Man tendiert als Mensch dazu, die
emotionalen, intuitiven und vorprogrammierten Urteile über die ganz
persönliche Wahrnehmung der Welt und sich selbst zu einem System
zusammenzufassen, zu einer Gesamtheit, von der man dann nur noch
einen vagen Drang, ein undefiniertes Begehren oder eine Aversion
wahrnimmt, der man dann folgt, und das nennt man dann die eigene
Person, bzw Persönlichkeit oder den Charakter. Und dabei sind die
Inuitiven oder vorgeprägten Urteile, die Wertvorstellngen, Vorlieben
und damit auch deren Gegenteil, die Abneigungen, noch relativ
oberflächliche Systeme und sind sogar noch für einen selbst leicht
durchschaubar. Man weiß in vielen Situationen in denen man den
persönlichen Vorlieben folgt, dass sie nicht wirklich frei gewählte
Vorlieben sind und dass sie in vielen Fällen offensichtlich
schadhafte Konsequenzen haben, nachteilig für einen selbst und nicht
selten auch andere, und dennoch glaubt man durch die Handlung gegen
den gesunden Menschenverstand, gegen die rationale
Vernunftentscheidung, sich als Person zu behaupten, sich selbst zu
bestätigen und den eigenen Wert als diese Vorstellung von einer
Persönlichkeit zu erhöhen, auch wenn man im Grunde weiß, dass sie
nicht authentisch ist, dass diese Vorstellungen und auch die
Vorlieben als Resultate der Erfahrungen und Wertvorstellungen nicht
die eigenen sind und dass man aus diesem Grund auch eigentlich nicht
frei ist, nicht selbst handelt. Doch man ist es so gewohnt und diese
unterschwellige Einsicht in die geborgte Existenz befreit eben auch
zumindest in der Vorstellung von der Verantwortlichkeit für etwaige
Konsequenzen, man kann sich selbst rechtfertigen oder entschuldigen
genau mit der Tatsache die man im Wahn der Persönlichkeitsbehauptung
zu ignorieren und zu leugnen versucht. Es ist tatsächlich ein
schizophrenes Spiel mit dem Leben. Ein Wahnsinn, eine Verschwendung
und Selbstaufgabe, ein fehlgeleitetes Programm in einer
Endlosschleife der Destruktion.
Dabei ist die Fähigkeit zur
selbstbestimmten Entscheidung immer da, die Einsicht in den eigenen
Selbstbetrug kann jederzeit vergegenwärtigt werden. Es mag sein,
dass die Verblendungsechanismen, die eigene Benebelung, der feste,
jahrelange Glaube an die Wahrhaftigkeit der persönlichen Sicht, der
vorprogrammierten Wahrnehmung von Selbst und Welt so stark etabliert
sind, dass die Symptome der bewußten Lüge auf eine andere Art
wahrgenommen und wiedeum im Gitter der künstlichen Glaubenssysteme
der vergeistigten Selbstidentifikation natürlich mißverstanden
interpretiert werden.
Doch kann in jedem Moment der
frustrierten Erkenntnis des Kontrollverlustes und der
Dysfunktionalität der inneren Systeme gemessen an der Wirklichkeit
dieser emotionale 'Breakdown' genutzt werden um zum Kern der Sache
vorzudringen. Unglücklicherweise haben wir für eben diese Momente
vorgesorgt und bedienen uns lieber der Mittel die legitim und
gesellschaftlich akzeptiert angeboten werden, wie Alkohol und
Entertainment beispielsweise, oder eben auch Zigaretten, um diese
Momente der Wharheit nicht zu umgehen, sie nicht nutzen zu können,
oder um überhaupt erst gar nicht in die Verlegenheit zu kommen uns
selbst befragen zu müssen.
Diese vereinfachte, oder abstrahierte
Wahrnehmung der eigenen Person als das was man ist, als die
Persönlichkeit, lässt uns in unserer Lebensweise zu willenlosen,
unzähligen Programmen und Unterprogrammen folgenden Wesen werden.
Und bei der Verfolgung dieser Ideologie des Selbst als
Persönlichkeit, sind wir angewiesen auf Glauben und Hoffnung, weil
wir nicht verstehen, was wir tatsächlich sind und wie sich diese
innere Struktur aus Gedanken, emotionen, gefühlen, Werturteilen und
Bildhaften Illusionen und Projektionen der Wirklichkeit konstituiert
und wie es funktioniert. Wir wagen den Schritt dieses
Selbstverständnisses nicht, weil wir schon von diesen
Glaubenssystemen und Strukturen abhängig geworden sind. Wir
vertrauen unserem Glauben mehr, als unserer Wahrnehmung der
Wirklichkeit, sofern wir zu dieser klaren Wahrnehmung noch in der
Lage sind. Kinder sind es beispielsweise, und daher versuchen wir
nicht ganz ohne Grund, sie so lange wie möglich von der Wahrnehmung
der Welt und der Wirklichkeit so wie sie ist fernzuhalten. Sie würden
jeden Respekt und jede Hochachtung die wir ihnen anzuerziehen
versuchen vor dem was wir als 'Erwachsene' sind, vor dem, was
Menschen in unserem System 'werden' können, den Zielen, dem Status,
den Werten des gesellschaftlichen Strebens, verlieren.
