Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe zu glauben, ich sei etwas besonderes
oder müsse etwas besonderes werden.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und es zugelassen habe mir eine persönliche Weltanschauung
zu erstellen, in der ich eine besondere Rolle als die Person
'Bastian' zu übernehmen habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mir alle erdenklichen Szenarien in
denen ich als Hauptfigur eine besondere Aufgabe erfülle
vorzustellen, um dann die Anerkennung und Bewunderung zu bekommen, um
die es mir bei dieser Weltanschauung eigentlich geht.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
mir erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass es mir
nicht um moralisch wertvolle, dem Menschen nützliche Taten geht bei
dieser überwertigen Selbstvorstellung, sondern um das Gefühl der
Anerkennung und Bewunderung, das mir den energetischen "Push"
zur bestätigung meiner Wertvorstellung meiner selbst geben sollte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe, nicht zu erkennen, dass die einzig wahre
Tat die dem Leben und den Menschen zugute kommt die Aufgabe der
Überbewertung der eigenen Person durch die Selbstgefälligkeit des
Ego-Konzeptes und des konditionierten Ideal-Ichs einer
Kultur/Gesellschaft ist.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe in diesem Streben nach Anerkennung zu
manipulieren und zu hintergehen, Strategien zu entwickeln die andere
Menschen nur benutzen um für mich das Ziel meiner Vorstellungen
schnell zu erreichen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass ich gerade
durch diese Handlungsweise des Hintergehens und Manipulierens nicht
mehr in die Rolle eines 'Helden' passe, ganz abgesehen davon dass
diese Idee nur meinem Wahn entsprungen ist und in wirklichkeit nicht
existiert, und dass ich selbst wenn eine solche Situation in der ich
Bewunderung und Anerkennung anderer bekomme eintreten würde, ich
diese im Bewußtsein meiner heimtückischen Vorgehensweise überhaupt
nicht empfangen könnte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe dem Wahn der Selbstidentifikation mit
meinen Gedanken und Vorstellungen zu verfallen, anstatt mich als das
Leben zu erkennen das ich bin, eins und gleichwertig mit allem Leben
hier in dieser Existenz.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich gut oder schlecht zu fühlen,
basierend auf der Dirskrepanz zwischen meiner inneren Vorstellung von
der Wirklichkeit und den tatsächlichen Gegebenheiten und diese
Gemütszustände zu benutzen um. mein Verhalten in welcher Form auch
immer zu meinem Eigennutz auszurichten und zu rechtfertigen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe immer wieder den Schutz des Gewohnten
Verhaltens zu suchen, auch in der Gewissheit seiner unwirklichen
Natur und der damit einhergehenden Selbstaufgabe.
Ich bestimme mich selbst zur Aufgabe
der Überheblichkeit überwertiger Selbstidentifikation als eine
''besondere Persönlichkeit" in der Erkenntnis und Einsicht der
missbräuchlichen, dem Leben abgewandten und parasitären Natur
dieser Ich-Ideologie.
Ich bestimme mich selbst zur Anwendung
der Eigenreflektion in Selbstehrlichkeit und realisiere meine
Existenz als Einheit, in seiner Form gemacht aus dem Leben in seiner
manifestierten Erscheinung.
Ich bestimme mich selbst zur
Abkehr/Analyse/Dekonstruktion/Neuausrichtung von kulturell,
gesellschaftlich und sozial geprägten Gedanken- und Wertkonzepten,
da sie nur der Projektion der individuellen Selbstaufgabe und Hingabe
an die Selbstsucht ideologisch-egozentrischer Verblendung, dem System
des gezwungenen Zusammenlebens, der scheinbar organisierten
Sozialität dienen und nicht dem Leben in seiner grundlegenden
Wahrhaftigkeit.
Ich bestimme mich selbst als das Leben
das ich bin zur Selbstbefreiung von der mentalen Beschränkung in
enge, kulturelle, tradierte Grenzen, die es nötig machen den Drang
nach Freiheit auf vorgegebenen, systemimmanenten Wegen zu
befriedigen, durch Medikation, Alkohol, vermarkteten Sex und billiges
Entertainment.
Ich bestimme mich zu uneingeschränkter
Selbstehrlichkeit in jedem Moment/jedem Atemzug und zur
Demystifizierung der menschlichen Identität als Gefangener seines
Bewußtseins.
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