Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich selbst durch die Augen anderer
sehen zu wollen um mich daraufhin selbst zu bewerten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe in dauerndem Zwiegespräch mit mir
selbst zu sein und mich in Gedanken ständig anhand der in meinen
Gedanken eingesponnenen Bewertungsmuster zu beurteilen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meine Selbstbestimmung darin
aufzugeben, dass ich versucht habe äußere Maßstäbe anzulegen um
mich zu messen, zu bewerten und zu beurteilen, um mein Handeln und
meine Entscheidungen an vorgegebenen Entschlüssen auszurichten die
auf die eine oder andere Art zu der jeweilig mich bestimmenden
Charakterstruktur passen oder sie vordergründig ändern, angepasst
an meine jeweilige Unsicherheit in Selbstverlorenheit.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe nicht zu erkennen, dass ich im Moment
des Selbstgespräches in Gedanken zwei oder mehrere selbstgeschaffene
Charaktere miteinender wettstreiten lasse, dass alles was sie
gegeneinander oder füreinander anbringen immer nur meiner eigenen
Unehrlichkeit mir selbst gegenüber entspringt, die vor mir meine
Ängste und Unsicherheiten, vor allem aber die Angst vor der
Eigenverantwortung verbergen soll, und dass dieser Wettstreit selbst
eine Ablenkung vom lebendigen Moment meiner Existenz darstellt und
mich davon abhält selbstbestimmt und selbstgerichtet mit der
jeweiligen Sache umzugehen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meine Selbstidentifikation immer
wieder durch die Muster der vorprogrammierten Auf- und Abwertung
einer 'Persönlichkeit' -für die ich mich erst einmal halten muss-
habe bestimmen lassen und darin eine illusionäre Selbstgenerierung
gestartet habe, die in gedanklicher Abwägung anhand vorgegebener
Strukturen für mich eine Rolle erschafft die ich dann spiele(n)
(soll), die ich dann eingliedere in mein Umfeld und die dann
beharrlich eigennüzig handelt, manipuliert, und in Erwartung der
Erfüllung des eigenen Drehbuches der Gedanken 'erfolgreich' ist oder
'versagt'.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meinen Körper als Mittel meiner
Selbstidentifikation als Teil eines Charakters, als eine
Persönlichkeit zu benutzen, indem ich versucht habe ihn einer
Äußeren Form anzupassen die mich in der Überzeugung dieser
Charakter zu sein bestärken kann.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe nahezu alle notwendigen und
überflüssigen Handlungen meines alltäglichen Lebens in den
Gedanklichen Disput um ihre Charakterliche Rolle einzuspinnen und sie
wie Puzzleteile hier und da in meine Vorstellung von mir selbst
einzufügen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meine durch die Annahme
unterschiedlicher Charakterrollen gezielt Menschen in meinem Umfeld
zu manipulieren und sie zu benutzen sio dass sie in mein eigenes
Drehbuch meiner Welt passen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
nicht erlaubt und zugelassen habe mir in jedem Moment selbstehrlich
gegenüberzutreten und zu erkennen dass ich während ich in Gedanken
und meiner eigenen Geschichte verstrickt bin überhaupt nicht
wahrhaftig lebe, dass ich das Leben verrate im Namen der
Wahnvorstellungen einer imaginären Person, die nicht nur nicht real
ist, sondern auch nie wirklich eine bestimmte/bestimmbare Entität sein kann.
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