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Sonntag, 21. Dezember 2014

Tag 189 - Was mache ich hier und wie bin ich dahin gekommen?




















Was mache ich hier und wie bin ich hier her gekommen?

(bzw.: Was ich hier mache und wie ich dahin gekommen bin)

Es ist nicht so, dass ich mich von der Verantwortung lossagen möchte mit dieser Frage. Im Gegenteil. Meine Intention ist es, dieser Frage auf den Grund zu gehen, und zwar gerade im Hinblick auf meine ganz persönlichen und eigenen Handlungen und Entscheidungen.


Die Momentaufnahme (10 Selbsturteile):




1. Ich bin zutiefst enttäuscht von mir selbst.

2. Ich habe große Schwierigkeiten mich selbst zu definieren.

3. Ich habe ein starkes Verlangen nach Veränderung.

4. Ich kann diese Veränderung nicht beschreiben, ich weiß weder wohin ich will, noch was ich  
    dafür tun kann etwas zu verändern.

5. Ich empfinde mich selbst als unzulänglich in fast allen Bereichen.

6. Ich habe starke Schuldgefühle, weil ich das Potential und die Ressourcen die mir zur
    Verfügung stehen nicht nutze.

7. Ich habe keine Schwierigkeiten mich als Versager zu definieren.

8. Das Leben das ich führe kommt mir fremd und aufgezwungen vor.

9. Ich verstehe mich selbst nicht, bzw. vermeide es, mich selbst wirklich aufrichtig zu 
    hinterfragen.

10. Ich stecke fest.
 



Auslegung:

1. Die Enttäuschung im Sinne der Definition des Wortes als eine Wegnahme einer Täuschung hängt mit der Selbsttäuschung zusammen, die ich über mich und von mir selbst gestaltet und aufrechterhalten habe. Ich habe ein diffuses, schwer fassbares, von Emotionen geprägtes Bild von mir selbst. Ich sehe mich als einen Menschen mit einer bewegten Vergangenheit, die vornehmlich von einer Aneinanderreihung von Fehlschlägen und mittleren Katastrophen bestimmt zu sein scheint. Ich habe immer wieder Wege beschritten und diese wieder vorzeitig verlassen, habe keine Kontinuität  und keinen Biss, keinen Ehrgeiz bewiesen. Ich habe keine Erfolge vorzuweisen, keine Leistungen erbracht die mich in irgendeiner Weise nach offiziellen Maßstäben auszeichnen würden.  Bei alledem habe ich aber von mir selbst die Überzeugung getragen, dass ich durchaus in der Lage gewesen wäre und bin, diese Leistungen zu erbringen. Warum und weshalb ich das dennoch nie zu meiner Zufriedenheit geschafft habe war mir nie wirklich klar, und ich habe über viele Jahre hinweg die Verantwortung dafür im Verhalten anderer gesucht und die Umstände meines Lebens beschuldigt. Heute weiß ich, dass ich in der Lage bin vieles zu schaffen, dass ich mir selbst im Weg gestanden habe weil ich mir selbst nicht vertraut und mir selbst nie wirklich etwas zugetraut hatte und weil ich die Disziplin nicht aufbringen wollte durchzuhalten. Ich habe mich immer verleiten lassen den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und dabei immer zur Rechtfertigung ein Gefühl und eine Vorstellung herangezogen die in etwa so lautet: Ich habe so viel Pech gehabt und mir wurde so viel vorenthalten, anderen geht es viel besser und sie haben es leichter. Deshalb steht es mir zu, jede Möglichkeit des persönlichen Vorteils, jede Möglichkeit der Bedürfnisbefriedigung zu ergreifen ohne mich dabei um meine Verantwortlichkeiten und die Folgen dieses kurzsichtigen Handelns kümmern zu müssen.

Eine Urteilsfreie Betrachtung dieser Selbstrechtfertigung deckt folgendes auf:
Wenn es so ist, dass andere Menschen ein „besseres“ Leben und es allgemein leichter haben, dann gibt es mir das Recht, meiner Verantwortung für mein Leben so wie es ist den Rücken zuzukehren und mich mit diesen Menschen zu messen, indem ich mir nehme was ich an Komfort, Bequemlichkeit und Befriedigung bekommen kann. Den Vergleich mit den „anderen“ Menschen und ihrem Leben ziehe ich dabei auf der Grundlage meiner Vermutungen und Interpretationen ihres Alltags und diese richten sich von mir unbemerkt ausschließlich nach dem Konzept meiner eigenen Selbstrechtfertigung. Diese Interpretationen werden  also meine ganz persönlichen Vorlieben, Wünsche und Bedürfnisse in die Leben dieser Menschen hineinprojizieren. Die Wirklichkeit der Lebenssituation und die Systemischen Bedingungen der Lebenswelt machen es für mich aber unmöglich, dieselben Möglichkeiten die anderen Menschen zur Verfügung stehen für mich zu nutzen. Ganz banal was die finanziellen Mittel angeht, beispielsweise. Daher werden meine Mittel zur Bedürfnisbefriedigung nur Ersatzmittel sein. Letztlich bedingt die soziale Situation eines auf der Basis von Neid und Trotz geführten Lebens ohne klare Zieldefinition und Prinzipien, dass diese Ersatz-Befriedigungen die eigene Situation noch verschlechtern, oder gar die eigene Gesundheit gefährden. Ganz davon abgesehen, wie diese Menschen in ihre Situation gekommen sind, in der sie es angeblich „besser“ haben als ich, wird mein Leben auf dieser Ebene von meinen Imaginationen und meinem Wahn bestimmt. Dieser kann verschiedenste Formen annehmen, er kann in Hass ausarten, er kann mich zu einem Süchtigen von bestimmten Substanzen werden lassen, die mir scheinbar Ersatzbefriedigung verschaffen, er kann rein auf die sozialen Statussymbole ausgelegt sein so dass ich diese zu erlangen versuche ohne wirklich hinter dem zu stehen, was sie repräsentieren, er kann auf die emotionale Ebene eines „besseren“ Lebens ausgerichtet sein, so dass ich immer wieder nach den Momenten suche, die mir eine solche Emotion verschaffen so wie ich sie mir in meinen Vorstellungen erwünsche, aber in jedem Fall ist er Selbstzerstörerisch, weil er die eigene Verantwortlichkeit, vor allem auch für die realen Konsequenzen solchen Verhaltens zu ignorieren versucht.

