Mittwoch, 18. April 2012

Tag 1 - Besessen von Selbstherrlichkeit - Du bist immer dein eigener Dämon


(verfasst am 14.04.2012)

Eben gerade bin ich genau dem Dämon begegnet, der mich ebenfalls jahrelang besessen und kontrolliert hat, der selbsterschaffene Dämon der Selbstherrlichkeit.
Ich beobachtete die Entwicklung, die Vorbereitung und ich spürte wie sich das kompatible Programm in mir selbst aufrief. Ich erfuhr den Beginn als direkten Angriff auf die Heiligtümer meines Egos, die Eitelkeit, die Selbstherrlichkeit, den Stolz. Ich war zu beginn der Konversation sofort energetisch aufgeladen, zornig und aggressiv. Ich habe ihm genau das gegeben, was er wollte. Man konnte es in der Reaktion des gegenübers genau erkennen, dass jede meiner Handlungen, jedes meiner Worte indirekt ERWARTET wurde. Mir ist in der Beobachtung meiner Selbst und meines Gegenübers aufgefallen, dass die Antwort, also die Reaktion auf meine Handlung und meine Worte schon wenige Millisekunden bevor ich überhaupt meinen Part beendet hatte in Vorbereitung war.
Ich stoppte mich inmitten meiner vorprogrammierten Rolle und brachte mich mit Atmung und Körper wieder zu mir selbst. Ich spürte sofort den Rückfluß der Energien die mich antreiben sollten auf das 'Spiel' einzugehen. Ich hatte bereits einen kleinen Teil mitgespielt, das Biest angefüttert sozusagen also war ich mir auch darüber bewußt, dass ich auf die Konsequenz vorbereitet sein musste. Besonders bemerkenswert scheint mir auch die Tatsache zu sein, dass sich die gesamte Situation schon viel früher als es zunächst den Anschein hatte angebahnt hat. Und ich hatte sogar VERSUCHT mich nicht darauf einzulassen sondern 'ruhig' zu bleiben. Aber ich machte mir nicht wirklich die Ursächlichkeit in mir selbst bewußt. Das vermeidet man gerne, wenn man im Geist als Ego sich verletzt oder bedroht fühlt. Denn von diesem Standpunkt aus empfindet man die Selbstreflektion als Schwäche und sogar als gefährlich. Daher war ich auch nicht 'gefasst' im Moment der Situation. Aus diesem Grund 'reagierte' ich.
Doch dann konnte ich mich stoppen und ich atmete mich wieder zu mir selbst. Dadurch konnte ich in ruhiger Erwartung dessen was kommen würde - und ich wusste genau was das sein würde, denn ich hatte es ja selbst mit heraufbeschworen - die Situation überschauen. Ich beobachtete nicht hauptsächlich mein Gegenüber, sondern vielmehr mich selbst. Wie mit jedem Wort, jeder neuen 'Versuchung' die Systeme der inneren konditionierten Gestalt wieder anzulaufen versuchten. Ich konnte genau erleben wie sich die mächtigen Energien aufbäumten um mich anzutreiben. "Los, mach schon, dann wird es Ihr schlechter und dir besser gehen. Du bist stark genug sie ausser Gefecht zu setzen. Hör nur wie hinterhältig und niederträchtig sie dich angreift, wegen nichts! Hast du das verdient? Bist du nicht erhaben über diese Art?"
Und dann der Blick auf mein Gegenüber um zu sehen: dort sitzt er! Dort sitzt der gleiche Dämon und spricht zu ihr, ebenso wie zu dir. Ein enrgetisches, funkensprühendes Gefecht ist es was er sich erhofft. Daran findet er Freude, deshalb tut er so als stünde er auf deiner Seite. Das heißt, deshalb tust DU SELBST so. Denn du bist es, niemand sonst. Es sind deine gedanken, deine Gefühle, geformt und gestanzt nach dem Bild deiner inneren Welt, deiner Erklärungs- und Bewertungsmuster, deiner Erfahrungen und Erinnerungen. All das hast du selbst Geschaffen als dein Ich. Aber du bist es nicht. Es ist ein sinnloses Unterfangen, einer verschwenderische Verausgabung ohne Sinn und Verstand. Der sich selbst zerfressende Wahn einer Wesenheit die der Sucht nach Genugtuung, der Selbstbefriedigung verfallen ist. Und du bist dein Eigenes Opfer, so wie sie ihr eigenes ist, in diesem Moment und in jedem weiteren der beseelt ist von der Angst sich aus den Fängen der Gewohnheiten, der vergangenen Erlebnisse und der Gedankenmuster zu befreien. Jeder Moment der Rechtfertigung solchen Missbrauchs und sei er auch 'nur' gedacht und scheinbar 'heimlich' ist ein Schnitt in das eigene Fleisch des Lebens, das sowohl dich als auch sie ausmacht.
Das ist verrückt. Du kennst es, du kennst und weißt genau was in ihr vorgeht und dennoch kannst du ihr nicht helfen. Sie muss es ebenso selbst erkennen wie du. Jeder versuch der Überzeugung bedeutet noch mehr Öl in der Flamme, jede Argumentation wird gegen dich verwendet werden. Du weißt es genau und doch kannst du es ihr nicht sagen. Ertragen musst du es als Konsequenz deiner Akzeptanz, deiner eigenen Beteiligung. Und dann stoppen, nicht mehr die Maschine Ölen, sie verrotten lassen. Sich vergeben und sich neu strukturieren. Das ist der leichte, fröhliche Part, das ist der dem Leben zugewandte Teil dieses schmerzhaften Lernprozesses. Und dann Beispiel geben. Kannst du das? Es ist eine Frage der Selbst-Ehrlichkeit und des Selbst-VERTRAUENS. Kann ich mir selbst vertrauen und WISSEN, dass ich es stoppe? Was kann höhere, erfüllendere Bestimmung sein, als so dem Leben und seiner Wahrhaftigkeit zur Freiheit zu verhelfen?

