Donnerstag, 26. Dezember 2013

Tag 157 - SELBST -Bewertung, -Sabotage, -Mitleid, -Betrug [SV1]

Bury Artheads / Foter.com / CC BY-NC-ND


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in Gedanken des Bedauerns und der Reue zu versinken, meinen gegenwärtigen Gemütszustand aufgrund der emotionalen Gedanken und Erinnerungsbewertungen zu manipulieren und mich vom lebendigen Hier meiner Existenz in die Gedanken und Bilder meines Bewusstseins zu flüchten in denen ich ein emotional geladenes Spiel unterschiedlicher Persönlichkeitskategorien ablaufen lasse anhand derer ich mich zu identifizieren versuche, in Vergleichs- und Wertekategorien einer eingebildeten Maxime oder eines illusionären Maßstabes der zwar gesellschaftlich und kulturell eine gewisse Gültigkeit haben mag, der aber dennoch letztlich nicht die Grundlage meiner wahrhaftigen Selbstwahrnehmung und meines eigentlichen Selbstwertes als Mensch, als Leben sein kann, denn die ist für alle gleichermaßen das Leben selbst, der Atem, die Bewegung, der Körper und nur in der Vorstellungswelt haben die Kategorien und Wertunterschiede scheinbare Bedeutung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst anhand mir eingegebener und von mir akzeptierter Status- und Wertvorstellungen gemessen an meinem Alter zu bewerten und zu beurteilen, meine Möglichkeiten und meinen Stand in dieser Existenz, der Gesellschaft, aufgrund meiner Vorstellungen von einem „Menschen meines Alters“ einzuschränken durch von mir im Bewusstsein zugelassenen Kategorien und Muster die ich über mediale und soziale Kanäle und die Vorgaben einer engmaschig strukturierten Gesellschaftsordnung und ihrer kulturellen Maßstäbe erfahre und als gegeben akzeptiert habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass diese Beurteilungen meiner selbst mich in Gedankenschleifen des Selbstmitleids und der Selbstrechtfertigung für Stillstand und Tatenlosigkeit geführt haben und ich dadurch Verzweiflung und Frust sowie Trotz und Minderwertigkeitsgefühle meine Stimmung und meinen Antrieb bestimmen lasse ohne dabei meine eigenverantwortliche Handlungsfähigkeit zu berücksichtigen, meinen Selbstwert aus mir selbst, aus dem Leben das ich bin heraus zu erkennen in Gleichheit und Einheit mit allem Leben, unabhängig von der Zeitspanne meines Daseins und der Bewertung anhand künstlicher Wertorientierung über Stand, Status und repräsentative Symbole.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich selbst zu blockieren und zu sabotieren indem ich mir die Konsequenzen der Flucht vor der eigenverantwortlichen Handlung nicht deutlich vor Augen geführt habe, sondern versucht habe sie zu ignorieren und stattdessen meine Aufmerksamkeit in geschlossenen Gedankensystemen der Selbstrechtfertigung, der Selbst-Viktimisierung und des Selbstmitleids zu verschließen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass die Konsequenz einer unehrlichen Umgangsweise mit Selbstbewertungen aufgrund künstlicher Gedankenkonstrukte und der Selbstwahrnehmung als Reflektion meiner Vorstellung über die gesellschaftlichen / kulturellen Kategorisierungen der Missbrauch meines Selbst und meines Umfeldes ist, dass dieser Missbrauch vor mir selbst verschleiert wird durch eben die Selbstrechtfertigungen aufgrund vorgeschobener Schuldzuweisung und Selbst-Viktimisierung.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es nicht zugelassen habe zu erkennen, dass zunächst vor allem ich es bin der sich selbst bewertet und kategorisiert, der sich selbst als minderwertig und oder unfähig sieht und in seiner verzerrten Selbstwahrnehmung diese Muster nach außen trägt und als diese Vorstellung seiner eigenen Person handelt und wirkt, bevor andere dieses Wirken interpretieren und eventuell bewerten oder kategorisieren und dass ich auch in diesem Fall selbst verantwortlich für die jeweiligen Reaktionen bin auf die ich dann wiederum aufgrund verzerrter Selbstwahrnehmung unaufrichtig und nach eigens generierten mustern reagiere und dass ich dabei in keiner weise selbstbestimmt und als ich selbst in selbst-Ehrlichkeit handeln kann.




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