken, die
Interpretation durch den Filter der eigenen Persönlichkeit das
Ergebnis verfälschen. Es geht darum, dass nur du selbst bis in die
Tiefen ergründen und verstehen kannst, wie bestimmte emotionale
Reaktionsmuster, bestimmte gedankliche und bildliche Verknüpfungen
sich als immer wiederkehrende Muster in deinem Bewusstsein, deiner
Wahrnehmung von dir selbst verfestigt haben. Und in diesem
Selbstverständnis kannst du zwar die Prinzipien erkennen, die zu der
Entwicklung dieser Programmierungen und der Fremdbestimmung führen,
aber natürlich kannst du niemandes Entwicklungsgeschichte wirklich
begreifen der nachvollziehen, höchstens in abstrahierter,
vereinfachter, verallgemeinerter Form beschreiben. Daher ist genau
diese Selbstanalyse und der daraus resultierende Prozess der
Selbstbefreiung der erste und endgültige Schritt in die
eigenverantwortliche Mündigkeit die einen Menschen zu einem
vertrauenswürdigen, verlässlichen und unterstützenden Teil der
Gemeinschaft des Lebens macht.
Die Ungeduld, die Sucht nach
unmittelbarer Lösung der Probleme und der persönlichen
Schwierigkeiten lässt den Menschen leider viel zu oft auf
Abkürzungen hoffen, bei denen er den größten Teil der
Zusammenhänge einfach ausblendet und meint, mit floskelhaften
Philosophien und spirituellen Wundern sein ziel der persönlichen
Selbstbestimmung in Freiheit und „Seligkeit“ erreichen zu können.
Was aber passiert, wenn ein völlig in
seinen Gedanken, Erinnerungen und emotionalen inneren Mustern
verlorenes Bewusstsein versucht sich durch Meditation, oder durch
Dauergrinsen und krampfhaft positives Denken ins Hier und Jetzt zu
bringen? Man gibt eben den Programmen und Verhaltensmustern die einen
Prägen, die die Persönlichkeit bestimmen und ausmachen, die man
selbst aber überhaupt nicht durchschaut, freie Handlungsgewalt und
denkt, diese Automatismen würden das eigene Selbst, die Eigene
Existenz repräsentieren.Und durch spirituelle oder religiöse
Wahn-Ideen gibt man dieser unkontrolliert wütenden Verhaltensweise
eine nahezu übernatürliche, unangreifbare Rechtfertigung. Was sonst
bleibt einem übrig, wenn diese Ausrichtung unausweichlich scheitert,
als anderen für diese Niederlagen und Rückschläge die
Verantwortung zuzuschreiben? Die Anklagende, trotzige, hasserfüllte
und aggressive Haltung tritt zum Vorschein, die man bei so vielen
spirituellen und religiösen Gutmenschen wiederfindet wenn man sie
hinterfragt und die einzig und allein dazu dient, dass die Person
sich ihren Selbstbetrug nicht eingestehen muss und sich stattdessen
in egoistischem Ereifern in emotionalen, energetischen
Gedankenspielen verliert.
Aber wir stehen uns selbst immer
ablehnend gegenüber, immer verneinend. Wenn wir uns selbst ertappen,
dann verneinen wir, in unseren Gedanken wiederholen wir immer wieder
„nein, nein, nein... ich doch nicht....nein, ich bin so nicht...“
Fortsetzung folgt...
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