Auszug:
"Der Wunsch Gewalt auszuüben ist ein Wunsch nach Macht und wie jedes Bedürfnis nach Macht über einen anderen Menschen entspringt dieser Wunsch einer Angst. Der Angst vor Übervorteilung, der Angst davor hintergangen oder ausgenutzt, manipuliert und herabgesetzt zu werden. (...)"
„Gier“
Natürlich sind diese Befürchtungen zum Teil aus Erfahrungen
am eigenen Leib entstanden, die Welt und die gesellschaftlichen Normen in denen
wir leben machen ja gerade diese Vorgehensweisen des Hintergehens, der
Ausbeutung und Übervorteilung anderer zu einer Maxime, dem einzigen Weg für die
meisten Menchen zu einem Leben zu gelangen das einem die Grundversorgung und
dazu noch genügend Ablenkung verschafft die man eben wiederum in einem
größtenteils feindlich gestimmten Umfeld zur Erhaltung der eigenen Lebensfreude
benötigt. Darüber hinaus führt diese Angst vor dem Verlust, davor, dass andere
einem die hart erkämpften Grundlagen eines konformen Lebens wieder abnehmen, zu
einer Antriebsmotivation die als Gier bekannt ist und die ein Ziel verfolgt,
nämlich den Status und den Wohlstand, der einem die Befriedigung all der Süchte
nach Unterhaltung und emotionaler Ausschweifung denen man zwangsläufig möchte
man sagen verfallen ist immer weiter auszubauen, auf eine solche Größe
anwachsen zu lassen, dass ein Verlust immer unwahrscheinlicher wird, zumindest
in der Vorstellung, denn letztlich ist man vor dem totalen Zusammenbruch der
eigenen Sphäre aus Angst, Gier, Geld und Macht nie ganz sicher, das liegt in
der Natur des Systems das wir alle entwickelt haben und fortführen. Daher
können wir auch das, was wir als erstrebenswert erachten, den Wohlstand und den
Schutz des Geldes durch die Macht die es mit sich bringt nicht wirklich zu
unserem Vorteil einsetzen und genießen, denn wir werden immer weiter in Angst
gehalten welche mit dem Wohlstand kongruent, bisweilen sogar exponentiell
mitwächst. Gier ist, wie so viele andere Eigenschaften die wir leichtfertig als
‚menschlich“ akzeptieren“ keineswegs ein natürlicher Antrieb der in uns
angelegt wäre und gegen den wir nicht vorgehen könnten. Sie ist gewollt,
beabsichtigt und wird von vornherein in unserer Entwicklung des Bewusstseins
mit eingewoben, indem wir Ängste schüren, fördern und die Grundlage für
rücksichtsloses und kurzsichtiges Verhalten schaffen in einer fatalistischen
Akzeptanz der Gegebenheiten die wir in einer Welt vorfinden in die wir
hineingeboren werden. Wenn Gier tatsächlich eine natürliche Anlage wäre, dann
müsste die gesamte Menschheit längst ausgestorben sein, was zwar wieder
aufgrund der Sinnhaftigkeit dieser möglichen Selbstvernichtung für eine
natürliche Anlage spricht, allerdings ist im Anbetracht der lebensfördernden
Eigenschaften natürlicher Anlagen eine Sinnhaftigkeit von Gier nirgends zu
erkennen. Die lebensfördernden Eigenschaften natürlicher Anlagen, wie dem
Saugreflex, dem Atmen, dem Sexualtrieb sind deshalb Sinnhaft, weil sie die
förderlichen Eigenschaften für die Gesamtheit des Lebens repräsentieren, die
Gesamtheit und das Zusammenspiel, das Gleichgewicht und wenn man so will die
die Harmonie des einen Organismus Leben. Diese lebensfördernde Gerichtetheit
ist natürlich Generationenübergreifend und nicht an das Leben oder die
Lebensspanne eines einzigen Individuums gebunden, das für sich allein weder
einen Beitrag zur Gemeinschaft bedeuten würde, noch für sich allein ohne die
Gesamtheit leben oder überleben könnte.
Doch genau das ist die Persönlichkeitskultur die wir uns
angeeignet haben, der wahnsinnige Glaube es ginge beim Leben um unsere ganz
eigene, persönliche Erfahrungsgeschichte, um unsere individuellen Wünsche und
Vorlieben, sofern diese überhaupt existieren, und um unser ganz persönliches
Glück. Es ist eine dreiste Vermessenheit die sich nur unter Aufbrigung extremer
Ignoranz aufrecht erhalten lässt und diese Ignoranz ist die Kette und die
Selbstbeschränkung unseres menschlichen Potentials das dazu führt, dass wir
eben nichtunser volles Potential leben, dass wir nicht zu dem werden, was wir
sind oder sein könnten, dass wir diese jämmerlichen, unwirklichen Kinofiguren
in unseren Köpfen sind und nach außen eine zurückgebliebene, verängstigte, von
Unsicherheiten und Selbstzweifeln geplagte Gestalt präsentieren. Und vor allem
die scheinbar selbstbewussten, selbstsicheren Rollendarsteller in unserer Welt
sind damit gemeint, denn vor allem ihnen ist die Angst direkt von den
Gesichtern abzulesen.
Fortsetzung folgt...
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