Fortsetzung der Blogreihe "Experimente mit Selbsthypnose":
Nach nochmaligem
Anschauen meiner eigenen 'Hypnosesitzung' habe ich interessanterweise
festgestellt, dass ich eine Methode der Manipulation in der Hypnose
angewandt habe, ohne es zu merken/zu wissen. Die in das Hypnoseskript
von mir selbst eingebaute Frage nach einem beschreibenden Wort für
meine Empfindung des Zustandes wurde von mir mit Schwere
beantwortet. Tatsächlich habe ich meine Glieder, meinen Körper
zwar als sehr entspannt, aber auch als schwer empfunden. Diese beiden
Eindrücke müssen ja nicht zwangsläufig miteinander einhergehen und
daher habe ich mich gefragt warum ich gerade Schwere empfunden habe.
Schließlich könnte gerade die hier verwendete Visualisierung von
Strand, Wasser und Wellen ja auch eher ein Gefühl der Leichtigkeit
und des Getragen-seins suggerieren. Als ich aber meine Einleitung
nochmal gehört habe stellte ich fest, dass ich in der Vorbereitung
an die sich die eigentliche Induktion ja direkt anschließt etwa 5
mal kurz hintereinander das Wort Schwere benutzt habe, das heißt ich
habe es zumindest auffallend oft verwendet, so dass ich davon
ausgehen kann hier eine Methode die man seeding nennt bei mir
selbst angewendet zu haben. Das 'Einstreuen' des Begriffs der
Schwere, wenn hier auch nicht auf besonders subtile Weise
sondern ganz direkt, im Vorfeld einer Hypnose, richtet das
Bewußtsein, bzw. das Unterbewußtsein auf eine bestimmte Weise aus,
so dass die Befragung oder die Suggestion die auf etwas Bestimmtes
abzielt dementsprechend auch aufgenommen wird. Besonders interessant
finde ich das vor allen Dingen deshalb, weil es mir bis einige
Stunden nach diesem kleinen Experiment überhaupt nicht bewußt war,
also so funktionieren konnte als ob irgendjemand mir gezielte
seedings gesetzt hätte. Es wird schwer dies noch einmal zu testen,
da ich mir ja nun darüber im Klaren bin. Allerdings könnte es ja
dennoch funktionieren und man stellt sich die Frage, ob solche Dinge
vielleicht öfter vorkommen, selbst dann wenn der hypnotisierende
Part sich dieser vorbereitenden Konstrukte überhaupt nicht bewußt
ist. Man muss also sozusagen jede Hypnosesitzung retrospektiv
genauestens analysieren.
*
Ich komme also hier
nicht ausschließlich aufgrund meiner ersten Selbsthypnoseerfahrung
und deren Analyse, sondern aufgrund meiner langjährigen Arbeit mit
mir selbst als Mensch, dem Austausch mit zahlreichen anderen Menschen
im Bezug auf die Selbstarbeit und Entschlüsselung des Bewußtseins,
der Gedankenmuster und des Egos, aufgrund meines Studiums der
Psychologie und der Philosophie, und nicht zuletzt durch meine noch
jungen Erfahrungen und Selbststudien der Hypnose zu folgenden
weiteren Feststellungen:
Das menschliche
Bewußtsein ist unglaubwürdig. Es ist aus sich heraus nicht
vertrauenswürdig. Der Instinkt, das Bauchgefühl das wir als
Menschen haben ist bereits dermaßen manipuliert und programmiert
nach vorbestimmten Schemata, dass wir nicht uns selbst, sondern dem
System das uns geprägt hat folgen. Nicht einer 'natürlichen Kraft'
die uns 'zur richtigen Entscheidung' führt, sondern einer
vielschichtigen, verschachtelten Programmierung die zum Teil unserem
Bewußtsein zugrunde gelegt und zum anderen von uns selbst akzeptiert
und erlaubt wurde. Das ist und war die Entwicklung unserer
Selbstfindung, dazu verleitet immer nur auf die gedankliche Ebene der
Vorstellung gerichtet zu sein und das eigentliche Leben, das physisch
reale Existieren als lästiges Beiwerk zu verstehen. Wir leben in
einer völlig realitätsfremden Identität und versuchen uns um die
Realität herumzudrücken, weil wir nie wirklich gelernt haben uns
selbst zu verstehen. Wir sind geboren und programmiert worden etwas
zu sein, an etwas zu glauen das vorherbestimmt und ein passgenaues
Konzept für die Welt und die sogenannte Ordnung die der Mensch darin
geschaffen hat ist. Das ist so klar in allen menschlichen
Gesellschaften und den angestrebten Zielen und Werten zu erkennen,
dass wir sogar die offensichtlichsten Absurditäten als
selbstverständlichen Teil unserer Existenz akzeptieren, wie
beispielsweise die lächerlichen Versuche einiger Menschen durch
stümperhafte Modellierungen ihren Alterungsprozess vor anderen zu
verbergen, was niemals funktioniert und ihn damit eigentlich nur noch
mehr in das Zentrum der Aufmerksamkeiten rückt, und dennoch reißt
diese Mode und diese Entwicklung nicht ab. Welchen Zweck erfüllt
dieser Trend? Was trägt er zur Entwicklung des Menschen und des
Lebens bei? Repräsentiert er Fortschritt? Kultivierung? Intelligenz?