Diese Wahnhafte Flucht vor der Eigenverantwortung lässt alle Vernunft und alle verstandesmäßigen Möglichkeiten einer Selbstreflexion in Anbetracht und Analyse der realen Lebensumstände von vornherein außer Acht. Es ist ein vornehmlich mental konstruiertes Lebenskonzept das einer Ideologie entspricht die der reine Selbstzweck ist. Dabei werden die tatsächlichen Bedingungen nur insoweit beachtet, als sie der persönlichen Bedürfnisbefriedigung des mentalen Konstruktes der Ego-Persönlichkeit von Nutzen sind. Alle andere Gegebenheiten menschlicher Fähigkeit, die Subsumtion der Konsequenzen des eigenen strategischen Handelns, die Wahrnehmung des eigenen Selbst als die Person in einer tatsächlichen Situation,  die Möglichkeit der Selbstbestimmung und der Selbstdisziplin zielgerichteten Handelns, werden bewusst ignoriert. Es wird also eine Selbst-Täuschung aufgebaut, weil sie der Selbst-Sucht der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung gelegen kommt. Der freiwillige Verzicht auf einen Teil der eigenen Fähigkeiten aufgrund egoistischer Motive entlarvt einerseits die selbstzerstörerische Natur des eigens aufgebauten Egos und andererseits die Eigenverantwortung für die eigene, tatsächliche Lebenssituation, vor allem aber natürlich auch für die universalen Konsequenzen des selbstsüchtigen Handelns. Davon abgesehen schwelt im Hintergrund des Bewusstseins das Wissen um die Sinnlosigkeit dieses Selbstbetrugs und die Wahrheit über die Wertlosigkeit dieser künstlichen Strukturen für das eigene Selbst. Das Schuldgefühl ist also zumindest in Teilen offensichtlich in dem Wissen um den alltäglichen Selbstbetrug begründet. Die Enttäuschung ist eine logische Konsequenz eines anhaltenden Versuchs der Aufrechterhaltung schwankender, unsteter und substanzloser Strukturen die in der Begrenztheit der mentalen Fähigkeiten begründet ist. Ein gedankliches Konstrukt kann nur so lange bestehen und wachsen, sich verändern und entwickeln, wie das eigene Bewusstsein in der Lage ist sich zu erinnern, Bezüge wieder herzustellen und die Vielseitigkeit und Vielfältigkeit der realen Umstände in das enge Konzept der Selbstsucht einzufügen. 

Aus der Ent-Täuschung resultiert die Hilflosigkeit die die Schwierigkeiten der Selbstdefinierung  darstellt. Die (vor)getäuschte Identität hat versagt, sie konnte nicht aufrechterhalten werden, was bleibt ist ein unbekanntes Selbst, eine Unsicherheit, etwas scheinbar Fremdes. Die Reaktion ist in natürlicher Weise mit Ängsten verbunden. Diese Ängste werden verstärkt und gerechtfertigt durch das Verlangen nach Geborgenheit im „Gewohnten“. Doch dieses Gewohnte ist bereits als Täuschung entlarvt, bietet also auch keinen scheinbaren Schutz mehr. 

Ein Verlangen nach Veränderung das auf dieser Basis der Verängstigung und der gefühlte Leere und einem empfundenen Verlust beruht kann dann dazu führen, dass diese Veränderung in einem ähnlichen Konzept wie dem ursprünglichen gesucht wird. Man versucht, ein neues Gebilde der Selbsttäuschung aufzubauen, indem man das ursprüngliche einfach nur verändert. Man kann dadurch beispielsweise neue Feindbilder schaffen, die Schuld für das eigene Versagen nun anderen zuschreiben, sich einen neuen Lebensweg suchen, neuen Systemen oder Ideologien folgen ohne sich dabei auch nur einen Deut besser zu verstehen. Tatsächlich macht man immer wieder diesen Fehler sich ein neues Weltbild zu erschaffen, nur um sich selbst den Blick auf die eigene Verbundenheit und die eigene Verantwortung sowohl für sich selbst, sein eigenes Leben als auch die Umstände in denen es sich befindet zu verstellen. Ein auf und Ab, neue Bilder, neue Reize, neue Ziele sorgen für ein Gefühl der Erregung, eine Leidenschaftlichkeit die rein emotional ist und dem Ego als Futter dient, nicht aber dem eigentlichen Leben das man führt als Basis. Daher kommt derselbe Moment der Enttäuschung fast zwangsläufig und verstärkt noch das Gefühl des Versagens, der Nutzlosigkeit und der Sinnlosigkeit eines jeden Unterfangens. Wie auch immer, wann auch immer dieser Moment kommt -und bei manchen mag er niemals kommen, weil ihre Konzepte der Selbsttäuschung gepaart mit privilegierter Stellung im System so gestärkt und clever ausgearbeitet sind, dass sie ein Leben lang anhalten können- er bietet einem die Chance sich selbst zu finden und sich daraufhin zu verstehen, sich selbst kennen zu lernen und einzusehen, dass nur das Selbst-Bewusstsein das die Eigenverantwortung in Einheit und Gleichheit mit allem anderen Wahrhaftigkeit besitzt und einen substanziellen Boden für die eigene Sinnentfaltung bieten kann. Nur das Bewusstsein für die Wirklichkeit der eigenen Beteiligung an allem und die Möglichkeit des eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Einflusses anerkennt die Fähigkeiten und das gesamte Potential eines menschlichen Lebens. Das ist dann der Weg wirklicher Veränderung, der grundlegenden Veränderung des eigenen Selbst und der Natur der Selbst-Täuschung des Bewusstseins.

