Dies ist ein eigenständiger Post, er ist allerdings zweiter Teil einer Reihe die mit
Tag 171 - The Desteni of Living - My declaration of Principle
beginnt.
Ich habe immer an mir gezweifelt. Und anstatt meine Zweifel
selbst aus dem Weg zu räumen, habe ich darauf gehofft und gewartet, dass andere
das für mich tun würden. Ich habe geglaubt, dass ich durch ihre Anerkennung und
ihr Verhalten mir Gegenüber die Zweifel über mich selbst ausräumen könnte. Und
bei all dem Streben nach Anerkennung und Respekt habe ich mich nur noch weiter
von mir selbst entfernt. Wir werden erzogen und darauf abgerichtet uns in die
sozialen Strukturen um uns herum einzufügen, ohne diese zu hinterfragen, ohne
die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass sie falsch, lebensfeindlich und
wertlos sein könnten. Wir lernen sie zu akzeptieren und übernehmen alle
Bewusstseinsprogramme die dazu notwendig sind, vor allem aber das der Angst,
der Angst davor ein Außenseiter zu werden, nicht dazu zu gehören, nicht Teil zu
haben. Diese Angst bestärkt das verzerrte Selbstbild, das man sich durch die
Reflektion in den Gedanken und Werturteilen anderer anzueignen erhofft. Dieses
Selbstbild aber ist nichts weiter als ein Köder, eine Illusion und sie ist
alles andere als das wahre Selbst. Das wahre Selbst kann nur durch die Freiheit
von Angst erkannt werden. Die unerschrockene Überzeugung die eigenen
Entscheidungen verantworten und für das eigene Dasein gerade stehen zu können.
Auf sich allein gestellt sein, sich vor sich selbst Rechenschaft abzulegen und
sich selbst zu prüfen, ob man für sich alleine stehen kann. Allein für sich
selbst stehen heißt dabei nicht, dass man nicht auf andere angewiesen ist, es bedeutet
nicht, sich aus dem sozialen Gefüge auszuklinken, denn das ist ohnehin
unmöglich, das ist gegen die Natur des Lebens und allen Lebendigen,
sondern es bedeutet ein eigenständiges,
eigenverantwortliches Leben zu führen, sich selbst, bzw. sein Selbst zu
repräsentieren so dass es eine Bereicherung für die Gemeinschaft darstellt und
nicht etwa eine Belastung, so wie es in der menschlichen Welt, in den meisten
sozialen Gefügen und Kulturen heute der Fall ist. Die externalisierte
Selbstfindung führt immer auch zu einer externalisierten Schuldzuweisung,
alles, was nicht den angeblichen Erwartungen und Wünschen gemäß verläuft wird
anderen zugeschrieben, die Ursachen werden verschleiert und es werden
fadenscheinige Gründe erdacht, zu Ideologien und Dogmen verknüpft die einem
wieder ein Handlungskonzept vorgeben, in dem oder durch das man sich eine
Stärkung der eigenen Identität erhofft. All das ist ein aussichtsloses
Unterfangen und im Grunde wissen wir das auch. All die jämmerlichen Versuche
uns selbst anhand externer Ideologien und Konzepten zu identifizieren, die
Hoffnung durch die Gruppierung unter ein Ideal eine Stärkung des eigenen
Selbstwertgefühls real werden zu lassen, all diese mental-emotionalen
Anstrengungen sind zum scheitern verurteilt und alles scheinbar Große und
Großartige das daraus erwachsen ist, ist letztlich zugrunde gegangen und
überdauert nichts und niemanden. Werte wie wir sie heute zu leben glauben sind
nichts als Heucheleien, Lügen die wir uns selbst erzählen während unsere Augen
und Ohren, und auch unsere innersten und geheimsten Gedanken das genaue
Gegenteil der Wirklichkeit zeigen.
Und während wir uns aus Angst uns zu verlieren an diesen
Wahnideen festklammern, zieht das Leben sprichwörtlich an unseren Augen vorbei,
zeigt uns all die offenen Wunden und das Leid das unsere Unachtsamkeit und
Verantwortungslosigkeit verursachen, führt uns unseren eigenen Verlust und
Untergang vor Augen und wir schauen zu als handle es sich um einen Film. Wir
grabschen dabei gierig nach kurzfristigen Leckereien, betäubenden Substanzen,
Unterhaltung und emotionalen Höhenflügen, schlingen wertlose Erlebnisse in uns
hinein, werden immer träger, fetter, süchtiger, abhängiger, bis die Zeit
abläuft und unser Potential wieder den Nullpunkt erreicht.
