Donnerstag, 8. August 2013

Tag0135 - Der Weg aus der Angst

kevin dooley / Foter / CC BY


Was ist der Weg aus der Angst? Der Weg aus der Angst ist die uneingeschränkte Vertrauensbasis zu dir selbst. Die Angst die oftmals angesichts äußerer Bedrohungen und Umstände empfunden wird liegt nicht in diesen erwarteten Ereignissen begründet, sondern in der Unsicherheit der eigenen Selbstwahrnehmung die auf Reaktionsmustern und Gefühlsmäßig gefärbten Vorstellungen beruht, die vor allem aber ein Konzept ist, das von Grund auf den eigenen Selbstwert allein an den Idealen des Systems in das man sich gestellt sieht misst, nämlich an einem Erfüllungswert von unterstellten Erwartungen des Umfeldes und der Institutionen. Dieser Erfüllungswert kann aber nur dann als irreal und sinnlos überhaupt erkannt werden, wenn man bereit ist die eigene derzeitige Selbstwahrnehmung, die Überzeugung der Sicht auf die eigene Existenz konsequent zu hinterfragen.

So ist beispielsweise meine eigene Prüfungsangst in einer Erwartungshaltung mir selbst gegenüber, konditioniert und emotional gemustert durch Erfahrungen in meiner persönlichen Vergangenheitsgeschichte begründet. Die Selbstzweifel und Unsicherheiten über meine Fähigkeiten die ich immer nur an den Reaktionen und Bestätigungen anderer gemessen habe sind die Ursache meiner Angst, sowie die Ursache der Selbst-Unsicherheit, bzw. der Verunsicherung über die Festigkeit, die Verlässlichkeit meiner eigenen Person als Existenz. Die menschliche Entscheidungsfähigkeit bringt aber immer auch die Eigenverantwortlichkeit mit sich, d.h. In jedem gegebenen Umfeld, wie auch immer die Umstände geartet sind, ist die Entscheidung angemessen an den Konsequenzen und zu erwartenden Reaktionen zu treffen, wobei die Verantwortung immer bei dem sich Entscheidenden liegt. Angst vor den Konsequenzen, die natürlich nicht immer hundertprozentig absehbar sind und auch nicht sein müssen, beruht auf der Angst vor eben dieser Verantwortung und die Ablehnung dieser Verantwortlichkeit ist der eigene Entschluss zur Unmündigkeit, zur Hilflosigkeit und für die Opferrolle die man sich selbst auferlegt. Erst in der grundlegenden Akzeptanz meiner Existenz als gleich uns Eins mit allem Gegebenen, mit allem Leben von hier an ist die Angst in jeder Form zu bewältigen, denn man entzieht ihr jegliche Macht und Grundlage für ihre Entstehung.
Wichtig ist also das Prinzip jeder Entscheidung, das selbstgewählte Motiv. Steht es entgegen der Wirklichkeit und Wahrhaftigkeit der eigenen Existenz als gleich und eins mit allem in Existenz, ist es aus Ignoranz gegenüber der Eigenverantwotlichkeit und aus purem Idealismus geboren, so ist die Angst vor den Konsequenzen, die Angst eines Misslingens des Plans vorprogrammiert. Es ist sozusagen das Gewissen das die Angst vorschiebt um der Einsicht in die Eigenverantwortlichkeit zu entgehen.
Diese potentielle Selbstbeschneidung hat dann ggf. derartig weitreichende Folgen für einen Menschen, dass selbst schlichte, banale Alltagssituationen nicht nur als beängstigend, sondern als lebensbedrohlich und panikauslösend wahrgenommen werden. Man spricht dann von einer sogenannten Angststörung und verkennt dabei, dass es sich eher um eine Fixierung einer grundlegenden Fehlentwicklung der menschlichen Selbstwahrnehmung und der Gestaltung seines Selbstwertes handelt und dass dieser Ausdruck durch Panik und Angst ein Resultat oder eine Konsequenz dieser Persönlichkeitsentwicklung ist. Wenn man also den auslösenden Faktor dieser Angst wie beispielsweise das Betreten enger Räume oder offener Plätze, je nachdem, in einer Therapie bearbeitet und lediglich diese Verknüpfung zwischen der Situation und der Angst auflöst, so hat man nicht die potentielle Möglichkeit der Angstentwicklung und vor allem der selbst gegebenen Opferrolle in Hilflosigkeit der Person beseitigt. Man hat quasi nur die Krusten und Ablagerungen von der Oberfläche gekratzt und es ist letztlich eine Frage des wie, wann und wo sich diese Angst neue Kanäle und neue Rechtfertigungsgründe für ihre Ausbrüche sucht.
Die Grundlagen der Persönlichen Selbstwahrnehmung in der Welt müssen sich zu einer Selbstwahrnehmung als die Welt wandeln. Man muss diese simplen Tatsachen annehmen und leben, den einen Schritt der Angst entgegen und über sie hinaus einfach tun. Das ist der einzige Weg wahrhaft frei von ihr zu werden, denn alle anderen haben sie sozusagen als Konstruktionsbasis ihrer selbst inne. Sie sind Grund und Folge gleichermaßen, denn sie sind nicht selbstgewählt sondern selbst konstruiert in einer Entscheidung gegen die Existenz und somit fehlerhaft, abweichend von der Wahrhaftigkeit der Dinge, von allem, was der Fall ist. Sie sind nicht einmal Lebenswege, sie sind missbrauchtes Bewusstsein.

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