Wieder ist es die eigene Verantwortung diesen Moment der Enttäuschung und der Frustration, das Verlangen nach Veränderung zu nutzen und sich den Ängsten vor der Einsicht in das unbeachtete wahre Selbst zu stellen. Wenn man sich eingesteht was man geworden ist, in vollem Umfang und sei die Einsicht auch noch so schmerzhaft, kann man sich eben auch wahrhaft und aufrichtig ändern. Etwas, das ich nicht kenne oder kennen will kann ich nur ignorieren, unterdrücken oder gewaltsam beiseiteschieben. Aber all diese Maßnahmen beseitigen nicht das Problem, sondern schaffen nur neue Schwierigkeiten, da sich die ursächlichen Unsicherheiten und die Schuldgefühle  an allen Schwachstellen der künstlichen Persönlichkeit Freiraum verschaffen werden. 

Dies führt zu einem permanenten Kampf, zu einer immer wiederkehrenden Situation der Unterdrückung oder Bekämpfung eben der Unsicherheit, die aus dem verdeckten Wissen um die Unaufrichtigkeit mir selbst gegenüber herrührt und darauf hinweist, dass ich mich in meiner künstlichen Ummantelung nicht sicher fühlen sollte. Alle Anstrengung sich auf diesem Fundament gedanklicher Konzepte zu bewegen und zu bewähren ist letztlich vergebens und wird auf die eine oder andere Weise scheitern müssen, weil eben die Basis eine reine Einbildung ist. Die Prämisse ist fehlerhaft. Das führt natürlich zwangsläufig zu immer weiteren Unsicherheiten und dem Gefühl der persönlichen Unzulänglichkeit für die wiederum Verantwortliche Umstände gefunden werden müssen, um der Annahme der eigenen Fehlbeurteilungen zu entgehen und die selbstehrliche Selbstanalyse zu vermeiden.

Wenn aber die Suche nach Verantwortlichen Umständen und/oder Personen nicht mehr ausreicht um die emotionale Selbstbewertung durchzusetzen und wenigstens temporäre Beruhigung oder das Gefühl einer Sicherheit zu erlangen, dann kann sich das anklagende Konstrukt gedanklicher Rechtfertigung auch gegen dich selbst richten, genauer gesagt gegen die Person/Persönlichkeit die man eben zu sein glaubt und zu der man sich gemacht hat. Denn in dieser Vorgehensweise bietet sich die Möglichkeit einer Kapitulation vor dem Mechanismus der Selbstverurteilung indem man sich als Versager oder als unfähige Person wahrnimmt und endgültig akzeptiert. Darin liegt eine scheinbar dauerhafte Befriedigung oder Befriedung die natürlich nicht wirklich ist. Es scheint eine Flucht nach vorn zu sein bei der man die ohnehin aus dem eigenen Verhalten resultierenden Konsequenzen bereits vor dem Eintritt als Notwendigkeiten voraussetzt und somit dem eigenen Verhalten eine Sicherheit gibt die mit einem freiwilligen Sturz in unbekannte Tiefen vergleichbar ist. Man versucht gar nicht erst mehr, überhaupt etwas Sinnvolles zu verwirklichen, man schreibt den Erfolg jeder Handlung von vornherein ab und bildet sich ein, nicht mehr selbst verantwortlich zu sein. Allerdings hat man lediglich das verantwortungslose Verhalten bewusst als einen Teil der eigenen Natur akzeptiert und bleibt natürlich umso offensichtlicher (sollte man meinen) verantwortlich für die Konsequenzen des eigenen Handelns und der persönlichen Entscheidungen.

In dieser fatalistischen Akzeptanz einer selbst gewählten „Versager-Persönlichkeit“ lebt man ebenso wenig selbstbestimmt und gibt sich freiwillig in die Hände dieses mentalen Konstrukts. Immer dann, wenn das Verlangen nach Selbstbestimmung und nach der freien Entfaltung eines eigenverantwortlichen Selbst an die Oberfläche tritt und sich in der Unzufriedenheit mit dem Verlauf des eigenen Lebens zeigt, wirkt dieser Zustand als fremdbestimmt und aufgezwungen, was er ja auch ist. Allerdings, und hier beißt sich die Katze in den Schwanz, von dir selbst. Die eigene Ergebenheit gegenüber der Person/Natur die man sich selbst zugewiesen hat ist die eigene Entscheidung und die eigene Verantwortung, doch will und kann man das sich selbst natürlich nicht eingestehen, denn das würde das gesamte System des permanenten Selbstbetruges aus den Angeln heben und unwirksam machen, so dass man wieder vor der Fremdartigkeit und dem Unbekannten des eigenen Selbst in Einheit und Gleichheit, in universaler Verantwortlichkeit stehen würde. Davor aber hat man die größte Angst, der Grund warum man überhaupt diese Anstrengungen sich selbst derart zu blenden auf sich genommen hat. 

