Mittwoch, 27. Februar 2013

Tag0017 - Der Lerneffekt des bewußten Verzichts Teil 3: 'verdeckter Konflikt'

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Man tendiert als Mensch dazu, die emotionalen, intuitiven und vorprogrammierten Urteile über die ganz persönliche Wahrnehmung der Welt und sich selbst zu einem System zusammenzufassen, zu einer Gesamtheit, von der man dann nur noch einen vagen Drang, ein undefiniertes Begehren oder eine Aversion wahrnimmt, der man dann folgt, und das nennt man dann die eigene Person, bzw Persönlichkeit oder den Charakter. Und dabei sind die Inuitiven oder vorgeprägten Urteile, die Wertvorstellngen, Vorlieben und damit auch deren Gegenteil, die Abneigungen, noch relativ oberflächliche Systeme und sind sogar noch für einen selbst leicht durchschaubar. Man weiß in vielen Situationen in denen man den persönlichen Vorlieben folgt, dass sie nicht wirklich frei gewählte Vorlieben sind und dass sie in vielen Fällen offensichtlich schadhafte Konsequenzen haben, nachteilig für einen selbst und nicht selten auch andere, und dennoch glaubt man durch die Handlung gegen den gesunden Menschenverstand, gegen die rationale Vernunftentscheidung, sich als Person zu behaupten, sich selbst zu bestätigen und den eigenen Wert als diese Vorstellung von einer Persönlichkeit zu erhöhen, auch wenn man im Grunde weiß, dass sie nicht authentisch ist, dass diese Vorstellungen und auch die Vorlieben als Resultate der Erfahrungen und Wertvorstellungen nicht die eigenen sind und dass man aus diesem Grund auch eigentlich nicht frei ist, nicht selbst handelt. Doch man ist es so gewohnt und diese unterschwellige Einsicht in die geborgte Existenz befreit eben auch zumindest in der Vorstellung von der Verantwortlichkeit für etwaige Konsequenzen, man kann sich selbst rechtfertigen oder entschuldigen genau mit der Tatsache die man im Wahn der Persönlichkeitsbehauptung zu ignorieren und zu leugnen versucht. Es ist tatsächlich ein schizophrenes Spiel mit dem Leben. Ein Wahnsinn, eine Verschwendung und Selbstaufgabe, ein fehlgeleitetes Programm in einer Endlosschleife der Destruktion.

Dabei ist die Fähigkeit zur selbstbestimmten Entscheidung immer da, die Einsicht in den eigenen Selbstbetrug kann jederzeit vergegenwärtigt werden. Es mag sein, dass die Verblendungsechanismen, die eigene Benebelung, der feste, jahrelange Glaube an die Wahrhaftigkeit der persönlichen Sicht, der vorprogrammierten Wahrnehmung von Selbst und Welt so stark etabliert sind, dass die Symptome der bewußten Lüge auf eine andere Art wahrgenommen und wiedeum im Gitter der künstlichen Glaubenssysteme der vergeistigten Selbstidentifikation natürlich mißverstanden interpretiert werden.
Doch kann in jedem Moment der frustrierten Erkenntnis des Kontrollverlustes und der Dysfunktionalität der inneren Systeme gemessen an der Wirklichkeit dieser emotionale 'Breakdown' genutzt werden um zum Kern der Sache vorzudringen. Unglücklicherweise haben wir für eben diese Momente vorgesorgt und bedienen uns lieber der Mittel die legitim und gesellschaftlich akzeptiert angeboten werden, wie Alkohol und Entertainment beispielsweise, oder eben auch Zigaretten, um diese Momente der Wharheit nicht zu umgehen, sie nicht nutzen zu können, oder um überhaupt erst gar nicht in die Verlegenheit zu kommen uns selbst befragen zu müssen.

Diese vereinfachte, oder abstrahierte Wahrnehmung der eigenen Person als das was man ist, als die Persönlichkeit, lässt uns in unserer Lebensweise zu willenlosen, unzähligen Programmen und Unterprogrammen folgenden Wesen werden. Und bei der Verfolgung dieser Ideologie des Selbst als Persönlichkeit, sind wir angewiesen auf Glauben und Hoffnung, weil wir nicht verstehen, was wir tatsächlich sind und wie sich diese innere Struktur aus Gedanken, emotionen, gefühlen, Werturteilen und Bildhaften Illusionen und Projektionen der Wirklichkeit konstituiert und wie es funktioniert. Wir wagen den Schritt dieses Selbstverständnisses nicht, weil wir schon von diesen Glaubenssystemen und Strukturen abhängig geworden sind. Wir vertrauen unserem Glauben mehr, als unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit, sofern wir zu dieser klaren Wahrnehmung noch in der Lage sind. Kinder sind es beispielsweise, und daher versuchen wir nicht ganz ohne Grund, sie so lange wie möglich von der Wahrnehmung der Welt und der Wirklichkeit so wie sie ist fernzuhalten. Sie würden jeden Respekt und jede Hochachtung die wir ihnen anzuerziehen versuchen vor dem was wir als 'Erwachsene' sind, vor dem, was Menschen in unserem System 'werden' können, den Zielen, dem Status, den Werten des gesellschaftlichen Strebens, verlieren.

