Samstag, 23. Februar 2013

Tag0013 - Die Angst vor dem wirksamen Weg - und seine kategorische Ablehnung




















In meinem letzten Blog habe ich über den 'Freien Willen' und die damit zusammenhängenden Illusionen in unserer Welt geschrieben. Es war keine Fortsetzung geplant, aber dieser Punkt bringt es mit sich, dass er in fast allen Bereichen der Dekonstruktion menschlicher Denkweisen eine zentrale Rolle spielt. So auch in der Reaktion auf Wege und Verhaltensweisen, der Ablehnung, der Verunglimpfung und dem Angreifen jedweder Offenbarungen die die Glaubenssätze der eigenen Persönlichkeitssysteme nicht nur in Frage stellen, sondern sie entkräften und als das darstellen, was sie wahrhaftig sind, vor allem dort, wo sie reines Selbstinteresse und irrationale Beweggründe bei gleichzeitiger Ignoranz gegenüber ihren inakzeptablen Konsequenzen verklären sollen.

Die Freiheit des Menschen ist überall dort fragwürdig, wo er sie sich nicht eigenständig selbst gibt. Überall dort wo er sie abhängig macht von äußeren Umständen und Systemen, die ihm die Freiheit seiner Entscheidung ermöglichen. In unserer Welt als Mensch zu leben, bedeutet innerlich zerrissen zu sein, zwiegespalten zwischen gedanklicher Selbstwahrnehmung, der persönlichen Prägung und Konstitution der Entwicklungsgeschichte der Person und der Wirklichkeit die immer wieder mit dem virtuellen Bild menschlicher Gesellschaften kollidiert, das auf diesen persönlichen Illusionen und Ideologien basiert, welche die Prinzipien der Wirklichkeit des realen physischen Lebens kaum in Betracht ziehen. All das ist ein Ergebnis der Selbstaufgabe des Menschen, des Individuums, der Anpassung an imaginäre Werte die künstlich erzeugt und eben durch diese Anpassungsprozesse aufrecht erhalten werden. Die freie Entscheidung, die den Freien Willen des Menschen voraussetzt findet sich in unserer Welt nur in diesem einen Punkt der freien Entscheidung für die Ignoranz, für die 'Bequemlichkeit' eines komplett vergeistigten Daseins das zu seiner Aufrechterhaltung all die Konsumgüter braucht die die Gesamtheit der Gesellschaften zur Verfügung stellen und zu deren ausreichender Produktion sie die Ressourcen des wirklichen Lebens, des physischen Lebensraums rücksichtslos und ohne Sinn für Nachhaltigkeit ausbeuten. Dass das Prinzip des stetigen Wachstums das unsere verherrlichte Wirtschaftswelt bedingt und ausmacht ein deutliches Signal innehat, nämlich dass dieses immer weiter und bis ins unermessliche gesteigerte Konsumverhalten und seine Notwendigkeit um die Menschen 'bei Laune' zu halten genau die Mechanismen eines Suchtverhaltens wiederspiegelt, eines Abhängigen Menschen der sich selbst aufgegeben hat und offensichtlich alles andere als frei ist, wird nicht einmal angesprochen wenn wir uns den scheinbar unlösbaren Problematiken dieses realitätsfremden Verhaltens das wir kultiviert haben gegenüber sehen. Und so ist auch die Ablehnung jedes gesunden Menschenverstandes der es wagt die tatsächlichen Ursachen der Probleme und der drohenden Selbstzerstörung anzusprechen ein analoges Verhalten zu dem eines zutiefst abhängigen, eines süchtigen Menschen. Die Selbstsucht die darin sich zeigt ist nur ein Beiwerk, sie ist die notwendige Egozentrik eines sich selbst rechtfertigenden Opferdenkens, eines geschwächten, verzweifelten und doch von dem erdrückenden Zwang der empfundenen Gefahr des Entzugs getriebenen Menschen der nun diesen Antrieb der Sucht als Lebens- und Handlungsmotivation akzeptiert und verinnerlicht hat. Ein