Alle Konsequenzen die aus einer verantwortlichen Annahme der eigenen Person als Schöpfung der persönlichen Zustimmungen und Bewertungen resultieren würden stehen im totalen Gegensatz zu der kurzsichtigen Sucht nach Bedürfnisbefriedigung und persönlichem Vorteil in permanenter Suche nach energetischer Aufladung die das Ego als reines Gedankenkonstrukt benötigt um sich durch emotionale Reibung, durch das Erleben von Gefühlsmomenten der Auf- und Entladung immer wieder seiner eigenen Existenz zu versichern. Diese bleibt dabei immer nur ein temporärer Annahmefaktor, eine Einbildung die in ihrer Art, in ihrem Zustand und ihrer Konsequenz immer variiert und nicht verlässlich, vertrauenswürdig oder zuverlässig sein kann. Die Einsicht in die Einheit und die Verantwortlichkeit für das Leben im Ganzen bedeutet auch zu akzeptieren, dass die Welt so wie wir sie alle mitgestaltet und getragen haben neu geordnet werden muss und dass dieser Prozess der Umkehr notwendigerweise ein langwieriger und schwieriger Weg ist, der die Selbstdisziplin und das Verantwortungsbewusstsein eines jeden abverlangt. Notwendig und unerlässlich aber ist dieser Weg, wenn wir tatsächlich als Menschen in Würde und zusammen leben wollen, so dass wir unser Potential gemeinsam entfalten können, entsprechend unserer tatsächlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten. Aller Wahn und Glaube kann den Verrat am Leben selbst den wir Menschen begehen und begangen haben nicht verdecken oder ungeschehen machen, und rechtfertigen schon gar nicht. Denn was sind Wahn und Glaube oder aber der Fatalismus anderes als die freiwillige Ignoranz gegenüber der Wirklichkeit, der Wirklichkeit der Welt die wir gestaltet und akzeptiert haben, und der Wirklichkeit unserer tatsächlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten als Menschen? Dieses Verhalten, das ziemlich exakt das der Menschen überall auf der Welt, in den Systemen und den politischen Strukturen beschreibt, ist nicht nur ein einfacher Verrat am Leben selbst, es ist auch noch ein unvergleichlich feiger Verrat. 

Ich stecke fest – das beschreibt eben genau den Zustand der sich durch den Kreislauf immer wiederkehrender Ent-Täuschungen und erneuter Selbstaufgabe durch das Schaffen neuer gedanklicher Rechtfertigungen und imaginärer Persönlichkeitsmerkmale bei gleichzeitigem Wissen um die Wirklichkeit der Angst vor sich selbst und der eigenen Verantwortung ergibt.
Dabei ergeben sich in jedem Moment der Ent-Täuschung Möglichkeiten den Kreislauf zu durchbrechen und einmal den Weg direkt in die Angst zu gehen und sich ihr – und damit sich selbst – zu stellen. 

Auch diese Entscheidung obliegt allein der Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen. 

Tatsächlich ist also die Frage „Was mache ich hier und wie bin ich hier her gekommen?“ nur an sich selbst zu stellen, da sie ausschließlich von dir selbst in aller Tiefe und in allen Details beantwortet werden kann. Man muss es aber auch wollen, man muss sich dieser Antwort stellen, weil sie keine einfache, schnelle Lösung bereithält, sondern in aller Regel zunächst eine schmerzhafte, peinigende Erkenntnis, nämlich die der Lebenslüge auf deren Basis man sein bisheriges Leben geführt und seine Entscheidungen getroffen hat. Es ist also nicht überraschend, dass vor allem diejenigen Menschen die sich soweit zum Opfer der Systeme gemacht haben, dass ihnen alles zu entgleiten droht, die sich existenziell und in ihrer Identität extrem bedroht fühlen die Entscheidung zur Selbstbefreiung von der eigenen Lüge treffen und bereit sind, sich dieser enormen Angst zu stellen. Denn sie haben bereits viel ertragen und sich selbst leiden lassen. Ein Mensch der sich noch in der rosaroten Wolke des Komforts eines räuberischen Systems und der parasitären Gesinnung befindet wird sich zunächst kaum davon befreien wollen, bis er bemerkt dass die rosarote Färbung seiner Wolke vom Blut des Lebens vieler anderer herrührt und es ihm klar wird, dass er eins mit ihnen ist und der Unterschied der Wertigkeiten reine Einbildung ist.

Fortsetzung vorgesehen.
 

