Donnerstag, 28. Februar 2013

Tag0018 - Der schmale Grat zwischen praktischer Organisation und Anpassung Teil 1



Teil 1: Selbstrechtfertigungen, Ablenkungen, Ausreden

Was sind die Notwendigkeiten im Leben und wer definiert sie? Sind sie an den persönlichen Wünschen und Vorlieben allein zu messen oder kann man von Lebensnotwendigkeiten im Sinne dessen was für alle gut und am besten ist sprechen? In wiefern legen wir uns ins Zeug für die Ziele des Lebens und wo versuchen wir für uns selbst Abkürzungen zu nehmen um uns einen temporären, eingebildeten Vorteil zu verschaffen?
Diese Fragen muss man sich stellen, wenn man es ernst meint mit der Selbstehrlichkeit und der Hingabe an das Leben, wenn man für das Leben steht und die Einheit und Gleichheit, die Verantwortlichkeit für die Gestaltung der Gesellschaft und des menschlichen Lebens im Sinne des gleichgerechten Zugangs zu den Möglichkeiten und Ressourcen der individuellen und gemeinschflichen Entwicklung/Ausbildung muss hiezu in vollem Umfang angenommen werden, was bedeutet, dass man selbst zum Teil des gesamten wird, sich als gleichwertiger Teil des gemeinschaftlichen Lebens sieht und diese Erkenntnis auch als gelebte Idenifikation umsetzt. Die Prioritäten des persönlichen Selbstinteresses, vor allem die gesellschaftlich und kulturell geprägten künstlichen Werteordnungen und Bestimmungen des individuellen Strebens werden bei diesem Prozess völlig auseinandergenommen und neu Konstruiert. Hierbei wandelt sich das ehemals als Selbstbestimmung und Freiheit fehlgedeutete, angepasste Verhalten egoistischen Strebens, rücksichtsloser Selbstgefälligkeit und Wetteiferndem Ehrgeiz um die lockenden Illusionen einer imaginären Gesellschaftsordnung zu der eigentlichen Selbstehrlichen Selbstbestimmung in eigenständiger, freier Entscheidung für die Wirklichkeit der Einheit und Gleichheit allen Lebens und der gemeinschaftlichen Notwendigkeit gegenseitiger Unterstüzung, um tatsächliche Entwicklung, Entfaltung und kreatives, produktives gesellschaftliches und kulturelles Potential zu erlangen.
Ein weiter Weg bis dahin, der mit vielen Hindernissen gesäumt ist. Da kommt es durchus vor, dass man aus der gewohnten Erwartungshaltung für jedes noch so kleine 'Opfer' das man bringt sofort und umgehend ein 'Leckerlie' zu erhalten schnell mal enttäuscht wird und glaubt, man könne jetzt langsam mal erwarten etwas zurückzubekommen für sein Bemühen, sein Engagement und die ganze Arbeit. Klingt ganz natürlich und ormal so eine Haltung. Aber genau da ist eben das Problem. Wenn sich solch eione Erwartungshaltung durchsetzt, wenn man es erlaubt und es zulässt hier die Unehrlichkeit sich selbst und dem Leben gegenüber nicht zu erkennen, macht man sich gleichermaßen wieder zum Opfer der eigenen Gedankensysteme, der Prägungen und konditionierten Selbstaufgabe aus Angst. Aus Angst vor Verlust, und zwar einem Verlust von etwas, das man noch überhaupt nicht besessen hat, und auf das man auch keinen wirklichen Anspruch hat. Es ist die Erwartungshaltung auf eine Entlohnung für das Hintergehen des Lebens und der eigenen Selbstbestimmung. Ein Spion, der die Hand aufhält um für seine verräterischen Dienste Bezahlt zu werden, so stellt sich unser Streben, unser Glaube an die Wertigkeit und Sinnhaftigkeit der menschlichen Identifikationsmuster und Lebensziele unserer Gesellschaften dar. Wir arbeiten nicht mehr für alle, für die Gemeinschaft, für das Wohl zukünftiger Genereationen, für die Entwicklung und den Wohlstand der gesamten Lebensgemeinschaft, nein, wir hecheln individualisierten Träumen einer Lebenserfüllung hinterher, einer individuellen Entwicklungsgeschichte der Person oder Persönlichkeit auf ihrem Weg zum Erfolg, zu Ruhm, Wohlstand, Anerkennung. Wir hoffen auf unseren ganz persönlichen Teil vom Kuchen und gehen dafür über Leichen, tun alles um uns diesen Traum zu erfüllen, der kurzsichtig, unvernünftig, sinnlos und zerstörerisch rücksichtslos ist, der aber vor allem in den meisten Fällen immer nur ein Traum bleiben wird, weil dies der Antriebsmotivator der Systematik überhaupt ist, der wir uns als Menschen freiwillig unterworfen haben. Der Glaube an und die Hoffnung auf das Erreichen unerfüllbarer Illusionen. Und bei diesem Streben setzen wir alles aufs Spiel, das Leben anderer, das Wohl der Gemeinschaft und das der Zukunft, unserer Kinder und aller anderen Lebewesen die diese Existenz mit uns Teilen.