Zurück zu dem bewußten Verzicht, dem Rauchen und den Zusammenhängen der Selbstbeurteilung und der Selbstwahrnehmung, den Rechtfertigungskonstruktionen und den selbstverursachten, körperlichen Konsequenzen.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe mir durch die Erwartungshaltung aufgrund der Meinungen und Überzeugungen anderer, die ich in mein eigenes Persönlichkeitsbild übernommen habe ohne sie selbst zu prüfen von vornherein die Konsequenzen und Wirkungen meiner Erwartung festgelegt und tatsächlich erlebt also manifestiert habe, wie beispielsweise das Husten am Morgen, das je nach Stimmungslage, je nach meiner akzeptierten und erlaubten emotionalen Selbstaufgabe und der inneren Zerrissenheit in Selbstverurteilung und Beschuldigungen entweder auftrat oder überhaupt nicht vorhanden war, unabhängig davon wieviel ich am Abend zuvor geraucht hatte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe diese selbstverursachten und verstärkten Reaktionen, den Reizhusten und in der Folge des Selbstmitleids, der Opferhaltung und Selbstbeschuldigungen auch mal eine Erkältung oder andere leichte Erkrankung, wiederum zu benutzen um mich in Selbstaufgabe und frustrierter Selbstverurteilung tiefer in die Sackgasse der mentalen Sucht nach etwas das sich 'gut' anfühlt, nach etwas das mir eine Art Wiedergutmachung verschafft und das ich in Form des Rauchens als einen Teil meiner Persönlichkeit, meines Selbst und etwas dessen ich mir 'sicher' sein könne in mein Leben übernehmen kann, zu befördern.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe durch die Tatsache dass ich geraucht und daher meinen Körper zu meiner eigenen Unterhaltung zusätzlich 'belastet' habe anstatt gerade mehr Sport zu machen aus einer bewußten, klaren Entscheidung heraus meinen Körper zu reinigen und den Kreislauf anzuregen, mich in selbstrechtfertigenden Gedanken vom Sport treiben abgehalten und demotiviert habe indem ich mir immer wieder vorhielt, dass ich nun sowieso nicht mehr 'gut genug' sei und dass mir der Sport damit auch keinen Spaß machen würde, ohne mir selbstehrlich vor Augen zu halten dass ich darin noch mehr in die selbstgerechte Denkweise hineingeraten bin, in die Sackgasse des egoistischen Belohnungsdenkens, dass alles was ich tue für mich etwas positives in Form eines guten Gefühls mit sich bringen müsse.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben, dass ich mich in jedem Moment in dem ich in innerem Dialog in inneren Konflikt, Selbstbeurteilung und Selbstbeschuldigung gehe mcih selbst zurückhole in diesen Moment, in den lebendigen Moment in dem Atemzug den ich mache und mir vergegenwärtige, dass ich in diesen inneren 'Persönlichkeiten' nicht mein Selbst bin, sondern meine Gedanken, Vorstellungen und fremdprogrammierte Wertkonzepte, dass ich mich zum Opfer dieser Strukturen die ich selbst generiere mache ohne Selbstkontrolle und ohne Selbstbestimmung, ohne dass ich tatsächlich Verantwortung zeige für mein Verhalten und dessen Konsequenzen.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben zu freien, eigenständigen Entscheidungen in jedem Moment, zu Selbstehrlichkeit und Selbstvertrauen das auf der Fähigkeit basiert mir selbst gegenüber vertrauenswürdig zu sein, indem ich mir nicht nur in der Einhaltung der Vereinbarungen mit mir selbst vertrauen kann, sondern auch in Momenten des Rückfalls nicht in Gedankenkonzepte der Selbstrechtfertigung und Entschuldigung, der Selbstverurteilung und Selbstverdammung verfalle, sondern mir selbst die Ursachen und die Strategien die zu dem Schritt geführt haben selbstehrlich zu vergegenwärtigen, zu analysieren, zu lernen, mich besser zu verstehen, die Wege und Mechanismen meiner eigenen Persönlichkeitsprägung zu analysieren und zu dekonstruieren um wahrhaft selbstbestimmt leben, entscheiden und handeln zu können.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben, dass ich die sportliche Betätigung, das Laufen, das Training, als eine den Körper und meinen Geist fördernde Betätigung nutze, um in der Bewegung und dem Atmen zu mir selbst zu finden und mit mir selbst zu sein, dass ich in direkter Kommunikation mit dem Moment als mein Körper bin und darin der lebendige Ausdruck des Lebens selbst, und nicht in erster Linie als Wettkampf mit mir selbst und dass ich die unterschwelligen Motivationen einer programmierten Persönlichkeitswahrnehmung in Relation mit irrationalen, manipulativen gesellschaftlichen Werten wie Schönheitsidealen und Männlichkeitsvorstellungen, Leistungsdruck und ständigem Vergleich in mir aufdecke und dekonstruiere, sie zurückführe auf ihre Wurzeln in meiner Persönlichkleitsprägung und mich am Leben und dem was für das Leben am besten ist in allem was ich tue neu ausrichte.

Ich fahre in meinem nächsten Blog weiter mit diesem Thema fort ...

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 27.02.2013


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