Montag, 25. Februar 2013

Tag0015 - Der Lerneffekt des bewußten Verzichts














Unsere Lebensweise, der scheinbare Wohlstand den wir genießen, die Überflußproduktion, vor allem der Nahrungsmittelindustrie ist so abgrundtief verwerflich und inakzeptabel, dass einem die Worte fehlen. Beziehungsweise sind diese Zustände schon so oft in unterschiedlichster Weise formuliert und der Öffentlichkeit präsentiert wurden, ohne dass sich nennenswerte Änderungen ergeben hätten und man kommt irgendwie zu dem Punkt, dass es keine Ausdrucksweise zu geben scheint, kein Medium zur Übermittlung der 'Botschaft', das verstanden wird und das es dem Empfänger unmöglich macht sich abzuwenden. Ich war gerade wieder dabei, nach einer Phase des Verzichts auf Milchprodukte, mich wieder an den Verzehr von Käse zu gewöhnen, aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit und auch aus sogenanntem 'Appetit', ein Luxus der Nahrungsaufnahme den sich auch nur ein kleiner und immer kleiner werdender Teil der Menschen überhaupt erlauben kann. Doch es ist mir einfach nicht möglich dauernd wegzusehen oder mich beim Essen eines Käsebrotes ständig in Gedanken ablenken zu müssen von der Tatsache der unerträglichen, lebensverachtenden Mechanismen die hinter der Produktionskette dieses Nahrungsmittels heute stehen und arbeiten. Da ist es, wenn diese Art des Vergleichens von Lebenswürde überhaupt sinn macht, schon eher zu vertreten ein Stück Fleisch zu essen, denn das Martyrium dieses Tieres hat wenigstens ein schnelleres Ende, während die Milchkühe pausenlos immer wieder zwangsgeschwängert werden, während die Kälber wie ein lästiges Nebenprodukt einfach im Müll landen. Es hängen also an den paar Litern Milch einer Kuh das Blut und das Leben vieler Kühe sozusagen und letztlich der qualvolle Tot des vergewaltigten und ausgebluteten Muttertieres selbst. Der Käse müsste tief rot sein, und so auch alle anderen Milchprodukte die uns in bunten Verpackungen in den Supermärkten angeboten werden. Und tatsächlich ist natürlich auch diese Milch die dann verarbeitet wird oder die wir zu trinken beabsichtigen keinesfalls mehr als Milch zu bezeichnen wenn sie in den Regalen landet und durch allerlei Zusatzstoffe wie Farbstoffe der Vorstellung des Kunden von einem gesunden Stück Käse angepaßt. Nicht zuletzt auch aufgrund der unerträglichen Haltung der Tiere, der Qualen und der Pein die sie zu erdulden haben ist es unumgänglich sie mit einer großen Menge von Medikamenten am Leben zu halten, sonst würden sie wahrscheinlich unter diesen Umständen nicht einmal eine Woche durchstehen. Und natürlich landen all diese Rückstände und Wirkstoffe letztlich in der Milch. Da gibt es keine verantwortungsvollen Filtermechanismen und Methoden. Das müssen wir schon schlucken, wenn wir es uns anmaßen auf diese Art und Weise unsere unersättliche Konsumsucht zu stillen.

Ich weiß natürlich, dass mein Verzicht auf diese Produkte keinen großen Einfluß haben wird auf die Nahrungsmittelinustrie, dass sie übermächtig ist und immer weiter wächst, ihre Methoden des Raubbaus am Leben immer weiter verbessert. Doch ist es nicht diese Industrie die allein verantwortlich ist dass all das geschieht, sondern es sind die Menschen die konsumieren und daher ist es mein persönlicher 'Schalter' sozusagen, das, was ich sofort tun kann um einen kleinen Stein zu werfen, mein Mittel so weit es diesen Zweig des Gesamtproblems betrifft. Und daher übernehme ich diese Verantwortung auch insoweit es mir möglich ist. Dass das niemals das System verändert ist klar, darum soll es hier nicht gehen. Verantwortlich für diese Mechanismen ist das gesamte System, die Toleranz und Erlaubnis, die Akzeptanz der Menschen, aller Menschen in allen Bereichen des Lebens und der Lebensphilosophie der Gesellschaft. Das ist nur ein Punkt an dem jeder sehen kann, und so auch ich, wie sehr wir darauf geeicht sind den 'einfachen' und 'gewohnten' Weg zu gehen, wie schnell wir zurückfallen in die selbstgerechten Ideologien der egozentrischen Welt- und Lebenssicht, wir als unsere Gesellschaft konstituieren und aufrecht erhalten. Und wenn es nicht passieren sollte dass man fällt, und man es tatsächlich einmal schafft auf ein solches Produkt dauerhaft zu verzichten, dann erkennt man ziemlich schnell, dass man gezwungen ist zu konsumieren, dass man ihm nicht entrinnen kann, dem System, den Klauen und Tentakeln die uns fest umschlossen halten. Denn alles, auch das, was eben beispielsweise keine Milchprodukte enthält, alles was wir konsumieren, unterstützt und bezahlt eben genau dieselben Firmen, Unternehmen und Konzerne, die mit der Ausbeutung und lebensverachtenden Produktion solcher sogenannter 'Lebensmittel' wie dem industriell gefertigten Käse und der Milch Profit schlagen. Nur ein Beispiel für die Unausweichlichkeit ist das oftmals in veganen Produkten verwendete Palmöl für dessen Produktionsprozesse ebensolche lebensverachtenden und rücksichtslosen Mechanismen des Raubbaus und der Zerstörung von Lebensraum vieler Tiere die Folge sind. Natürlich vor allem aus dem Grund, weil der Profit die Unternehmen überhaupt erst zur Herstellung veranlasst. Es ist also natürlich keine Lösung zu verzichten, genausowenig ist Vegetarismus die Lösung der Problematik von Massentierhaltung und Tierquälerei in der Fleischproduktion. Es ist die kultivierte Ignoranz und Selbstentfremdung des Menschen in der Selbstaufgabe und Hingabe an ein System der Hoffnungen und Illusionen die zu diesen Konsequenzen in allen Produktionsbereichen führt.
Dennoch ist der Verzicht für uns, die wir in den reichen und mächtigen Überflußgesellschaften Leben, eine Option um die Einsicht und die Überzeugung der Untragbarkeit dieser Umgehensweise mit dem Leben auch umzusetzen. Ein Schritt, Selbstbewußtsein auf diesem Gebiet zu erlangen und im Verlauf dieses Prozesses der Entwöhnung die tiefe Verwurzelung dieser Denkstrukturen und der Selbstrechtfertigungsmechanismen tatsächlich bis ins letzte Detail zu erkennen, um sie letztlich auch wirklich und wirksam auflösen zu können.
Das ist dann auch die Botschaft die verstanden und gehört werden kann, die Botschaft des Exempels, des gelebten, umgesetzten Beispiels. Das gilt für alle Bereiche der Systemkonfrontation, der verantwortungsbewußten und gelebten Kritik. Dass die Worte nicht nur Gedanken bleiben, sondern dass sie ins Fleisch übergehen, dass sie gelebt werden. Das ist es, worauf es bei Veränderung ankommt. Nicht der Verzicht selbst, sondern das Verändern des Selbst, das Verstehen-lernen der eigenen Prägung, der Programme die in uns tief verwurzelt sind und unsere Identität bestimmen, bis wir sie bis zu ihren Anfängen zurückverfolgen, in uns selbst aufspüren, analysieren, dekonstruieren und uns selbst neu ausrichten, selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Der Appetit, das Verlangen, der Geschmack, die Vorlieben und Gewohnheiten, warum sind sie so geprägt und woher kommen sie wirklich, sind sie selbstbestimmt, eigens gewollt oder vorprogrammiert, anerzogen, angewöhnt? Ist das Freiheit, wenn man sich und sein Leben, seine Entscheidungen, nach diesen Mustern und Programmen richtet, ohne sie zu verstehen, ohne nach dem 'Warum überhaupt?' zu fragen?