Es ist aber - und ich werde nicht müde mich in diesem Punkt zu wiederholen - eine bewußte, absichtliche und gewollte Willensentscheidung für uns Menschen notwendig um diese ignorante Haltung dem Leben gegenüber aufrecht zu erhalten und vor sich selbst zu rechtfertigen. Die Entscheidung der Selbstbeschränkung auf die reine Bewußtheit, die Vorstellungswelt unserer Gedanken, konzipiert und konstruiert aus Bildern und Emotionen, generiert und verknüpft durch kulturelle Fremdeinwirkung, von uns selbst erlaubt und zugelassen, in uns gewachsen, überwuchern diese Illusionen und reinen Vorstellungen von uns selbst und unserem Leben die grundlegendsten Erkenntnisfähigkeiten, veranlassen uns auf völlig irrationale, selbstschädigende und lebensverachtende Weise zu denken und zu handeln. Diese bewußte Willensentscheidung zu bequemlicher Ignoranz und zur direkten oder indirekten Akzeptanz aller Konsequenzen offenbart unsere Verantwortlichkeit als Menschen für die Systeme die wir schaffen und leben. Es gibt kein Entkommen und wenn wir die Augen noch so fest zukneifen. Und wenn unser Glaube und unsere Hoffnung uns noch so sehr trügt und benebelt, die Vernatwortlichkeit und die Wirklichkeit der Konsequenzen können wir nicht abschütteln. Wir können sie höchstens versuchen zu ignorieren und immer mehr Anstrengungen darauf verwenden uns selbst etwas vorzumachen. Und genau das versuchen wir ja auch, vor allen Dingen in den 'großen' industrienationen, den Überfluß- und Luxusgesellschaften, in denen wir lächerlichen Übermut als Selbstbewußtsein zelebrieren, in denen wir wahnsinnige Verschwendungssucht als Zeichen der Entwicklung unserer Gesellschaft präsentieren, dort, wo wir versuchen in Fantasie und Märchenwelten abzutauchen, uns mit glitzernden Symbolen behängen und umgeben in der Hoffnung sie würden uns schützen und einen Wert einpflanzen, dort wo wir uns abstrampeln und den Hoffnungen hingeben vielleicht einmal ein kleines Stück vom großen Kuchen zu ergattern, nur um uns dann mit energetischen emotionsmomenten beim erleben virtueller Realitäten am Abend zufrieden zu geben, dort, wor wir an Armut, Verzweiflung, Hunger, Leid und Elend erfolgreich gelernt haben vorbeizuschauen um uns wieder unserer ganz persönlichen Agenda, verschlossen hinter den goldenen Toren des Kopfpalastes zu widmen, bis wir letztendlich in unseren letzten Atemzügen den Selbstbetrug zu spät bemerken und die Chance das Leben - und damit die Verantwortung für das Leben - bei den Hörnern zu packen längst vorbei ist.
Ablenkungen und Ausreden, Selbstrechtfertigungen, unsere ganze Kultur besteht aus diesen Begriffen. Tagtäglich lassen wir uns von unseren eigens kreierten Geistern und Dämonen bestimmen, berieseln, manipulieren, reden uns unsere Wünsche und Lebensziele immer wieder selbst ein, in form unzähliger Identitöten, persönlichkeiten in unsererGedankenwelt, der innere Dialog, die Zerrissenheit, der Konflikt, moral, Vernunft, Notwendigkeiten, Anpassung, Angst, Erwartungen, all das sind Programme über die wir keine Kontrolle mehr haben, von denen wir uns bestimmen und kontrollieren lassen. Wir folgen ihnen, auch wenn wir glauben uns gegen sie zu wehren. Unsere Welt die physische Realität unserer Gesellschaften, die Städte, die Industrien, die Strukturen unserer Gemeinschaft, unseres Zusammenlebens, all das sind projektionen, das manifestierte Chaos unserer Geister, unseres Bewußtseins und unserer Verlorenheit darin. Chaos, nicht Ordnung haben wir geschaffen. Die Strukturen unserer Systeme regeln das Chaos nach den Regeln des Chaos. Nur so kann es funktionieren dass wir an eine Ordnung glauben, die nicht existiert, dass wir das System das wir leben als Ordnung für notwendig halten während um uns herum das Leben im Chaos versinkt. Nicht etwa in einem natürlichen Chaos, nicht einem schöpferischen Chaos, sondern in einem vom Menschen kreierten, zerstörerischen Chaos dessen prinzipien der systematischen Vernichtung durch Ausbeutung folgen.
Wozu brauchen wir Ablenkungen? Wozu brauchen wir Ausreden und Selbstrechtfertigungen, wenn nicht dazu, uns von etwas für uns unerträglichem Abzuwenden? Und dieses Abwenden ist nur so lange überhaupt als willentlicher Akt erforderlich, so lange die Gegenüberstellung mit dieser unerträglichen, unangenehmen oder auch einfach nur anstrengenden Sache ohnehin unausweichlich ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe dem persönlichen Interesse des momentanen Bedürfnisses einen energetisch emotional aufgeladenen, unterhaltsamen Moment zu erfahren in vielen Fällen der notwendigen Erfüllung einer Aufgabe den Vorrang gegeben habe, die nicht in erster Linie meinem persönlichen Bedürfnissen diente.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich in gedanklichen inneren Dialogen der Selbstrechtfertigung und Entschuldigung zu verstricken, wenn ich versucht habe einem Offenbarungspunkt der Selbstehrlichen Selbstschau auszuweichen, dass ich es in Momenten in denen ich meinen Reaktionen und Abwehrmechanismen hätte gegenübertreten und sie überwinden können vorgezogen habe mich mit anderen Dingen die mir interessanter schienen abzulenken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe die kurzfristige Befriedigung meines persönlichen Verlangens/Interesses über das Wohl aller zu stellen, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe ein solches Verlangen / Interesse dort erst zu generieren wo ich mir die Notwendigkeit der Gegenüberstellung meiner selbst mit meiner Selbstaufgabe an die egoistische Illusion meiner vergeistigten Selbst-Identifikation nicht eingestehen wollte ume eine Ausweichmöglichkeit als Ablenkung zu haben.

Ich setze die Selbstvergebung und die Selbstkorrigierenden statements im nächsten Blog fort.


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