Verstand? Weisheit? Nichts von alledem kann ernsthaft in dieser
beispielhaft absurden Verhaltensweise erkannt werden. Und das ist
wahrlich nur EIN greifbares, vergleichsweise harmloses Beispiel für
die Verwirrtheit und Verlorenheit, die Selbstverleugnung und
Unehrlichkeit gegenüber sich selbst die der Mensch an den Tag legt.
Was sind die
tatsächlichen Fortschritte die wir als Menschen gemacht haben? Wir
haben unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten durch vielfältige
Manifestationen, Konstruktionen und technische Entwicklung
präsentiert, doch das Kernproblem menschlicher Existenz haben wir
nicht einmal gestreif: die grundlegende Angst vor der
Eigenverantwortlichkeit. Und so ist auch im Umgang mit all unseren
'Errungenschaften' des Fortschritts und der Wissenschaft so gut wie
kein Verantwortungsbewußtsein, keine Vernunft, keine Weisheit zu
erkennen. Wir haben zwar die Mittel, und darin entlarven wir ja auch
unsere Ignoranz gegenüber der Verantwortung die in diesen
Fähigkeiten liegt, aber wir weisen jede Vernunft und jeden gesunden
Menschenverstand weit von uns. Eher noch versuchen wir, die Bedeutung
dieser Begriffe an unsere durch willentliche Ignoranz beschränkte
Wahrnehmung anzupassen indem wir geschlossen logische Gedanken- und
Wertsysteme schaffen, die eine auf sie reduzierte neue Bedeutung der
Vernunft und des gesunden Menschenverstandes zulassen. Doch dauernd
müssen wir uns in Dummheit, Naivität und Ignoranz üben um diesen
Glauben in uns aufrecht zu erhalten, andererseits müssten wir uns
der eigentlichen Wahrheit unserer Selbstverleugnung stellen. Das
scheint keine Option zu sein für die Identität als Geisteswesen in
unserer Vorstellung, denn dadurch würde alles was es ausmacht, alle
Konzepte, Ideologien und Ideale, alle emotionalen Verknüpfungen,
einfach alles was wir glauben zu sein in Frage gestellt. Wir greifen
zum Zweck der Selbstverblendung beispielsweise nach vorgefertigten
konzepten wie politischen, ethnischen oder ökonomischen Ideologien,
wie Faschismus, Rassismus oder Kapitalismus. Wir verschreiben uns und
unsere Persönlichkeit der Vertretung und Verteidigung dieser
Ideologien und gehen dabei gleichzeitig einen Handel ein, der uns als
menschliche Wesen auf die Regeln und Dogmen dieser Ideologien
beschränkt. Darin glauben wir eine Bestimmung zu finden, wir glauben
dadurch als Person zu profitieren, gaukeln uns Selbstsicherheit vor,
weil wir uns nun einer 'Gruppierung' zuschreiben können. Wir müssen
dazu diese Theorien und Ideologien nicht einmal selbst verstehen, wie
man sehr gut am Beispiel der erfolgreichsten Ideologie, dem
Kapitalismus, sehen kann. Alle Welt, zumindest die Teile, die
profitieren und noch teilweise mitreden wie die Regeln zu
interpretieren sind, verteidigen dieses System bis aufs Messer, sogar
die Opfer dieser Systematik streben nicht nach Erneuerung, nach
Veränderung, sondern eher danach selbst Teil der sogenannten
'Erfolgreichen' dieses Augenwischersystems zu werden, obwohl ein
Großteil der Menschen überhaupt nichts von der Geldsystematik
versteht. Manche glauben es, glauben noch blauäugig an die Lehren
die sie aus der Schule kennen oder kopieren irgendwelche
Interpretierenden Schriften sogenannter 'Experten', doch niemand
versteht wirklich was hinter unserem Geldsystem steckt und wie es
tatsächlich funktioniert, außer diejenigen wenigen die tatsächlich
profitieren und die keinerlei Interesse daran haben, dass jeder
Mensch auch nur ansatzweise Einblick in die Systematik erhält.
Fortsetzung folgt...
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