Donnerstag, 14. Februar 2013

Tag0004 - Prophetische Persönlichkeitsprogramme / Wahn und Wirkung : Geld

Urban Woodswalker / Art Photos / CC BY-NC-ND
"tied up in knots - an identity metaphor"
ein sehr treffender Titel dieses Fotos, der sehr schön die Strukturen und Systeme der Persönlichkeit, der Selbstwahrnehmung über die Gedanken, den Geist, die Erinnerungen und die Verknüpfungen zu den Emotionen, Erfahrungen, Vorstellungen, Wünschen und Erwartungen darstellt und wie wir uns in ihnen verstricken, uns selbst die Hände binden und fesseln...


Fortsetzung zu:


Wie in meinem letzten post beschrieben und schon angedeutet, hat mich die Selbstaufgabe an die Bewußtseinsprogramme wie der Suche nach persönlicher Erfüllung, Bedeutung und Sinn im Leben innerhalb der Systematik der Gesellschaft und Kultur auf einen Weg der langsamen aber sicheren Zerstörung meiner Möglichkeiten, meiner Lebensgrundlagen, also den absoluten Notwendigkeiten des Lebens wie Obdach, Nahrung, Gesundheitsvorsorge etc. geführt und ich habe sehr deutlich die niederdrückenden, beengenden und einschränkenden Mechanismen der absoluten Kontrolle über alles Leben in unserem Geldsystem erleben dürfen. Ich kann sagen erleben dürfen, weil ich diese Erfahrungen nutzen konnte um diese Methoden überhaupt erst zu verstehen, zu erkennen was hinter ihnen steckt und wieso sie den Menschen derart kontrollieren und sein Leben bestimmen. Diese Systeme, diese Methoden der Vernichtung, der unbrauchbar-Machung von Menschen sind keine fremden, äußeren Bedingungen. Wir sind tatsächlich als Menschen, als die Repräsentation und Projektion unserer Bewußtseinsprogramme selbst dieses System, wir sind immer die Bestandteile der als 'außen' empfundenen, uns kontrollierenden und bestimmenden Systeme. Daher ist auch jeder Versuch der 'Rebellion', des Kampfes 'gegen' die Systeme ein Irrweg und zum Scheitern verurteilt. Diese Art mit der Frustration und der Wut umzugehen ist im Grunde wieder nichts anderes als die Abkehr von sich selbst, von seiner Eigenverantwortung und der wahren Ursache der eigenen und der Situation vieler andere Menschen die man vielleicht zwar als inakzeptabel anerkennt, aber im Versuch sich als Kämpfer für das Gute oder die Freiheit von einer Unterdrückenden Macht darzustellen ohne die eigene Verantwortlichkeit an den Zuständen zuerst zu erkennen und zu akzeptieren ist ebenso aussichtslos als würde man gegen Windmühlen Kämpfen. Wir sind selbst Teil der Entwicklungsgeschichte der Systeme und müssen unseren Beitrag klar und deutlich zu erkennen versuchen, wir müssen die Strukturen und Systeme unseres eigenen Denkens bis zu ihren Wurzeln ergründen, zurückverfolgen und sie dort bearbeiten oder herausreißen aus unserer Identität als Person. Deshalb ist es nicht ausreichend, einfach nur die Ungerechtigkeiten, die Ungleichheit und das Sinnlose Elend zu erkennen um wirklich etwas verändern zu können. Es ist eben unbedingt notwendig sich selbst zu verstehen, da man erst dann auch die 'anderen' verstehen kann, und erst dann weiß man auch, was wirklich zu tun ist um die Welt verändern zu können. Verachtung, Ablehnung, Hass, und all ihre 'Derivate' wie Frust, Verzweiflung, Depression, Sarkasmus, sind spiegeln Ignoranz, wenn nicht sogar Angst wieder. Und genau diese Emotionen haben mich in meinem persönlichen 'Kampf' mit dem System jahrelang beeinflusst oder bestimmt. Immer dann, wenn der Leidensdruck für mich zu groß und nahezu unerträglich wurde, und auch mit den gesellschaftlich legitimierten Betäubungsmitteln wie Alkohol und Zigaretten nicht mehr zu überspielen war, habe ich eben versucht mir eine Nische innerhalb der kulturell und gesellschaftlich vorgegebenen Strukturen zu suchen, ich dachte ich könnte es vielleicht schaffen, wenigstens einen höheren sozialen Standard zu erreichen und dann würde es mir besser ergehen. Ich wußte aber nie wirklich, worin dieser Status tatsächlich bestehen oder worauf er begründen würde. Ich war mir nur darüber im Klaren, dass er mit