heroinabhängiger Mensch, wenn er konfrontiert wird mit den wirklich notwendigen Schritten für eine Befreiung von seiner Sucht, reagiert mit totaler Abwehr, mit Ablehnung, unterstellt seinem Gegenüber alle erdenklichen Dinge, er wird paranoid und mitunter Gewalttätig, er wird sich erst dann der Wahrheit dieses Lösungsweges eines kalten Entzugs stellen, wenn der Leidensdruck unerträglich wird oder aber wenn er keine andere Wahl mehr hat. Der Weg zurück in die Sucht in die offensichtliche Sackgasse erscheint in jedem Moment als der angenehmere, bequemere Weg, auch wenn die Folgen und die unausweichliche Selbstzerstörung, von den Konsequenzen die er über sein Umfeld bringt mal ganz abgesehen, unübersehbar auch für ihn sind. Mit Freiheit und freier Entscheidung, da will mir sicher jeder zustimmen, hat das nichts zu tun. Der freie Wille wäre die Entscheidung die Verantwortung für sich und andere zu akzeptieren und zu übernehmen und jeden Schritt zu gehen der auf diesem Weg notwendig ist, egal wie schwer oder undenkbar er auch sein möge. Nicht nur um sich selbst zu retten, sondern um ein Beispiel zu geben, um das System der Selbstvernichtung aus zu stoppen, um die Angst zu überwinden und sich das Leben und seine Befreiung zur Bestimmung zu machen. Dafür lohnt es sich zu leben und dafür lohnt es sich zu sterben. Und so stehen wir als abhängige von Komsumverhalten, Statusdenken, Jahrhundertealten Wertvorstellungen die in unser Bewußtsein gebrannt sind, als ABhängige unserer Angst und unserer eigenen Systeme die uns von ihr ablenken sollen, die aber genau diese Angst ausnutzen um uns gefügig und funktional handeln zu lassen, um den reibungslosen Ablauf der kontinuierlichen Selbstverblendung im Namen von Illusionen und fanatisch fantastischen Identitätskonzepten eines erhabenen, überirdischen Menschen der nicht nur abgetrennt von allem existiere, sondern der sich frei machen könne von den einheitlichen Grundprinzipien der physischen Existenz.
Wir sind Wesen mit einem Bewußtsein, ja. Aber wir sind zunächst Wesen, Organismen, Leben gleich und eins mit allem Leben in dieser Existenz. Und so lange wir nicht die Verwirrung und Verblendung erkennen mit der wir uns betäuben und berauschen um unserer Eigenverantwortlichkeit für alles Leben gleichermaßen aus dem Weg zu gehen und uns ihr nicht aufrecht, bzw. aufrichtig in bedingungsloser Selbstehrlichkeit stellen um ein Leben in Würde und Freiheit für alle gleichermaßen hier in dieser Existenz zu ermöglichen - wozu wir durchaus fähig sind - so lange wird jeder Versuch und jede Anstrengung uns als bewußte Menschen weiterzuentwickeln und unser Potential voll auszuschöpfen vergebens und kontraproduktiv sein, denn die Freude am Leben als das Leben kann nie auf Kosten anderer, unter brutaler Ausnutzung der gewaltsam hergestellten Ungleichheit wahrhaftig sein. Sie ist höchstens ein 'Quick-fixing', ein emotionales Aufbäumen ohne Nachhaltigkeit und ohne wirklichen Sinn. Das Ergebnis ist die Sucht nach mehr, die Gier nach mehr Bewußtseinsreizen, koste es was es wolle. Daher ist alles was wir in unserer Welt fortschrittlich nennen und als 'hohen Entwicklungsstand' bezeichnen nichts weiter als Spielzeug für den Geist, für das Bewußtsein, für die virtuelle Realität im Kopf der einzelnen Menschen, die durch gezielte Manipulation und Prägung zu emotional- und gedanklich verknüpften Systemen programmiert werden, die auf eben diese Reize, diese Symbole des Konsummarktes reagieren um sich dort den nächsten und den übernächsten 'Hype' zu holen. 