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, die emotionale Energie als mein Selbst zu identifizieren ohne die Verantwortung für die Konsequenzen zu übernehmen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich von meinem Gegenüber in Gedanken abzutrennen, mich als Opfer seines Wahnsinns zu betrachten ohne die Zusammenhänge in Selbstehrlichkeit zu überschauen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, Teil eines gegenseitigen Missbrauchs zu werden, der die Sucht nach energetischer Auf- und Entladung über die gegenseitige Unterstützung als einem Ausdruck des Lebens stellt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich mit meinen Gedanken und Werturteilen, meinen Erinnerungen und den damit verbundenen Gefühlen zu identifizieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe in einer Situation in der ich mich in meinem Stolz verletzt fühlte nicht innezuhaltem um die Befangenheit, Verblendung und Sinnlose Zerstörung die aus einer solchen Wahrnehmung resultiert zu erkennen und zu stoppen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich aus Wut un Zorn versucht habe, einen anderen Menschen emotional zu verletzen ohne zu erkennen, dass ich mir nur selbst schaden kann.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe zu versuchen mich selbst zu schützen und damit eigentlich meinen persönliche Standpunkt meinte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe nicht zu erkennen, dass dieser Standpunkt nicht schützenswert und auch gar nicht relevant für das Leben und für das was das beste für alle wäre ist, und dass mein Versuch auf einer Angst beruht, die ihre bedrohliche Ursache allein in mir selbst hat.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich in Gedanken zu verlieren, anstatt als mein Selbst HIER zu sein.
 
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Wann immer ich mich verletzt oder attackiert fühle, schaue ich nach den Ursachen in mir selbst. Denn ich bin mir darüber im Klaren, dass nur ich selbst mir diese Emotionen verursachen kann. Ich muss erkennen und hinterfragen warum ich auf diese Art empfinde um auch verstehen zu können, was mein Gegenüber dazu veranlassen könnte so zu handeln. Denn beide Systeme, der scheinbare Angreifer und das reagierende Opfer entstammen ein und demselben Muster, sie 'funktionieren' nur gemeinsam in Kompatibilität. Zur Beendigung dieses Ablaufs ist es also unbedingt notwendig, für sich selbst in Selbstehrlichkeit die Gedankenmuster und Wertkonstrukte in sich zu erkennen und zu verstehen die dieses Programm laufen lassen. Nur in diesem Bewußtsein ist es möglich die Situation und den Ablauf neu auszurichten und eben auch in Erkenntnis der absoluten Gleichheit und Gleichwertigkeit dem gegenüber die Unterstützung zur Auflösung des selbstzerstörerischen Verhaltens zu geben.

In einem Moment in dem ein Konflikt sich anbahnt stoppe ich die ihn verursachenden Gedankenmuster, ich atme und bringe mich wieder in den wirklichen Moment des Seins als mein lebendiger Körper in seiner wahrhaftigen Relevanz des physischen Lebens. Von diesem Standpunkt aus kann ich die Mittel und Methoden der selbstehrlichen Selbstoffenbarung nutzen um mich aus dem Gedankengefüge zu befreien und dem Wohle des Lebens zuträglich zu handeln, was bedeutet ein Beispiel zu geben um auch den anderen Beteiligten, direkt oder indirekt diese Möglichkeit der Befreiung zu offenbaren.
 

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