Es ist offensichtlich, wir sind nicht frei, wir können längst nicht mehr entscheiden was oder wen wir durch unser Konsumverhalten unterstützen, denn wir stützen immer das gesamte System. Wir haben unsere Selbstbestimmung zusammen mit unserer Verantwortung abgegeben, wobei wir die Verantwortung immer noch tragen, nur haben wir eine Illusion der Freiheit dafür in unser Bewußtsein eingepflanzt bekommen. Wir können das System durch Aktivismus nicht mehr stoppen. Die einzige, wirkliche Gefahr oder Bedrohung für diese Strukturen, für die Macht der Institutionen, ist die selbstehrliche Selbstanalyse, ein willentlich entschiedener Prozess des Selbstverständnisses, sich als Mensch als das zu erkennen, was wir sind, zu lernen wie unsere Gedanken- und Bewußtseinsstrukturen, unsere Emotionen, Gefühle und Ängste arbeiten, funktionieren und in Gang gesetzt werden. Wenn wir uns selbst verstehen, uns selbst kennen, dann können wir nicht mehr einfach manipuliert und programmiert werden, dann lassen wir uns nicht mehr auf Scheinargumente und Scheinexistenzen in einer gesellschaftlich- kulturellen Illusion ein. Vor allem aber lassen wir unsere Kinder nicht mehr den selben Gehirnwäscheprogrammen zum Opfer fallen die uns unfrei, ängstlich und verantwortungslos haben werden lassen, die uns unserer Würde entledigt haben. Erst durch diese Schritte der Veränderung unseres Selbst können wir das System verändern und die zerstörerischen Mechanismen stoppen. Es wird durch uns am Leben gehalten, oder besser gesagt wir sind dieses System, wir leben es, und daher müssen wir auch die Veränderung leben um sie zu bewirken. Es kann keinen anderen Weg geben. Und daher ist nicht die direkte Konsequenz des Verzichts auf Fleisch, Milchprodukte oder andere Konsumartikel die Lösung, sondern der selbsterhellende Prozess der Entwöhnung, der einem, wenn er in Hingabe und Selbstehrlichkeit gegangen wird, die Augen für die Programme und Gedankenstrukturen öffnet, die einen zur Selbstaufgabe, zur Unmündigkeit und Unfreiheit, zur Ängstlichkeit erst verleitet haben. Jeder Verzicht auf Überflüssigkeiten und die allseits gepriesenen Konsumartikel dieser Gesellschaft ist ein Lernprozess der zu mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung führen kann.


Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 25.02.2013

Montag, 11. Februar 2013

[Re-Set]=>Tag0001 / Selbst-Korrektur der Selbst-Verpflichtung




















Applikation der selbstehrlichen Selbstausrichtung und der Selbstbefreiung von den Bewußtseinsgetragenen Programmen. Bedingungslose Selbstanalyse - Tag Eins