Zurück zu dem bewußten Verzicht, dem
Rauchen und den Zusammenhängen der Selbstbeurteilung und der
Selbstwahrnehmung, den Rechtfertigungskonstruktionen und den
selbstverursachten, körperlichen Konsequenzen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und es zugelassen habe mir durch die Erwartungshaltung
aufgrund der Meinungen und Überzeugungen anderer, die ich in mein
eigenes Persönlichkeitsbild übernommen habe ohne sie selbst zu
prüfen von vornherein die Konsequenzen und Wirkungen meiner
Erwartung festgelegt und tatsächlich erlebt also manifestiert habe,
wie beispielsweise das Husten am Morgen, das je nach Stimmungslage,
je nach meiner akzeptierten und erlaubten emotionalen Selbstaufgabe
und der inneren Zerrissenheit in Selbstverurteilung und
Beschuldigungen entweder auftrat oder überhaupt nicht vorhanden war,
unabhängig davon wieviel ich am Abend zuvor geraucht hatte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe diese selbstverursachten und verstärkten
Reaktionen, den Reizhusten und in der Folge des Selbstmitleids, der
Opferhaltung und Selbstbeschuldigungen auch mal eine Erkältung oder
andere leichte Erkrankung, wiederum zu benutzen um mich in
Selbstaufgabe und frustrierter Selbstverurteilung tiefer in die
Sackgasse der mentalen Sucht nach etwas das sich 'gut' anfühlt, nach
etwas das mir eine Art Wiedergutmachung verschafft und das ich in
Form des Rauchens als einen Teil meiner Persönlichkeit, meines
Selbst und etwas dessen ich mir 'sicher' sein könne in mein Leben
übernehmen kann, zu befördern.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe durch die Tatsache dass ich geraucht
und daher meinen Körper zu meiner eigenen Unterhaltung zusätzlich
'belastet' habe anstatt gerade mehr Sport zu machen aus einer
bewußten, klaren Entscheidung heraus meinen Körper zu reinigen und
den Kreislauf anzuregen, mich in selbstrechtfertigenden Gedanken vom
Sport treiben abgehalten und demotiviert habe indem ich mir immer
wieder vorhielt, dass ich nun sowieso nicht mehr 'gut genug' sei und
dass mir der Sport damit auch keinen Spaß machen würde, ohne mir
selbstehrlich vor Augen zu halten dass ich darin noch mehr in die
selbstgerechte Denkweise hineingeraten bin, in die Sackgasse des
egoistischen Belohnungsdenkens, dass alles was ich tue für mich
etwas positives in Form eines guten Gefühls mit sich bringen müsse.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst als Mensch und als das Leben, dass ich mich in jedem Moment in
dem ich in innerem Dialog in inneren Konflikt, Selbstbeurteilung und
Selbstbeschuldigung gehe mcih selbst zurückhole in diesen Moment, in
den lebendigen Moment in dem Atemzug den ich mache und mir
vergegenwärtige, dass ich in diesen inneren 'Persönlichkeiten'
nicht mein Selbst bin, sondern meine Gedanken, Vorstellungen und
fremdprogrammierte Wertkonzepte, dass ich mich zum Opfer dieser
Strukturen die ich selbst generiere mache ohne Selbstkontrolle und
ohne Selbstbestimmung, ohne dass ich tatsächlich Verantwortung zeige
für mein Verhalten und dessen Konsequenzen.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst als Mensch und als das Leben zu freien, eigenständigen
Entscheidungen in jedem Moment, zu Selbstehrlichkeit und
Selbstvertrauen das auf der Fähigkeit basiert mir selbst gegenüber
vertrauenswürdig zu sein, indem ich mir nicht nur in der Einhaltung
der Vereinbarungen mit mir selbst vertrauen kann, sondern auch in
Momenten des Rückfalls nicht in Gedankenkonzepte der
Selbstrechtfertigung und Entschuldigung, der Selbstverurteilung und
Selbstverdammung verfalle, sondern mir selbst die Ursachen und die
Strategien die zu dem Schritt geführt haben selbstehrlich zu
vergegenwärtigen, zu analysieren, zu lernen, mich besser zu
verstehen, die Wege und Mechanismen meiner eigenen
Persönlichkeitsprägung zu analysieren und zu dekonstruieren um
wahrhaft selbstbestimmt leben, entscheiden und handeln zu können.
Ich bestimme und verpflichte mich
selbst als Mensch und als das Leben, dass ich die sportliche
Betätigung, das Laufen, das Training, als eine den Körper und
meinen Geist fördernde Betätigung nutze, um in der Bewegung und dem
Atmen zu mir selbst zu finden und mit mir selbst zu sein, dass ich in
direkter Kommunikation mit dem Moment als mein Körper bin und darin
der lebendige Ausdruck des Lebens selbst, und nicht in erster Linie
als Wettkampf mit mir selbst und dass ich die unterschwelligen
Motivationen einer programmierten Persönlichkeitswahrnehmung in
Relation mit irrationalen, manipulativen gesellschaftlichen Werten
wie Schönheitsidealen und Männlichkeitsvorstellungen,
Leistungsdruck und ständigem Vergleich in mir aufdecke und
dekonstruiere, sie zurückführe auf ihre Wurzeln in meiner
Persönlichkleitsprägung und mich am Leben und dem was für das
Leben am besten ist in allem was ich tue neu ausrichte.
Ich fahre in meinem nächsten Blog weiter mit diesem Thema fort ...
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 27.02.2013
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