Nichts ist frei in dieser Welt, niemand ist frei in seinem Willen. Es gibt nur eine wirklich freie Entscheidung die dem Menschen zur Verfügung steht, und das ist die zu gnadenloser und bedingungsloser, selbstehrlicher Selbstanalyse, um sich und seine inneren Funktionsweisen der Gedankensysteme, der Mechanismen der emotionalen Trigger und der Reaktionen verstehen zu lernen um sich von Fremdbestimmung und Selbstmanipulation zu befreien. Daraus wird und muss in der Konsequenz auch das System so wie es ist enden, denn es ist eine Projektion dieser Selbstaufgabe des Menschen, die die Manipulation der Massen, die Ausbeutung und die Ignoranz ihr gegenüber erst möglich macht. Wenn sich der Mensch Schritt für Schritt selbst dekonstruiert und erkennt, dass die Bewußtseinssysteme die er für sein Selbst gehalten hat künstlich waren, ein Resultat seiner Ignoranz und antrainierten Schwäche, dann wird er sich als das, was bleibt, gleich und eins mit dem Leben sehen. Und das macht es für ihn unmöglich und inakzeptabel weiter an einem solch absurden System der selbstzerstörerischen 'Fixerei', der bewußten Abkehr vom Leben und der Flucht in Wahnvorstellungen festzuhalten. 

Im Grunde wollte ich in diesem Blog darauf hinaus, dass es ganz normal und zu erwarten ist, wenn man mit solch grundlegenden Infragestellungen der allgemein akzeptierten und nicht einmal mehr wahrgenommenen Selbstidentifikationen des Menschen als reine Illusion einer überwertigen Persönlichkeit, als Verneinung seiner Würde und seines Potentials, seiner Freiheit als Lebewesen, unter Aufbringung der unwiderlegbaren Beweise der Konsequenzen, der durch und durch irrationalen Handlungen der Menschenmassen, der unsagbaren Ignoranz gegenüber all dem Leid das der Mensch dem Leben antut auf der einen und der dreisten Heuchelei seines Selbstbildes als Mensch als erhaben, intelligent und 'gut' auf der anderen Seite öffentlich wird, dass die Gegenwehr und Abwehrreaktion vieler Menschen ganz enorm sein wird und sein muss, dass Menschen versuchen werden diesen Weg unmöglich zu machen, ihn zu verunglimpfen und als 'böse' darzustellen, denn, und das ist der Knackpunkt: es ist der Weg, der tatsächlich etwas bewirken wird. Und zwar weil er offen und ehrlich die Ursachen der Probleme aufspürt, weil er die Möglichkeit des Menschen nutzt, Selbstehrlichkeit zu kultivieren und dabei ohne Angst ist vor der Verantwortung die das mit sich bringt. Im Gegenteil, im Grunde ist es gerade die Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit für und als das Leben, die einen Menschen erst lebendig macht, die ihn vertrauenswürdig, eigenständig und verlässlich macht, und die ihn in die Lage Versetzt, sein gesamtes Potential als Mensch auszuschöpfen, weil ihm nicht mehr sinnfreies Selbstinteresse im Weg steht, sondern weil er in all seinem Tun dem Leben selbst zugewandt ist, eins mit ihm ist und somit die Unterstützng des gesamten Lebens in all seinen Enscheidungen auf seiner Seite weiß.