Es ist kein 'Reset' in dem Sinne, es werden nicht alle vorherigen Einstellungen 'gelöscht' und das System in den Ausgangszustand versetzt, dennoch ist es ein 'wieder-festlegen' oder ein 'wieder-neu-bestimmen' meiner Selbstausrichtung und Selbstkorrektur, immer im Prozeß der Selbstbefreiung, dem bewußten Entschluß Schluß zu machen mit den trügerischen Programmen und Systemen der Selbstverblendung, der willentlichen Abkehr vom Leben und der Eigen(en)-Verantwortlichkeit.
Der Blog bis hier, bis Tag 108/109, steht und behält seinen Platz selbsterständlich in meinem Prozeß der Reise ins Leben(dige Sein). Er war ebenso erforderlich wie unerläßlich um zu diesem Punkt der Selbstkorrektur überhaupt erst zu gelangen, ist daher also auch nicht in Frage gestellt.
Allerdings ist es eine neue Vereinbarung, diesmal unter den jetzigen, realen Voraussetzungen meiner aus dem vorherigen Prozeß gewonnenen Einsicht, und daher setze ich den 'Zähler' der festgelegten Zeitspanne meiner Vereinbarung des täglichen mich-selbst-frei-Schreibens in sieben Jahren von 109 zurück auf eins, da der zu bewältigende Punkt meiner Persönlichkeitsstruktur, meiner inneren Programme, derartig bedeutsam für die Vereinbarung mit mir selbst ist, dass ich sie nur so wahrhaftig in Selbstehrlichkeit und Selbst-Bewußtsein der Eigenverantwortlichkeit wirksam treffen kann.

Ich beginne gleich mit der Selbstvergebung, da ich begleitend zu diesem Blog einen Vlog noch veröffentlichen werde, der die Details, einzelne Punkte der Einsicht und der Konsequenzen für mein Leben das Leben selbst behandelt.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe die notwendige Selbstarbeit und Eigenverantwortlichkeit für die Selbstarbeit und die erforderlichen Schritte in Selbstehrlichkeit nicht klar und eindeutig für mich selbst zu formulieren und zu integrieren, so dass ich die Umsetzung und das leben der Worte die ich in diesem Statement des Vertrages mit mir selbst festschrieb nicht eindeutig und bindend angewandt habe und ich dadurch meinen Persönlichkeitsprogrammen erlaubt habe in schwierigen Momenten, in denen die Hingabe an die Aufgabe der Reise ins Leben besonders bedeutsam und wichtig gewesen wäre, die Kontrolle zu übernehmen und ich mich durch diese Mechanismen und Strukturen der Selbstrechtfertigung der Untätigkeit selbst auf diesem Weg sabotiert habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich im Zuge der Erkenntnis der mangelnden Hingabe an die Aufgabe mich für und als das Leben in Eigenverantwortlichkeit zum Wohle allen Lebens neu auszurichten, mich zu erkennen und die fremdbestimmten, eingefleischten Programme, Konditionierungen und Gewohnheiten nicht gestoppt zu haben und mich mit gesundem Menschenverstand offen und selbstehrlich neu zu verpflichten, sondern stattdessen in schleichender Selbstverurteilung und Schuldzuweisungen verstrickt immer wieder versucht habe die notwendigen Schritte aufzuschieben und auf 'Äußere Umstände' zu warten in denen ich dann in meiner Vorstellung bereit und in der Lage wäre, meine Aufgabe die ich mir selbst gestellt habe zu erfüllen, ohne mir klar zu machen, dass ich mich damit abhängig von einem Gedankensystem mache, das ich selbst geschaffen habe und das mir immer wieder illusionäre Möglichkeiten eröffnet, mich selbst zu sabotieren und von der eigenständigen, selbstbestimmten Selbstarbeit zur Selbstbefreiung abzuhalten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich von Gedankenstrukturen und emotionalen Reaktionen beeinflussen zu lassen ohne sie zu hinterfragen, zu erkennen und zu verstehen, dass ich selbst verantwortlich für alle emotionalen Reaktionen und die darauf folgenden Schutzmechanismen der Separation, der Frustration und trotzigen Selbstrechtfertigung bin und dass diese selbst dann wirken und ich ihnen auch dann die 'stille' Erlaubnis gebe mich zu bestimmen und mein Handeln und Denken zu beeinflussen, wenn ich in Gedanken glaube mir ihrer Funktionen bewußt zu sein, denn allein die Tatsache, dass ich sie zulasse, dass ich den Moment des selbstbestimmten 'Stoppens' dieser Programme verpasse oder verstreichen lasse bedeutet in erster Linie ein erforderliches, eigenverantwortliches Statement der Selbstkorrektur, wobei die alleinige Bewußtmachung der Funktionsweise und das Beobachten der Programmabläufe nicht ausreichend ist um diese Aufgabe zu erfüllen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, dass ich mir weiszumachen versucht habe, dass es vor allem auf das quantitative Pensum der Arbeit des täglichen Schreibens ankäme, ohne dabei wirklich zu verstehen/einzusehen, dass dieser Gedanke meine Selbstsabotage bei der Selbstverpflichtung zu bedingungsloser Selbstehrlichkeit und Hingabe an das Leben zum Wohle allen Lebens vorbereitet und unterstützt, indem er die Voraussetzungen für Selbstverurteilung und Vergleichender, also separierender Messung und Bewertung schafft.