Das Potential des menschlichen Lebens liegt in der
verantwortlichen Lebensweise die in Anerkennung der unumstößlichen Wahrheit der
Einheit und Zusammengehörigkeit allen Lebens , und dieses Leben zur vollen
Erfüllung zu bringen, das Potential zu nutzen das einem zur Verfügung steht um
sich selbst als ein würdiger Teil des ganzen zu erweisen und nicht als einen
bedauerlichen Fehler, als der evolutionäre Fehlgriff oder besser gesagt die
Sackgasse der Entwicklung zu der wir uns selbst gemacht haben, für die wir uns
selbst entschieden haben. Wir entscheiden uns in jedem Moment der Angst wieder
dafür, entscheiden uns für die Vernichtung, die Zerstörung und verleugnen uns selbst als das Leben das wir
sind. Die Angst davor vom Plan abzuweichen, die Achtung vor den bestehenden Werten
und Strukturen als seine sie etwas unumstößliches, etwas unantastbares. Dabei
wissen wir alle, dass wir eine Möglichkeit zur freien Entscheidung haben. Wir
können, jeder einzelne für das einstehen und aufstehen, was das Beste für alle
bedeutet. Wir können alle Ungereimtheiten und Ungerechtigkeiten der bestehenden
„Ordnung“ erkennen und einsehen, dass wir selbst es so haben entstehen lassen,
dass wir aufgrund unbegründeter, irrationaler Ängste zugelassen haben, dass
eine Ideologie zu unserer Gottheit wird, die alles Leben verbraucht, die die
Formen und Möglichkeiten zur Entfaltung und zur Freiheitlichen Entwicklung
zerstört. Wir alle haben das Geschaffen, was wir heute die menschliche
Zivilisation nennen und von dem wir wissen, dass wir es uns nicht länger
schöndenken und schönreden können, von dem wir wissen, dass es gescheitert ist.
Viel zu leicht verliert man all das wieder aus den Augen,
viel zu leicht lässt man sich ablenken, wird man durch die gebetsmühlenartige Wiederholung
von Angstgründen aus den Mündern der Menschen mit denen man umgeben ist, aus
den Lautsprechern der Medien, in allen erdenklichen Formen zur Anpassung
verführt und verliert sich wieder im Gewühl der Bunten Bilder eines
programmierten und fremdbestimmten Geistes.
Man muss am Schreiben festhalten, das Schreiben nur für sich
selbst eröffnet wieder Horizonte, lässt dich selbst tiefer blicken hinter deine
eigene Verblendung und hinter die Maskerade die du dein eigenes Selbst und dein
eigenes Leben nennst. Nur durch diesen selbstehrlichen Prozess der
Selbstbefreiung durch das Schreiben habe ich festgestellt entsteht ein
Selbstbewusstsein, eine Stärke die tatsächlich wächst und überdauert, so dass
eben diese Rückfälle, die Ablenkungen und Versuchungen immer schwächer und
weniger werden, so dass in immer mehr Momenten das Selbst die eigene Direktive
ist und die Entscheidungen die das eigene und das Leben anderer Bestimmen
werden klarer, verantwortungsvoller und stehen selbst gegen den Widerstand
aller anderen. Doch darf man das nicht mit revolutionärem Charakter oder
rebellischem Gehabe verwechseln. Es gibt Momente i denen ist Konfrontation und
Konflikt unausweichlich und wenn in diesen Momenten kein Zweifel aufkommt, dann
ist es eben so. Doch ruft ein aggressives Vorgehen oder gar zynisches Gehabe
nur Blockade, Aggression und letztlich Gewalt hervor und man muss erkennen,
dass gegen ein zugemauertes, festgefahrenes Bewusstsein kaum ein Mittel
gewachsen ist. Das Potential dient nicht der Überzeugung, sondern
ausschließlich dazu sich selbst zu verändern, als ein Beispiel. Aber es ist
eins der wirksamsten und wahrhaftigsten Beispiele, weil es ein lebendiges,
reales ist und somit jede noch so konsequent strukturierte und komplexe
Ideologie der Verblendung und des Selbstbetruges über die Unausweichlichkeit der
menschlichen Natur und die Unveränderlichkeit der Zustände in Nichts auflöst
und den Sehenden vor vollendete Tatsachen stellt.
Fortsetzung folgt…
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