Montag, 16. Juni 2014

Tag 176 - Psychologie aus der Sicht eines Nicht-Psychologen Teil 12 "Moral und Demokratie"

Âtin / Foter / Creative Commons Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0)


Wo ist die Moral von der man als Mensch so gerne spricht in einer Welt die von Grund auf unmoralisch ist? Wie kann eine Gesellschaft Moral kultivieren, wenn die Gesellschaftsordnung von Systemen und von Menschen innerhalb dieser Systeme bestimmt wird, für die keine moralischen Werte existieren?

Es ist ganz einfach: genau so, wie alles andere was wir an sogenannten gesellschaftlichen, kulturellen  und humanistischen Werten zu haben glauben:  durch Heuchelei, Ignoranz und Selbstbetrug. Fast ausnahmslos alles was wir in unseren Köpfen als Glaubenssysteme und Rechtfertigungen für unsere Existenz als Menschheit aufrechterhalten spielt sich vor dem Hintergrund gedanklicher Glaubenskonzepte ab. Ein humanistischer Dogmatismus, der zwar kontinuierlich mit der Wirklichkeit zusammenprallt und sich unentwegt an ihr aufreibt, der aber krampfhaft von uns aufrecht erhalten wird, weil wir gelernt haben an ihn zu glauben und für ihn zu leben. Das tückische daran ist, dass er gut klingt, dass die theoretischen Gesetzmäßigkeiten und Motive tatsächlich etwas darstellen das es wert ist daran zu glauben. Die Vorstellung, dass wir so sein könnten oder so wären wie wir es uns idealistisch ausmalen, soziale Wesen die am Wohl der Gemeinschaft interessiert sind,  gerade weil dieses Interesse zur Folge hat, dass es dem einzelnen Individuum eben auch zum Besten gereicht. Alles schöne Ideen und unsere emotionalen Prägungen, die Gefühle mit denen wir da spielen, sind angenehm und rechtfertigen immer wieder den auszutragenden Konflikt mit der Wirklichkeit.
Aber was ist diese Wirklichkeit? Wer gestaltet sie? Wer bestimmt ihre Regeln? Sie ist natürlich das Resultat unserer eigenen Ignoranz. Sie ist das Resultat von feiger Verantwortungslosigkeit, welche wie ein Kernprogramm in unsere Bewusstseinsentwicklung integriert ist. Diese Wirklichkeit ist eine künstlich erzeugte, eine von uns Menschen geschaffene, ein Spiel mit den Emotionen, Sehnsüchten und Verlangen der menschlichen Biomaschine, ein Missbrauch der Fähigkeiten und des menschlichen Konzepts zum Wohle der Steuerungsmechanismen einer übermächtigen Maschinerie, dem System elitär gesteuerter Massenmanipulation.

Wie auch immer wir als Gesellschaft, als Menschheit in diesen selbstgeschaffenen Strudel hineingeraten sind, Tatsache ist, dass wir darin ertrinken werden. Wir können uns gerade in dieser Zeit nicht länger etwas vormachen. Wir reden von Werten, Demokratie, Menschlichkeit und tun im selben Moment so, als wäre unsere Lebensweise ein uns auferlegtes Schicksal und als müssten wir die „Ungereimtheiten“ einfach hinnehmen, als müssten wir uns irgendwie mit dem Missbrauch, der Ausbeutung und der feigen kriegerischen Gewalt und der zerstörerischen Profitgier abfinden. Doch wir sind selbst verantwortlich, wir können nicht nur etwas tun, wir haben die Macht alles grundlegend zu verändern. Weshalb wohl versuchen wir jeden alternativen Weg ins Lächerliche zu ziehen? Warum unternehmen wir keine ernsthaften Anstrengungen die Probleme die wir uns selbst geschaffen haben zu lösen, sondern schieben die Symptome vor uns her, betäuben sie und lassen so lange es geht andere für unsere Faulheit und Feigheit leiden? 

Es ist immer dasselbe Prinzip, welches uns in diesen verblendeten Zustand bringt und uns in Umnachtung um uns strampeln lässt in dem verzweifelnden Versuch ein einigermaßen sinnvolles, angenehmes und erfülltes Leben zu leben.  Vor allem in den Gesellschaften die wir nach unseren westlichen Maßstäben als demokratische und freiheitliche bezeichnen ist diese Selbstverblendung und dieser heuchlerische Betrug am Menschen, an den Generationen am stärksten, da wir uns auf die Fahnen schreiben, es quasi als Grundstein unserer Ideologie betrachten frei und selbstbestimmt zu sein, während die Wahrheit kaum weiter von dieser Idee entfernt sein könnte.

Demokratie wird fälschlicherweise als schwach angesehen, als empfindlich und leicht zu zerstören. Diktaturen werden dagegen oft mit brachialer Gewalt, mit Stärke und Autorität in Verbindung gebracht. Dennoch ist die Wahrnehmung eine Diktatur sei stärker und mächtiger als ein tatsächlich demokratisch strukturiertes Volk nur eine Idee. Das liegt einfach daran, dass es noch nie eine wirkliche Demokratie gegeben hat, denn das Volk war bisher nie wirklich Herr der Lage, die Bevölkerung und ihre einzelnen Individuen überhaupt nicht selbstbestimmt und mündig genug um eine tatsächliche Demokratie umzusetzen. Wahre Demokratie ist unumstößlich, unzerstörbar, denn sie folgt immer dem Prinzip des Wohles aller, die Entscheidungen aller sind nicht von Existenzangst und religiöser oder ideologischer Verblendung bestimmt, der Mensch und Bürger einer tatsächlich demokratischen Gesellschaft muss gleich sein mit allen anderen bezogen auf den Zugang zu Informationen und Bildung jeder Art, es müssen die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen gleichermaßen befriedigt werden, ansonsten ist kein Mensch frei zu nennen, kein Mensch in der Lage sein Potential tatsächlich zu entfalten und schon gar nicht im Sinne oder zum Wohle aller, denn sind diese Bedingungen nicht erfüllt muss ein Mensch in Angst leben, muss er Ränke schmieden und andere hintergehen um sich eine Sicherheit zu verschaffen um seine Existenz und vielleicht die seiner Kinder zu gewährleisten.

Entfaltung, Vielfalt, Vielseitigkeit, Wachstum (und zwar kein degeneratives, lebensfeindliches Wirtschaftswachstum so wie wir es aus den heuchlerischen Lügen unserer derzeitigen Führungseliten kennen), zukunftsorientierte Nachhaltigkeit, all das sind Zeichen einer wahrhaft entwickelten Gesellschaft, einer Kultur die von sich behaupten kann gewachsten und entwickelt zu sein.

Fortsetzung folgt...

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