Geld zusammenhing. Ich habe also versucht, einen 'höheren' Platz innerhalb der gesellschaftlich sozialen Strukturen zu erreichen, ohne zu erkennen, dass meine Persönlichkeit längst auf das was ich zu diesem Zeitpunkt mir erlaubt hatte zu werden eingestellt war, mit all den Lebensbereichen, den Bedürfnissen, Vorstellungen, Wünschen, dass mein Charakter überhaupt nicht darauf ausgerichtet war, erfolgreich in diesem System funktionieren zu können, weil ich eben aufgrund zahlreicher Erfahrungen und meinen ganz persönlichen Schlüssen und Selbstbeurteilungen bereits die Grundprogramme einer Versagenserwartung, der Selbstverurteilung und der Belohnung durch Wut und Verbitterte Frusthandlungen wie Betrinken oder mentale Ablenkungen anderer Art etabliert hatte. Und als diese Person, diese Vorstellung von mir selbst war es mir überhaupt nicht möglich, innerhalb der Systeme etwas zu erreichen, beziehungsweise das dann auch dauerhaft zu halten. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die erwartete Erfüllung meiner eigenltlichen Wünsche aufgrund meiner Fehlbeurteilung ihrer Ursachen ger nicht eingestellt hätte. In dieser ignoranten Vorgehensweise kann man zwar durch 'Verkettung glücklicher Umstände' etwas erreichen und sogar einen gewissen 'Erfolg' haben, doch wird man nicht damit umgehen können, da der einzige Antrieb der darauf folgt von der Angst bestimmt sein wird, diesen wieder zu verlieren. Und darin offenbart sich eben die ursprüngliche Lüge dieses Gedankensystems, denn verlieren kann man ihn durchaus, und zwar in dem Moment in dem die Systematik andere Erfordernisse in den Vordergrund stellt und durch unser aller Erlaubnis die logischen Konsequenzen der Wirtschaftsordnung des stetigen Wachstums den Menschen als Ware und Ressource benutzen, so dass aufs gerade Wohl die errungene Lebensgrundlage wieder entzogen wird. Jobverlust, Geldverlust, Sozialer Verlust, in genau dieser Reihenfolge.
Doch zurück zu meiner Persönlichen 'Geschichte', ich will in diesem Blog nicht auf Details der Geschehnisse eingehen, doch anhand der bereits beschriebenen Muster habe ich mich in der Eskalationsspirale von Verzweiflung, Wut, Frust und Depression verrannt bis ich letztlich in völliger Resignation mit meinem Leben innerlich abgeschlossen hatte und mich vollends nur noch als Spielball der Umstände und sozusagen 'treibend' erlebt habe. Diese totale Aufgabe meiner Selbstbestimmung war letztendlich ausschlaggebend für den letzten großen Knall und das darauf folgende Erwachen. Und ich möchte, dass kein falscher Eindruck entsteht, denn mein Erwachen bezieht sich keineswegs darauf, dass ich endlich begriffen hätte wie toll unsere Systeme doch seien, und dass der von uns praktizierte Kapitalismus so viel Freiheit und Möglichkeiten bieten würde wie kein anderes System. Mein Erwachen war auch kein spirituelles, keine Erlösung im Sinne eines Gefühls oder einer Einstellung, auch wenn ich in meiner Verzweiflung verschiedene spirituelle Wege erprobt hatte. Mein Erwachen war ein Selbst erwecken, ein ganz realer, physischer Prozess. Die Entdeckung der Existenz als das, was ich bin, und zwar gleichermaßen mit allem. Es ist als ein Erwachen zu bezeichnen, weil alles was vorher mein Leben war, alles worum sich meine Gedanken drehten, meine Wertvorstellungen, mein Selbstbild, meine Verhaltensmuster, sich als nichts anderes herausstellte als ein eher schlechter Traum. Nicht die Welt ist eine Illusion, sondern das, was wir denken von uns und der Welt. Unsere Philosophien und Ideologien, die Versuche die einfache Wahrheit der Einheit und Gleichwertigkeit allen Lebens zu verhüllen sind nichts als Schall und Rauch. Das, was wir ganz real an Wirkung spüren, die Zwänge der Systeme, die Ausbeutung im Namen dieser Ideologien, das sind Konsequenzen unserer Schlafwandelei, unserer Taten aus dem illusionären Antrieb eines Traumes heraus, gepaart mit der primären Handlungsmotivation des Individuums in seiner Selbstwahrnehmung als Ich, als die Geschichte