Ich bestimme und verpflichte mich hier und jetzt in diesem Atemzug selbst, die erkannten Systeme meiner Selbstsabotage in bedingungsloser Selbstehrlichkeit anzugehen, zu analysieren und zu dekonstruieren, sie in mir als die gelebte Selbstaufgabe zu stoppen und mich selbstbestimmt, eigenorientiert neu auszurichten und in der Erkenntnis dieser faszinierenden Gedankenstrukturen und ihrer Konsequenzen diesen Punkt im Prozess meiner Selbstbefreiung zu nutzen um mich tatsächlich lebendig zu entwickeln, das heißt bedingungslos meine Fähigkeit zu Selbsteinsicht in Selbstehrlichkeit und zur gelebten Entscheidung FÜR das Leben und für das LEBEN meiner Worte anzuwenden, das Vertrauen in mich selbst durch die Akzeptanz meiner Eigenverantwortlichkeit in diesem Prozeß in vollem Umfang zu übernehmen, da ich nur diese eine Möglichkeit habe tatsächlich zu leben, ohne mich bewußt selbst zu betrügen und zu sabotieren, mich nur auf diesem Weg von den emotionalen, gedanklichen Programmen und Systemen des Selbstzweifels, der Selbstaufgabe und Selbstsabotage und der daraus sich entwickelnden Selbstsucht befreien kann, da ich deutlich sehe und erkenne, was die Konsequenzen dieser Selbstaufgabe sind, dass sich durch sie all die lebensfeindlichen und lebensverachtenden Strukturen der kulturellen Glaubenssysteme, der Autoritätshörigkeit, der Verantwortungslosigkeit, des Hasses und der Selbstverachtung, vor allem aber auch der das Selbst beschneidenden ANGST der menschlichen Lebenswelt entwickeln.
Ich kann vor mir selbst nicht die eigene Verantwortlichkeit für mein Wirken und Mitwirken am Leben und den menschlichen Gesellschaften verleugnen und gleichzeitig von mir selbst eingenommen sein, mich als wertvollen und sinnsuchenden Teil des Ganzen betrachten - und das will man in dieser selbstbetrügerischen Verblendung eines abgetrennten Opfers der Umstände ja auch gar nicht, man sieht sich eher als Zentrum des Ganzen, als 'user' der Welt, als imaginäres Fantasiewesen, geformt und gestaltet aus Gedanken über deren Herkunft und Ursache man sich selbst überhaupt nicht bewußt wird.
Die Selbstsabotage durch emotionale Reaktion und unreflektiertes Handeln aus dieser Reaktion heraus ist nur ein Beispiel von vielen für die Unfreiheit die aus dieser Selbstakzeptanz als Bewußtsein, als rein über Gedanken, Geschichten und Glaubenssätze defenierte Existenz, deren Verunsicherung einerseits Signalwirkung haben muss, andererseits aber als Sicherungsmechanismus des Programmes selbst genutzt und in irrationale Ängste transferiert wird. Diese Strukturen aufzulösen, sich ihrer tatsächlichen Natur und Ursache zu stellen um sich in selbstehrlicher Einsicht der einen Entscheidungsfähigkeit die man als Mensch hat anzunehmen, nämlich für oder gegen das Leben, also sich selbst, zu stehen, wahrhaftig zu sein oder nur zu träumen, das ist der ursprüngliche und einzig wirkungsweisende Grund für dieses 'Projekt' der siebenjährigen Selbstbefreiung als das Leben, für das Leben. Eine simple Einsicht in die Fähigkeit zur Selbstgestaltung, vor allem aber auch in die notwendigen Schritte, die erforderlichen Anstrengungen und die realistische Anwendung allen Potentials das einem zur Verfügung steht, und sei es noch so unscheinbar und Bescheiden. Die Resonanz speilt eben keine Rolle in erster Linie , sie ist höchstens eine logische, mathematische Konsequenz der Beständigkeit, der Standhaftigkeit im Prozess der eigenen Transformation.
Es kann daher in diesem Prozeß auch nur einen Fehlschlag geben, nämlich den, bewußt aufzugeben und zu versuchen sich vor der Eigenverantwortlichkeit zu verstecken oder sich von ihrer Wahrhaftigkeit abzulenken. Und deshalb gibt es in dem Prozeß der Selbstentwicklung und Selbstbefreiung als das Leben überhaupt keinen Fehlschlag, denn diese eine Möglichkeit des 'Versagens' ist eben kein 'Fehler', sondern eine bewußte Entscheidung gegen das Leben und offenbart darin wiederum, dass die Eigenverantwortlichkeit der Fall ist.

Ich stelle mich also hier und jetzt den Programmen meiner Selbstsabotage und damit der von mir geduldeten und erlaubten Sabotage am Leben selbst und treffe hier mit mir die Vereinbarung als das Leben für das Leben zu stehen und in bedingungsloser Selbstehrlichkeit den Schritt zu tun die Abmachung zu erneuern, mich mir selbst als dem Leben gegenüber als vertrauenswürdig zu erweisen, in jedem Moment und in jedem Atemzug mich selbst zu prüfen, meine Gedanken und inneren Persönlichkeitssysteme zu entschlüsseln und die Ursache, die Motivation hinter jeder Entscheidung, hinter jeder Reaktion des Bewußtseins und des emotionalen Körpers aufzuspüren um Selbstbestimmung und Eigenverantwortlichkeit als das Leben, eins und gleich mit allem Leben zu erlangen und darin das Potential der menschlichen Fähigkeit, auch der des Bewußtseins, voll ausschöpfen zu können um das Leben als die Welt die der Mensch geschaffen hat, mit allen Systemen, Werten und Glaubenssätzen neu zu gestalten in einem wahrhaft gleichwertigen, gleichberechtigten, demokratischen Prozeß der gewillten Entwicklung.

Ich heiße Bastian Neumann, ich bin das Leben, ich stehe gerade für das was ich bin, und das, was ich sein werde.

11.02.2013 / Ramstein / Deutschland / Tag 1