Dieser Weg, diese Entscheidung richtet sich nicht 'gegen' irgendwen oder irgendetwas, es ist kein 'rebellischer' Weg, sondern ein Weg der Akzeptanz der Einheit und Gleichheit als das Leben, für das Leben, ein Weg, der Verständnis kultiviert indem der Mensch zunächst sich selbst vollständig verstehen lernt. Es ist auch kein Weg der Möglichkeiten ausschließt, der auf ein festes Ziel als einem festen Zustand hinausläuft. Im Gegenteil, es ist der Weg, der als einziger völlige Freiheit für das Leben vorsieht und darin auch die gesamte Entfaltung der Einheit des Lebens in seiner Vielheit erst möglich macht, indem er die notwendigen Verhältnisse und Voraussetzungen schafft, indem er allem Leben diese Freiheit ermöglicht.
Das ist der Weg, der beginnt mit der ersten, eigenständigen und freien Entscheidung eines jeden Einzelnen. Er kann nicht angeleitet oder initiiert werden, denn dann wäre es kein freier Wille mehr. Der einzige Sinn der 'Gruppe' ist der der bedingungslosen gegenseitigen Unterstützung auf diesem Weg, nich der der Kontrolle. Am gesunden Menschenverstand und den notwendigen Bedingungen in Akzeptanz unserer Wirklichkeit, der Welt so wie sie ist und uns selbst, so wie wir geworden sind ausgerichtet und von diesem, gleichen Startpunkt aus gemeinsam den Weg der Selbstbefreiung und damit der Befreiung des Lebens zu gehen, das ist frei ausgedrückt der Sinn von 'Desteni', es ist die Gesamtheit der Menschen die diese Entscheidung aus freiem Willen getroffen haben und die sich jeder für sich, aber in gegenseitigem Austausch und gegenseitiger Unterstützung, in diesem Prozeß befinden, in jedem Atemzug, in jedem Moment ihres Lebens. Es ist die eigene, selbstbestimmte Entscheidung zur Selbstbefreiung in einem Moment der Selbstehrlichkeit, die dich sozusagen zu einem 'Destonian' macht, auch wenn du nie davon gehört hast. Es ist möglich diesen Weg allein zu gehen, jedoch ist es ungleich schwieriger mit den Widerständen des eigenen Systems fertig zu werden ohne den Support anderer, die ebensolche Schwierigkeiten vielleicht bereits überwunden haben oder mit dir gemeinsam überwinden.
Die Reaktion der Anklage und der Beschuldigung ohne jede Beweisführung, ohne jeden Hintergrund und ohne eigene, selbstbestimmte Recherche und eigenständige Beurteilung, die Abwehr in Übernahme von Urteilen anderer ist vielmehr als bedenklich und gefährlich zu bezwichnen, denn man gibt sich, ganz entlang der Prinzipien unserer derzeitigen Sytsteme, in Abhängigkeit von eingebildeten Instanzen und Autoritäten denen man die Vernatwortung für die eigenen Entscheidungen und damit die Kontrolle über das eigene Leben übergibt, aus Angst und Bequemlichkeit, aus Furcht vor der Eigenverantwortlichkeit, der freine Enscheidung und des freien Willens, den man so gerne hätte. Was man fürchtet ist, dass es wahr sein könnte, dass man nachdem man selbst sich offen und ehrlich informiert und nachgeforscht hat, nachdem man an sich selbst und in sich selbst herausgefunden hat, dass diese Entscheidungsmöglichkeit und die Freiheit des Selbst mit all den Konsequenzen der Eigenverantwortlichkeit tatsächlich wahr ist, nicht mehr so einfach in der Lage ist, sich selbst weiter zu belügen, sich selbst etwas vorzumachen indem man so weitermacht wie bisher, indem man sich versucht in Ignoranz zu üben, die Verantwortung für die Konsequenzen des eigenen Lebens, der eigenen Akzeptanzen und erlaubten Verhaltens- und Denkweisen abzuschieben. Man könnte erkennen, dass diese Abwälzung der Verantwortlichkeiten bedeutet, sich selbst aufzugeben im Tausch für eine Illusion eines Lebens, eines Selbst als einer abgetrennten Person, die nichts weiter ist als eine Blase die ohne die Ignoranz und Selbstaufgabe der 'anderen', ohne ihren Glauben einfach zerplatzen würde. Doch platzen wird sie so oder so, wenn der Körper endet, wenn das Leben das dich bisher ausmacht transformiert wird, dann werden die Illusionen einfach verschwinden und nichts bleibt zurück als das Leben selbst, und die realen Konsequenzen deiner Akzeptanzen, deiner Erlaubnis, deiner Selbstaufgabe an ein trügerisches System.

mfg

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 23.02.2013


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