Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe in Gedanken des Bedauerns und der Reue
zu versinken, meinen gegenwärtigen Gemütszustand aufgrund der
emotionalen Gedanken und Erinnerungsbewertungen zu manipulieren und
mich vom lebendigen Hier meiner Existenz in die Gedanken und Bilder
meines Bewusstseins zu flüchten in denen ich ein emotional geladenes
Spiel unterschiedlicher Persönlichkeitskategorien ablaufen lasse
anhand derer ich mich zu identifizieren versuche, in Vergleichs- und
Wertekategorien einer eingebildeten Maxime oder eines illusionären
Maßstabes der zwar gesellschaftlich und kulturell eine gewisse
Gültigkeit haben mag, der aber dennoch letztlich nicht die Grundlage
meiner wahrhaftigen Selbstwahrnehmung und meines eigentlichen
Selbstwertes als Mensch, als Leben sein kann, denn die ist für alle
gleichermaßen das Leben selbst, der Atem, die Bewegung, der Körper
und nur in der Vorstellungswelt haben die Kategorien und
Wertunterschiede scheinbare Bedeutung.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich selbst anhand mir eingegebener
und von mir akzeptierter Status- und Wertvorstellungen gemessen an
meinem Alter zu bewerten und zu beurteilen, meine Möglichkeiten und
meinen Stand in dieser Existenz, der Gesellschaft, aufgrund meiner
Vorstellungen von einem „Menschen meines Alters“ einzuschränken
durch von mir im Bewusstsein zugelassenen Kategorien und Muster die
ich über mediale und soziale Kanäle und die Vorgaben einer
engmaschig strukturierten Gesellschaftsordnung und ihrer kulturellen
Maßstäbe erfahre und als gegeben akzeptiert habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, dass diese Beurteilungen meiner
selbst mich in Gedankenschleifen des Selbstmitleids und der
Selbstrechtfertigung für Stillstand und Tatenlosigkeit geführt
haben und ich dadurch Verzweiflung und Frust sowie Trotz und
Minderwertigkeitsgefühle meine Stimmung und meinen Antrieb bestimmen
lasse ohne dabei meine eigenverantwortliche Handlungsfähigkeit zu
berücksichtigen, meinen Selbstwert aus mir selbst, aus dem Leben das
ich bin heraus zu erkennen in Gleichheit und Einheit mit allem Leben,
unabhängig von der Zeitspanne meines Daseins und der Bewertung
anhand künstlicher Wertorientierung über Stand, Status und
repräsentative Symbole.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich selbst zu blockieren und zu
sabotieren indem ich mir die Konsequenzen der Flucht vor der
eigenverantwortlichen Handlung nicht deutlich vor Augen geführt
habe, sondern versucht habe sie zu ignorieren und stattdessen meine
Aufmerksamkeit in geschlossenen Gedankensystemen der
Selbstrechtfertigung, der Selbst-Viktimisierung und des
Selbstmitleids zu verschließen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass die Konsequenz
einer unehrlichen Umgangsweise mit Selbstbewertungen aufgrund
künstlicher Gedankenkonstrukte und der Selbstwahrnehmung als
Reflektion meiner Vorstellung über die gesellschaftlichen /
kulturellen Kategorisierungen der Missbrauch meines Selbst und
meines Umfeldes ist, dass dieser Missbrauch vor mir selbst
verschleiert wird durch eben die Selbstrechtfertigungen aufgrund
vorgeschobener Schuldzuweisung und Selbst-Viktimisierung.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe zu erkennen, dass zunächst
vor allem ich es bin der sich selbst bewertet und kategorisiert, der
sich selbst als minderwertig und oder unfähig sieht und in seiner
verzerrten Selbstwahrnehmung diese Muster nach außen trägt und als
diese Vorstellung seiner eigenen Person handelt und wirkt, bevor
andere dieses Wirken interpretieren und eventuell bewerten oder
kategorisieren und dass ich auch in diesem Fall selbst verantwortlich
für die jeweiligen Reaktionen bin auf die ich dann wiederum aufgrund
verzerrter Selbstwahrnehmung unaufrichtig und nach eigens generierten
mustern reagiere und dass ich dabei in keiner weise selbstbestimmt
und als ich selbst in selbst-Ehrlichkeit handeln kann.
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