Was ist der Weg aus der Angst? Der Weg
aus der Angst ist die uneingeschränkte Vertrauensbasis zu dir
selbst. Die Angst die oftmals angesichts äußerer Bedrohungen und
Umstände empfunden wird liegt nicht in diesen erwarteten Ereignissen
begründet, sondern in der Unsicherheit der eigenen Selbstwahrnehmung
die auf Reaktionsmustern und Gefühlsmäßig gefärbten Vorstellungen
beruht, die vor allem aber ein Konzept ist, das von Grund auf den
eigenen Selbstwert allein an den Idealen des Systems in das man sich
gestellt sieht misst, nämlich an einem Erfüllungswert von
unterstellten Erwartungen des Umfeldes und der Institutionen. Dieser
Erfüllungswert kann aber nur dann als irreal und sinnlos überhaupt
erkannt werden, wenn man bereit ist die eigene derzeitige
Selbstwahrnehmung, die Überzeugung der Sicht auf die eigene Existenz
konsequent zu hinterfragen.
So ist beispielsweise meine eigene
Prüfungsangst in einer Erwartungshaltung mir selbst gegenüber,
konditioniert und emotional gemustert durch Erfahrungen in meiner
persönlichen Vergangenheitsgeschichte begründet. Die Selbstzweifel
und Unsicherheiten über meine Fähigkeiten die ich immer nur an den
Reaktionen und Bestätigungen anderer gemessen habe sind die Ursache
meiner Angst, sowie die Ursache der Selbst-Unsicherheit, bzw. der
Verunsicherung über die Festigkeit, die Verlässlichkeit meiner
eigenen Person als Existenz. Die menschliche Entscheidungsfähigkeit
bringt aber immer auch die Eigenverantwortlichkeit mit sich, d.h. In
jedem gegebenen Umfeld, wie auch immer die Umstände geartet sind,
ist die Entscheidung angemessen an den Konsequenzen und zu
erwartenden Reaktionen zu treffen, wobei die Verantwortung immer bei
dem sich Entscheidenden liegt. Angst vor den Konsequenzen, die
natürlich nicht immer hundertprozentig absehbar sind und auch nicht
sein müssen, beruht auf der Angst vor eben dieser Verantwortung und
die Ablehnung dieser Verantwortlichkeit ist der eigene Entschluss zur
Unmündigkeit, zur Hilflosigkeit und für die Opferrolle die man sich
selbst auferlegt. Erst in der grundlegenden Akzeptanz meiner Existenz
als gleich uns Eins mit allem Gegebenen, mit allem Leben von hier an
ist die Angst in jeder Form zu bewältigen, denn man entzieht ihr
jegliche Macht und Grundlage für ihre Entstehung.
Wichtig ist also das Prinzip jeder
Entscheidung, das selbstgewählte Motiv. Steht es entgegen der
Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit der eigenen Existenz als gleich und
eins mit allem in Existenz, ist es aus Ignoranz gegenüber der
Eigenverantwotlichkeit und aus purem Idealismus geboren, so ist die
Angst vor den Konsequenzen, die Angst eines Misslingens des Plans
vorprogrammiert. Es ist sozusagen das Gewissen das die Angst
vorschiebt um der Einsicht in die Eigenverantwortlichkeit zu
entgehen.
Diese potentielle Selbstbeschneidung
hat dann ggf. derartig weitreichende Folgen für einen Menschen, dass
selbst schlichte, banale Alltagssituationen nicht nur als
beängstigend, sondern als lebensbedrohlich und panikauslösend
wahrgenommen werden. Man spricht dann von einer sogenannten
Angststörung und verkennt dabei, dass es sich eher um eine Fixierung
einer grundlegenden Fehlentwicklung der menschlichen
Selbstwahrnehmung und der Gestaltung seines Selbstwertes handelt und
dass dieser Ausdruck durch Panik und Angst ein Resultat oder eine
Konsequenz dieser Persönlichkeitsentwicklung ist. Wenn man also den
auslösenden Faktor dieser Angst wie beispielsweise das Betreten
enger Räume oder offener Plätze, je nachdem, in einer Therapie
bearbeitet und lediglich diese Verknüpfung zwischen der Situation
und der Angst auflöst, so hat man nicht die potentielle Möglichkeit
der Angstentwicklung und vor allem der selbst gegebenen Opferrolle in
Hilflosigkeit der Person beseitigt. Man hat quasi nur die Krusten und
Ablagerungen von der Oberfläche gekratzt und es ist letztlich eine
Frage des wie, wann und wo sich diese Angst neue Kanäle und neue
Rechtfertigungsgründe für ihre Ausbrüche sucht.
Die Grundlagen der Persönlichen
Selbstwahrnehmung in der Welt müssen sich zu einer Selbstwahrnehmung
als die Welt wandeln. Man muss diese simplen Tatsachen
annehmen und leben, den einen Schritt der Angst entgegen und über
sie hinaus einfach tun. Das ist der einzige Weg wahrhaft frei von ihr
zu werden, denn alle anderen haben sie sozusagen als
Konstruktionsbasis ihrer selbst inne. Sie sind Grund und Folge
gleichermaßen, denn sie sind nicht selbstgewählt sondern selbst
konstruiert in einer Entscheidung gegen die Existenz und somit
fehlerhaft, abweichend von der Wahrhaftigkeit der Dinge, von allem,
was der Fall ist. Sie sind nicht einmal Lebenswege, sie sind
missbrauchtes Bewusstsein.
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