einer Person im Kontext seiner erlernten Wertvorstellungen: der Angst. Daher sind alle Konsequenzen unserer Lebensweise, unserer Gesellschaftssysteme und Kulturen, ein Resultat der Handlungs- und Denkweise jedes Einzelnen, und damit liegen sie auch in der Verantwortung jedes Einzelnen, auch und vor allem die Konsequenzen, die einen selbst direkt betreffen. Und wenn die einzig wichtige Handlungsmotivation der Menschen die Angst ist, dann kann das Resultat daraus nur eine einzelkämpferische Separation sein, eine zerstörerische, ja nicht einmal Parasitäre Persönlichkeit die sich gegen alles wendet, was ihrem ganz persönlichen Wertungsmuster fremd ist oder entgegensteht, und das wird fast alles andere sein, da sie in ihrer illusionären, ich-bezogenen Verblendung immer einzigartig ist. Es lassen sich lediglich Schnittmengen Bilden, kleine Gruppierungen die sich dann in dem Bewußtsein des gestärkten Glaubens sicherer fühlen, dennoch sind die Geister der sie konstituierenden Mitglieder immer auf den Selbstzweck gepolt und in dieser Besessenheit sind sie auch untereinander nicht vertrauenswürdig, würden jeden anderen übervorteilen wenn sich die Möglichkeit dazu bietet, vor allem dann, wenn sie dabei unentdeckt bleiben können. Das ist ein offenes Geheimnis und lässt sich selbst in den von uns als besonders intimen Gruppierungen wie der Familie beispielsweise massenhaft nachweisen und erkennen.
Was hier aber von Belang ist, ist die Gedankensystematik die sich in all den Jahren der Selbsttäuschung entwickelt und meine Persönlichkeitsstruktur mitgestaltet hat, die ich ungefragt als meine Natur, meinen Charakter als unabdingbar hingenommen und akzeptiert habe, und dass ich in dem Konflikt den ich immer und immer wieder innerlich, im Geheimen mit mir selbst ausgetragen habe nicht die offensichtliche Lüge dieser Annahme erkannt habe, sondern mich mit und über diese Unsicherheit und diesen Zweifel überhaupt erst definiert habe. Das kann dann sogar so weit gegangen sein, dass man sich durch diesen Disput zweier unkontrollierter Gedankensysteme und das Hin und Her im Geiste sogar noch für einen besonders vernünftigen und verantwortungsbewußten Menschen hält, obwohl man in keinem Fall eigentlich sicher sein kann, wem man letztlich den 'Zuschlag' gibt, was die eigentlichen Motive dieser Instanz im Geiste sind. Es ist ein System, das aus zwei Untersystemen gebildet wird, ein fesselndes, beschränkendes Gedankensystem. Doch im Grunde ist es nur ein Programm, das dazu dient dieser Persönlichkeit, die ebenfalls ein Programm ist, genau das zu bescheren, genau in die Situation zu bringen, zu der sie bestimmt ist. Es ist eine lenkende Programmierung. Diese ist zweifelsfrei nur ein scheinbar banales Unterprogramm, eins von tausenden, doch sollte bezweifelt werden, ob man angesichts der unsagbar verwirrten, unglaublich ignoranten, realitätsfernen und selbstzerstörerischen Lebensweisen der Menschen von Banal sprechen kann, denn letztendlich setzt sich die ganze Identifikation des Menschen, der Person, des Charakters, aus hunderten solcher Programme zusammen.

Dieser Teil der Exploration wird nun doch etwas weiter führen als zunächst beabsichtigt, daher breche ich den heutigen Blog hier ab und führe ihn morgen fort um ihn zu beenden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich von eigens kreierten Gedankensystemen lenken und beeinflussen zu lassen, mich in meiner Selbstwahrnehmung als Produkt einer äußeren Systematik wahrzunehmen und in fatalistischer Weise meine Gedankenstrukturen, Wertgründe und emotionalen Reaktionsmuster als unveränderbar und naturgegeben einfach hinzunehmen ohne mir über ihre Kompatibilität mit dem künstlichen System der gesellschaftlichen Kultur, den sozialen Strukturen und Wertvorstellungen klar zu werden und darin die Einheit meiner Selbst mit dem System und als das System zu erkennen.


Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 14.02.2013

 

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